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  „Eine universelle Sprache” von Foxfeather   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Die hier erwähnten „Mission Erde: Sie sind unter uns”-Charaktere (außer Qa'vra) gehören den Eigentümern von „Earth: Final Conflict”. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne Einverständnis der Autorin.
 
Handlung: Ein alter Freund von Da'an kommt zu Besuch
Zeitpunkt:  Zweite Staffel
Charaktere:  Da'an, Qa'vra, Lili, [Liam, Augur]
 
Anmerkung der Autorin:  Obwohl diese Story von Mike Oldfields Musik, besonders von „The Inner Child”, feat. Rosa Cedrón (Luar Na Lubre) von dem Album „Tubular Bells III” inspiriert worden ist, ist die beschriebene Musik keine Beschreibung der Musik von Mike Oldfield.
 

 

EINE UNIVERSELLE SPRACHE

 

Ein sehr aufgeregter Da'an betrat den Portalraum der Botschaft. Das Mutterschiff war gerade von einem kurzen Besuch auf der Taelon-Heimatwelt zurück und ein alter Freund Da'ans war an Bord. In diesem Moment öffnete sich das Portal und ein Taelon in einer weißen, kunstvoll verzierten Robe tauchte aus dem Nichts zwischen den Portalbögen auf.
„Qa'vra!”
„Da'an!”
Beide Taelons verloren ihre Fassaden, verschränkten ihre Hände und glühten hell auf vor Freude über ihr Wiedersehen.
Sandoval und Lili wechselten erstaunte Blicke. Keiner von ihnen hatte Da'an (oder irgendeinen anderen Taelon) jemals so emotional erlebt.
Nachdem sich beide Taelons wieder zusammengerissen hatten, drehte sich Da'an zu den Menschen um und stellte den Neuankömmling vor.
„Das hier ist Qa'vra, ein sehr alter Freund von mir. Qa'vra ist hierher auf die Erde gekommen, um die menschliche Kultur zu studieren, insbesondere Kunst und Musik.”
„Die Taelons auf der Heimatwelt wollen mehr lernen über unsere neuen Freunde hier auf der Erde und ich glaube, dass die Musik als eine universelle Sprache neue Brücken zwischen unseren Kulturen schlagen kann,” erklärte Qa'vra.
Mit der Robe und der für einen Taelon ziemlich hohen Stimme betrachtete Lili den Taelon sofort als weiblich. Auch ihre Bewegungen schienen noch tänzerischer zu sein als die irgendeines anderen Taelons, den sie bisher getroffen hatte.
„Qa'vra ist ein hochrangiger Musiker auf unserer Heimatwelt. Bitte helfen Sie ihm, etwas über ihre Musik zu lernen. Er hat angeboten, heute Abend ein Konzert auf dem Mutterschiff zu geben. Bitte begleiten Sie uns zu diesem Ereignis, Captain, Agent.”

