Startseite Aktuelles Update Geschichten Kategorien Bilder Forum - Der Baum Links Hilfe Kontakt
  „Hinter den Masken” von Emma   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Herbst 2001
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Sandoval wird in Da'ans Plan eingeweiht. Stella Morel macht eine Erfahrung, die sie für immer verändern wird.
Zeitpunkt:  einige Monate nach der Ankunft der Taelons auf der Erde
Charaktere:  Ronald Sandoval, Da'an, Stella Morel [Quo'on, Sa'el]
 

 

HINTER DEN MASKEN

Kapitel 10

 

So langsam begann er sich um seine geistige Gesundheit zu sorgen. Eben noch sollte er die Flüchtigen unter allen Umständen finden und nun sollte er sie - eine andere Interpretation ließen Da'ans Worte kaum zu - laufen lassen. Gut, die Chancen die Frauen heute nacht noch zu finden waren gering und die Suche bereitete ihm nicht das geringste Vergnügen, aber sie fortzusetzen, hätte wenigstens seine Gedanken nicht noch mehr in Unordnung gebracht. Er wusste ja so kaum, was er von all dem halten sollte.
Ungeachtet seiner Verwirrung ging Sandoval schnellen Schritts durch das Laborgebäude. Der vorhin noch versperrte Eingang war nun offen, so dass er jetzt ungehindert durch die Gänge kam. Mit einer raschen Geste strich er sich die Haare zurück und zog den Anzug so glatt wie seinen Gesichtsausdruck, bevor er in das eigentliche Labor trat.
Nicht wenig enttäuscht musste er feststellen, dass es hier nichts zu sehen gab, was ein Verschließen des Durchganges gerechtfertig hätte. Bis auf ein paar Kontrollpulte war er leer. Das einzig Bemerkenswerte war, dass das virtuelle Glas zum hinteren Laborbereich undurchsichtig und der Eingang dazu verschlossen war. Was immer hier Verbergenswertes war, musste sich dort befinden.
Er überlegte noch, ob das virtuelle Glas ihn passieren lassen würde - schließlich war er hierher befohlen worden - da öffnete sich der Eingang, um Da'an einzulassen. Sandoval beeilte sich einen ehrerbietigen Gruß zu formulieren, registrierte aber dennoch mit Unbehagen, dass sich der Durchgang hinter Da'an ebenso wie der, durch den er gekommen war, schloss.
Die beiden verschlossenen Eingänge erinnerten ihn unangenehm daran, wer hier die Fäden in der Hand hielt. Er war Da'an auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und musste darauf vertrauen, dass der Alien sich an die Spielregel hielt, dass man einem getreuen Untergebenen nichts antat. Nicht, dass Da'an einen Grund gehabt hätte, aber der sonderbare Raum, dem man nicht ansah, dass er überhaupt Ein- und Ausgänge hatte und der erleuchtet war, ohne dass man erkannte, wo die Lichtquelle war, machten deutlich, dass er es mit etwas zu tun hatte, das ihm fremd war. Wie sollte er wissen, was Taelons dachten? Er hatte sich ihnen anvertraut ohne Netz und doppelten Boden. Wieder einmal wurde ihm klar, dass er sich auf ein riskantes Spiel eingelassen hatte. Und wohl eben deshalb hatte die Sache einen gewissen Reiz!
Ohne seine Gedanken Einfluss auf seine Mimik nehmen zu lassen, wartete er bis der Taelon ein paar Schritte auf ihn zu gekommen war.
„Was kann ich für Sie tun, Da'an?”
Einen Moment lang ruhten der Blick des Taelon musternd auf ihm, dann legte er den Kopf auf seine typische fließende Art zur Seite.
„Ich möchte Sie von der mittlerweile geänderten Lage unterrichten. Ab sofort wird es nicht mehr Ihre Aufgabe sein, die beiden flüchtigen Personen um jeden Preis zu finden, sondern die Spuren zu ihnen zu verwischen. Der Grund hierfür ist folgender...” Da'an öffnete einen Datenstrom und Sandoval erkannte darauf ein Bild von dem Labor, in dem sie standen. Irritiert trat er einen Schritt näher und warf Da'an einen kurzen Blick zu, der ihn mit einer Geste aufforderte, sich die Aufzeichnung weiter anzusehen.

