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  „Und täglich grüßt Liam” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Der Titel sagt doch eigentlich schon alles, oder? Murmeltiertag Taelon-Style
Charaktere:  Da'an, Zo'or, Liam, [Sandoval, Renee, Balvak, T'than, Mit'gai, etliche Freiwillige, die Synodenmitglieder]
 

 

UND TÄGLICH GRÜßT LIAM

 

Bisher war es ein ziemlich ruhiger Tag gewesen. Nichts wirklich interessantes war geschehen.

Mühsam hielt Da'an das Gähnen zurück, es fiel ihm schwer sich aufrecht zu halten. Wie ertrugen die Menschen nur eine solche Langeweile? Offensichtlich genau so schlecht wie er. Mehr als einer der Anwesenden gähnte heimlich hinter vorgehaltener Hand. Der dicke Mann zwei Reihen weiter schien tatsächlich im Stehen eingeschlafen zu sein.

Der Redner hatte aber auch ein außerordentliches Talent dafür, alles unnötig in die Länge zu ziehen, seine Stimme war so flach und ausdruckslos, dass der Geist automatisch auf Leerlauf schaltete und der Drang zu gähnen einfach unwiderstehlich wurde. Der Mann musste wirklich lange geübt haben um derart nichtssagend zu werden. Da'an schüttelte die Gedanken ab und konzentrierte seinen Blick statt dessen auf die Umgebung, die Aussicht war zwar nicht besonders gut, aber sie schuf doch eine gewisse Ablenkung. Ein Gewitter zog auf. Blitze zuckten. Da sie sich im Freien aufhielten, würde dieser neu entdeckten Form der Folter wenigstens ein Ende gesetzt. Ein geringer Trost, doch immerhin etwas. Allerdings machte er sich etwas Sorgen um die Exponate, welche die Taelons diesem Museum für eine Weile zur Verfügung gestellt hatten. Die würden zwar nicht schmelzen, aber einige reagierten mit Wasser, was manchmal zu sonderbaren Ergebnissen führte.
Zo'or, der neben ihm stand, schien die neuen Umstände noch nicht bemerkt zu haben, vermutlich deshalb weil seine Augen fest geschlossen waren, sein Körper neigte sich gefährlich zu Seite. Da'an griff zu und verhinderte, dass der Synodenführer umfiel. Das wäre für Zo'or sicher der Demütigung zu viel gewesen und hätte dem Botschafter mehrere unangenehme Wochen eingebracht. Es dauerte immer ziemlich lange ehe sein Kind sich beruhigt hatte.
In diesem Moment schlug der Blitz ein. Er traf nicht etwa einen Baum, sondern das Zeittor, welches Teil der Ausstellung war. Da'an nahm dies mit Schrecken wahr. Er sah noch wie ein gigantisches weißes Licht aus dem Tor schoss und ihn und Zo'or einhüllte. Dann Dunkelheit.

 

Tag 1

Da'an fand sich in seiner Audienzkammer wieder. Was war bloß passiert? Eben hatte er sich noch durch die Ausstellungseröffnung gelangweilt und nun war er hier. Sehr sonderbar. Vielleicht war das alles nur ein Traum gewesen? Ganz bestimmt. Eine andere Erklärung gab es nicht.

Liam kam hereinspaziert auf seine übliche Art und Weise. Völlig von sich eingenommen und absolut überzeugt, dass er in allem recht hätte. Trotzdem kam Da'an diese spezielle Ankunft vertraut vor. Er war sich absolut sicher, dass Liam gleich ...

„Guten Morgen Da'an. Wie geht es Ihnen heute?”

Der Mann kam vor seinem Companion zum Stehen und strahlte ihn regelrecht an. Er schien einen wirklich guten Tag zu haben. Nun, das würde nicht lange währen, sie beide hatten eine Menge Papierkram zu erledigen. Außerdem stand am Nachmittag noch die Ausstellungseröffnung an.

