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  „Ein kleiner Sonnenstrahl” von Katrin   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Zo'or und Liam unterhalten sich, Da'an geschieht etwas Schreckliches
Charaktere:  Da'an, Zo'or, Liam, T'than, Mit'gai

 
Achtung: dieses Kapitel fällt wegen der Beschreibung von sexueller Gewalt unter die Adult-Kennzeichnung!
 

 

EIN KLEINER SONNENSTRAHL

 
Kapitel 2

 

Dass Da'an gesagt hatte, er würde bald zurück sein, beruhigte Liam etwas, er war aber noch immer besorgt. Es schien so, als hätte Da'an vor etwas angst, das T'than ihm antun würde, aber Liam hatte noch immer keine Ahnung, worum es eigentlich ging. Er sah Zo'or an, um ihn nach Antworten zu fragen, zögerte dann aber. Der Taelon trug wieder die gewohnte Maske des Synodenführers. Vielleicht war es besser, erst einmal abzuwarten und zu sehen, was Zo'or jetzt tun würde. Aber Liam schwor sich selbst, dass er ihn nicht ohne Antworten gehen lassen würde.


Als Da'an weg war, gab Zo'or seinem Gesicht wieder einen harten Ausdruck und blickte den Major kalt an. Er war bereit Da'an zu helfen, das hieß aber nicht, dass er einem Menschen seine Gefühle zeigen würde. Er überlegte, was er Da'ans Beschützer wohl sagen sollte. Der letzte Kommentar seines Elters war eindeutig, er wollte, dass sein Kind dem Menschen das erzählte, was er selbst nicht sagen konnte. Aber war er bereit, mit einem Menschen über all das zu sprechen? Und würde er fähig sein, seine Gefühle zu verbergen, wenn er es tat? Für einen Augenblick dachte er daran, sich einfach umzudrehen und zu gehen. Aber dann fiel ihm ein, wie sanft Da'ans Gesichtsausdruck geworden war, als der Mensch ihn inständig gebeten hatte ihm alles zu erklären, und wie er dessen Wange berührt hatte. Die beiden schienen sich wirklich sehr nahe zu stehen, vielleicht konnte der Mensch ihm ja helfen Da'an zu trösten. Zuerst musste er aber mehr über ihre Beziehung erfahren, um wirklich sicher zu sein. Daher sagte er: „Folgen Sie mir”, ging zum Fenster und setzte sich.


Zuerst hatte Liam geglaubt, dass Zo'or einfach gehen und gar nichts sagen würde, aber dann forderte ihn der Taelon auf ihm zu folgen und sich neben ihn zu setzten.
„Major, bevor ich Ihre Fragen beantworte, möchte ich mehr über Ihre Beziehung zu Da'an wissen.”
„Äh... Ich bin sein Beschützer und es ist meine Pflicht, mich um seine Gesundheit zu sorgen. Ich... ich weiss, dass etwas nicht stimmt, und es liegt in meiner Verantwortung ihm zu helfen.”
Zo'or bemerkte, dass der Mensch zu schwitzen anfing und es vermied, ihn anzusehen. Es war eindeutig, dass er nicht die Wahrheit sagen wollte. Aber er musste es jetzt wissen.
„Ich hörte, dass er für Sie wie ein Elternteil ist.”
Jetzt hob Liam seinen Kopf und sah Zo'or in die Augen.
„Ich hörte Da'an auch sagen, dass er... Sie wie ein eigenes Kind lieben würde.”
Zo'or legte seinen Kopf zur Seite und sah den Major fragend an. Als Liam das sah, dachte er plötzlich, wie ähnlich Zo'or Da'an in diesem Moment sah. Wie seltsam!
„Was ist los?”, fragte Zo'or, als er bemerkte, wie der Mensch ihn anstarrte.
„Ich dachte nur gerade... oh, nichts weiter.”
„Werden Sie dann jetzt meine Frage beantworten?”
Liam sah wieder auf den Boden.
„Major?”
„Habe ich die Erlaubnis, offen zu sprechen?”
„Bitte tun Sie das.”
„Um ehrlich zu sein, ich traue Ihnen nicht”, sagte Liam. „Ich finde es seltsam, dass Sie sich auf einmal um Da'an zu sorgen scheinen und keinen Versuch machen, seine augenscheinliche Schwäche auszunutzen. Warum haben Sie Ihre Meinung auf einmal so radikal geändert? Vielleicht wollen Sie ja nur Informationen von mir, um sie später gegen ihn zu verwenden.”
„Das ist nicht der Fall.”
„Sagen Sie mir: Warum sollte ich Ihnen glauben?”

Zo'or seufzte. Wie konnte dieser Mensch nur so stur sein? Aber wenn er ehrlich war, dann konnte er ihm sein Misstrauen nicht verdenken. Und dass er ihm keine Informationen geben wollte, die er später gegen Da'an verwenden konnte, war ein weiterer Beweis für ihre enge Beziehung. Aber was sollte er jetzt tun? Einer von ihnen musste damit anfangen, Vertrauen zu zeigen. Doch er war nicht bereit diesem Menschen irgendetwas zu erzählen, noch nicht, nicht solange er sich über dessen Motivation nicht absolut im Klaren war.