Stimmen klangen leise aus dem Gang und kurz darauf traten Stella Morel, Elaine Lorber und Carol Rapp ein.
„Also gut,” sagte Morel mit leichter Nervosität in der Stimme, „schaut euch kurz um und dann gehen wir wieder. Freundschaft hin oder her, ich bekomme enorme Schwierigkeiten, wenn man euch hier findet. Und Frank hat uns nur ein paar Minuten gegeben.”
„Ihr übertreibt es wirklich mit der Vorsicht!”, meinte Lorber ungerührt, während sie interessiert um sich sah.
Morel warf ihr einen Blick zu, sagte aber nichts. Statt dessen folgte sie Carol Rapp, die mittlerweile neugierig in den hinteren Teil der Laborräume gegangen war.
„Was ist das?”, fragte Rapp an Morel gerichtet, als sie diese eintreten sah und zeigte auf ein sonderbar geformtes Gebilde am hinteren Ende einer Bahre..
„Ich glaube, es ist ein medizinisches Überwachungsgerät, aber genauer weiß ich es leider auch nicht. Es ist sicher besser, wenn du es nicht berührst.” Morels Stimme war wie gewohnt freundlich, aber bestimmt. Tatsächlich nickte Rapp und ging, gefolgt von Morel, auf die andere Seite der Bahre zu dem Kontrollpult, mit dem die Funktionen derselben gesteuert werden konnte.
„Und was ist das?”, fragte die junge Frau mit einem vor Neugierde strahlenden Blick.
Sie erntete dafür ein amüsiertes Lächeln. „Hier werden diejenigen von den Opfern behandelt, die am stärksten verstrahlt sind”, erklärte Morel geduldig.
„Tatsächlich? Und wie genau geht...”
„Vorsicht...”, rief Morel, doch da hatte Rapp schon ihre fragende Geste ausgeführt und damit aus Versehen das Pult aktiviert. Doch nicht nur die holographischen Kontrollanzeigen erschienen. Ein leichtes Sirren war zu hören, dann schaltete sich ein anderes Gerät an und hüllte den Bereich über der Bahre in orangefarbenes Licht.
Erschrocken wich Rapp zurück.
„Was ist das?!”
„Du hast das Gerät eingeschaltet!”, antwortete Morel mit unterdrücktem Ärger und verhaltener Nervosität in der Stimme. Etwas hilflos starrte sie auf die Anzeigen. Schließlich tippte sie auf ein Symbol links unten. Der Effekt war, dass wieder ein Sirren erklang und der zuvor klar umgrenzte orangefarbene Bereich an Farbe und Kontur verlor.
„Vielleicht war ‚Entfernen’ nicht richtig”, mischte sich Rapp, die wieder näher getreten war, ein. „Versuch es doch mal mit dem hier...” Sie wollte ein anderes Symbol berühren, doch bevor sie ihre Bewegung vollenden oder Morel diese verhindern konnte, ertönte plötzlich Strattons Stimme.
„Was in aller Welt macht ihr?”
Erschrocken sahen die beiden auf und starrten zur Türe, von wo aus Stratton ebenso überrascht zurückstarrte. Alle Blicke fielen auf Elaine Lorber, die genau zwischen der Bahre hinter der sich Morel und Rapp befanden und Stratton stand.
Für einen Moment hing die Szene in der Luft.
In Lorbers Hand befand sich ein circa 15 mal 20 Zentimeter großer, dunkelvioletter, kristallförmiger Gegenstand.
„Elaine! Leg das sofort wieder hin!”
Ertappt fuhr Lorber zu Morel herum.
„Ich...”
„Ja, leg es hin und alles andere, was du genommen hast auch!”, bekräftigte Stratton diese Anweisung.
„Ich habe keine Ahnung, wovon ihr redet.” Lorber drehte sich erneut um und wollte den Kristall zurück auf den Tisch legen, doch Stratton hielt sie auf und griff in ihre Jackentasche, aus der er ein zweites Gerät zog.
„Ach? Du hast also keine Ahnung, wovon wir reden?”, fragte er verärgert und hielt es ihr unter die Nase. „Das hätten wir uns ja denken können, als du uns um diese Besichtigungstour gebeten hast!”
„Stellt euch doch nicht so an!” Herausfordernd sah Lorber erst Stratton und dann Morel an. „Ich habe den Auftrag herauszufinden, wie die Taelons ihre Heilungen zustande bringen und jede Technik, die ich in die Finger bekomme, mitzubringen. Habt ihr eine Vorstellung davon, wie viel so etwas wert ist?!” Lorber deutete auf den Kristall in ihrer Hand. „Ich denke nicht im Traum daran, diese Situation nicht zu nützen.” Mit der freien Hand griff sie nach dem Gerät in Strattons Hand, der es - anscheinend verunsichert von Lorbers Entschlossenheit - auch tatsächlich los ließ. Sie hielt seinen Blick. „Na, also! Es sind doch nur ein paar Kleinigkeiten, die die Taelons sicher nicht vermissen werden.” Morel und Stratton ignorierend, wollte Lorber die beiden Gegenstände einstecken.
„Das könnte dir so passen!”
Mit einer schnellen Bewegung lehnte sich Morel über die Bahre, packte den Kristall und entriss ihn der anderen Frau.
„Nein, nicht!”, rief Stratton, doch Morel hatte sich schon zurückgezogen.
Kaum gelangte der Kristall in den Bereich über der Bahre, da ertönte wieder das Sirren. Der Kristall schien sich aufzulösen und ein intensives blaues Leuchten erstrahlte. Im nächsten Augenblick war der gesamte Bereich über der Bahre davon erfüllt. Morels Körper verkrampfte sich, fiel auf die Bahre und glitt dann wie in Zeitlupe zu Boden.
Wie erstarrt sahen die drei anderen zu.
Carol Rapp war die erste, die sich fing.
„Stella!”, schrie sie auf und wollte sich herunterbeugen.
Doch Stratton verhinderte das. „Nicht berühren!”, rief er. Schnell schnappte er sich das Gerät aus Lorbers Hand und lief zu der Bewusstlosen, um sie, begleitet von den entsetzen Blicken der beiden Frauen zu untersuchen.
„Was ist mit ihr?”, fragte Lorber etwas panisch..
„Ich weiß es nicht.” Stratton schüttelte hilflos den Kopf. „Ich muss Sa'el holen. Verschwindet so schnell ihr könnt! Am besten aus der ganzen Anlage!”
„Was?”
„Wenn die Sicherheitskräfte euch schnappen, was wollt ihr denen dann für eine Erklärung auftischen?”
„Aber...”, begann Rapp, doch sie wurde gleich wieder von Stratton unterbrochen.
„Geht! Für Stella könnt ihr doch nichts tun. Wenn ich etwas Zeit habe, dann wird mir schon eine plausible Erklärung für alles einfallen.”
„Und wie sollen wir hier weg kommen?”, fragte Lorber skeptisch.
Stratton stand auf und ging zu einem Tisch. Aus einem Fach holte er zwei Gegenstände. „Mit denen kommt ihr aus dem Schutzschild.”
„Wie du meinst...”, antwortete Lorber immer noch nicht recht überzeugt, doch sie nahm die Geräte an sich. Nach einem letzten Blick auf Morel verließ sie, die immer noch völlig entsetzt wirkende Carol Rapp mit sich ziehend, das Labor.

