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  „Energieverwandlung” von Ceng   (Emailadresse siehe Autorenseite),   November 2004
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Earth: Final Conflict gehört Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Ben und Sarah finden sich in einer fremden und doch vertrauten Welt wieder. Sarahs Experiment scheint dort einen sinnvollen Verwendungszweck zu finden, was sie jedoch auch in Gefahr bringt.
Zeitpunkt:  vierte Staffel
Charaktere:  Zo'or, Liam, Da'an, Augur, Renée, Sandoval, Dr. Sarah Fince, Ben Bring
 

 

ENERGIEVERWANDLUNG

Kapitel 2

 


Liam verließ seine Wohnung. Es war jetzt halb acht. Es war zwar zu früh, um sich jetzt schon auf den Weg zum Mutterschiff zu machen, aber er konnte Zo'or auf keinen Fall wieder warten lassen. Das würde den vermutlich sogar noch misstrauisch machen und das konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. In diesem Moment piepte sein Global. Er öffnete es und Augurs Gesicht erschien. „Hallo Liam!” grüßte der „Ich habe gerade mein Abtastungssystem gecheckt und dabei ist mir etwas aufgefallen.” „So? Was denn? Jetzt sag schon Augur.” drängte Liam. „Nun ja, laut dieser Werte fand gestern Abend ein interdimensionaler Transfer statt und zwar hier.” sagte Augur. „Moment mal Augur! Was heißt das? Interdimensionaler Transfer?” fragte Liam verwirrt. Hatte das irgendwas mit den Taelons zu tun? „Das bedeutet, dass jemand aus einer anderen Welt hierher kam. Um genau zu sein hier in die Kirche.” erläuterte der Hacker. „Es sieht jedoch so aus, als ob das nicht absichtlich geschehen sei. Der Wirbel scheint ziemlich unkontrolliert gewesen zu sein. Du musst sofort herkommen!”
„Nein, Augur. Wer immer da war, jetzt ist er sicher weg. Ich werde mich später darum kümmern. Aber wenn ich noch mal zu spät komme, wird Zo'or mich umbringen.” entgegnete Liam. Die Vorstellung Zo'or noch mal seine Verspätung erklären zu müssen, löste bei ihm leichte Panik aus. „Liam! Du kannst dich dann doch wenigstens davon überzeugen, dass da keiner ist. Das wird doch nicht so lange dauern.” schlug Augur ihm vor. Schließlich gab sich Liam geschlagen. „Ja gut, in Ordnung Augur.” antwortete er und schob sein Global zusammen. Es interessierte ihn ja grundsätzlich schon, was da passiert war. Außerdem hatte er ja noch genug Zeit, um aufs Mutterschiff zu kommen. Also machte er sich auf den Weg zum ehemaligen Hauptquartier des Widerstands.

 
* * *
 

Als Ben zu sich kam, sah er einen Mann, der auf ihn einredete. Er versuchte sich zu erinnern, wo er war und was passiert war. Und wer war dieser Mann? Irgendwie kannte er ihn, aber dann doch wieder nicht. Schließlich wandte der Mann sich von ihm ab, um sich offenbar um jemand anderen zu kümmern. Ben setzte sich auf. Wo war er? Er befand sich offenbar in einer Kirche, die ihm auch seltsam bekannt vorkam, obwohl er sich sicher war, dass er hier nie gewesen war. Und was war eigentlich passiert? Er erinnerte sich dunkel an ein Leuchten und dass er mit Sarah im Park gewesen war. Sarah?! Nun erkannte er, dass der Mann sich um Sarah kümmerte und offenbar versuchte sie zu wecken. Der Mann hatte ihm nun den Rücken zugewandt, aber er war sich sicher, dass er ihn schon mal gesehen hatte. Nur wo? Und hatte der sie hier in die Kirche gebracht?

