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  „Ka'arpaaj” von Ma'hal   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Personen gehören den Eigentümern von Mission Erde/Earth: Final Conflict, nämlich Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Da'an meditiert
Charaktere:  Da'an, Zo'or
 
Kommentar der Autorin:  Diese Geschichte wirkt am besten, wenn man sich dabei das Lied „Ka'arpaaj” von der E:FC CD anhört
>...< ist Gedankensprache
 

 

KA'ARPAAJ

 

Da'an sah zum Himmel empor, wo sich die drei Monde seines Heimatplaneten einander langsam näherten. In dem Augenblick als sie sich trafen, schienen sie zu einer Einheit zu verschmelzen und ein leuchtender Strahl ging von ihnen aus. Dieser traf den Taelon, der daraufhin in der Luft zu schweben begann. Sein ganzes Dasein, all seine Empfindungen und Gedanken konzentrierten sich auf diesen Moment reiner Harmonie und Erfüllung. So bemerkte er nicht den anderen Taelon, der die Simulation betreten hatte und ihn beobachtete. Der Blick, der nun auf ihm ruhte, war kalt und abschätzend.

>Wie armselig. Er flüchtet sich in eine Welt, die nicht mehr existiert, nicht fähig die Wahrheit zu akzeptieren.<

Ein friedliches Lächeln lag auf Da'ans Gesicht. Der andere Taelon konnte seine tiefe Zufriedenheit im Gemeinwesen spüren. Er war allen unglaublich nah und trotzdem vollkommen auf sich selbst konzentriert.

>Wieso tut er das? Wo liegt der Sinn? Es ist nur ein albernes Ritual. Nur ein Schwächling gibt sich solchen Illusionen hin, die ihn nur noch mehr schwächen.<

„Nein, im Gegenteil, Zo'or. Es verleiht mir Stärke.” Vollkommen in Gedanken versunken hatte der Taelon nicht bemerkt, wie Da'an die Meditation beendet und sich ihm zugewandt hatte. Sein Blick war noch sanfter als sonst und ruhte liebevoll auf dem jungen Taelon, obwohl er die ihn verachtenden Gedanken spürte.

„Wie kannst du eine Sache verurteilen, die du nie selbst erfahren hast?”

„Ich will sie auch nicht erfahren!”

Ein Lächeln flog über Da'ans Gesicht, als er den trotzigen Unterton bemerkte.

„Du weichst meiner Frage aus. Lass mich dir zeigen *was* du verurteilst.”

Er hob langsam die Hand und sah ihn eindringlich an. Als Zo'or nicht reagierte, griff er sanft dessen Hand und führte sie an seine. Zu seiner Überraschung wehrte sich sein Gegenüber nicht, sondern sah ihn nur schweigend an. Als Da'ans Empfindungen auf Zo'or einströmten, schloß dieser die Augen und Spuren von blauer Energie wurden durch seine menschliche Fassade hindurch sichtbar. Als es vorbei war, blieb er regungslos stehen. Seine Augen blieben geschlossen und seine Hand an Da'ans gepresst.

„Verstehst du es nun?”

Da'ans melodische Stimme zerriß die magische Stille. Die Augen des jungen Taelons schossen auf und bohrten sich in die mandelförmigen Augen, die ihn erwartungsvoll ansahen. Als sei er plötzlich aus einem tiefen Schlaf erwacht, riss er seine Hand weg. Dann lächelte er arrogant und wieder so abschätzend wie zuvor.

„Es ist genau wie ich dachte. Ein altmodisches, unnützes Ritual ohne jeden Sinn.”

Da'ans blickte sein Kind eine Weile nachdenklich an bis er, ohne ein weiteres Wort und mit gesenktem Kopf, die Simulation verlies.

Der Zurückgebliebene blickte dem anderen hinterher. Dann sah er sich in der Simulation um. Wundervolle Blumen, die beruhigende Farbe des lilafarbenden Himmels. Eine wunderschöne Welt. Eine längst vergangene Welt. Eine Welt, die er niemals mit eigenen Augen gesehen hatte. Sie war von den Jaridians lange vor seiner Existenz zerstört worden.

Seine zarte Hand strich über eine Pflanze und sein Blick wanderte zum Himmel empor, wo sich die Monde wieder getrennt hatten und jeder für sich einen einzigartigen Anblick bot. Er verlor sich beinahe in ihrem Anblick und den eben durch Da'an erlebten Gefühlen. Seine menschliche Fassade verschwand und die blau-rosa-farbenen Linien seiner Energieformen wurden sichtbar. Seine Augen sahen auf seine Hand, die die Pflanze berührte. Die Energieströme seines Körpers, ihr sanftes Pulsieren standen in vollkommenem Einklang mit den Farben der Pflanzen. Ein entspanntes Lächeln wurde auf seinem Gesicht sichtbar, als er seine Hände vor sein Gesicht hob und langsam im Schein des Lichtes der Monde bewegte.

Doch dann verhärteten sich seine Gesichtszüge plötzlich wieder. Er spürte die Anderen im Gemeinwesen neugierig und überrascht auf seine Gedanken horchen. Für einen Augenblick war er so überwältigt gewesen, dass er die innere Blockade, die er ihnen gegenüber schon seit langer Zeit aufgebaut hatte, fallen gelassen hatte und seine wahren Empfindungen für Bruchteile von Sekunden zu den ihnen gedrungen waren. Schnell verschloß er sich wieder vor ihnen und horchte dann auf ihre Stimmen. Erleichtert stellte er fest, dass sie scheinbar nicht die Quelle dieser Empfindungen hatten ausmachen können.

 

ENDE

 

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