„Vielleicht können wir eine... Abmachung treffen, Major. Sie erzählen mir zuerst von Ihrer Beziehung zu Da'an. Ich will nicht wissen, wie Sie sich so nahe gekommen sind, mich interessieren nur Ihre jetzigen Gefühle füreinander. Bitte glauben Sie mir, es ist wichtig, dass ich die Wahrheit erfahre. Denn ich könnte Ihnen die selbe Frage stellen: Warum sollte ich nicht glauben, dass Sie Geheimnisse, die ich Ihnen anvertraue, an andere Menschen weitergeben? Sie sind kein Implantant. Also beantworten Sie meine Frage, dann werde ich Ihnen sagen, warum ich mich um Da'an sorge und was mit ihm los ist. Wenn Ihre Beziehung das ist, für das ich sie halte, dann ist es wichtig für uns, einander zu vertrauen um Da'an zu helfen. Denn er wird alle Hilfe brauchen, die er bekommen kann.”

Liam sah Zo'or an und dachte nach. Dieses Mal sah es wirklich so aus, als würde der Taelon die Wahrheit sagen. Und hatte Da'an nicht angedeutet, dass der Synodenführer, den er kannte, nichts weiter als eine Maske war? Er war nicht sicher, ob er das wirklich glauben konnte, aber er musste jetzt einfach wissen, was mit Da'an los war. Also gab er schließlich nach.

„Ok, Sie haben richtig gehört. Ich liebe Da'an wie ein Elternteil. Er hilft mir sehr, beantwortet alle meine Fragen so gut es ihm möglich ist und ist immer für mich da. Ich kann mitten in der Nacht kommen und ihn wecken, es stört ihn nie. Und ja, er hat mir früher schon gesagt, dass er mich liebt wie ein eigenes Kind. Er hat mir eigentlich nie viel über sich selbst erzählt aber wie gesagt, er ist immer für mich da. Manchmal streiten wir uns über Dinge, die die Beziehung zwischen Taelons und Menschen betreffen, aber niemals über persönliches. Und wenn Sie mich fragen: Ja, ich würde alles für ihn tun! Ich würde mein Leben für ihn geben, ich brauche ihn, er ist die wichtigste Person in meinem Leben und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun würde. Jetzt haben Sie Ihre Antworten und ich versichere Ihnen, alles ist wahr. Also, was werden Sie jetzt tun?”

Zo'or hatte den Menschen genau beobachtet und wusste, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen. Aber er war sich immer noch nicht sicher, ob er ihm etwas erzählen sollte. Er drehte seinen Kopf weg und sah aus dem Fenster. Er hatte sich entschieden Da'an zu helfen, ja. Und er war sicher, dass dieser Mensch tiefe Gefühle für seinen Elter hatte und es verdiente, bescheid zu wissen. Und zusammen würden sie Da'an viel besser helfen können. Aber war er bereit, den Preis zu zahlen? Einem Menschen etwas von seinem Innersten zu zeigen und sich so verletzbar zu machen? Wäre er später noch in der Lage seine Maske aufrecht zu erhalten, wenn er sie brauchte, wenn er seine Gefühle jetzt zu oft zeigte? Würde er nicht nach und nach all seinen Schutz verlieren, wenn er einmal damit anfing? Würden die Emotionen dann nicht eines Tages hervorbrechen, wenn er es gar nicht wollte?

„Jetzt sehen Sie aus wie er.” Die leise Stimme des Menschen unterbrach plötzlich seine Gedanken.
„Was?”, fragte er überrascht.
„Als Sie gerade so gedankenverloren aus dem Fenster gesehen haben, kam es mir plötzlich in den Sinn, wie ähnlich Sie Da'an in diesem Moment sahen. Sind Sie verwandt? Ist das der Grund, warum Sie ihm auf einmal helfen wollen?”

Zo'or sah dem Major in die Augen. Also vermutete der Mann vor ihm schon etwas. Er fragte sich selbst, ob er das was hier geschah noch aufhalten könnte, wenn er jetzt einfach ginge. Aber dann wurde ihm klar, dass er schon zu weit gegangen war, um noch zurück zu können. Er senkte seinen Kopf und sah zu Boden.

„Major, Da'an sagte Ihnen Sie wären wie ein Kind für ihn...”
„Ja.”
„Nun, ich... ich BIN sein Kind.”

 

Für eine Weile sagte Liam gar nichts, er starrte Zo'or nur mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an und versuchte das, was er gerade gehört hatte, zu verarbeiten. Damit hatte er nicht im Entferntesten gerechnet und einige Sekunden lang weigerte er sich einfach, es zu glauben. Aber dann dachte er genauer darüber nach. Er kannte nur wenige Taelons außer Da'an und Zo'or, aber jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr sich die Körpersprache von Taelons wie Mit'gai und T'than voneinander unterschied und wie ähnlich die von Da'an und Zo'or war. Und diese Tatsache erklärte auch, warum Da'an Zo'or immer zu beschützen schien und stets Entschuldigungen für dessen Handlungen suchte. Und er selbst hatte das Da'an zum Vorwurf gemacht!