Obwohl der Datenstrom nur noch leeres Flimmern zeigte, brauchte Sandoval einen Moment, um den Blick davon zu lösen. Es schien so klar was passiert war, dass er das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte, zunächst wegschieben wollte. Erst nach einigen Sekunden, erkannte er was ihn irritierte: Die Akteure dieses Dramas hatten in keiner Weise erwähnt, dass es eine Verschwörung gegeben hatte, nicht einmal bedeutungsvolle Blicke hatten sie ausgetauscht und das in einer Stresssituation, in der die Vorsicht normalerweise nachließ! Wie eindrücklich doch die Macht der Bilder war...
Da'an ließ mit einer grazilen Armbewegung den Datenstrom verschwinden.
„Ihnen dürfte klar sein, dass das Ergreifen der Flüchtigen nun keine Priorität mehr hat.”
„Selbstverständlich, Da'an”, antwortete Sandoval bedächtig und suchte nach den richtigen Worten. „Ich werde mein Augenmerk nun darauf richten, diese Daten den Sicherheitskräften sowie in Ausschnitten den Medien zu übermitteln. Und ich werde mich darum bemühen, dass ihnen entsprechende Ergebnisse unserer Spurensicherung vorliegen. Es wird sich als problematisch erweisen, viel zu finden.” Tatsächlich dürfte nicht schwierig sein, die Spuren der Frauen zu verwischen, zumal sich mittlerweile der leichte Nieselregen zu einem sanften Dauerregen ausgeweitet hatte.
Da'an legte bestätigend den Kopf zur Seite. „Ich verlasse mich in dieser Sache...”
Mitten im Satz brach der Taelon ab und schenket Sandoval einen eindringlichen Blick. Dann öffnete er abermals einen Datenstrom, auf dem umgehend das Bild des Synodenführers erschien.
Sandoval verstärkte die Kontrolle über sich selbst noch einmal. Da'ans Blick versprach, dass die folgende Konversation delikat werden würde und er sich seinem Companion zuliebe keine Überraschung ansehen lassen durfte.

