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  „Ruf der Ahnen” von Maiija   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Februar 2003
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Die nun schon junge Frau muss gefunden werden und ein Gespräch mit Zo'or steht bevor. - Dieses hat ungewöhnliche Folgen.
Zeitpunkt:  Ende der ersten Staffel
Charaktere:  die junge Frau, Boone, Sandoval, Zo'or, (eine alte Dame, ein Freiwilliger, Da'an, Lili)
 

 

RUF DER AHNEN

Kapitel 2

 

Sie verschwindet durch eine andere Türe, als die, durch die sie zuvor hereingekommen ist. Diese besteht auch aus Glas - sie ist nur an einer anderen Stelle.
Innerhalb des einfachen Gebäudes irrt sie durch die Gänge und sucht den Ausgang aus diesem schrecklichen Labyrinth. Um ihr herum ist alles weiß, links und rechts sind viele Türen, auf jeder von ihnen stehen andere Ziffern. Die Korridore sehen wie jeder andere aus und nur wenige Veränderungen erleichtern die Orientierung. Die einzige Frage, die sie sich im Moment stellt: „Wo ist der Ausgang?!” Personen, die während des Überfalls als Sicherheit in dem Gebäude geblieben sind, starren sie nun an und weichen zurück. Das Mädchen drängelt sich durch die kleine Menschengruppe und erst nach einer hektischen Suche findet sie ihren gewünschten Ausgang und stürmt hinaus ins Freie.

Der Irrgang nimmt ihr jegliches klares denken und sie beginnt einfach zu laufen. Es zählt nur, dass sie von diesem Ort der Verwirrung wegkommt und sich irgendwo in einem Winkel verkriechen kann, in dem sie allein ist - sicher ist.
Sie flieht - aber warum dieses Mal? Keiner von den Menschen in dem Gebäude hat ihr etwas getan - im Gegenteil - dieser Retter hat ihr sogar seine Hilfe angeboten.
Wann hat jemand so etwas getan - nach ihrem Zustand gefragt und einen gewissen besorgten Blick gezeigt. Nie hat man sich Gedanken über sie gemacht, wie es ihr geht und wie sie sich fühlt. Kein Wort wurde ausgesprochen, das besagt, dass einer sich um sie sorgt oder dass einer mit ihr mitfühlt. Jeder zeigt nur einen nüchternen Gesichtsausdruck, der keinerlei Emotionen aussagt. ‚Keinerlei’ kann man nicht einmal sagen, das wäre sogar noch besser gewesen. Unbewusst haben sie etwas ausgestrahlt, das sie hat ‚fremd’ fühlen lassen. Es ist eine Ehrfurcht und eine quälende Neugier nach mehr Wissen gewesen. Wie hat sie sich diesen Respekt verdient, wenn sie doch nur ein normaler Mensch ist? Wonach verlangt dieses Wissen, das sie am liebsten aussaugen wollen würde - jedoch nicht kann? Solche Fragen - solche Emotionen standen jedem Forscher, der ihr begegnet ist, im Gesicht, wenn auch bei manchen mehr oder weniger auffällig. Nur einer hat bisweilen solch Gefühle nie ausgestrahlt - der Junge. Wieso er nicht? Weil er ebenfalls ein Gefangener, wie sie selbst, gewesen ist? ...
Das Geschehene vor kurzer Zeit sollte ihr doch nahe legen, dass mehr so sind, wie der Junge. Wieso dann fliehen?
Der Grund ist nur einer. Es sind die Männer mit diesen Waffen gewesen. Dieses immer näher und näher kommen, schreckt sie so sehr, dass sie eine Angst bekommt, die sie einfach zum Fliehen zwingt. Noch dazu dieser Mann im Anzug, der sie aufgefordert hat, stehen zu bleiben. Sie gehorcht, weil sie gelernt hat Befehle zu befolgen, aber warum fügt sie sich dann nicht?
Es glich der Situation, die vor wenigen Stunden stattgefunden hat, so sehr, dass sie reagiert hat, als wäre dies ihre Flucht aus dem ‚toten’ Gebäude. In dieser besonderen Minute hat sie sich jedem Befehl widersetzt und würde vielleicht nie wieder einen, wie früher, befolgen. Es ist das Ende von der lang andauernden Geduld und somit auch dem Gehorsam gewesen.
Wollte dieser Mann sie unschädlich machen und in das Gefängnis zurückbringen, in das sie nicht mehr zurückkehren möchte. Sie weiß es nicht - woher auch - aber die Vorstellung, dass es so sein könnte, lässt sie handeln.