Mit einem innerlichen Lächeln hörte er Liams verzweifeltes Aufstöhnen, als dieser die Aktenberge auf seinem Schreibtisch bemerkte. Das würde ansonsten sicher ein völlig ereignisloser Tag werden.

 

Tag 2

Ein Anfall akuter Verwirrung hatte Da'an erfasst. Das Geschehen des Tages war ihm doch vertraut. Erst Liams Begrüßung und seine Verzweiflung angesichts der Aktenstapel. Das war der einzige Höhepunkt des Tages gewesen. Der Rest hatte aus großen Haufen von Papierkram bestanden. Das kam davon wenn man es nicht eher erledigte. Aber wann hätte er das denn bitte machen sollen? Alle Nase lang war er auf der Flucht vor irgend jemandem oder irgend etwas. Und wenn er nicht gerade floh, lieferte er sich nutzlose Wortgefechte mit Zo'or oder spann geheime Intrigen. Da blieb natürlich einiges liegen.

Und danach noch die Eröffnung der Ausstellung. Der Höhepunkt jedweder Art von Langeweile, die er jemals erduldet hatte. Er wusste auch schon was als nächstes kam. Das Gewitter und der Blitz, dann der Lichtstrahl aus dem Zeittor. Da'an warf einen Seitenblick auf Zo'or. Der Jüngere wirkte sonderbar unruhig, er sah sich andauernd um und verursachte damit einige Nervosität. Konnte es sein? Vielleicht war er ja nicht als einziger von diesem Phänomen betroffen? Aber ausgerechnet Zo'or? Bei dem Gedanken regten sich nicht gerade Begeisterungsstürme in ihm.

 

Tag 3

Zo'or stöhnte laut auf, als die Abläufe auf der Brücke den ihm schon bekannten Weg gingen. Warum er? Warum ausgerechnet er? Was hatte er Schreckliches verbrochen um das zu verdienen? Nun gut, er versuchte die Welt zu übernehmen, hatte schon den einen oder anderen Tod verursacht, war überheblich und arrogant gegen jeden ...

Aber das war doch kein Grund, ihn jeden Morgen aufs Neue so zu foltern. Sandoval war wirklich eine Strafe. Zo'or überlegte inzwischen angestrengt warum er ihn nicht schon längst ‚versehentlich’ durch eine Luftschleuse entsorgt hatte. Oder vielleicht ein Unfall in der Interdimension? Vielleicht ein Mondspaziergang ohne Raumanzug? Auch nett wäre ihn mit den eigenen Händen zu erdrosseln. Der Gedanke kam dem Synodenführer, als Sandoval schon zum vierten Mal in Folge, am dritten Tag in Folge, wegen derselben Kleinigkeit zu ihm kam. Es war offensichtlich, dass er sich in einer Zeitschleife befand. Doch wie sollte er da wieder herauskommen bevor er wahnsinnig wurde? Und wie war er da überhaupt hineingeraten? Eine vage Erinnerung an die Ausstellungseröffnung vor drei Tagen, oder besser drei Wiederholungen desselben Tages, kam ihm. Er im Halbschlaf an Da'an gelehnt. Ein Gewitter, ein Blitz der in das Zeittor einschlug und dann auch sie beide traf. Das hieß das Da'an sehr wohl auch betroffen sein konnte. Es gab nur einen Weg sicher zu sein, er musste ihn fragen.