In diesem Augenblick sah Zo'or auf und ihre Augen trafen sich. Seine übliche Maske war inzwischen völlig verschwunden und plötzlich fragte sich Liam, warum er es nicht schon früher bemerkt hatte. Jetzt, da er die Wahrheit wusste, erschien ihm die Ähnlichkeit zwischen den beiden so offensichtlich!

Liam fing wieder an, sich um Da'an zu sorgen. Zo'or hatte ihn niemals wie ein Elternteil behandelt, nicht als er sich in einen Atavus verwandelt hatte und nicht, als die Sonde der Jaridians sein Leben bedrohte. Er hatte Da'ans Leben sogar selbst in Gefahr gebracht! Warum diese plötzliche Verhaltensänderung? Es musste wirklich etwas sehr schlimmes im Gange sein!

„Zo'or, bitte sagen Sie mir was mit Da'an los ist.”
„Da'an ist im Ka'atham.”
Liams Augen weiteten sich vor Überraschung, er versuchte aber sofort, diese Reaktion zu unterdrücken. Ein normaler Mensch würde nichts darüber wissen. Daher fragte er: „Was ist das?”
Aber Zo'or war bereits aufgefallen, dass der Mensch mehr zu wissen schien, als er sollte, und es zu verbergen versuchte. Da schien es ein großes Geheimnis in bezug auf die Person Liam Kincaid zu geben. Zo'or entschied sich aber, den Major nicht gerade jetzt auszufragen. Er würde später noch Gelegenheit haben, alles über ihn zu erfahren.

„Es handelt sich dabei um die Fortpflanzungszeit der Taelons.”
„Aber ich dachte, Ihre Rasse wäre nicht länger fähig...”
Zo'or seufzte. „Wir können noch immer Kinder zeugen, aber die Kinder haben nicht genug Energie um zu überleben. Sie kommen alle in Stasis.” Er zögerte kurz, fuhr dann aber leise fort: „Ich bin der Letzte, der mit genug Energie zum überleben geboren wurde.”

„Ich verstehe, aber warum...” Plötzlich wurde er sich der Bedeutung dessen, was Zo'or gerade gesagt hatte, vollständig bewusst und es traf ihn wie ein harter Schlag. Zo'or war der letzte der Taelons! Er war der jüngste von ihnen und hatte höchstwahrscheinlich niemals ein anderes Kind seiner Rasse gesehen! Und er war ihr Anführer! Wie einsam musste er sich fühlen?
Ohne darüber nachzudenken streckte Liam seine Hand aus und berührte die von Zo'or. „Es tut mir leid...”
Zo'or akzeptierte die Berührung für eine Sekunde, zog dann aber seine Hand zurück.
„Major, wir sprachen über Da'an.”
„Ja, ich... es tut mir leid, ich wollte nicht... Nun, Sie sagten, dass Da'an sich noch immer fortpflanzen kann, das sein Kind aber nicht lebensfähig sein wird? Aber Sie sind am Leben!”
„Ich bin das erste seiner Kinder und das einzige mit genug Energie.”
„Das Erste? Wie viele...”
„Vier.”

Vier, Da'an hatte vier leblose Kinder geboren! Liam konnte es nicht fassen, wie sehr musste sein Mentor gelitten haben! Er versuchte sich vorzustellen, wie es sein würde, Kind für Kind zu bekommen und sich jedes Mal damit abfinden zu müssen, dass es nicht lebensfähig war. Das war unvorstellbar, einfach zu... schrecklich. Liam versuchte, seine Gedanken zu ordnen und sich alle Ereignisse der letzten Tage ins Gedächtnis zu rufen und schließlich verstand er. Da'an war befohlen worden, sich mit T'than zu vereinigen, um gegen seinen Willen ein weiteres Kind zu zeugen!

„Warum?”, fragte er.
Zo'or sah Liam fragend an. „Warum was?”
„Entschuldigen Sie, Zo'or. Ich meinte warum geben sie Da'an einen solchen Befehl, wenn es keine Hoffnung auf Leben für das Kind gibt?”
„Wie ich Ihnen bereits erklärt habe, kommen alle Kinder in Stasis. Einige von uns hoffen noch immer, dass wir sie eines Tages zum Leben erwecken können.”
„Aber Sie haben keine Hoffnung?”
Zo'or schaute zu Boden und gab keine Antwort.
„Ich verstehe”, flüsterte Liam. „Und ich verstehe auch, dass Sie sich entschieden haben Ihrem Elter durch diese Sache hindurch zu helfen. Ich werde nicht nach dem Grund für Ihren plötzlichen Sinneswandel fragen. Allerdings weiss ich jetzt, dass die Sache nicht von heute auf morgen vorüber sein wird, und verstehe, warum Sie gesagt haben wir müssten zusammenarbeiten. Auch wenn mir das noch immer... seltsam vorkommt.”