Plötzlich fiel es Ben ein. „Hey, Sie sind Robert Leeshock!” rief Ben. Der Angesprochene drehte sich um und sah Ben verwirrt an. „Nein, Sie müssen sich irren. Ich bin Major Liam Kincaid, der Beschützer des nordamerikanischen Companions Da'an. Sie haben mich sicher schon mal gesehen und verwechseln mich jetzt mit jemand anderem.” meinte Liam. Ben sah ihn skeptisch an „Wirklich sehr witzig.” sagte er schließlich ironisch. Er wollte aufstehen, bemerkte jedoch plötzlich die Kopfschmerzen, die er sich wohl irgendwie zugezogen hatte und entschied doch erst mal sitzen zu bleiben.
Liam schien nun wirklich verwirrt zu sein. „Was soll daran witzig sein? Glauben Sie mir etwa nicht?” fragte er, dann schien ihm jedoch etwas einzufallen. „Kennen Sie vielleicht mein Gegenüber aus Ihrer Welt?”
*Meine Welt? Der will mir doch jetzt nicht ernsthaft sagen, dass wir in einer parallelen Welt sind! Moment mal! Liam Kincaid? Diese Kirche? Oh nein!* „Was?! Wir sind in 'Mission Erde'?!” rief Ben auf einmal laut aus. Liam wirkte immer noch verwirrt. „Mission Erde? Was soll das bedeuten?” Ben grinste „Lassen Sie mich raten! Sie sind Liam, der Führer des Widerstands und Sohn von Ha'gel. Richtig?”
Liam wirkte schockiert. Offenbar sah er jedoch ein, dass es keinen Zweck hatte etwas abzustreiten. „Richtig, aber woher wissen Sie das? Vor allem da Sie aus einer anderen Welt kommen.”
„Nun ja, bei uns gibt es das hier quasi als Fernsehserie. Deshalb habe ich Sie auch für Robert Leeshock gehalten. Das ist nämlich Ihr Schauspieler.”

Liam war nun völlig verwirrt. Dieser Junge behauptete er komme aus einer Welt, in der es seine Welt als Serie gab. Er fragte sich, was dieser Junge dann noch alles wusste, wenn er schon alle seine persönlichen Geheimnisse kannte. Er wusste selbst nicht, wie er darauf kam, aber er fragte „Wer ist denn die Hauptperson?”
Der Junge schien auf diese Frage nicht gefasst zu sein, denn er wirkte etwas verunsichert. „Hm, ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen sollte.” sagte er schließlich. „Wieso nicht? Diese Information bringt mir doch eigentlich nichts.” meinte Liam. *Stimmt eigentlich. Warum interessiert es mich dann?* dachte Liam. Der Junge nickte jedoch. „Sie haben Recht. Also früher war Boone die Hauptperson, aber nach seinem Tod.....wurden Sie es.” gab der Junge zur Antwort. Liam schüttelte den Kopf. „Sie nehmen mich auf den Arm.” Doch dann sah er den Jungen an, der das offensichtlich wirklich ernst gemeint hatte. *Ich bin die Hauptperson? Aber das heißt ja, dass in dieser Welt vermutlich mein halbes Privatleben bekannt ist...*
„Ach übrigens, ich heiße Ben Bring und das ist Dr. Sarah Fince.” unterbrach der Junge seine Gedanken. Liam sah ihn an „Oh ähm ja, sehr erfreut.” sagte Liam und gab Ben die Hand. Trotzdem beschäftigte ihn diese ganze Sache sehr. „Gibt es noch andere wichtige Personen?” fragte Liam also. Ben rollte mit den Augen „Natürlich. Sie sind doch nicht die einzige Figur in dieser Serie. Also die anderen wichtigen sind ähm Moment...Augur, Renée, Sandoval, Da'an und Zo'or.”

„Hey! Was weißt du denn so über die Taelons?” fragte Liam. Ben dachte nach. Was wusste er schon über die Taelons? „Also eigentlich nicht so viel. Der Zuschauer erfährt da irgendwie auch nichts Sinnvolles.” antwortete er schließlich.
„Na ja, aber du musst doch irgendwas wissen. Hast du z.B. mal ein Gespräch unter Taelons gesehen?” wollte Liam wissen. „Naja schon, aber meistens unterhalten sich nur Da'an und Zo'or, die ihre Meinungsverschiedenheiten austragen.” antwortete Ben unsicher. Er wusste nicht, was er sonst noch dazu sagen sollte. „Zo'or!!” schrie Liam plötzlich und sah auf die Uhr. „Ich sollte mich heute mit ihm treffen und ich habe nur noch fünf Minuten!” „Hey, und was ist mit uns?” warf Ben ein. „Ja also am besten geht ihr zu Augur.” meinte Liam. *Na gut, dann muss ich wohl aufstehen* dachte sich Ben und begann sich zu erheben. Obwohl er immer noch Kopfschmerzen hatte, schaffte er es. „Sie müssen mir helfen Sarah zu tragen!” sagte er an Liam gewandt. Also hoben sie Sarah gemeinsam hoch und trugen sie zu Augur. Der Hacker machte große Augen als er die drei hereinkommen sah. „Liam! Was soll denn das? Sind das die Leute aus der anderen Welt? Warum hast du sie mit hier rein gebracht?” begann er Liam mit Fragen zu bestürmen. „Augur, ich hab jetzt keine Zeit, aber ich bin sicher er kann dir alles erklären.” sagte Liam auf Ben deutend und verließ die Wohnung.

