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  „Ein Versprechen vom Paradies” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Der Titel verrät schon mehr als genug
Charaktere:  Da'an [Ta'sin]
 

 

EIN VERSPRECHEN VOM PARADIES

 

Da'an kniete vor dem Aussichtsfenster. Sein Blick schien über die schlafende Stadt zu schweifen. Doch nahm er nichts davon wahr. Sein Blick reichte sehr viel weiter, reichte in die Vergangenheit.
Erinnerungen hüllten seinen Geist ein, entrissen ihn der Gegenwart.
Wie lange war es her, dass er an diese Zeit gedacht hatte? An das Versprechen das gemacht worden war. Es hatte aufrichtig geklungen und Da'an hatte es geglaubt. Doch bisher war es nicht eingelöst worden. Würde es jemals geschehen? Oder war jener der Versprochen hatte ebenso tot wie Da'an's Hoffnung?
Vielleicht.
Er hatte es versprochen, aber Tote kommen nicht zurück.
Die Leere würde ihn bald erfassen, Da'an spürte es. Graue gestaltlose Ödnis umgab ihn. Er fühlte sonst nichts mehr. Leid und Schmerz waren vergangen, ebenso wie die Freude, das Glück, das er für so wenige kostbare Augenblicke in seinem Leben, besessen hatte.
Er konnte sie noch immer spüren, die Arme seines Geliebten, in jener Nacht, als sie sich zum letzten Mal sahen. Bevor der Schrecken losbrach. Ta'sin hatte gewusst was geschehen würde, trotzdem war er gekommen, um Abschied zu nehmen. Eine letzte Nacht war alles, was sie beide hatten, dies und ein Versprechen, das im Licht das anbrechenden Tages gesprochen wurde, kurz bevor der andere verschwand.
Jahrtausende waren seitdem vergangen. Er hatte es nicht vergessen. Hastig geflüsterte Worte, die Zuversicht in sein Herz gepflanzt hatten, die ihn so oft veranlassten weiterzukämpfen, wenn andere schon längst aufgegeben hatten.
‚Wir werden uns wiedersehen.’
So lange hatte Da'an entgegen jeder Vernunft gehofft. Die Kimera waren ausgelöscht worden, Ha'gel war der letzte gewesen. Wie sollte Ta'sin entkommen sein? Er hatte immer sein Wort gehalten, doch dieses war verdammt gebrochen zu werden.
Der Tod war so nahe jetzt, noch konnte er aufgehalten werden. Aber wozu? Es gab keinen Grund mehr zu leben, zu kämpfen.
Er hatte viel Leid verursacht in seinem Leben, hatte noch mehr Leid ertragen müssen. Er ertrug es nicht mehr, niemand da auf den er sich stützen konnte, niemand der ihm half und für ihn da war. Nur hasserfüllte Worte, kalte Blicke, zornige Gesten. Keine Wärme mehr.
Schon so lange nicht mehr.
Es war ein Fehler gewesen Menschen in seine Seele zu lassen, sie hatten ihn zerstört ohne es auch nur zu merken. Jeder auf seine Art, hatte dazu beigetragen.
Es wurde dunkler um ihn herum, stiller, friedlich.

Dann ein Ruf, eine sanfte Stimme. Er kannte sie. Hatte sich Jahrtausende danach verzehrt sie erneut zu hören. Jähe Freude wallte in ihm auf, schnürte seine Brust ein. Einen Augenblick fühlte er sich völlig unfähig irgendetwas zu tun, dann erneut dieser Ruf.
*Komm zurück zu mir. Bitte, Da'an. Lass mich nicht allein. Nicht jetzt.*
Da'an folgte ihm, wäre ihm überall hin gefolgt. Zurück aus dem Dunkel, ins Licht. In die Realität. Eine Realität in der er sanft gehalten wurde, eine liebevolle Stimme zu ihm sprach. Ta'sin. So lange vermisst. So unglaublich lange. Und er war da. Da'an konnte es nicht glauben. Beinahe hätte er alles ruiniert, beinahe sich selbst dieses Wiedersehens beraubt. Er öffnete die Augen. Blickte in vertraute Smaragdgrüne so voller Liebe.
Er wurde sanft aufgehoben, an die Brust seines Geliebten geschmiegt. Ließ sich willig tragen. Fort von hier. Fort von dem Leid. Wohin auch immer. Solange Ta'sin dort war. Da'an ließ den Kimera jeden seiner Gedanken, jedes Gefühl spüren, fühlte die wortlose Zustimmung, begleitet von tiefer Sympathie.
Es war erstaunlich, dass sie niemandem begegneten. Es war so ruhig.
Sie erreichten das Portal.
Ta'sin betrat es, warf seinem Gefährten einen liebevolles Lächeln zu, bevor es sich aktivierte.


Da'an wusste nicht wie lange sie schon hier waren, oder wo hier war. Es war auch nicht wichtig. Er war da wo er sein ganzes Leben hatte sein wollen, in Ta'sins Armen, an einem Ort wo Frieden herrschte. Manchmal träumte er noch von der Erde, von Liam, der ihn verzweifelt suchte, ohne jemals Erfolg zu haben. Von Zo'or, der beinahe zu trauern schien. Von Sandoval, der seinen Schutzbefohlenen wieder und wieder hinterging, ohne zu wissen, dass Zo'or es stillschweigend zuließ. Von Rene Palmer und Jonathan Doors, die zufrieden waren, dass es einen Taelon weniger gab. Von Lili, die ihrer Tochter die Sterne einer Welt zeigte, die nicht die ihre war. Von Vorjak, der mit einem sanften Lächeln zusah.
Doch meist träumte er nur die stillen Träume dieser Welt. Er wusste, was er und alle anderen hier waren. Schatten einer toten Vergangenheit. Doch das war nicht wichtig. Ihnen war Vergebung gewährt worden, ein Paradies um ihr Leben leben zu können, ohne Hindernisse. Er war glücklich.

 

ENDE

 

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