Liam zögerte und Zo'or erschien es, als wäre er nicht sicher, ob er seine nächste Frage wirklich stellen sollte. Aber schließlich tat er es doch.
„Zo'or, ich... Sie... Sie sind der Führer der Synode und es tut mir leid, dass ich das jetzt sage, aber ich denke, Sie haben schon oft Dinge gegen den Willen der Synode durchgesetzt. Können Sie in bezug auf Da'an denn gar nichts tun?”
„Major, Sie verstehen das nicht. Hierbei geht es nicht um aktuelle politische Entscheidungen, sondern um eine schon lange bestehende Anweisung für alle Taelons im Ka'atham. Darauf habe ich absolut keinen Einfluss. Ich könnte den Antrag stellen das zu ändern, aber darüber würde sehr lange diskutiert werden.”
„Und wenn Sie Ihre Gefühle für Da'an offen zeigen würden, könnten andere Mitglieder der Synode das ausnutzen, um Ihre Position zu schwächen.”
Zo'or bemerkte, dass das keine Frage war und der Mensch anscheinend anfing, die Situation zu begreifen.

„Aber Zo'or, wollen Sie mir wirklich sagen, dass wir absolut keinen Einfluss auf das alles haben? Das wir nichts tun können als es geschehen zu lassen und Da'an hinterher zu trösten?”
„Ja.”
„Aber das ist nicht akzeptabel!” Liam sprang auf. „Wir müssen doch etwas tun!”
„Major... Liam, verstehen Sie denn nicht? Es gibt absolut nichts, was wir tun können! Da'an wird sich mit T'than vereinigen, er wird ein weiteres Kind austragen und es wird nicht lebensfähig sein! Das sind die Fakten! Alles was wir tun können, ist für ihn da zu sein, zu versuchen ihn zu trösten und ihm darüber hinweg zu helfen.”

Liam setzte sich wieder und begrub sein Gesicht in den Händen. Er konnte immer noch nicht fassen, dass sie nichts tun konnten. Aber langsam wurde er sich bewusst, dass er es wohl akzeptieren musste. Er dachte noch einmal über alles nach und eine weitere Frage kam ihm in den Sinn.
„Zo'or, es erschien mir, als wäre Da'an geschockt über die Tatsache, dass es T'than ist, mit dem er ein Joining eingehen soll. Er erschien mir irgendwie... nun, ängstlich. Warum? Ich würde es verstehen, wenn es hier um Sie gehen würde. Ich weiss, wie sehr T'than Sie hasst und dass er alles tun würde um Ihnen zu schaden, aber Da'an? Ich hatte immer den Eindruck, sie wären so etwas wie... Freunde.”
„Das ist eine lange Geschichte, aber ich werde versuchen, es Ihnen zu erklären. Die beiden standen sich früher einmal wirklich sehr nahe, T'than wollte sogar Da'ans Partner werden. Da'an wies ihn zurück, aber sie blieben trotzdem eng befreundet. Aber das hat sich in den letzten Wochen, nach T'thans Ankunft auf dem Mutterschiff, geändert. Er kam, um mich abzusetzen und Da'an zum Synodenführer zu machen, aber Da'an weigerte sich ihm zu helfen und das machte ihn sehr wütend. Trotzdem fuhr er fort, Pläne gegen mich zu schmieden, aber... es ist schwer zu erklären. Da'an erfuhr von seinem Plan mich zu töten und griff ein, um mich zu beschützen, und so ging es dann weiter. Ich kann Ihnen keine genaueren Details mitteilen, da ich selbst nicht weiss, was genau dann schließlich zwischen den beiden vorgefallen ist. Auf jeden Fall hasst T'than Da'an inzwischen fast ebenso sehr wie mich. Vor einigen Tagen hörte ich zufällig, wie T'than Da'an anschrie, dass er seine Entscheidung mir zu helfen noch bereuen würde und dass er selbst seine Rache schon auf die eine oder andere Weise bekommen würde. Und ich fürchte das ist genau das, was er jetzt vor hat.”

Liam war sichtlich geschockt über das, was Zo'or ihm erzählt und was er damit angedeutet hatte. Aber trotzdem...
„Aber Zo'or, ich kann verstehen, warum T'than Da'an nicht mehr mag, warum er enttäuscht und auch wütend ist. Aber es ist ein großer Schritt vom Hass auf eine Person zur Absicht, sie zu vergewaltigen. Und das ist es doch, was Sie und Da'an von ihm erwarten.”
„T'than wird sterben, Major. Seine Grundenergie nimmt rapide ab und er weiss, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es macht ihn verrückt, dass er bald in Stasis gehen muss und mich dank Da'an vorher nicht mehr vernichten konnte. Das ist wahrscheinlich seine letzte Chance, Da'an in irgendeiner Weise zu schaden. Und ich fürchte, dass er genau das tun wird.”

Nach diesen Worten herrschte für lange Zeit Stille. Liam versuchte, alles was er gehört hatte zu verstehen, konnte aber noch immer nicht glauben, was da mit Da'an geschehen sollte. Er war so wütend. Er sprang auf und begann vor dem Taelon auf und ab zu gehen, die Hände zu Fäusten geballt.