„Da'an,” begann der Synodenführer in ungewöhnlich scharfem Tonfall. Sandoval spürte seine Verärgerung geradezu körperlich und registrierte überrascht, dass er begann sich unwohl zu fühlen. „Da'an, könntest du mich bitte darüber aufklären, was in Silent Falls vor sich geht?”
Da'an machte eine beschwichtigende Geste. „Ich versichere dir, Quo'on, dass nichts vorgefallen ist, was es notwendig gemacht hätte, dich unverzüglich zu unterrichten.” Da'ans Ruhe beruhigte auch Sandoval und verscheuchte die aufkeimende Nervosität wieder.
„Eine beinahe gestohlene Energie-Matrix ist sehr wohl ein Grund für einen sofortigen Bericht!”
„Ich wollte erst alle Fakten prüfen und dich nicht mit unfertigen Berichten belästigen”, antwortete Da'an kühl. „Ich schicke dir umgehend alle verfügbaren Informationen.”
„Wieso wurden die Flüchtigen noch nicht gefasst?”, fragte Quo'on nachdem ein paar Sekunden verstrichen waren.
„Weil ich es für unsere Sache hilfreicher hielt, sie entkommen zu lassen”, lautete die ungerührte Antwort. Sandoval hatte Mühe ein überraschtes Blinzeln zu unterdrücken.
Ihm war klar, dass eine Ergreifung der Flüchtigen, die Gefahr beinhaltete, dass sie von den geheimen Experimenten berichteten, doch bislang war es im besonderen der Synodenführer gewesen, vor dem dieses Geheimnis verborgen werden musste. Warum erwähnte Da'an...
„Es wird mehr Aufmerksamkeit erregen, und uns folglich größere Sympathie bei der Bevölkerung einbringen, wenn die Täterinnen erst noch gefasst werden müssen.”
„Ich verstehe. Wie viel Energie ist entwichen?”
„So gut wie keine, die Sicherung hat funktioniert. Lediglich jene Energie, die in den Menschen eingedrungen ist...”
„Er ist nicht tot?”, fragte Quo'on alarmiert.
„Nein, Sa'el bemüht sich um eine Rettung.”
„Das ist nicht akzeptabel!” Nun klang der Synodenführer deutlich erbost. „Ich fordere, dass du dies sofort abbrichst!”
„Dem kann ich leider nicht nachkommen. Ich bestehe darauf, dass die Synode über diesen Fall beschließt. Der Schaden ist bereits angerichtet.”
„Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen dem bereits angerichteten Schaden und jenem, der bei einem Überleben des Menschen droht!” Quo'ons bestimmte und scharfe Stimme verursachte bei Sandoval das Gefühl eines eiskalten Schauers.
„Da'an, ich...” Quo'on besann sich und fuhr dann etwas gemäßigter, aber um so eindringlicher fort: „Da'an, ich bitte dich inständig, diese Forderung zu überdenken.”
Ruhig vollführte Da'an eine Geste, die Sandoval schon oft gesehen hatte, wenn Da'an ein Ansinnen zurückweisen musste. „Zu meinem Bedauern habe ich in dieser Frage keine Wahl. Die Synode wird beraten müssen.”
Einen Moment kehrte Stille ein und es schien Sandoval, als ob die beiden Außerirdischen ihre jeweilige Entschlossenheit abschätzten.
„Ich werde die Mitglieder der Synode sofort von deinem Antrag unterrichten”, sagte Quo'on schließlich und verschwand vom Datenstrom. Da'an hatte gewonnen - was und warum auch immer.

Ruhig wandte sich der Taelon wieder Sandoval zu. Tatsächlich schien er von diesem Disput in keiner Weise aufgewühlt zu sein und er schien auch keine Befriedigung über seinen Sieg zu empfinden. Wieder einmal fragte er sich, ob Da'an diese Empfindungen nicht hatte oder ob er sie perfekt verbarg.
„Agent Sandoval, ich denke, Sie verfügen nun über alle notwendigen Informationen. Haben Sie noch Fragen?”
Noch Fragen? Die hatte er in Mengen, doch auf welche davon würde er eine Antwort bekommen? Welche war unverdächtig und welche würde ihm den größten Nutzen bringen?
„Ja, wird Dr. Morel sich morgen, um die Betreuung des Kandidaten Brown kümmern können?”, fragte Sandoval so beiläufig wie möglich, dennoch erhielt er von Da'an einen scharfen, wie ihm schien tadelnden, Blick.
„Ich bedauere, aber vorerst werden Sie ihre Aufgaben übernehmen müssen”, lautete die Antwort. Da'an formte die taelonische Grußgeste, die andeutete, dass er entlassen war.
Als sich Sandoval - nachdem er sie respektvoll erwidert hatte - umdrehte, war der Durchgang zurück in die ihm bekannte Welt wieder frei.