Kurzfristig werden ihre Schritte schneller und schneller, aber bald werden sie ihre letzten Kräfte verlassen. Hastige Blicke zurück verraten ihr, dass niemand sie verfolgt und sie versucht ein Unterschlupf zu finden, um sich endlich einmal ausruhen zu können. Vor einem einfachen Gebäude unter vielen anderen, bleibt sie stehen, in der Hoffnung sich für einen Augenblick lang erholen zu können, damit sie nach einem Moment, wenn sie wieder Kraft gesammelt hat flüchten kann.
Da bemerkt sie, dass sie abermals eine kleine Menschengruppe vor sich stehen hat und beobachtet diese. Eine alte Dame begibt sich zu dem Mädchen - eigentlich ist sie schon eine junge Frau - und diese fragt mit einer hilfsbereiten Stimme: „Bist du müde?” Man scheint es gleich zu merken, dass es so ist und so nickt die gefragte Person nur erschöpft. „Dann komm mit. Du kannst dich hier ausschlafen und dich danach bei dem Essen bedienen.” Die Fremde streckt ihre Hand hin, mit der die alte Dame die junge Frau durch einen großen Raum, in dem mehrere Tische platziert sind und an denen verschiedene Personen speisen, führt. Hier befinden sich keine Menschen mit weißen Mänteln und es sieht auch nicht ähnlich dessen Gebäude, das sie vor kurzem noch bewundern durfte. Zum Teil kommt ihr die Stimmung hier trauriger vor. Nicht, dass man nicht lacht, fröhlich ist, oder sich nicht wohl fühlt, nein - aber man begegnet sich mit einer traurigen Einsamkeit, die förmlich in der Luft vorhanden zu sein scheint.

Nach dem durchqueren des Raumes gelangen sie zu einer Türe, die die gleiche Farbe wie die Wände hat. Dahinter befindet sich ein Zimmer, in denen viele Betten aufgestellt sind und einige Personen darin ruhen sich aus. „Du kannst hier schlafen.” Bietet die alte Dame an, während sie auf eines der Betten zeigt. Verwirrt starrt die junge Frau auf jenes, vor dem sie nun steht. Die Dame bemerkt dies und drückt sie vorsichtig hinunter, zwingt sie so sich hinzulegen und ermutigt sie im Flüsterton: „Schlafe.” Durch die Müdigkeit kann sie sich nicht wehren und nickt schon nach wenigen Sekunden ein, vergisst ihre Umwelt und versinkt in Träumen. Die führende Person legt eine Decke auf sie, damit sie auch während ihrem jetzt schon tiefen Schlaf nicht friert und verlässt den Raum leise wieder.

Wer ist nun dieser Retter, dieser Boone, dessen Name während der Gefangenschaft flüchtig gefallen ist? Wo ist er jetzt wohl?
Dieser befindet sich an einem ganz anderen Ort, als die junge Frau ihn zuletzt gesehen hat. Nicht in einem anderen großen Haus - auch nicht in einem kleinen Haus - er ist nicht einmal auf diesem Planeten, sondern an einem Ort, an dem man die Erde als Ganzes beobachten kann.
„Agent Sandoval - Commander Boone.” Begrüßt ein Wesen - ein solches, welches die junge Frau wahrgenommen hat - zwei Männer, die ihn respektvoll anblickten. Der Augenkontakt bei der Begrüßung erklärt, dass der Mann, mit den kurzen, roten Haaren Commander Boone ist - der Retter. Der mit den etwas längeren schwarzen Haaren ist der, den man für einen kurzen Augenblick lang bei der Flucht entgegengesehen hat und an dessen Hand ein merkwürdiges Ding befestigt ist. Er wird mit dem Namen Agent Sandoval angeredet. Dieser berichtet sogleich: „Es gab ein Athenschlag im Krankenhaus für Gelähmte. Die Männer wurden unschädlich gemacht und die Bombe sichergestellt. Mehrere Personen haben berichtet, dass eine junge Frau eingriff. Sie ist wie aus dem Nichts aufgetaucht und hat einen Mann überwältigt. Wenn sie das nicht geschafft hätte, wäre es Boone nicht möglich gewesen die Bombe zu entschärfen.” Er fügt zu seinem Bericht noch einen Einwand hinzu, der Boone gilt: „Sie hätten ihren Skrill einsetzen können, um diesen wahnsinnigen Forscher außer Gefecht zu setzten.”
Wortgewandt versucht Boone seine Reaktion zu erklären: „Es wäre ein Risiko gewesen die Bombe zu treffen und ich glaubte mehr Erfolg zu haben, wenn ich versuche sie zu entschärfen.”
Sandoval lässt nicht locker: „Und dann haben sie sich doch auf ihr Glück verlassen und reißen die ganze Zündvorrichtung heraus.”
Kurz und bündig: „Das war meine letzte Option, die ich noch ausführen konnte.”
Das Wesen, welches die beiden begrüßt hat, mischt sich nun in diese Interaktion zwischen den beiden Männern ein: „Wir sollten Commander Boone dafür danken, dass er die anwesenden Personen auf diese Weise retten wollte, denn so haben wir diese außergewöhnliche Frau entdeckt und die Bombe wurde erfolgreich entschärft. Wo ist sie jetzt?” Bei diesem Tonfall glaubt man, als hätte diese Kleinigkeit mit der Frau ihn neugierig gemacht.
Sandoval ist gleich wieder zur Stelle: „Nach diesem Vorfall ist sie geflohen. Commander Boone hat mich daran gehindert sie aufzuhalten.” Sandoval attackiert Boone mit einem mehr als wütenden Blick.
Boone verteidigt sich schnell und meint: „Wenn sie sie nicht bedroht hätten, wäre sie wahrscheinlich auch nicht weggelaufen.” Dabei kann er sich nicht sicher sein, denn er kennt ja nicht den Grund, weshalb die junge Frau wirklich geflohen ist.
Das Wesen stellt zugleich seine Forderungen an die beiden: „Ich möchte, dass sie die Frau finden und hierher bringen! Sie werden so lange nach ihr suchen, bis sie sie gefunden haben und ich erwarte Erfolg! Im gegebenen Fall machen Sie sie unschädlich, aber ich will sie lebendig. Haben Sie das verstanden?”
Sandoval gehorcht: „Ja, Zo'or.” So nennt Sandoval dieses Wesen.