Als sich die Aufzugtür geschlossen hatte, stand Ben mit Augur allein da, denn Sarah war ja immer noch bewusstlos. „Also was sollst du mir erklären?” fragte Augur gespannt. Ben sah ihn an und konnte kaum fassen, dass er hier tatsächlich Liam und Augur traf. Dann wandte er sich Augurs Frage zu. „Also ich heiße Ben Bring und das ist Dr. Sarah Fince. Wir kommen offensichtlich aus einer parallelen Welt. Naja und dort gibt es diese Welt hier als Fernsehserie, also zumindest zum Teil.” erklärte Ben. *Was mache ich hier eigentlich? Ich stehe hier tatsächlich im ehemaligen Widerstandshauptquartier und rede mit Augur! Das ist ja völlig verrückt!* dachte Ben, da er immer noch nicht wirklich realisieren konnte, was gerade passierte. „Hm”, meinte Augur „Das ist wirklich sehr interessant. Ich denke ich sollte Renée anrufen.”

 
* * *
 

Als Liam auf dem Mutterschiff ankam, war er bereits fünf Minuten zu spät dran. Er lief also los und begegnete Da'an. *Also irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor.* dachte Liam. „Guten Morgen, Da'an!” rief er trotzdem. Dieser sah ihn erstaunt an. „Liam, sollten Sie sich nicht wieder mit Zo'or treffen?” „Ja Da'an, es tut mir Leid, aber ich bin wieder zu spät.” gab Liam zurück und lief weiter. *Oh nein, hoffentlich treffe ich jetzt nicht T'than und Mit'gai.* Vorsichtshalber ging er langsam um die Ecken herum. *Nur bloß nicht wieder einen Taelon umrennen.* dachte er panisch, da er sich ja auch beeilen musste. Schließlich begegnete ihm Sandoval. „Major, was tun Sie denn hier?” „Entschuldigen Sie Sandoval, aber ich habe keine Zeit. Ich muss zu Zo'or.” gab Liam zurück. „Nun meinetwegen.” sagte Sandoval schulterzuckend und ging weiter. Schließlich kam Liam völlig außer Atem bei Zo'or an, der bereits etwas verärgert guckte. „Entschuldigen Sie, Zo'or! Ich wurde aufgehalten.”

Zo'or stand da und wartete. Major Kincaid kam wieder zu spät. Schließlich stürzte der Major herein und entschuldigte sich hastig und völlig außer Atem. „Nun gut Major! Da Sie heute nur zehn Minuten zu spät kommen, will ich das vergessen.” sagte Zo'or ruhig, „Dennoch wüsste ich gerne, was Sie veranlasst hat gestern eine Stunde zu spät zu kommen. Sie schienen ziemlich geistesabwesend zu sein, als ich Sie anrief.” Irgendwie interessierte ihn das und es konnte ja auch nur nützlich sein mehr über die Menschen zu erfahren, denn sie waren der Schlüssel zum Überleben der Taelons. „Nun ja, ich hatte verschlafen.” sagte der Mensch zögerlich. „Und Sie haben mich aufgeweckt. Ich war noch nicht richtig wach. Es tut mir Leid, Zo'or.” Nun, das zeigte wieder mal deutlich wie viele Schwächen die Menschen hatten. Dennoch musste er auch darüber mehr erfahren, denn sie hatten viele verborgene Stärken, die ihnen teilweise selbst nicht bewusst waren. Jedoch sollte er das wohl zunächst mit Da'an besprechen. „Nun Major, wir sollten beginnen.” sagte Zo'or, wobei er mit einer grazilen Handbewegung auf Ma'els Relikt wies.