 
* * *
 

Als Da'an wieder zurück kam, war Sa'el gerade dabei die Matrix am unteren Ende der Bahre zu platzieren.
*Die Bestrahlung ist abgeschlossen. Ich werde jetzt beginnen*, erklärte Sa'el.
*Warte!* Ohne dem missmutigen Blick Sa'els Beachtung zu schenken, ging Da'an zu der Bahre.
Stella lag nach wie vor ruhig da. Sie sah jünger aus als sonst, obwohl man nach der Bestrahlung deutlich die leichten Fältchen um ihre Augen sehen konnte. Es war wohl weniger ein verändertes Aussehen, das diesen Effekt hervorrief, als die weitgehende Gelöstheit ihrer Züge durch die Bewusstlosigkeit. Es schien ihm ganz so, als hätte sie immer bewusst verborgen, wie verletzlich sie aussah, wenn sie ihre Mimik nicht unter Kontrolle hatte. War dies bei allen Menschen so? Lag das unter all den verschiedenen Gesichtern, die sie täglich aufzusetzen pflegten? Und wenn ja, was bedeutete das für ihre Mission?
Da'an streckte die Hand aus und legte sie auf Stellas Stirn. Behutsam stellte er einen Kontakt her. Sie lag in tiefer Bewusstlosigkeit, lediglich hin und wieder blitzten unzusammenhängende Gedanken auf. Ohne diesen Zustand zu stören, zog er seine Hand wieder durch das virtuelle Glas zurück, hielt aber den Kontakt. Auch wenn es Sa'el nicht gefiel, er würde seinen Teil zum Gelingen dieses Vorhabens beitragen!
*Hast du denn nichts Wichtigeres zu tun?*, fragte dieser denn auch prompt, als er sich ihm wieder zuwandte. *Was ist mit Quo'on? Was ist mit der Synode? Den Menschen da draußen?*
*Quo'on ist informiert, wird es aber unter den gegenwärtigen Bedingungen wohl kaum schaffen, die Synode vor morgen zusammenzurufen. Und die Menschen werden alleine zurecht kommen. Ich muss dich also enttäuschen. Ich werde bleiben.*
*Wie du meinst*, antwortete Sa'el und er klang dabei keinesfalls gleichgültig. *Aber dann kannst du dich auch nützlich machen und beim ersten Anzeichen von Panik das Betäubungsmittel zusetzen.*
*Das halte ich für keine gute Idee. Noch mehr Betäubungsmittel könnte sie umbringen.*
*Na und?* Gereizt öffnete Sa'el das Kontrollpult. *Das dürfte dann kaum mehr eine Rolle spielen!*
Da'an sah Sa'el über die Bahre hinweg zu, wie er die notwendigen Einstellungen vornahm. Nun war er derjenige, der unter Druck stand. Unwillkürlich sendete Da'an ihm einen Strom von Energie, um ihn zu beruhigen. Überrascht sah Sa'el auf und schien zunächst mehr irritiert als erfreut über die Unterstützung. Doch dann wurde sein Blick freundlicher und er ließ zu, dass sie in Einklang traten. Als Sa'el sich wieder den Einstellungen zuwandte, war er ruhig und konzentriert.
Er initiierte das Kraftfeld, das Menschen lediglich als orangefarbenes Licht wahrnehmen würden, so dass der Bereich innerhalb des virtuellen Schildes in dem Stella lag, in unterschiedliche, horizontal gegliederte Zonen eingeteilt wurde. Die Matrix wurde dadurch deaktiviert und gemeinsam beobachtete sie, wie die Energie ausströmte und Sekundenbruchteile später den verschiedenen Feldzonen entsprechend verteilt war. Noch war sie nicht mit dem empfindlichen Körper des Menschen in Kontakt getreten, den das Kraftfeld abschirmte. Vorsichtig leitete Sa'el nun eine Veränderung ein, so dass eine geringe, genau geregelte Menge an Energie bei den Füßen beginnend in den menschlichen Körper drang. Langsam durchströmte sie ihn und trat am Scheitelpunkt wieder aus, so dass ein geschlossener Kreislauf entstand.