 
* * *
 

Der Abend sah alle Taelons in einem großen Raum an Bord des Mutterschiffes versammelt. Sie unterhielten sich über die Möglichkeit, endlich wieder Musik aus ihrer Heimat zu hören und das Heimweh, das sich damit einstellte, sorgte für Aufregung.
Sandoval und Lili setzen sich neben Da'an und Liam. Die Freiwilligen, die nicht zu ihren Pflichten verdammt worden waren, waren ebenfalls anwesend.
Dann betrat Qa'vra den Raum. Sie war in ihrer natürlichen Form, gekleidet in ein kleidähnliches Gewand, bestickt fremdartigen Symbolen und Mustern und das in allen Farben glitzerte, wenn sie sich bewegte.
Sie grüßte das Publikum in Eunoia, ihr Auftritt sollte so Taelon wie möglich sein. Dann wandte sie sich an das menschliche Publikum.
„Bitte seinen Sie nicht gekränkt, meine menschlichen Freunde, es ist mein Wunsch, dass die Taelons dieser Aufführung in ihrem natürlichen Zustand folgen. Es ist einfacher für mich, auf die Atmosphäre hier im Raum zu reagieren, wenn ich die Emotionen um mich herum lesen kann. Ich habe nicht genug Erfahrung mit Menschen, um den Ausdruck auf euren Gesichtern so instinktiv zu lesen wie den meiner Leute.”
Zustimmendes Nicken der Menschen war die Antwort und die Taelons verloren zögernd ihre Fassaden.
Erst dann machte sich Qa'vra bereit.
„Das erste Stück, dass ich spielen werde, ist eine alte Hymne, die von Generation zu Generation weitergegeben worden ist.”
Sie begann das Instrument zu spielen, dass bei den Menschen als „Tubes” bekannt war. Alle Anwesenden wurden still und hörten in Ehrfurcht zu, wie die Klänge des Instruments den Raum zu füllen begannen.
Nach einigen andern Lieder wechselte Qa'vra ihr Instrument. Sie legte sich ein seltsam aussehendes Gerät um die Stirn und verband es mit fragil aussehenden Handschuhen.
„Dies ist ein Instrument das ich erfunden habe als ich noch jung war. Ich habe es seitdem verbessert und jetzt ist es soweit, dass ich es vorführen kann. Es bietet die Möglichkeit, die Musik, die man im Kopf hört, auch für andere hörbar zu machen. Es kann damit Emotionen ausdrücken und Bilder, die sonst sehr schwer in Worte oder Melodien zu fassen sind.”
Dann begann sie zu spielen. Es war anders als alles, was jemals zuvor gehört worden war. Für die Taelons drückte das Lied ihre Gefühle für ihre Heimatwelt aus, das Heimweh und die Angst vor dem Verlust, aber auf der anderen Seite beschreib es auch die Natur, die Landschaft, wie sie ausgesehen hatte, bevor der Krieg sie verbrannte. Für die Menschen war die Musik erschütternd in ihrer Schönheit, sie wollten zugleich lachen vor Freude und weinen über das Gefühl des Verlustes. Qa'vra machte sich die Emotionen, die durch den Raum flossen zu eigen und lenkte sie, beruhigte sie bis zur Entspannung. Nachdem sie geendet hatte war es still im Raum. Niemand wagte es sich zu bewegen, die Atmosphäre zu stören. Nur langsam begannen die sichtbar erschütterten Taelons wortlos den Raum zu verlassen, gefolgt von den Menschen, bis der Raum sich bis auf Qa'vra, Da'an, Sandoval, Liam und Lili geleert hatte.
„Qa'vra... das war... Zuhause!” Da'an zitterte. „Ich weiß nicht, wie so etwas möglich ist. Wie... Wie hast du...?”
„Das war nicht ich, Da'an. Ich habe nur die Emotionen gesammelt, die ich im Raum und über das Gemeinwesen gespürt habe und habe sie sichtbar, nein, hörbar gemacht, sie erfahrbar gemacht. Ich habe nur den Anfang gemacht, der Rest waren die Gefühle von dir und den anderen Taelons.”

 
* * *
 

„Dieses Gerät ist eine Bedrohung für die Menschheit!” sagte Liam am nächsten Tag, als er sich mit Lili in den Gärten der Botschaft traf. „Wie leicht wäre es, die Gedanken und Gefühle der Menschen zu lenken. Es muss vernichtet werden!”
In dem Moment piepste Lilis Global. „Wir reden später, Liam. Da'an will mich auf der Stelle sprechen.”