Die Gedanken eines jeden in diesem Raum, der sehr weit von der Erde entfernt ist, schwirren durch die Gegend und klingen manches Mal so laut, als würde man sie aussprechen. Boone überlegt leise, aber es ist zu erkennen, dass er dagegen ist, sie auf diese Weise zu suchen, aber da er derzeit vermutlich nichts an diesem Befehl ändern könnte, hält er inne und versucht lieber dafür zu sorgen, dass der jungen, unbekannten Frau nichts zustößt. Ein zweites Wesen scheint der gleichen Ansicht zu sein und verhält sich ebenfalls ruhig.

Mittlerweile beginnt das, bisher noch unbenannte Wesen und Boone deren Vorstellungskräfte zu nützen, um Antworten zu erhalten. Dieses Thema hat auch sie gepackt und neugierig gemacht. Sie überlegen sich alle möglichen Gründe, um diese Situation vor kurzem zu erklären:
Die Grundfrage ist: Wer ist sie?
Es scheint so, als wäre sie kein Mensch, sonst hätte sie niemals so schnell sein können, sodass man es nicht einmal gesehen hat.
Ist sie vielleicht zum Teil ein Jaridian? Aber hat einer dieses Volkes die Fähigkeit so schnell zu sein? Müsste sie dann nicht auch Merkmale aufweisen, die ein solcher besitzt?
Oder ist sie vielleicht ein Taelon oder zum Teil ein Taelon - wobei sie es schafft eine perfekte menschliche Maske aufzubauen? Hätten die Taelons dann nicht ihre Anwesenheit im Gemeinwesen spüren müssen?
Ist sie gar ein fremdes Wesen, das bis jetzt noch fremd gewesen ist? Wie aber schafft sie es dann, wie ein Mensch auszusehen?
Oder ist sie vielleicht ein ganz normaler Mensch, mit außergewöhnlichen Fähigkeiten? Da es immer wieder vorkommt, dass Menschen in Notwehr die unglaublichsten Kräfte aufbauen können und somit kurzfristig übermenschliche Fähigkeiten besitzen.
Fragen über Fragen, aber bis lang keine Antwort in Sicht!

Die Frau beschäftigt die beiden außergewöhnlich viel. Die Bilder, in deren Köpfe erklären, dass das Wesen Zo'or und das unbenannte zweite Wesen Taelons sind. Energiewesen, die von einem fernen Ort stammen und gegenwärtig auf einer Mission sind. Die Menschen sind schon zuvor bekannt gewesen und die Jaridians bleiben weiterhin ein Rätsel, denn es ist kein klares Bild zu erkennen. Bonne besitzt überhaupt keine Vorstellung unter diesem Namen und das namenlose Wesen unterdrückt oder versteckt dieses Bild auf irgendeine Weise.
Das Wesen Zo'or überlegt ebenfalls, aber dessen Gedanken fragen nicht direkt, wer die Frau ist, sondern, welche Vorteile sie für ihn haben könnte, wenn sie eine besondere Eigenschaft oder Begabung hätte.
Der einzige, der nicht versucht sich zu erklären, wer oder auch was die junge Frau ist, ist Agent Sandoval. Er wird mit anderen Überlegungen konfrontiert. Sandoval hätte nicht gewollt, dass Boone für seine Handlungen gedankt wird, wenn er doch einen Fehler gemacht hat. Ein Versuch, dass nicht er, sondern Boone im schlechteren Licht steht, ist misslungen. Normalerweise belasten ihn die meisten Fehler und er wollte die Chance ergreifen, um es auf jemanden anderen zu schieben. Doch dieses Mal ist wirklich nicht er schuld gewesen, sondern Commander Boone. Er hätte geschossen, aber Boone muss ja dazwischen greifen und er hätte bestimmt auch eine andere Möglichkeit gefunden, um Da'an und die Gefangenen zu beschützen. Wenn die junge Frau sich nicht eingemischt hätte, dann wäre Zo'or vermutlich nicht über diese Aktion so sehr erfreut gewesen. Dann stellt sich aber auch die Frage, ob sie alle noch leben würden...