Noch war dies in keiner Weise problematisch. Menschliche Körper waren, wie alle anderen, ohne weiteres in der Lage eine begrenzte Menge Taelonenergie zirkulieren zu lassen. Mit dem Wissen der Erfahrung schätzte Sa'el geschickt das Maß an Energie ab, das dieser spezielle Körper verkraften konnte.
Obwohl Da'an das Phänomen kannte und wusste, warum und wie es zustande kam, war er fasziniert, als die Energie begann den durch die Bestrahlung angerichteten Zellschaden zu reparieren. Ein Schaden, der nach normalen menschlichen Möglichkeiten irreparabel war und unweigerlich binnen kurzem zum Tode geführt hätte. Und genau dies verursachte die gewünschte Wirkung: Eine Veränderung der Zellstrukturen durch die Energie, so dass sie nunmehr einerseits nicht mehr ohne die Mitwirkung größerer Mengen Grundenergie im Körper funktionierten, andererseits aber auch eine Menge an Energie vertrugen, die einen normalen Menschen getötet hätte.
Da'an spürte Sa'els Blick, seine Augen leuchteten vor Erwartung, in die sich eine Spur Furcht gemischt hatte. Dieses Mal fiel es Da'an schwerer, sich dieser Emotion zu entziehen, doch sein Bemühen war auch nicht gänzlich erfolglos. Er hinderte Sa'el daran fortzufahren. Eine derartige Gelegenheit, würde sich ihnen für längere Zeit nicht wieder bieten, doch jetzt war der Zeitpunkt zum Handeln und nicht zum Planen. Da'an trennte sich von den Gedanken an die Zukunft und spürte, wie sich die vertraute Ruhe in ihm ausbreitete. Er warf Sa'el einen kühlen Blick zu und sendete ihm eine kurze Mahnung, sich zu konzentrieren.
*Ich weiß, warum ich dich nicht dabei haben wollte! Du verdirbst einem jeden Spaß!*, beklagte sich Sa'el.
Doch der verärgerte Blick des Wissenschaftlers berührte Da'an nicht. *Du bist nicht zum ‚Spaß’ hier. Deine Methode, Konzentration über Gefühle zu erlangen, ist unsicher und einer so ernsten Angelegenheit nicht angemessen und das weißt du, Sa'el*, antwortete er sanft, aber bestimmt.
*Gefühlloser Stratege!*, warf ihm Sa'el mit einer resignierten Geste vor, doch wie geheißen löste er sich von seinen Gefühlen und konzentrierte sich wieder auf seine Tätigkeit.
Abermals veränderte er das Kraftfeld, so dass nun die Energie nicht mehr abfließen konnte. Er ließ mehr und mehr Energie in den menschlichen Körper strömen. Zunächst war sie, abgesehen von den bereits bestehenden schwachen Energiebahnen, gleichmäßig verteilt. Doch schnell begann sie sich zu strukturieren, zu formieren und die bestehende Anordnung zu verstärken. Und schließlich, durch das Kraftfeld dicht um den menschlichen Körper herum am Entweichen gehindert, tat sie was ihrer Natur entsprach: Sie begann zu zirkulieren. Kaum hatte sich durch den Energiefluss ein stabiles Feld gebildet, spürte Da'an Stellas Reaktion auf die plötzliche Präsenz des Gemeinwesens in ihrem Geist.