 
* * *
 

Als Lili vor Da'ans Büro ankam, hörte sie ihn mit Qa'vra reden.
„Ich erinnere mich an dieses Gerät aus unserer Kindheit. Wir haben es getestet, Duette gespielt. Aber was du gestern vollbracht hast, war damals unmöglich. Bitte sei vorsichtig, Zo'or könnte versuchen, es in die Finger zu bekommen und es in seinen Pläne zur Versklavung der Menschen einzubauen.”
„Mach dir keine Sorgen, Da'an. Ich bin das einzige Wesen, dass dieses spezielle Gerät benutzen kann. Niemand sonst kann etwas damit anfangen. Um die Emotionen, die ich empfange auszugeben, muss das Gerät präzise auf meine Energiemuster eingestellt werden. Es hat einige hundert Jahre gedauert, um das so einzustellen, wie es jetzt ist. Ich werde dieses Gerät niemals dazu einsetzen, irgendjemanden zu verletzen, das schwöre ich dir. Das andere Gerät, das an das du dich erinnerst, kann nur Töne und Worte an die du sehr intensiv denkst projizieren. Emotionen sind nicht steuerbar wie Gedanken. Das alte Gerät könnte nicht auf sie reagieren.”
‚Phew. Das Problem wäre gelöst. Ich glaube und vertraue ihr, aber ich hoffe, das gilt auch für Liam,’ dachte Lili. Dann betrat sie den Raum.
„Ah, Ich grüße Sie, Captain Marquette.”
„Ich grüße Sie, Da'an, Qa'vra.”
„Qa'vra, das hier ist Captain Lili Marquette. Lili, bitte helfen Sie Qa'vra, sich in Ihrer Kultur und Musik zurechtzufinden. Zo'or hat zugestimmt, dass Sie Qa'vras Beschützer für die Zeit seines Aufenthaltes hier sein werden. Ich muss euch beide jetzt allein lassen. Qa'vra, wir sehen uns später. Captain.”
„Ich werde mein Bestes tun, um alle ihre Fragen zu beantworten, Da'an.”
Nachdem Da'an den Raum verlassen hatte, sah Qa'vra Lili fragend an.
„Warum beziehen Sie sich auf mich als weiblich?”
„Um, ich weiß nicht, es erscheint mir richtig. Ihre Stimme und Bewegungen. Ich hoffe, es stört Sie nicht?”
„Nein. Ich fühle mich geehrt. Ich habe gehört, dass die Beziehung zwischen Menschen desselben Geschlechts oft enger ist, als die zwischen gemischtgeschlechtlichen, mit Ausnahme von Pärchen. Ist das Richtig?”
„Ja, so kann es sein, solange keine Person des anderen Geschlechts dazwischen gerät.”
Lili und Qa'vra verbrachten den Tag damit, verschiedene Datenbanken über Musik zu durchforsten. Beginnend mit Gregorianischem Gesang, über Renaissance und Barock, Klassik, Romantik und die Musik des 20. Jahrhunderts. Lili mochte dieses ganze ‚Klassische Zeugs’ nicht, wie sie es nannte. Okay, einige Stücke waren sehr schön aber der Rest war einfach nicht ihr Stil. Qa'vra interessierte sich dafür, wollte aber genauso gerne etwas über die zeitgenössische Musik lernen. Und damit öffnete Lili einen Datastream und suchte MTV.
Der Rest des Nachmittags verging mit Klatsch und Tratsch über die Popszene und die Musikvideos, Abneigung gegenüber den einen Songs und Gelächter über andere. Lili hatte für sich selbst eine Pizza geordert und erzählte Qa'vra dann über die menschlichen Gebräuche, was Filme gucken anging: Pizza, Popcorn und Limonade. Qa'vra war fasziniert über die verschiedenen Stile menschlichen Tanzens. Ihre Lieblingsmusik schien sich bei den melodischen Popsongs der 80er und 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts einzupendeln.
Später gesellte sich Da'an zu ihnen und versuchte ihre angeregte Diskussion zu unterbrechen, aber er hatte nicht die geringste Chance.
Also suchte er sich einfach einen Sitzplatz und hörte zu, ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht.
Erst nach ein paar Minuten bemerkte ihn Qa'vra.
„Da'an! Ich habe deine Ankunft gar nicht gespürt!”
„Das habe ich gemerkt, Qa'vra. Es scheint mir, dass du und Captain Marquette euch angefreundet habt.”
„Du hast recht, Da'an. Lili hat mir sehr geholfen und ich mag ihre Anwesenheit. Du hattest recht, als du sie als jemand ganz Speziellen beschreiben hast.”
„Da'an denkt, ich wäre jemand Besonderes?’ Lili spitze die Ohren und warf Da'an, der nach Qa'vras Kommentar ziemlich nervös zu werden schien, einen fragenden Blick zu.
„Du wolltest, das wir zusammen ein paar unserer alten Lieder spielen?” wechselte er schnell das Thema.