Ist das zweite Wesen, das bisher namenlos gewesen ist, Da'an? Vermutlich, denn nur ein so seltsames Geschöpf ist bei diesem Geschehen im Garten anwesend gewesen und hier, an diesem so weit entfernten Ort ist wieder das Gleiche zu erkennen.

Auf der Erde suchen Boone, Sandoval und seine Männer vergeblichst nach der Frau, aber ihnen fällt es schwer sie zu finden. Sandoval beschließt auch in einer Obdachlosengegend zu suchen. Dort gäbe es eine gute Möglichkeit sich zu verstecken.
Es gibt ein Gebäude, in dem Obdachlose Nahrung zu sich nehmen können und dazu Räume, in denen man kurzfristig schlafen kann. Sandoval fragt eine der Köchinnen: „Haben sie hier eine junge Frau gesehen, die etwa so groß ist und braune Haare hat. Auf der Vorderseite besitzt sie zwei blonde Strähnen?”
Es meldet sich eine unfreundliche Antwort auf eine unfreundlich gestellte Frage: „Hier kommen so viele Menschen her, die essen und schlafen. Ich kann mir doch nicht jedes Gesicht merken, oder?”
Laut denkend, antwortet Sandoval: „Dann besorgen sie sich ein CVI.” Fortfahrend: „Es...”
Das Gespräch wird von einem Soldat unterbrochen: „Sir, ich habe sie gefunden!”
Ein eindeutiger Befehl von Sandoval ertönt: „Nehmt sie fest!”
Der Soldat hat sie in einem der Räume schlafend aufgefunden. Boone und Sandoval eilen zu der gefangenen Person. Währendessen zerrt der Soldat die Frau aus dem Bett. Erst langsam erwacht sie und muss feststellen, dass sie von zwei Händen grob festgehalten wird und aus diesem Zimmer regelrecht geschleppt wird. Innerlich beginnt sie sich zu fragen: *Was ist denn jetzt auf einmal los?*
Boone ist zugleich zur Stelle und befiehlt ernst: „Seien Sie doch ein wenig vorsichtiger mit ihr. Nur im Notfall wird Gewalt angewendet.” Das musste er sagen, damit sie in ruhe gelassen wird.
Sandoval kommt anschließend an: „Endlich haben wir Sie gefunden. Es ist sehr schwierig gewesen Sie zu finden. Der Synodenführer möchte sich mit dir unterhalten.”
Boone spricht, ohne Sandoval realisiert zu haben, freundlich zu der Frau: „Alles o.k.?”
*Der Mann...* Sie nickt, gibt aber keinen Laut von sich und schenkt, wie Boone, anfangs Sandoval keine Aufmerksamkeit. „Bringen Sie sie zum Shuttle!” befiehlt Sandoval.
Der Soldat hebt die junge Frau auf die Füße und führt sie mitten durch den Speiseraum des Obdachlosengebäudes. Aus dem tiefen Schlaf gerissen, schwankt sie leicht durch die Menschenmasse, die stumm bei den Tischen sitzen und teils auch an verschiedenen Ecken des Raumes verharren. Die Obdachlosen starren die Frau an und sind distanziert gegenüber den wenigen Soldaten und weisen Angst auf. Keiner von ihnen würde es wagen sich zu rühren - das beweisen ihre emotionsvollen Gesichter - aber jeder von ihnen berührt ihr Herz. Sie könnte sich nicht erklären warum, denn etwas Geheimnisvolles liegt in der Luft. Möglich, dass es diese traurige, rätselhafte Einsamkeit ist. Denkbar wäre auch, dass die armen Menschen sie vor etwas warnen wollen, von dem sie nicht weiß, was es ist, aber um das herauszufinden, muss sie ins Unbekannte mitgehen.

Das, was sie vor sich, am Boden zu sehen bekommt, ist etwas, das in ihr ein merkwürdiges Gefühl aufsteigen lässt. Ist es Furcht - ist es Neugier - ist es Aufregung?
Dort angekommen, steigen Sandoval, Boone und die junge Frau in ein bienenförmiges oder eine Art käferförmiges, blau-violettes Gebilde ein.
Sandoval ordnet in einem harten Ton an: „Captain Marquette, fliegen sie uns aufs Mutterschiff!” Dieser Captain zögert einen kurzen Moment lang, dennoch beginnt er seltsame Handbewegungen zu formen und unerwartet hebt sich dieses Objekt vom Boden und steigt in die Lüfte auf. Nach kurzer Zeit beschleunigt sich das Objekt so schnell, dass man die Aussicht nur noch verschwommen erkennen kann und es folgend dunkler wird.