„Liam, bitte bleiben Sie stehen! Sie müssen sich beruhigen.”
„Wie kann ich mich beruhigen, Zo'or?”
„Sie müssen! Mit Ihrer Wut werden Sie Da'an wohl kaum helfen. Er braucht jetzt Ihre Liebe... unsere Liebe. Ich brauche Ihre Hilfe um ihn zu trösten.”
„Aber T'than...”
„Dass er sich mit T'than vereinigen muss, ist nicht das Schlimmste für Da'an. Er wird schon mit ihm fertig werden! Für ihn ist der Gedanke an ein weiteres lebloses Kind so schrecklich. Glauben Sie mir, ich habe das schon früher erlebt. Er wird sein Kind innig lieben, auch wenn er von Anfang an weiss, dass es nicht leben wird. Und er wird sehr darunter leiden. Aber er hat ein lebendes Kind, mich, und er sieht auch Sie als sein Kind an. Also sind wir diejenigen, die ihm helfen müssen.”

Liam dachte über Zo'ors Worte nach, und plötzlich wurde ihm bewusst, wie schwer es für den Taelon gewesen sein musste, einem Menschen all das zu erzählen.
„Ok, Zo'or. Was werden wir jetzt tun?”
„Ich denke wir sollten aufs Mutterschiff gehen um in Da'ans Nähe zu sein. Wir werden ihn sofort nach dem Joining aufsuchen.”
Mit diesen Worten stand Zo'or auf und ging in Richtung Portal, gefolgt von Liam. Als er das Portal gerade betreten wollte, fühlte er wie der Mensch ihn am Arm festhielt.
„Zo'or, Sie sehen ziemlich... emotional aus. Vielleicht sollten Sie...”
„Ja, danke.”
Zo'or schloss die Augen und drängte seine Gefühle hinter die Mauer in seinem Geist zurück. Als er die Augen wieder öffnete, war die Maske des Synodenführers wieder an ihrem Platz.
Aber Liam hatte hinter die Fassade geschaut.

 
* * *
 


T'than ging durch die Korridore des Mutterschiffs zu Da'ans Quartier. Zufriedenheit und vor allem Genugtuung erfüllten ihn. Er hatte es geschafft die Synode davon zu überzeugen, dass er für ein Joining mit Da'an am besten geeignet war! Diese Idioten waren wirklich auf seine Argumente hereingefallen! Er hatte ihnen erzählt, dass er wusste, er würde bald das Stasisdeck aufsuchen müssen, und dass er vorher wenigstens noch am Beginn eines neuen Lebens beteiligt sein wollte. Er hatte sie daran erinnert, dass er und Da'an sich früher einmal sehr nahe gestanden hatten und er mit ihm Frieden schließen wollte, bevor es zu spät war. Er hatte außerdem noch angedeutet, dass Da'an sich sicherlich freuen würde sich mit jemandem zu vereinigen, der wirklich etwas für ihn empfand.

Und sein letztes Argument war das wirkungsvollste gewesen: Er hatte der Synode erzählt, er wäre der einzige, durch den das Kind eine Chance auf Leben hätte. Er würde sowieso bald in Stasis gehen müssen und hatte daher keinen Grund, Energie für sich selbst zu behalten. Was würden einige Tage Leben mehr für ihn schon bedeuten? Er würde dem Kind so viel Energie wie nur möglich geben und nur gerade so viel für sich behalten, um es nach dem Joining noch bis zum Stasisdeck zu schaffen. Vielleicht würde das Kind so genug Energie erhalten.

Und diese Dummköpfe hatten ihm wirklich geglaubt! Als ob er auch nur einen Tropfen Energie mehr als unbedingt nötig in das Kind stecken würde! Auf keinen Fall!
Er war sich bewusst, dass Zo'or ihm als einziger nicht geglaubt hatte, aber das war völlig egal. In diesem Fall war er gleichberechtigt mit den anderen Mitgliedern der Synode und konnte nichts tun.

T'than erreichte die Tür zu Da'ans Quartier und blieb davor stehen um nachzudenken. Wieder füllte ihn seine Wut völlig aus. Da'an! Einmal hatte er ihn zurückgewiesen, aber sie waren sich trotzdem nahe geblieben. Aber jetzt... Er hatte so viel für Da'an getan! Er hatte ihn zum Führer der Synode machen wollen, aber Da'an war nicht darauf eingegangen! Nach allem was er getan hatte, um es zu ermöglichen! Er hatte seine Karriere, sein Leben für Da'an riskiert, und was war der Dank? Da'an hatte zu Zo'or gehalten, zu seinem verrückten Kind, das ganz offensichtlich nichts für ihn empfand! Er hatte Zo'or ihm vorgezogen, ihm, der alles für das Wesen, das er einmal geliebt hatte, getan hatte! Aber das war jetzt vorbei! Einmal hatte er Da'ans Auserwählter sein wollen, aber jetzt war aus seiner Liebe Hass geworden. Er würde Da'an niemals vergeben! Wie hatte er sich gegen ihn stellen können nach allem, was er für ihn getan hatte? Da'an war es nicht wert, geliebt zu werden!