„Ah, ja. Ich hole die Geräte.” Damit stand Qa'vra auf und verließ den Raum, aber nicht, ohne Da'an einen aufmunternden Blick und eine Kopfbewegung in Lilis Richtung zu hinterlassen.
„Jemand Spezielles?” fragte Lili.
„Uhm, ja, ich sehe dich, Sie, als einen, uhm Freund... einen speziellen Freund.” antwortete Da'an ausweichend.
Lili sah ihn zweifelnd an.
Beide sagten nichts mehr, bis Qa'vra wieder auftauchte.
„Da'an, kann ich bleiben und zuhören? Ich bin neugierig, was jetzt kommt,” bat Lili.
„Ich habe nichts dagegen. Qa'vra?”
„Warum nicht? Bitte bleib und sag uns, was du denkst.”
Beide Taelons waren nun mit Kopfbändern und den Handschuhen ausgestattet, ähnlich denen, die Qa'vra während des Konzertes getragen hatte.
Qa'vra begann mit einer einfachen Melodie, Da'an begleitete sie mit einer simplen Tonreihe. Langsam gewöhnte er sich wieder an das Gerät und immer mehr Instrumente schienen einzusetzen. Qa'vra begann zu improvisieren und es entwickelte sich eine Art Dialog. Beide Taelons schienen sowohl mit dem Geist als auch mit den Händen zu sprechen. Die Handschuhe übersetzten ihre Bewegungen in Töne, woben ein Netz aus Musik, bunt wie ein Wandteppich. Da'ans Melodien erzählten von seiner tiefen Freundschaft zu Qa'vra und über den tiefen Verlust, den er darüber empfand, dass sie wieder zurück nach Taelon gehen würde.
Lili stand fasziniert dabei, sie fühlte mit Da'an, aber der Drang, das Gerät selbst einmal auszuprobieren, wuchs ebenfalls in ihr.
Als die beiden Taelons ihr Lied beendeten, hüpfte Lili beinahe vor Ungeduld auf und ab.
Da'an sah den erwartungsvollen Ausdruck in ihren Augen, wechselte einen Blick mit Qa'vra und überreichte ihr dann sein Gerät.
Während er ihr half, es anzulegen, erklärte er ihr die Handhabung.
„Sie wissen, was ein Ohrwurm ist. Sie hören die Musik in ihrem Kopf. Konzentrieren Sie sich darauf und versuchen Sie, an nichts anderes zu denken. Das Gerät wird ihre Gedanken erfassen und projizieren, was Sie hören. Versuchen Sie es.”
Lili versuchte es. Alles, was zu hören war, war eine Art statisches Rauschen. Mit angehaltenem Atem und in dem Versuch, sich noch mehr zu konzentrieren, brachte sie einen hohen, feedback-ähnlichen Ton heraus, dann musste sie lachen.
„Ich weiß nicht, wie ihr das macht! Es funktioniert nicht!”
„Sie sind zu angespannt. Versuchen Sie einfach nur, die Musik in ihrem Kopf zu hören.”
Dieses Mal klang es wie ein Orchester, das seine Instrumente stimmte, gemischt mit zehn verschiedenen Radiostationen in zehn verschiedenen Sprachen.
„Das ist schon besser.”
„Besser?” Lili musste wieder kichern. ‚So hört sich also mein Gehirn an!’ dachte sie.
Qa'vra musste sich anstrengen, nicht ebenfalls laut zu lachen. Lilis Gekicher war ansteckend.
Nach rund zehn weiteren Versuchen war Lili nahe daran aufzugeben, sowohl von der Enttäuschung über ihr Versagen, als auch weil ihre Seiten von vielen Lachen schmerzten.
Da'an stand da und dachte über etwas nach. „Lili, wenn Sie ihre Gedanken mit mir teilen würden, könnte ich Ihnen zeigen, wie es sich anfühlen muss. Vielleicht hilft es.”
Qa'vra staunte. Sich so weit mit einem Menschen oder auch einem Taelon zu vereinigen war äußerst unüblich und erforderte ein tiefes Vertrauen zwischen den beiden Partnern. ‚Sie bedeutet ihm wirklich sehr viel,’ dachte Qa'vra.
Da'an setzte sich wieder das Kopfteil auf, aber nicht die Handschuhe und berührte dann Lilis Hände. Beide schlossen ihre Augen, dann erklang eine leise, wunderschöne Melodie.
‚Wenn das das ist, was er für Lili empfindet, dann hat er sie sehr gern, dann ... liebt er sie?’ Qa'vra lächelte. Sie wünschte sich dieses Glück für ihren Freund.
Als Da'an und Lili ihre Vereinigung beendeten schien ein warmes Licht in ihren Augen zu leuchten. Als sie die grinsende Qa'vra bemerkten, traten sie aber schnell einen Schritt auseinander. Da'an überreichte Lili das Kopfstück und dieses mal gelang es ihr, eine Melodie zu spielen, die Qa'vra aus der MTV-Session wiedererkannte: ‚You'll be in my heart’ von Phil Collins.