In dem fliegenden Etwas beobachtet Boone die junge Frau. Ihm fällt eine traurige Erinnerung ein. Wenn er nicht die Entscheidung in diesem Garten getroffen hätte, die Bombe selbst zu entschärfen, dann wäre sie jetzt nicht in Gefahr. Womöglich hätte er die Gefangenen auf eine andere Weise retten können, obwohl er schnell handeln musste und in dem Moment keine andere Lösung gefunden hat. Wegen ihm wurde überall nach ihr gesucht und nun muss sie auch noch vor Zo'or treten. Wenn sie ein Geheimnis verheimlicht, dann wird Zo'or es bestimmt herausfinden. Was kann er unternehmen, damit er seinen Fehler wieder gut machen kann und sie in Sicherheit ist?
Während Boones Überlegungen verspürt die Frau eine seltsame Empfindung. Sie wird intensiver und es kann nur mit einem Wort beschrieben werden - Übelkeit. Derzeit erlebt sie viel Neues, aber im Gegensatz zu anderen Erkenntnissen, mag sie diesen nicht. Sie kennt dieses Gefühl schon, obwohl es sich lange nicht mehr gemeldet hat. Es ist irritierend, es stört und ihr Wohlbefinden verschlechtert sich dadurch.
Der Ausblick ist dafür umso atemberaubender. Nach einer sanften Bremsung des fliegenden Etwas, das aber noch weiterhin fliegt, kann man klare Bilder erneut wahrnehmen und die junge Frau meint gedanklich, ihren Augen nicht trauen zu können, was sie zu sehen vermag. Inmitten funkelnder Sterne, die im allgegenwärtigen Schwarz aufscheinen, ist der kleine, kahle und graue Mond. Dem Mond ist sie zuvor noch nie so nahe gewesen und mittlerweile kann man sogar die meisten Krater klar und deutlich erkennen. Obwohl dieser nur mit einer Farbe ausgestattet ist, nämlich abwechselnden Grautönen, ist der kleine Planet doch unglaublich ergreifend.
Daraufhin wird etwas sichtbar, das sie nie zuvor gesehen hat, aber trotzdem nichts Neues für sie ist. Ein aufleuchtendes, in sich bewegendes Objekt übertrifft den Anblick des eintönigen Mondes. Die Farbenpracht ist mit Worten kaum zu beschreiben. - Verschiedenbunte Linien durchziehen das Gebilde und hin und wieder taucht eine blaue Welle auf, die von der Spitze dieses Objekts, bis nach hinten wandert, es zum Schimmern bringt und irgendwie lebendig erscheinen lässt. Die Form ist mit nichts zu vergleichen, das sie je gesehen hat.
Die junge Frau hat leider keine Gelegenheit diese neuen Erfahrungen noch eindringlicher zu verarbeiten, oder noch mehr den Genuss auszukosten - da fliegt dies bienenförmige, käferförmige Flugobjekt in das aufleuchtende, in sich bewegende und große Ding hinein. Nun wird das kleine Flugobjekt vom seltsamen und riesigen Geschöpf verschlungen. Die junge Frau bekommt ein mulmiges Gefühl. Es erscheint ihr so, als würde sie in die Höhle des Löwen fliegen, allerdings gäbe es keinen Anlass zur Besorgnis, denn sie ist ja noch nie hier gewesen und deswegen könnte sie auch nicht wissen, ob etwas Unangenehmes oder Angenehmes sie hier erwartet. Erdenklich, dass ihr genau diese Unwissenheit sie belastet. Wem oder was wird sie in dieser Form der bunten Linien wohl begegnen?
Trotz Sorgen versucht sie dieses Gefühl zu unterdrücken und konzentriert sich weiter auf die neuen Erfahrungen, die sie in jeder weiteren Sekunde erlebt. Innerhalb dieses großen Etwas fliegen sie durch ein Gebiet mit vielen solchen bienenförmigen, käferförmigen Flugobjekten und folglich landen sie behutsam auf einer Vorrichtung. Obwohl sie nicht mehr den Mond betrachten kann, ist sie doch froh, auf festerem Boden zu stehen. Ihr Magen ist über diesen Flug ja nicht sehr erfreut gewesen und regt sich dementsprechend auf.

Alle Passagiere steigen aus dem kleinen Objekt aus und das erste, was auffällt ist eine Veränderung. Innerhalb ist es, wie ein kurioses Gebäude. Die Wände sind rundlich und so, als würden sie in einem Gemisch von blau, violett und wenigen anderen Farben getunkt sein. Es wirkt alles ein Wenig matter. In den Korridoren kommt der Anschein, dass es viel ‚härter’ sei, als man zu Beginn meinen würde. Außerhalb entsteht der Eindruck, es sei eine Art Wolke, oder ein farbenfroher Farbklecks neben dem grauen Mond und seinen unendlich vielen Kratern.