 
* * *
 

Ben sah Sarah verzweifelt an. Sie war immer noch nicht wieder aufgewacht. „Augur, können Sie mir nicht irgendwie sagen, ob es ihr gut geht?” fragte er den Hacker. „Nun ja, ich bin zwar kein Arzt, aber es scheint mir, dass sie nur bewusstlos ist.” sagte Augur beruhigend. In diesem Moment öffnete sich die Fahrstuhltür und Renée kam herein. „Was ist los, Augur? Warum sollte ich denn so plötzlich herkommen?” wandte sie sich an Augur. Dann bemerkte sie Ben und die bewusstlose Sarah. „Und wer sind die beiden?” wollte sie wissen. „Nun ja, es scheint so als seien diese beiden aus einer parallelen Welt gekommen.” antwortete Augur. „Okay, aber wieso bringen Sie sie hierher? Ist das nicht ein zu großes Risiko?” bemerkte Renée. „Normalerweise hätten Sie Recht, aber in deren Welt gibt es anscheinend unsere als Serie. Ich hätte das ja auch nicht einfach geglaubt, aber dieser Junge dort schien Liam überzeugt zu haben.” erklärte er. „Nun ja, das stimmt! Mein Name ist Ben Bring und das ist Dr. Sarah Fince.” stellte Ben sie beide nun schon zum dritten Mal vor. „Willkommen in unserer Welt!” sagte Renée und gab ihm die Hand. „Mein Name ist Renée Palmer.” sagte sie. „Ich weiß.” erwiderte Ben und lächelte entschuldigend.

Nach einer halben Stunde schließlich wachte Sarah auf. Sie öffnete die Augen und wirkte verständlicherweise verwirrt. „Wo bin ich hier? Was ist passiert?” fragte sie, dann entdeckte sie Ben. „Ben? Wir waren im Park... aber ich erinnere mich an nichts danach. Was ist denn passiert?” Ben sah sie beruhigend an. „Es ist alles in Ordnung. Aber offensichtlich sind wir in einer parallelen Welt.” sagte er knapp, um sie nicht direkt allzu sehr zu verwirren. Sie wirkte ziemlich geschwächt. Vielleicht lag das daran, dass sie das Leuchten direkt berührt hatte. „Parallele Welt? Dass es so was gibt ist nur Theorie.” sagte sie schließlich unsicher. „Naja, es sieht zumindest stark danach aus. Ich glaube, dass wir hier in einer Welt sind, die einer von unseren Fernsehserien entspricht.” meinte Ben nun. „Fernsehserie? Oh nein, sag mir bitte nicht das ist eine von deinen Science-Fiction-Serien!” stöhnte Sarah und setzte sich auf. „Ich fürchte doch.” sagte Ben. „Science-Fiction?” schaltete sich nun auch Renée ein. „Oh na ja, bei uns gibt es keine Taelons. Also ist Ihre Welt für uns Science-Fiction.” erklärte Ben. „Taelons?” fragte Sarah plötzlich. „Hast du die nicht irgendwie mit meinem Experiment verglichen?” *Oh nein, das Experiment! Das hatte ich vergessen.* dachte Ben und natürlich kam auch sofort die Frage. „Welches Experiment?” fragten Augur und Renée gleichzeitig. Bevor Ben irgendetwas tun konnte, fing Sarah an zu erklären. „Ich habe eine Möglichkeit entwickelt Energieansammlungen in lebensfähige Kreaturen umzuwandeln. Und ich glaube er verglich die Energieansammlung mit diesen Taelons.”

Augur und Renée waren sprachlos und Ben konnte sich genau vorstellen warum. Dieses Experiment konnte ihnen vermutlich tatsächlich weiterhelfen. „Sie meinen Sie könnten einen Taelon zu einem Menschen machen?” fragte Augur schließlich. „Nun ja, wenn ein Taelon eine Energieansammlung ist, dann ist die Antwort wohl 'ja’.” sagte Sarah etwas skeptisch. „Taelons sind Energiewesen.” erklärte ihr Ben. „Das könnte tatsächlich interessant sein.” meinte Renée. „Ja, aber woher kriegen wir einen Taelon dafür?” gab Augur zu bedenken. „Naja, vielleicht könnte Liam Da'an fragen, ob es einen Taelon gibt, der dazu bereit wäre. Immerhin könnte sie das vor dem Aussterben retten.” schlug Renée vor. „Das könnte klappen.” gab Augur zu. „Aber können Sie das Experiment von hier aus rekonstruieren?” fragte er Sarah. „Aber natürlich. Das ist ganz einfach.” antwortete sie.