Eine elegante Armbewegung öffnete den Datenstrom, die Verbindung mit Da'an wurde augenblicklich hergestellt.
„Zo'or, das ist eine Überraschung. Gibt es einen bestimmten Grund?”
„Gewissermaßen. Ich wollte dich fragen ob dir in letzter Zeit eine Veränderung aufgefallen ist?”
„Nein. Abgesehen davon, dass wir uns offenbar in einer Art Zeitschleife aufhalten ist mir nichts dergleichen bekannt.”
Zo'or war einen Augenblick sprachlos. Normalerweise fielen die Antworten Da'ans nicht so aus. Offenbar hatte er ebenfalls ein schlechtes Erwachen gehabt. Kein Wunder bei diesem Beschützer.
„Hast du eine Idee wie wir eine erneute Wiederholung vermeiden können?”
„Wir könnten darauf verzichten an der Museumseröffnung teilzunehmen.”
„Gut. Ich werde Agent Sandoval anweisen den Termin abzusagen.”
Ein leichtes Nicken von Da'an, dann wurde die Verbindung getrennt.

 

Tag 4

Zeitgleich auf dem Mutterschiff und in der nordamerikanischen Botschaft

„Mist.”


Etwas später in der Botschaft.

Zo'or wanderte unruhig auf und ab. Der Blick Da'ans folgte ihm unablässig, vermutlich war er schon halb hypnotisiert. Sein Protektor saß zu Zeit hinter einem riesigen Stapel Akten und fluchte gelegentlich leise. Eigentlich kein Wunder bei der Masse an Arbeit, wann war das bloß alles zusammengekommen? Hatte der Mann zu viel Freizeit, oder was?
Schließlich gab Zo'or seine ruhelose Wanderung auf und wandte sich seinem Elternteil zu.
„Lass dir etwas Neues einfallen. Der erste Versuch ist gescheitert.”
„Wir könnten das Zeittor von der Ausstellung entfernen.”
„Betrachte es als geschehen.”

 

Tag 5

Da'an fand sich in der bereits vertrauten Situation.
Er, auf seinem Stuhl in der Botschaft. Liam kam herein. Die Begrüßung.

Da'an begrub das Gesicht in seinen Händen. „Nicht schon wieder.”
Sicher würde Zo'or wieder eine Lösung von ihm verlangen, oder vielleicht ließ er sich selber etwas einfallen?

 

Tag 6

Botschaft, während Liams Auftritt

„AAAAAAARRRRRRRRGGGGGGGGHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!”

Der verschreckte Beschützer verkroch sich nach dieser Reaktion auf seine freundliche Begrüßung, hinter seinem Papierstapel und beschloss, erst zur Ausstellungseröffnung wieder hervor zu kommen. Das war wirklich nicht die Art, in der Da'an ihn normalerweise zu begrüßen pflegte.

Nach einer halben Stunde hatte der Companion sich etwas beruhigt und machte sich daran seinem Beschützer zu versichern, dass so etwas nicht wieder vorkommen würde.
Nach vollbrachter Tat, in dieser Zeit hatte sich der Datenstrom ein gutes Dutzend Mal gemeldet, stellte Da'an seinem Beschützer eine Frage.
„Was würden Sie tun, wenn Sie sich in einer Zeitschleife wiederfänden, in der sich derselbe Tag ständig wiederholt?”
Der junge Mann dachte offenbar angestrengt darüber nach, wenn die steile Falte, die sich auf seiner Stirn bildete, ein Indikator war und nicht nur ein Zeichen dafür, dass sein Gehirn sich überhitzt hatte.
„Ich schätze ich würde mir ein wenig Spaß gönnen. Wie oft hat man schon die Gelegenheit Blödsinn anzustellen ohne die Konsequenzen fürchten zu müssen?”
„Ich danke Ihnen, Liam. Bitte kehren Sie zu Ihrer Arbeit zurück.”

Der Major gehorchte und zerrte die nächste Akte aus dem riesigen Haufen. Der mutwillige Funke in den Augen seines Companions entging ihm.

 

Tag 7

Zo'or saß auf der Brücke und überlegte was er tun sollte. Da'an hatte sich am vorhergehenden Tag noch mit ihm in Verbindung gesetzt und ihm von Liams Idee berichtet. Der Synodenführer wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Oder besser was er anstellen sollte. Dann erschien Sandoval, schon wieder und Zo'or hatte die Idee. Er winkte einige Freiwillige heran. Sandoval, der dieses sonderbare Gebaren etwas misstrauisch beäugte, erkannte zu spät die Falle.
„Freiwillige, nehmen Sie Agent Sandoval in Gewahrsam und bringen Sie ihn in eine Arrestzelle. Ich werde mich später mit ihm befassen.”