Die Passagiere gehen langsam durch die Gänge, in denen ihnen häufiger Menschen begegnen, die für den Geschmack der Frau sehr blass aussehen, als wären sie krank. Außerdem haben diese etwas Seltsames an ihrem Hals und Arm, wie eine bizarre Klette. Genau so etwas, wie der Mann begleitend an ihrer Rechten, der ihr im Garten einen Befehl gab, den sie nicht zu befolgen bezweckte. Doch er hat nur ein Solches an seinem Arm, nicht auch an seinem Hals. Was hat das zu bedeuten? Macht es einen Unterschied, wie viele seltsame Kletten man an seinem Körper haften hat?
Am Ende eines Korridors gelangen allesamt in einen großen Raum. Die junge Frau bemerkt zwei solch seltsame Geschöpfe und nebensächlich riesige Fenster, die den gleichen atemberaubenden Ausblick ins Weltall gestatten, wie das kleine Flugobjekt. Jedoch schenkt sie nun den Anwesenden ihre Aufmerksamkeit.
Das Wesen, welches sie schon einmal flüchtig gesehen hat und im Hintergrund wartet, strahlt eine angenehme Ruhe und Neugier aus. Trotz des kurzen Kontaktes während der Gefangenschaft begrüßt die Frau das Wesen mit einer leichten Kopfverneigung. Danach wendet sie ihr Interesse dem herrschenden Blick der zweiten Gestalt zu. Dieser Scharfblick wartet förmlich ungeduldig auf Informationen. Der Körper selbst verharrt starr in einem Stuhl oder Thron, der erhöht angesetzt ist. Das einzige, was sich bewegt und dadurch auch sehr auffällt, sind zehn Finger, die einzeln in der Luft nach oben und unten wandern. Die junge Frau vertieft sich einen kurzen Augenblick lang in diese so sanfte, runde und meditative Bewegung, aber aus irgendeinem Grund macht diese sie auch nervös. Die herrschende Betrachtung der Person mustert sie weiterhin: „Sie haben sie also gefunden.” Diese Worte gelten denen, die die Frau herbringen sollten und anschließend stellt er seine erste Frage: „Nun können wir uns endlich einmal sprechen. Wer sind Sie?”

Eine einfache Frage - eine, dessen Auskunft man ohne zu zögern aussprechen könnte, doch überlegt die Frau. Hat sie ihren Namen vergessen? Etwas, das kaum eine Bedeutung hat und trotz alledem einen das ganze Leben lang begleitet? Ist ihr nicht aufgefallen, dass dieses bedeutende und zugleich geringfügige Merkmal ihr entfallen ist und nur noch irgendwo im Gedächtnis existiert, das nach und nach im Nichts versinkt? Will sie womöglich diesen Namen vergessen, um nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnert zu werden? Hat sie unbewusst begonnen es zu unterdrücken? Mochte sie nicht akzeptieren, wer sie ist? Doch - wenn sie ihren eigenen Namen nicht mehr wüsste, dann hätte sie keine Identität mehr und sie wäre ein Niemand - ein vergessener Mensch - jemand, der schon lange nur noch eine wandelnde, unsichtbare Person ist, aber niemals für sich selbst es jemals gewesen ist. Man könnte sich vielleicht bald nicht mehr erklären, wer oder was man ist, außer einem unwahrnehmbaren Schatten unter der Menge. Es ist zwar nur ein Wort - dennoch zeichnet es den Charakter, die Besonderheit und die Person als Ganzes unbestimmt aus.
Begraben unter ihren Erinnerungen sucht sie ein wesentliches, wenn auch nebensächliches und ebenso ausschlaggebendes Kennzeichen, das sie beinahe verloren hätte. Da - wie ein wunderschönes Bild - nein, das kann man nicht einmal sagen, sondern eher, wie ein Gedankengang der durch ihren Geist blitzt - erscheint vor ihrem geistigen Auge der belanglose Name. Wie man zu sagen pflegt, fällt ihr ein Stein vom Herzen, als es doch nicht soweit gekommen ist, dass sie sich selbst verleugnet und ein Niemand geworden ist. Dieser Gedanke schreckt sie - sie kennt sich selbst nicht mehr? Nun wird sie das einfache Wort aussprechen und sie wird eine Persönlichkeit sein und wieder erkannt werden, sowohl für alle anderen, als auch teils für sich selbst.

Die Stille wird unterbrochen: „Ich wünsche eine Antwort.”
Die junge Frau sieht dieses Wesen einfach nur an, als würde sie mit diesem Thema noch immer beschäftigt sein.
„Wenn Sie nicht kooperieren, dann kann ich auch andere Seiten zeigen.” Er wird ungeduldig, aber...
Beinahe Flüsternd und zu Boden blickend: „Amy.”
Beim erklingen der zarten und ruhigen Stimme verschlägt es Zo'or für einen Moment lang die Stimme. Er wirkt über die Antwort überrascht, doch könnte er nicht einmal sagen, was so besonders an diesem alltäglichen Klang wäre.
Amy hebt ihren Blick vorsichtig und begegnet Zo'ors himmelblauen Augen. Nun ist auch sie neugierig auf die vor ihr stehende Person geworden: „Darf ich fragen, wer du bist?”

Da sie sich vor ihrer Gefangenschaft schon recht gut ausdrücken hat können - das jeden zum wundern brachte, aber man sie nur als äußerst Klug empfunden hat - und es bisher nicht verlernt hat, kann sie sich wenigstens ein bisschen verteidigen und sprachlich gut ausdrücken. Da ihre Gedanken ebenfalls gut ausgeprägt sind, sind ihre Formulierungen besser, als die eines kleinen Kindes.

