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  Ein Beitrag zum Board-Spiel „Erinnerungsstücke” von Emma   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Herbst 2000  

 

AUGURS KISTE

 

Puh, ich sag Euch, ich hab ein hartes Stück Arbeit hinter mir! Es war schon problematisch, in Augurs Wohnung zu gelangen, aber die Suche nach der Kiste gestaltet sich noch viel schwieriger. Zuerst hab ich natürlich unter dem Bett nachgeschaut. Nichts! Dann im Schrank unter seinen Klamotten (das hat eine Weile gedauert). Nichts! Danach habe ich systematisch auf, unter und in allen Möbeln geschaut, sogar in der Küche und im Bad. Absolut gar nichts! Ich hab schon daran gezweifelt, dass Augur überhaupt eine Kiste hat. Bis ich merkte, wie blöd ich war: Ich hatte an den ganz falschen Stellen gesucht! Augur hat natürlich eine Holo-Kiste!

Diese Erkenntnis brachte mich zwar einen Schritt weiter, doch noch lange nicht ans Ziel. Das Einschalten der Computeranlage gelang mir ja noch, aber das war's auch schon. Zum Glück hab ich da einen Freund, der sich ganz gut auskennt. Und der hat - wie das so ist - auch wieder einen Freund und der hat... na, ihr kennt das ja. Ich holte mir also vielfältige und qualifizierte fernmündliche Unterstützung. Ich glaube, am Schluss waren 50 Expertinnen und Experten aus drei Kontinenten und die Rechenleistung von zwei Universitäten mit dem Überwinden von Augurs Sicherheitssperren beschäftigt. Zum Glück hatte ich bei meiner Suche Augurs Terminkalender gefunden, in dem stand, dass er gerade einen Termin mit Dr. Belman und danach ein Date mit einer gewissen Denise hatte. Ich konnte mir also Zeit lassen.

Nach Stunden harter Arbeit fand ich die Kiste. Ganz tief unten in einer der kleinsten Festplatten war sie versteckt und - wie mir das Datum verriet - es war schon eine ganze Weile her, dass Augur sie geöffnet hatte.

Was ich darin fand? Nun, als erstes war da ein kleines Video. Es zeigte ein nettes kleines Haus in einer netten, kleinen Straße. Auf der Veranda saßen freundlich und nett aussehende Leute, die sich lebhaft unterhielten und Spaß zu haben schienen. Etwas von ihnen entfernt stand ein Junge, der missmutig und etwas angeödet in die Ferne starrte. Er passte nicht so ganz zu der kleinbürgerlich-spießigen Umgebung und schien sich zu langweilen.

Dann war da ein eingescanntes Polaroid-Foto. Es zeigte Augur und einen anderen Mann. Sie lachten und prosteten sich mit Sekt zu. Sah aus, als wären sie die besten Freunde. Darunter stand „Max und ich".

Das nächste, was ich fand, war eine eMail, mit der er seine ersten Aktien geordert hatte und die Kaufpapiere des Flat Planet Cafes. Und eine eMail von Boone, in der dieser ihm zur Eröffnung gratuliert und ankündigt, dass er Stammgast sein würde.

Dann fand ich noch ein Video. Offensichtlich aus einer Überwachungskamera. Es zeigte einen kleinen Jungen, dem Lili und Augur mit erstauntem Gesicht zusahen, wie er in Nullkommanix ein kompliziertes Taelonspielzeug in die richtige Form brachte.

Bei der letzten Datei, die ich fand, hatte ich zuerst keine Ahnung, was das sein sollte. Dann stellte ich fest, das es der Bauplan für ein technisches Gerät war. Es dauert noch eine Weile (und einige Gespräche mit meinen Freunden) bis ich wusste: Das war das Gerät, mit dem sich Augur in das Gemeinwesen der Taelons eingelockt hatte. Am Ende der Bauanleitung war eine Frequenz rot markiert und dahinter stand: Da'an.

Das war alles. So schien es zumindest. Ich schaute aber noch einmal ganz genau nach, auch in den versteckten Dateien, und fand dann doch noch etwas. Es war ein Programm. Als ich es startete, stellte sich heraus: Es war Holo-Lili! Und zwar die Version, die Lili selbst programmiert hatte.

 

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