 
* * *
 

Sie hatte das Gefühl, als würden grelle Blitze durch ihr Bewusstsein zucken. Stella fühlte sich schreien und ihr Schrei schien in ihrem Geist wie ein Echo vielfach zurückgeworfen zu werden und sich mit den Blitzen zu verbinden zu einer Mixtur, die an Intensität jeden bislang von ihr geträumten Alptraum überbot.
Sie versuchte sich mit einem Ruck in die Realität zurückzuholen, doch ihre weit aufgerissenen Augen nahmen, anstatt einer bekannten Umgebung, nur wirbelnde Farben wahr, geformt zu Bewegungen, die so schnell waren, dass sie ihnen nicht folgen konnte. Doch ihr Gehirn weigerte sich, sie zu Schlieren verschwimmen zu lassen und die Explosion von Eindrücken auf ein verkraftbares Maß zu reduzieren. Sie konnte die Wahrnehmungen nicht mehr trennen, wusste nicht mehr Geruch, Geschmack, Gesichts- oder Tastsinn zu unterscheiden. Sie hörte gleichzeitig unerträgliche Lautstärken und unterschied doch die feinsten Tondifferenzen. Die Eindrücke rasten mit einer unsäglichen Intensität auf sie ein und zerrten an ihrem Bewusstsein und ihrem Verstand.
Panik! Sie hatte das Gefühl, alles, was ihr in die Quere kam, zerstören zu müssen, um dieses Chaos niederzuringen, um wieder zu dem zu gelangen, was Realität war. Sie vergaß, wer sie war und was sie war und dass sie einen Körper hatte, der ihr gehorchen sollte. Eine unbestimmte, diffuse Kraft griff nach ihr und versuchte sie festzuhalten. Verzweifelt wehrte sie sich gegen diese unbarmherzige Umklammerung, die verhinderte, dass sie sich in ihre Welt zurückkämpfte. Während die Sinneswahrnehmungen ihr Bewusstsein explodieren ließen, bot sich eine ihr fremde, lodernde Wut als der einzige erkennbare Ausweg an.
Doch als sie diesen Ausweg ergreifen wollte, da griff die altbekannte Blockade. Inmitten des Chaos war eine Stimme in ihr, die abfällig und spöttisch sagte: ”Schau dich an, albern wie du dich benimmst. Beherrsch' dich!” Ein Teil von Stella realisierte, wie grotesk diese Ermahnung in dieser Situation war. Selbst im größten Tumult, in der größten Gefahr und Verwirrung, mahnte sie ein Teil ihrer Selbst, sich meinetwegen in Stücke scheiden zu lassen, aber doch bitte dabei nicht die Kontrolle zu verlieren. Es war nur ein winzig kleiner Augenblick und nur ein klitzekleines Stückchen ihres Selbst, in dem diese Gedanken aufblitzten und die Panik wollte sie schon wieder mit in dem mahlenden Strom mitreißen, doch es genügte, um wahrzunehmen, das da etwas war, das ihr zur Seite stand. Sie versuchte es zu ergründen, doch es blieb vage und nicht greifbar, ja, je mehr sie es versuchte, desto weiter entfernte sie sich davon. Sie konnte inmitten dieses Chaos nicht denken.
Doch halb unbewusst und halb unterstützt von ihr, formte sich in ihr aus den Eindrücken eine Idee, mit der sie etwas verbinden konnte. Das Bild eines tosenden Ozeans unter einem gewittererhellten Himmel, getaucht in unwirkliche alptraumartige Farben, entstand. Wie ein Korken schwamm sie auf der Oberfläche, hin und hergeworfen von riesigen Wellen. Sie spürte, dass sich hinter den zuckenden Blitzen am Firmament die Realität verbarg, die sie kannte, nach der sie sich mit jeder Faser ihres Selbst sehnte. Doch das Meer hielt sie fest und sie spürte wieder den Zwang wild um sich zu schlagen, um sich zu befreien von etwas, das mit tausend Armen nach ihr zu greifen schien.
Doch in diesem Bild gelang es ihr einen Moment der Besinnung zu erlangen, denn trotz der Blitze am imaginären Himmel und der tosenden Wellen um sie herum, schwamm sie und so gelang es ihr die Panik zu dämpfen und in sich zu lauschen. Sie erinnerte sich. Dies war nur ein Bild, das sie selbst geformt hatte. Sie konnte nicht ertrinken, sie musste sich konzentrieren und von dieser Verwirrung lösen. Langsam, Stück für Stück, versuchte sie auszublenden, was sie wahrnahm. Die Farben des Himmels, den Wind, die Gerüche von Salz und Ozon, den Donner, die Blitze und schließlich glättete sie die Wogen des Ozeans.
Eins ums andere ließ sie los, bis sie merkte, dass sie auch diesen Weg ebenso wenig wie zuvor den Weg in die Aggression aus eigenem Antrieb ging. Da war etwas, das sie - nachdem sie dem Impuls nachgegeben hatte - zwang immer weiter zu gehen. Eins ums andere löste sie sich von ihren Empfindungen, Wahrnehmungen und Erinnerungen. Angst begleitete diesen Prozess, doch es war keine blinde Panik, sondern eher ein kaltes Grauen, das nach und nach wie alles andere verebbte, bis schließlich nichts mehr übrig blieb als ein tristes Nichts, was zunächst nach all dem fast erholsam war.
Doch es war öde und einsam, weit weg von allem, was vertraut gewesen war. Irreal und ohne Ausweg, ein leerer Ort zwischen den Welten, der noch nicht einmal ein Ort war, sondern nur ein Zustand der totalen Hoffnungslosigkeit. Es blieb nichts übrig, da war nichts mehr, was sich fragen konnte, wo diese Unterstützung geblieben war, die jemand, der Stella gewesen war, an ihrer Seite gespürt hatte. Es gab keine Gedanken mehr, keine Worte und auch keine Bilder. Jeder Fixpunkt, der Sicherheit hätte geben können, war verloren.

Langsam, ganz langsam, veränderte sich etwas. Etwas drang in die Leere. Etwas, das die ganze Zeit über da gewesen war. Und dieses etwas war sie selbst. Sie sah durch Tausende von Augen, spürte sich mit Tausenden von Hände etwas berühren und sich durch Tausende von Individuen planen, denken, erinnern. Nichts war mehr öde und die Einsamkeit hatte sich zu einem bloßen Begriff für ein absolut fremdes Konzept verwandelt. Sie wusste, was sie tat, als sie sich von dem umfassenden Überblick wieder trennte und einen dichten Schleier über diese Klarheit legte.