Einmal hatte Da'an ihn zurückgewiesen, als er sich aus Liebe mit ihm vereinigen wollte, aber jetzt konnte er das nicht tun. Er hatte das Recht auf ein Joining mit Da'an und er würde dieses Recht einfordern. Vor einiger Zeit noch wäre er sanft zu Da'an gewesen. Er hätte alles getan um ihm Freude zu bereiten und ein Joining für beide erfüllend zu machen. Aber das war vorbei! Nach allem was er getan hatte, verdiente Da'an keine Sanftheit! Er würde jetzt seine Rache haben!

Und T'than wusste, dass dies seine letzte Gelegenheit war, denn er fühlte, wie er von Tag zu Tag schwächer wurde. Bald würde er in Stasis gehen müssen und sein Leben wäre vorbei. Da'an würde weiterleben und Zo'or noch immer Führer der Synode sein, eine Tatsache, die T'than verrückt machte. Und es war alles nur Da'ans Schuld! Aber er würde dafür bezahlen. Er würde jetzt dafür büßen.

Mit diesen Gedanken betrat T'than Da'ans Quartier.

 
* * *
 


Als Da'an bemerkte, dass T'than sein Quartier betreten hatte, drehte er sich um und sah ihn an. Was er sah, erschreckte ihn. T'thans Augen glühten wild und auf seinem Gesicht erschien ein grausames Grinsen.

„Ich grüße dich, Da'an. Es sieht so aus, als würde ich dich schließlich doch noch bekommen. Du bist sicher darüber informiert, dass die Synode mich für das Joining mit dir ausgesucht hat. Ich bin hier um meine Pflicht zu erfüllen und du kannst sicher sein, es ist mir eine Freude, dein Auserwählter zu sein.”
Mit diesen, in einem drohenden Tonfall gesprochenen Worten trat T'than auf Da'an zu, der zurückwich, bis er von der Wand aufgehalten wurde.

„Du bist nicht mein Auserwählter, T'than, aber ich werde der Synode gehorchen.”
„Nein Da'an, du wirst MIR gehorchen!” T'than blieb stehen, sein Gesicht nur Zentimeter von Da'ans entfernt. „Hast du geglaubt, du könntest mich ohne Konsequenzen hintergehen?”, zischte er. „Ich habe alles für dich getan, aber du... jetzt wirst du dafür bezahlen, das verspreche ich dir! Glaube ja nicht, das hier wird nur ein kurzes Joining unserer Körper um ein Kind zu zeugen. Oh nein...”
T'than griff nach Da'ans Hand, um eine Vereinigung ihrer Geister einzuleiten.

Da'an keuchte. Er wusste, es gab keine Möglichkeit zu entkommen, der Kriegsminister war viel stärker als er selbst. Aber nur körperlich, nicht geistig. So baute Da'an eine hohe Mauern um seinen Geist herum auf, um seine Erinnerungen und Gefühle, um T'thans Geist aufzuhalten.

T'than hatte vorgehabt, so schnell in Da'ans Geist einzudringen, dass dieser keine Möglichkeit zur Verteidigung hätte. Aber jetzt musste er herausfinden, dass Da'an viel stärker war, als er geglaubt hatte. Seine Gedanken prallten auf eine harte Mauer.

T'thans Wut stieg weiter, als er mehrere Male erfolglos versuchte, in Da'ans Geist einzudringen. In Gedanken schrie er Da'an jetzt voller Wut und Frustration an, ihn hereinzulassen. Da'an war zutiefst geschockt. Das war nicht der Kriegsminister, den er kannte. Er hatte erwartet, dass T'than wütend und nicht sehr sanft mit ihm sein würde, aber nun stellte er fest, dass der Taelon vor ihm total die Kontrolle verloren hatte. Er war verrückt!

Da'an fühlte, wie T'than seinen Körper hart and die Wand drückte, fühlte, wie T'thans Hand über seinen Körper wanderte und seinen Anzug öffnete. Er wusste, was jetzt kommen würde, und es würde um so schlimmer werden, nachdem T'than so frustriert war, dass er nicht in Da'ans Geist eindringen konnte. Aber alles was Da'an tun konnte, war sich selbst hinter seine mentalen Schilde zurückzuziehen und es zu ertragen. Er versuchte, den Schmerz zu ignorieren, aber selbst mit all seiner geistigen Kraft konnte er einen qualvollen Schrei nicht unterdrücken als T'than in seinen Körper eindrang.

 
* * *
 


Zo'or saß in seinem Stuhl auf der Brücke und beobachtete Major Kincaid, der vorgab, an einer Konsole zu arbeiten. Aber Zo'or wusste, dass er sich nicht auf die Daten vor ihm konzentrierte, sondern an Da'an dachte.