Schnell fasst sich Zo'or und verhält sich abermals so, wie vor wenigen Sekunden.
„Ich bin Zo'or, der Synodenführer.”
„Es freut mich dich kennen zu lernen. - Warum hast du mich herholen lassen?”
„Weshalb sind Sie aus dem Krankenhaus geflohen?”
Kurzerhand: „Ich habe Angst gehabt.” Eine ehrliche Antwort, auch wenn nicht ganz vollständig.
Zo'or akzeptiert diese Meinung. Es könnte tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Nach knappem Stillschweigen wird die nächste Frage gestellt: „Wie konnten Sie den bewaffneten Mann im Krankenhaus außer Gefecht setzten, sodass er nicht einmal reagieren konnte?”
Wieder keine Antwort. „Sprich.”
Immer in einem monotonen, ruhigen, aber auch freundlichen Ton redet sie: „Ich habe nur helfen wollen.”
„Das ist keine Antwort auf meine Frage.” Dieses Mal genügt ihm diese Auskunft nicht.
„Was willst du denn hören? Die Menschen leben - das ist doch das Wichtigste oder nicht?”
„Aber wie sie gerettet wurden ist auch von Bedeutung.” Fügt Zo'or gereizt hinzu.
„Durch ihn...” auf Boone zeigend „... wurden die Menschen gerettet...”
„Durch Ihre Mitwirkung.” Unterbricht Zo'or. Da keine andere Möglichkeit bleibt, versucht Zo'or mit einer ‚freundlichen’ Drohung zu seinem Ziel zu kommen und meint fortfahrend: „Wenn Sie mir nichts sagen, werde ich Sie so lange hier festhalten, bis ich die Wahrheit erfahren habe.”

Sandoval greift unerwartet ein. - Er steht an ihrer Rechten, doch beginnt er sich zu ihr zu drehen, nähert sich Amy und drückt mit seiner rechten Hand in Amys Unterleib, wobei sie ein wenig zusammenzuckt und schnell mit einem kleinen Schritt von Sandoval weicht. Dabei verzieht sie ihren Gesichtsausdruck, sodass man genau erkennen kann, dass diese Berührung etwas zu bedeuten hat.
Da ihre einst zugeführte innere Wunde noch nicht verheilt ist und er genau die Stelle berührt hat, an dem man besser nicht ankommen sollte, beweist, dass Sandoval über den harten Schlag informiert wurde, denn zusätzlich nähert er sich nach ihrem zurückweichen so nahe, bis er wenige Zentimeter von ihrem linken Ohr entfernt ist und mahnt flüsternd: „Wenn Sie nicht sprechen, dann werden Sie vielleicht mehr, als diesen Schmerz ertragen müssen.” Amy folgt Sandoval mit einem verständnislosen Blick, nachdem er hinter ihr vorbeigegangen ist, man ihn bald wieder zu sehen bekommt und er sich erneut auf die Seite stellt.

Boone überlegt, wie er Amy helfen könnte, aus dieser schwierigen Situation heil hinaus zu kommen, doch bevor er handeln kann...
„Warum willst du mir wehtun?”
Eine so einfache und offene Frage hätte niemand vermutet. So gewöhnlich sie für Amy ist, so ungewöhnlich ist sie für die anderen. Jeder der vier Personen blicken sie fragend an, als wüssten sie nicht, was sie gesagt hätte. Als hätten sie Amy nicht verstanden oder Amy würde etwas Unerhörtes ausgesprochen haben.
Schließlich bekommt sie auf diese Fragestellung auch keine Antwort, aber dafür eine neugierig gestellte Frage, die mit ähnlichen Worten schon angeführt wurde, zurück.
„Wie brachten Sie zustande so schnell zu sein, den bewaffneten Mann zu überwältigen?” meldet sich Zo'or mit einem aggressiveren Unterton in seiner Stimme.
„Mit meinem Willen zu helfen.”
Diese Aussage beinhaltet abermals keine eindeutige Antwort auf seine Frage und noch dazu liegt keinerlei Spur von Aggressivität oder Angst in ihren Worten - einfach in einer unschuldigen Art, wie sie spricht, macht einen ungewollt zornig. Zo'or hat keine Kontrolle über sie und das misst er. Sie zeigt keinerlei Einschüchterung oder Furcht durch seine Drohungen, als wäre ihr alles Gleichgültig, was er sagt oder wovor er sie versucht zu warnen.
Zo'or erhebt sich mit einer heftigen Bewegung aus seinem Stuhl und muss seinen ‚Zorn’ mit aller Mühe zurückhalten und starrt tief in die Augen der jungen Frau, um sie vielleicht damit zu bändigen. In ihm bricht förmlich ein Sturm aus. Warum zeigt sie nicht den nötigen Respekt...Ehrfurcht...Ergebenheit? Wieso verharrt sie in einer unbegreiflichen Seelenruhe vor ihm, ohne jegliche Anspannung - ohne die gewohnte Angst in den Menschen? Weiß sie nicht, wer vor ihr steht? Zo'or würde bestimmt einen Grund finden sie auf dem Mutterschiff fest zu halten, um ihr diesen Respekt beizubringen. Das wäre nicht das Problem, aber...
Außer der heftigen Reaktion, könnte man nicht direkt meinen, dass Zo'or starke Emotionen zeigt - nur seine Gedanken sind bewegt und mit etwas vergleichbarem, wie Wut erfüllt.
Er fasst sich und überlegt sorgfältig: *Sie besitzt eine seltsame Ausstrahlung.* Da'an empfindet das Gleiche, lässt sich aber nichts anmerken. Zo'or denkt weiter, doch nun gehen so geschwinde und viele Gedanken durch seinen Kopf, dass man kaum erkennen kann, worüber er gerade nachdenkt. Trotzdem hört man Bruchstücke heraus. *Mutterschiff wird sie nicht bleiben wollen...Angebot...Da'an anvertrauen?...verheimlicht mir Informationen...gleiches Ziel vor uns...Synode ausschließen...alles über Amy erfahren... Sprichwort... zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen...später andere Mittel einsetzten...* Am Ende der Überlegungen erfasst man einen Satz so klar, als würde man es mit langsamen und deutlich betonten Worten aussprechen: *Du wirst mir nicht entkommen - ich werde dich schon zum Sprechen bringen.* - Was meint er mit diesen Worten?
Während diesem letzten Gedankengang und einem kurzzeitigen Schweigen hat er sich von seinem thronartigen Stuhl erhoben, eine entspanntere Haltung eingenommen und steigt von diesem erhöhten Sitzplatz herunter. Er wandert mit sorgsam ausgewählten Schritten um sie herum, in der Hoffnung sie dadurch unsicherer zu machen. Auf diesem Weg bewegen sich die zehn Finger wieder ruhiger und sind auffällig - wie vorher.