Als sie ihre Augen öffnete, sah sie unscharf die Decke über sich. Blau, uneben und mit weißen Streben. Wie in Zeitlupe drehte sie hilfesuchend den Kopf zur Seite. Unscharfe Konturen zeigten etwas an, das eine Person sein konnte. Sie wollte etwas sagen, doch sie wusste nicht wie. Alles was sie konnte, war unbeholfen die Hand zu heben. Für einen Moment geschah nichts, doch dann fühlte sie eine Berührung. Ihre Hand wurde ergriffen und etwas strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Beruhigende Worte, die sie nicht verstand, erklangen. Sie wollte nachfragen, doch es gelang ihr nicht Gedanken zu denken, die sich in Worte fassen ließen. Dennoch kam fast augenblicklich eine Reaktion auf ihre stumme Bitte. Sie wusste nicht wie und warum, doch plötzlich fühlte sie eine Präsenz und mit einem Mal sah sie Bilder, Farben, die sich langsam ineinander woben, Muster formten, die sich auflösten, um dann wiederzukehren, begleitet von Tönen, leise und warm, die Melodien bildeten und die Bilder begleiteten. Sie lauschte und beobachtete, während sie ganz langsam in einen tiefen Schlaf glitt.

 
* * *
 

Da'an saß ruhig an Stellas Seite und sah auf sie hinunter. Er hatte seine Hand sanft auf ihre gelegt, um einen engeren mentalen Kontakt halten zu können. Es war eigentlich nicht mehr notwendig, sie mit einem Strom von Bildern und Melodien zu beruhigen, denn ihr Bewusstsein war abgedriftet in einen traumlosen Schlaf. Doch er hatte dies schon so lange nicht mehr für jemanden getan, so dass er, mehr für sich selbst, fortfuhr.
Sa'el hatte sich kurz erhoben, um zum wiederholten Male Stellas Energiesignatur zu prüfen.
*Stabil*, bemerkte er erleichtert als er sich wieder setzte, *ich denke, jetzt kann wirklich nichts mehr passieren.*
Da'an sah auf und erwiderte Sa'els Blick, der vor Freude über das erfolgreiche Unternehmen strahlte. *Es gibt keinen Grund für dich so stolz zu sein. Darf ich dich daran erinnern, dass wir enormes Glück hatten?*
Tatsächlich hatte es zunächst so ausgesehen, als würden sie auch Stella verlieren. Nur mit vereinten Kräften hatten sie durch ihren verwirrten Geist dringen können, um sie zu beruhigen und rechtzeitig auf den richtigen Pfad zu führen.
Doch Sa'el ließ sich von ihm nicht die Stimmung verderben, sondern sah glücklich auf Stella hinunter. *Ja, die meiste Arbeit hat sie selbst übernommen.*
Es war deutlich, dass der Wissenschaftler nicht in der Stimmung für Problematisierungen war, doch Da'an konnte nicht umhin, einige unangenehme Dinge anzusprechen. Dieser Zeitpunkt war so schlecht wie jeder andere.
*Wie geht es den beiden Zwillingen*, fragte er also so sanft wie möglich.
Wie erwartet beeinträchtigte dieses Thema Sa'els Laune. *Sie haben die Implantation gut überstanden*, antwortete er knapp und abwehrend. *Dieser menschliche Politiker wird nichts merken.*
*Dir ist klar, dass wir sie vorerst nicht in unsere Obhut nehmen können.*
*Mir ist das klar, aber du wirst es sein, der ihnen das erklärt!* Sa'el stand auf und überprüfte noch einmal die Anzeigen.
*Gut, ich werde das übernehmen”, stimmte Da'an zu. *Was ist mit Frank Stratton?*
Sa'el kam wieder zurück und setzte sich mit einer gleichgültigen Geste. *Was soll mit ihm sein? Nach dem, was passiert ist, wird die Synode ihn mir zuteilen und ich werde weiter mit ihm arbeiten müssen.*
*Und Cockburn? Die Synode weiß nichts von seinem Verrat, also kann sie dich nicht zwingen, sich mit ihm auseinander zu setzen...*
*Keine Sorge, es gefällt mir zwar nicht, aber ich werde es dennoch tun.*
Sa'els Ton machte überdeutlich, dass Da'an das Thema fallen lassen sollte, doch dieser konnte ihm den Gefallen leider noch nicht tun.
*Wie willst du verhindern, dass sie von unseren Geheimnissen berichten?*
Sa'el zögerte und bedachte Da'an schließlich mit einem nahezu wütenden Blick. *Da es wohl keine andere Möglichkeit gibt, werde ich sie implantieren. - Wie wäre es, wenn du dich jetzt einer von deinen zahllosen Pflichten widmen würdest?*
Widerstrebend löste Da'an den Kontakt mit Stella und stand auf. Er konnte Sa'el die Verärgerung darüber, dass er ihn in einer solchen Situation mit unangenehmen Fragen belästigte, nicht verübeln. Er selbst hätte auch lieber die Probleme ignoriert und in Ruhe gewartet, bis Stella aufwachte. Doch er war Mitglied der Synode, weil er sein eigenes Wohl stets zurückstellte. Und so warf er nur noch einen kurzen Blick auf Sa'el und Stella, bevor er wortlos den Raum verließ.

 

Ende von Kapitel 10

 

Zurück / Back

 

Zum Seitenanfang