Irgend etwas war seltsam an diesem Mann, da war Zo'or sich sicher. Er hatte schon vorher etwas über das Ka'atham gewusst und bestimmt war es nicht Da'an gewesen, der ihm davon erzählt hatte. Woher also wusste er davon?
Und dann war da auch noch die Tatsache, dass er Da'an als Elternteil ansah. Ja, Da'an würde sich sicherlich gerne um jemanden kümmern, der ihn wirklich brauchte, da war sich Zo'or sicher. Und er wusste auch, dass der Major keine lebenden Angehörigen hatte. Aber warum würde er einen Ersatz suchen? Er war erwachsen. Aber als er Da'an angefleht hatte ihm die Wahrheit zu sagen, da hatte er auf Zo'or mehr wie ein Kind gewirkt. Die ganze Sache war wirklich mehr als seltsam.

Plötzlich erreichte ihn ein mentaler Hilfeschrei durch seine Verbindung mit seinem Elter. Da'an schien in absoluter Panik zu sein. Zo'or versuchte mehr herauszufinden, aber alles, was er fühlte, waren Schmerz und Todesangst.

 

Als Liam ein Keuchen von Zo'or hörte, drehte er sich um und sah, wie der Synodenführer kurz seine Fassade verlor. Er ging zu ihm und griff nach seinem Arm.
„Zo'or, was ist los?”
Zo'or öffnete seine Augen und starrte den Menschen einen Moment lang einfach nur an, aber dann sprang er auf.
„Folgen Sie mir, wir müssen uns beeilen! Er wird ihn umbringen!”
Mit diesen Worten rannte er beinahe von der Brücke, gefolgt von einem erschrockenen Liam.

 
* * *
 


Da'an hatte Todesangst. Je länger es andauerte, desto klarer wurde ihm, dass T'than nicht aufhören würde, bevor er tot wäre. Das Kind war längst gezeugt, aber T'than machte trotzdem weiter. Da'an fühlte, wie sein Körper schwächer und schwächer wurde und der Schmerz mit jeder Bewegung des Kriegsministers wuchs. Er konnte jetzt in T'thans Geist sehen und erkannte, dass sein früherer Freund alle Vernunft verloren hatte. Er würde ihn in seiner rasenden Wut mit Sicherheit töten. Da'an hatte versucht, Zo'or durch ihre Verbindung zu erreichen. Er war sich aber nicht sicher, ob er erfolgreich gewesen war, ob er sich stark genug konzentriert hatte.

Da'an machte einen letzten, verzweifelten Versuch sich von T'thans Körper zu befreien. Aber als er sich halb hochgedrückt hatte, warf ihn ein harter Schlag ins Gesicht wieder auf den Boden. Er schrie laut auf vor Schmerz, woraufhin T'than hämisch lachte. Dann fühlte Da'an erneut, wie ihn das Gewicht von T'thans Körper niederdrückte.

 
* * *
 


Als Zo'or und Liam Da'ans Quartier erreichten, hörten sie von drinnen einen Schmerzensschrei. Zo'or versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen.
„Zo'or”, rief ihm Liam zu, „gehen Sie von der Tür weg!”
Zo'or trat zurück und Liam feuerte mit seiner Energiewaffe auf die Tür. Bald entstand ein Loch und sie kletterten hinein.

Liam war zutiefst geschockt über das, was er sah. Da'an lag auf dem Boden und wimmerte vor Schmerzen, sein Anzug lag in einer Ecke. Und T'than war über ihm, es war klar, was er tat.
„T'than”, schrie Liam voller Wut und rannte zu den beiden am Boden liegenden Taelons. Er packte T'than an den Schultern und riss ihn von Da'an, dann schleuderte er ihn gegen die nächste Wand, an der T'than heruntersank und bewegungslos liegen blieb.

Liam drehte sich wieder zu Da'an um, der jetzt wie ein Ball zusammengerollt dalag, schwer atmete und noch immer wimmerte. Er kniete sich neben den Taelon und berührte ihn sanft an der Schulter.
„Da'an... Da'an, können Sie mich hören? Es ist vorbei.”
„Liam...” Die Antwort war so leise, dass Liam sie kaum verstehen konnte. „Hilf mir...”
„Das werde ich.”
Liam sah zu Zo'or auf, der alles mit weit aufgerissenen, entsetzt blickenden Augen beobachtete.
„Zo'or, ich denke, Sie sollten Mit'gai rufen. Und jemanden, der dieses... dieses Monster wegbringt.”

 
*
 

Zo'or hatte das Quartier seines Elters direkt nach dem Menschen betreten, war dann aber erstarrt. Er konnte nicht glauben, was er sah. Er hatte erwartet, dass T'than grob sein würde, aber das hier war einfach unfassbar. Das lag jenseits alles Vorstellbaren, niemals zuvor hatte ein Taelon so etwas getan. Er wusste, hätten er und der Major den Raum einige Minuten später betreten, dann wäre Da'an tot gewesen.
Zo'ors Gedanken rasten in seinem Kopf und für einen Augenblick war er einfach unfähig, sich auf etwas anderes als sein eigenes Entsetzen zu konzentrieren.