 
* * *
 

Den nächsten Tag verbrachen sie damit, sich durch Lilis CD-Sammlung zu hören und weiter mit dem Gerät zu üben. Zwei Tage später spielten Da'an, Qa'vra und Lili eine Session miteinander, taelonische Volkslieder, gewürzt mit menschlicher Rock- und Popmusik.

 
* * *
 

Ein paar Tage später traf sich Lili mit Liam und Augur im Flat Planet Café.
„Hi Lili! Wie geht's denn so, eingesperrt mit diesem Taelon-Wunderkind bei Tag und bei Nacht?”
„Augur, Liam. Wagt es nicht, schlecht über Qa'vra zu sprechen. Sie ist wie Da'an, und ich vertraue ihr. Wir sind gute Freunde geworden und sie hat mir beigebracht, mit diesem Gerät, das sie erfunden hat, umzugehen.”
„Du weißt wie. Lili, wir müssen dieses Ding zwischen die Finger bekommen! Es ist mehr als gefährlich, wenn es in Zo'ors...”
„Nicht das. Das Gerät, das Qa'vra bei dem Konzert benutzt hat kann nicht von einem anderen benutzt werden. Selbst Zo'or könnte damit nichts anfangen, weil Qa'vra niemals jemandem weh tun würde.”
„Du vertraust ihr?”
„Vollkommen. Wenn du sie kennen würdest, würdest du ihr auch vertrauen.”
Lili erzählte ihnen enthusiastisch über ihren Fortschritt, Qa'vra über die Kultur der Erde zu unterrichten und über ihre eigenen Erfolge mit dem Gerät.
Als sie Da'ans Trauer über Qa'vras Abschied in ein paar Wochen erwähnte, hatte Augur eine Idee.