 
* * *
 

Liam war auf dem Weg zur Taelon-Botschaft in Washington. Wie sollte er Da'an das bloß fragen. Der wäre wohl kaum begeistert zu hören was für ein Experiment sie durchführen wollten und er konnte sich auch nicht vorstellen, dass irgendein Taelon einfach so zustimmen würde, dass man Experimente mit ihm machte. Er betrat also etwas unsicher die Botschaft und begab sich zu Da'an. „Liam, Sie wollten mich sprechen?” fragte der nordamerikanische Companion. „Ähm na ja, ich wollte Sie fragen, was Sie von einem Experiment halten, dass das Überleben Ihrer Spezies bedeuten könnte.” fragte Liam zögerlich.

 
* * *
 

Da'an saß auf seinem Stuhl in der Botschaft. Liams Angebot schien tatsächlich interessant zu sein. Er konnte sich nur nicht vorstellen, dass irgendein Taelon freiwillig sich diesem Experiment unterziehen würde. Die Vorstellung ein Mensch zu sein war für die Taelons erschreckend. Obwohl....Zo'or war doch auch mal zumindest im Körper eines Menschen gewesen und offenbar hatte ihm das auch gefallen. Wenn Da'an jedoch daran dachte, was dieser als Mensch getan hatte, zweifelte er doch daran, dass dies eine gute Idee war.
Doch schließlich fiel ihm ein, dass Zo'or oder irgendein anderer Taelon vermutlich nicht so stark und kräftig werden würde wie Pierce' Körper. Es wäre also vermutlich doch einen Versuch wert.

 
* * *
 

Zo'or lief verärgert den Korridor entlang, der zur Shuttlebucht führte. Er hatte bereits Major Kincaid verständigen lassen, der ihn zur Erde fliegen sollte.
Was bildeten diese Menschen sich eigentlich ein?! Wieso musste er extra zur Erde fliegen, um mit dem Präsidenten zu sprechen? Man hatte ihn informiert, dass der Präsident krank sei und Zo'or, wenn er mit diesem persönlich sprechen wollte, zur Erde kommen müsse. Aber warum wurden diese Menschen ständig krank? Nun ja, aber er hatte wohl keine Wahl. Also wartete er in der Shuttlebucht angekommen auf Kincaid, der mal wieder zu spät zu kommen schien. Das verärgerte Zo'or nur noch mehr, aber er konnte nichts daran ändern. *Wenn ich doch nur die Menschen verstehen könnte* dachte er. Er wartete noch weitere zehn Minuten, bevor Kincaid angelaufen kam und sich (mal wieder) dafür entschuldigte, dass er nicht früher gekommen war. Da sie jedoch sowieso schon spät dran waren, sagte Zo'or erst mal nichts dazu und ließ sich auf dem schnellsten Weg zum Treffen mit dem Präsidenten fliegen. *Ich sollte jedoch unbedingt darüber mit Da'an sprechen. Er scheint die Menschen ja schließlich gut zu verstehen.*

Als Zo'or wieder auf dem Mutterschiff war, suchte er zielstrebig Da'an auf, von dem er wusste, dass er sich auch gerade dort aufhielt. „Zo'or,” begann Da'an „weshalb suchst du mich auf?” „Du scheinst mir die Menschen besonders gut zu verstehen. Also wollte ich dich fragen, wie du soviel über die Menschen erfahren konntest.” antwortete ihm Zo'or. „Nun, ich denke du täuschst dich. Ich weiß auch nicht mehr über die Menschen als du.” erwiderte Da'an. „Möglich. Aber dann müsstest du auch danach streben die Menschen besser zu verstehen.” meinte Zo'or. „Da du es gerade erwähnst, ich denke ich habe eine solche Möglichkeit gefunden die Menschen besser kennen zu lernen.” gab Da'an geheimnisvoll zurück. „Was soll das heißen?” fragte Zo'or verärgert darüber, dass ihm Da'an offensichtlich etwas verschwiegen hatte. „Ich habe da von einer Art Experiment gehört, mit dem man einiges erfahren könnte.” sagte Da'an und begann Zo'or zu erklären, worauf das Experiment hinauslaufen würde.