Plötzlich hörte er die Stimme des Majors, die ihn wieder in die Realität zurück brachte. Er sah seinen Elter zum ersten Mal richtig an und war von den Anblick entsetzt. So ging er zur Kommunikationseinheit und rief den Heiler und einige Sicherheitsleute, die sich um den bewusstlosen T'than kümmern sollten.

Dann setzte er sich neben seinen Elter, nahm dessen Kopf in den Schoß und untersuchte ihn vorsichtig. Er seufzte erleichtert und lächelte den besorgten Menschen kurz traurig an. Sie waren noch rechtzeitig gekommen. Da'an war schwer verletzt, aber er würde überleben, ebenso wie das Kind.

Als Zo'or anfing, seinem Elter sanft über den Kopf zu streichen, und ihm durch ihre Verbindung seine Liebe sandte, hörte Da'ans Wimmern langsam auf. Er hob eine zitternde Hand, die Liam sofort nahm. Schließlich entspannte sich Da'an etwas und atmete ruhiger.

 
* * *
 


Mit'gai beeilte sich sehr auf seinem Weg in Da'ans Quartier. Zo'or hatte ihm nur befohlen sofort zu kommen und ihm gesagt, dass Da'an verletzt sei, nicht mehr, aber die Stimme des Synodenführers hatte eindeutig gezittert. Daher rannte er beinahe durch die Korridore.
Als die Tür zu Da'ans Räumen in sein Blickfeld kam, sah er, wie drei Freiwillige einen bewusstlosen T'than heraus trugen.

„Nicht so vorsichtig!”, hörte er Zo'or von drinnen. „Lassen Sie seine Beine los!”
„Ich würde sagen: Lassen Sie alles außer den Beinen los!” Das war die Stimme eines Menschen, wohl die von Da'ans Beschützer.
Nach einem Moment befahl Zo'or: „Tun Sie das!”
Die Freiwilligen zögerten kurz, gehorchten dann aber. Sie legten T'than auf den Boden, nahmen ihn an den Füßen und schleiften ihn hinter sich her um die nächste Ecke.
Mit'gai stand für einen Moment einfach da und versuchte zu verstehen, was er gerade gesehen hatte. Aber dann hörte er ein leises Stöhnen und betrat den Raum.

Da'ans Kopf lag noch immer im Schoß seines Kindes, aber inzwischen war er halb bewusstlos. Sein Körper hatte zu zittern begonnen und von Zeit zu Zeit stöhnte er vor Schmerzen. Er schien nicht mehr zu realisieren, was um ihn herum vorging. Mit'gai kniete sich neben ihn und griff nach seinem Arm, ließ ihn aber sofort wieder los, als Da'ans Körper sich versteifte und er nach dem Shirt des Majors griff und sich daran festhielt, als suche er nach Hilfe.
„Schhhh, es ist alles in Ordnung”, flüsterte der Mensch, „es ist nur Mit'gai. Er ist hier, um Ihnen zu helfen, Da'an.”
Da'an öffnete seine Augen ein wenig, und als er sah, dass es wirklich der Heiler war, seufzte er und entspannte sich wieder.

Mit'gai hatte Da'ans Reaktion überrascht beobachtet, und dann sah er etwas aus den Augenwinkeln und drehte den Kopf. Es war Da'ans Anzug. Dann sah er Zo'or zum ersten Mal wirklich an und bemerkte die Emotionen, die ganz deutlich auf dem Gesicht des Synodenführers zu sehen waren. Er brachte alle Fakten zusammen, auch dass er wusste, dass Da'an im Ka'atham war, und keuchte über das, was ihm da in den Sinn kam. Das konnte einfach nicht wahr sein. Es musste einfach eine andere Erklärung geben!
Mit'gai hob seinen Scanner und untersuchte Da'an. Zu seinem Entsetzen fand er heraus, dass es keine andere Erklärung gab, die Anzeichen waren eindeutig.

Mit'gai seufzte und sah Zo'or an.
„Sein Körper kann geheilt werden, aber viele seiner Energiebahnen sind beschädigt oder zerstört. Und es gibt auch noch andere Verletzungen. Wir müssen ihn auf die Krankenstation bringen. Ich muss ihn genauer untersuchen und dann behandeln. Ich rufe sofort...”
„Nein!”, unterbrach ihn Zo'or scharf. „Ich werde ihn selbst tragen. Ich... ich will nicht, dass das ganze Schiff davon erfährt. Major, bitte stellen Sie sicher, das jeder die Korridore zur Krankenstation verlässt.”
Dann hob er seinen Elter sanft und vorsichtig vom Boden auf.
„Und dieser Mensch?”, fragte Mit'gai und sah Liam an.
„Er ist eine... Ausnahme. Ich... ich werde seine Hilfe brauchen. Major, bitte folgen Sie uns.”

Und so trug Zo'or seinen Elter auf seinen Armen durch das Schiff, gefolgt von einem noch immer entsetzten Mit'gai und Liam, der zwischen dem Wunsch T'than sofort zu töten und dem Bedürfnis einfach zusammenzubrechen und zu weinen schwankte.

 

Ende von Kapitel 2

 

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