 
* * *
 

Als das Ende ihres Aufenthalts auf der Erde näherrückte, vermisste Da'an Qa'vra schon, obwohl sie noch gar nicht weg war. Also starteten Lili und Qa'vra die Arbeit an ihrem Geheimplan, Da'an aufzumuntern und Qa'vras Aufenthalt auf der Erde krönend abzuschließen.
Als Qa'vra ihre Studien beinahe abgeschlossen hatte, schlug Lili Da'an vor, Qa'vra doch noch ein Erlebnis, was Live-Musik anging zu ermöglichen. In zwei Tagen würde ihre Freundin zur Taelon-Heimatwelt zurückkehren, das Gepäck vollgestopft mit CDs und Videoaufnahmen und Lili wollte ihren Abschied zu etwas ganz besonderem machen. Da'an stimmte zu. Er hatte nur keine Ahnung, zu was er da Ja gesagt hatte!

 
* * *
 

Am Abend vor Qa'vras Abreise trafen sich Qa'vra, Da'an, Liam und Lili in der Shuttlebay. Lili schleppte eine große Tasche hinter sich her.
„Wo fliegen wir hin?” wollte Da'an wissen.
„Überraschung!”
Fünf Minuten später landeten sie in einer schmalen Seitenstraße. Über einen Hintereingang betraten sie in großes Haus. Drinnen würden sie von einem aufgeregten Augur begrüßt. Da'ans Augen wurden groß.
„Was geht hier vor?”
„Es ist eine Überraschung, Da'an. Fragen Sie nicht!”
Augur führte Da'an und Liam zu einem Raum, wo ein großer Bildschirm das Innere des Flat Planet zeigte. Inzwischen sah Da'an mehr als verwirrt aus.
Qa'vra und Lili waren durch eine andere Tür verschwunden. Augur grinste Liam zu, dann verschwand auch er.
Ein paar Minuten später betrat Maiya die Bühne des Flat Planet.
Liam führt Da'an durch eine verborgene Tür in eine dunkle Ecke des Cafés.
„Heute ist ein sehr spezieller Abend für alle, die hierher gekommen sind. Ihr werdet nun etwas hören, das es noch niemals zuvor hier auf der Erde gegeben hat. Gedacht ist es als ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk. Heute Nacht auf unserer Bühne: Die einzige Mensch-Taelon-Band, die es je gab: Lili Marquette und Qa'vra!”
Lili und Qa'vra betraten die Bühne, jede versehen mit Qa'vras Geräten.
Die Lichter wurden gedämpft und dann begannen sie zu spielen.
Der sanfte Klang der Taelonmusik wurde aufgepeppt durch Tanzbeats und etwas, das wie E-Gitarren und andere menschliche Instrumente klang. Der Song beschrieb die Unterschiede zwischen Taelons und Menschen, aber auch das, was ihnen gemeinsam war und es beschrieb die Freundschaft, die zwischen den beiden Wesen auf der Bühne entstanden war.
Das Publikum begann schnell, zu der Musik zu tanzen, ja selbst bei den leichteren Teilen mitzusingen.
Da'an näherte sich langsam den tanzenden Menschen, zuerst noch völlig sprachlos, dann begann er, das Erlebnis mehr und mehr zu genießen. Die Leute akzeptierten ihn als einen von ihnen, reagierten nicht ehrfurchtsvoll oder scheu wie ‚normale’ Leute, die Da'an getroffen hatte. Liam stand weiter hinten und beobachtete Da'an, wie der sich an die Szene gewöhnte und sogar begann, sich ebenfalls zur Musik zu bewegen.
Qa'vra und Lili ernteten eine Menge Applaus. Qa'vra war sichtbar am strahlen vor Freude. Nach ihrem Auftritt trafen sie Da'an in der Menge. Er sah sie nur an, wusste nicht was er sagen sollte, dann drückte er beide fest an sich.
„Ich werde das hier niemals vergessen.”
Songs aus den Charts dröhnten nun aus den Lautsprechern, die Menge tanzte mit und zwei Taelons begannen, vorsichtig zuerst, dann immer selbstbewusster, mit ihnen zu tanzen.

 

ENDE

 

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