 
* * *
 

Ben und Sarah befanden sich jetzt nun schon seit zwei Wochen in der parallelen Welt. Vorläufig wohnten sie noch bei Augur unter der Kirche. Augur hatte dem allerdings nur zugestimmt, da Sarah so die Computer benutzen konnte, um ihre Arbeit am Experiment zu rekonstruieren.
Außer ihr befand sich nur Ben im Raum, als die Aufzugtüren sich öffneten und Liam den Raum betrat. „Hallo Liam!” wurde er sofort von Ben begrüßt. „Ich habe Neuigkeiten.” sagte Liam „Da'an scheint jemanden gefunden zu haben, der bereit wäre sich für dieses Experiment zur Verfügung zu stellen.” „Wirklich?” rief Ben überrascht. „Weißt du auch, welcher Taelon?” fragte er neugierig. Vielleicht war der Entsprechende ja schon mal in der Serie vorgekommen und er kannte ihn. „Nein.” sagte Liam jedoch. „Ich denke Da'an wollte es mir nicht sagen. Das muss irgendeinen Grund haben. Wir sollten da ein bisschen nachforschen. Ach ja, außerdem wollen die Taelon-Wissenschaftler alle Daten über dieses Projekt haben.” „Nun ja, das wird sich wohl nicht vermeiden lassen, oder?” schaltete sich nun auch Sarah ein. „Ich bin übrigens fertig und muss nur noch einmal alles überprüfen. Die Vergangenheit hat mich gelehrt alles genauestens zu überprüfen.” sagte sie schief grinsend. Ben verstand. Letztes Mal war das ganze Labor zerstört worden und da wurde nicht mit Lebewesen experimentiert. Wenn diesmal etwas schief ging, wäre das eine Katastrophe.

 
* * *
 

Einen Tag später ließ Sarah gerade die endgültige Simulation laufen, als Renée hereingestürmt kam. „Sie müssen hier weg!” rief sie. Augur und Sarah sahen sie verwirrt an. „Wie meinen Sie das?” fragte Sarah. „Da Sie es geschafft haben die Energiesignatur der Taelons umzuwandeln, wollen die, dass Sie auf dem Mutterschiff weiterforschen und ihnen helfen künstliche Grundenergie herzustellen.” erklärte Renée. „Auf dem Mutterschiff?” fragte nun auch Augur. „Das halte ich ebenfalls für keine gute Idee. Die werden Sie solange festhalten, bis sie herausgefunden haben, wie man Grundenergie herstellen kann.” fuhr er fort. „Wir müssen Sie irgendwie in Ihre Welt zurückbringen.” sagte Renée bestimmt. „Nein.” erwiderte Sarah zur Überraschung aller. „Ich will nicht wieder dahin zurück. In dieser Welt gibt es viel mehr Möglichkeiten und außerdem wird mir niemand glauben, dass ich das Experiment erfolgreich durchführen konnte. In meiner Welt ist durch eine kleine Unachtsamkeit das ganze Labor explodiert. Danach waren nur noch Experimente mit Insekten-DNA gestattet.”
„In Ordnung.” sagte Augur. „Dann verpasse ich Ihnen eine neue Identität.” Sarah nickte. „Ja, aber ich werde von hier weg müssen.” bemerkte sie traurig.

 
* * *
 

Augur, Renée, Liam und Ben standen im ehemaligen Hauptquartier des Widerstands. Es war nun Zeit sich von Sarah zu verabschieden. Besonders Ben würde Sarah sehr vermissen, da er sie fast schon sein ganzes Leben lang kannte. Außerdem war sie die einzige Verbindung zu seiner Heimatwelt gewesen. Merkwürdigerweise fehlten ihm die anderen Menschen aus seiner Welt kaum, doch er wusste jetzt schon, dass die Trennung von Sarah ihm schwerer fallen würde. Nacheinander verabschiedeten sich die anderen Anwesenden von Sarah. Als sie bei Ben ankam, umarmten sich die beiden. „Du willst mich also hier alleine lassen.” sagte Ben und versuchte zu lächeln. „Nun ja, ich denke du bist jetzt alt genug.” antwortete Sarah ebenfalls lächelnd. Darauf folgte ein kurzes Schweigen. „Ich werde dich wirklich vermissen.” sagte Ben jetzt ernst. Sarah sah ihn an „Ja, ich dich auch.” sagte sie dann. Dann wandte sie sich zum Gehen. „Leb wohl, Ben!” sagte sie. Ben hätte am liebsten gerufen, dass sie bleiben sollte, aber er wusste, dass das für sie viel zu gefährlich wäre. „Ja, leb wohl, Sarah! Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder.” rief er stattdessen. „Ja das hoffe ich.” sagte sie schließlich und ging.

 

Ende von Kapitel 2

 

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