Wie ausgewechselt informiert er Amy über seine Pläne: „Wären Sie einverstanden in der nordamerikanischen Botschaft zu Hausen? Da'an würde Sie mit allem versorgen...” dabei zeigt er mit einer Gestik des Kopfes die erwähnte Person. „...Sie würden der erste Mensch sein, der in einer unserer Botschaften lebt. Ihre Aufgabe würde darin bestehen, eine sichtliche Kontaktperson zwischen Mensch und Taelon zu sein und zum Teil Da'an bei öffentlichen Auftritten zu begleiten und zu unterstützen.”
Verwundert und überrascht blicken alle Anwesenden auf Zo'or. So eine Reaktion hätte keiner von ihnen erwartet, wie auch, wenn es Scheins nicht die normale Vorgehensweise von Zo'or ist. Wozu sollte sie in die Botschaft einziehen, wenn sie auch in einem normalen Gebäude untergebracht werden könnte und ein Büro angeboten bekommen kann? Aus welchem Grund will er sie in der Botschaft haben? Das ergibt keinen Sinn. Solche Fragen und andere gehen den derzeit überraschten Personen durch den Kopf.
Auch Amy ist über dieses Angebot überrascht und überlegt kurzzeitig: *Ich hätte wieder ein zu Hause? Ist es so ein Heim, in dem ich 10 Jahre lang gewohnt habe, oder...?... Seine Augen sprechen Worte - das war keine Frage, sondern es gleicht einem Befehl. Wenn ich fortlaufen wollen würde, wohin sollte ich in diesem seltsamen Objekt fliehen? Werde ich mich dann immer vor ihnen verstecken müssen und würden sie mich wieder finden?... Ich bin müde und ich habe Hunger - ich werde ‚ja’ sagen und auf die Zukunft warten.*<
Auf die Gefahr hin, dass es die falsche Entscheidung sein könnte, riskiert sie es und meint: „Ich nehme dieses Angebot an, aber ich hätte noch einen Wunsch.”
„Und der wäre?” fragt Zo'or neugierig nach, denn er hätte eine Anforderung nicht erwartet.
„Ich werde mich frei bewegen dürfen und unter keinerlei Beobachtung oder ähnlichem stehen.” Diese Bedingung hat sie mit erstaunlich gut ausgewählten, doch mit freundlichen Worten ausgesprochen, um auch wirklich klarzustellen, dass sie darauf ‚besteht’.
Kurze Pause. Dann... „Gut, einverstanden.” Zo'or geht ein Kompromiss ein? Wieder eine Frage einer der stumm dastehenden Personen. - Anfangs mag man es glauben, doch in Gedanken schmiedet er weitere Pläne, die den Grund für dieses Einverständnis andeuten: „Sie soll sich einmal eingewöhnen und sicher fühlen. Da'an wird bestimmt dafür sorgen und dann sehen wir weiter...” Noch wenige Sekunden lang gehen die Überlegungen weiter, aber sie klingen ab und sind bald nicht mehr zu verstehen.

 

Ende von Kapitel 2

 

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