Mit einem breiten zufriedenen Grinsen sah der Taelon zu, wie sein lauthals protestierender Beschützer nach draußen geschleift wurde. Zumindest für den heutigen Tag würde er diese Plage nicht ertragen müssen. Nun, was konnte er als nächstes tun?


In der Botschaft

Da er gewissermaßen alle Zeit der Welt hatte, beschloss Da'an den Papierkram Papierkram sein und statt dessen die Botschaft wieder einmal gründlich reinigen zu lassen. Es war ihm eine Wonne zu zusehen, wie die Freiwilligen mit Besen und Schrubbern durch die Botschaft fegten und wischten. Besonderes Vergnügen bereitete ihm allerdings der Anblick seines Beschützers. Da es sowieso keine Folgen hatte, hatte er Liam mit einer ganz besonderen Aufgabe betraut: die Fenster putzen, von außen. So hing der arme Mann nun einzig an einem dünnen Stahlseil und wurde von jedem Windstoß heftig hin und her geschaukelt. Seiner Miene nach zu urteilen war er inzwischen bereit, Da'an wirklich zu töten.

Selbstverständlich nahm an diesem Tag keiner von beiden irgend einen Termin wahr.

 

Tag 8

In dem Moment in dem Liam Da'ans Audienzraum betrat, wurde er von einem für diese Zeit - und auch sonst - viel zu fröhlichen Companion begrüßt.

„Liam, Zo'or und ich wollen einen Strandausflug machen. Bereiten Sie bitte alles notwendige dafür vor.”
Ein ziemlich großes Fragezeichen hing einige Sekunden lang über dem Kopf des Mannes. Dann begann er zu protestieren. „Aber Da'an, das ist viel zu gefäh...”
Der Taelon schnitt ihn mitten im Wort ab. „Tun Sie es einfach. Oder ziehen Sie es vor, den Tag damit zu verbringen?” Dabei deutete er auf einen riesigen Papierstapel. Der Kimera-Mischling starrte das ganze einen Moment lang an und erwog die Möglichkeiten. „Guter Hinweis. Ich tue was Sie sagen.”

Da'an wirkte für seinen Geschmack viel zu zufrieden als er den Raum wieder verließ um sich um alles zu kümmern.
Eine Stunde später waren sie unterwegs. Neben den beiden Companions saß auch ein sehr unglücklich wirkender Sandoval und eine begeistert grinsende Renee Palmer im Shuttle. Zo'or hatte seinem Beschützer mit umgehender Exekution gedroht, sollte er es auch nur wagen zu protestieren. Die ganze Zeit über schwatzen die Frau und die beiden Taelons munter miteinander und ignorierten die beiden Männer vollständig. Offenbar waren sie nicht bereit, sich ihre gute Stimmung durch irgend etwas verderben zu lassen und das bedeutete, dass die beiden Beschützer keinen Spaß haben würden. Nicht mit diesen auf allerhand Unfug aus seienden drei.

Und sie sollten recht behalten. Kaum angekommen wurden den beiden befohlen, die Strandausrüstung auszuladen und aufzubauen bzw. benutzungsfertig zu machen. So verbrachten die beiden die nächste Stunde damit herauszufinden wie man die verdammten Strandmuscheln aufbaute. Schließlich bekam Renee Mitleid mit den Männern und half ihnen dabei. Innerhalb von fünf Minuten standen drei benutzungsfertige Strandmuscheln da. Der Major und der Agent sahen einander nur verblüfft an, während Renee still in sich hinein grinste. Der wirkliche Spaß kam erst noch, wenn die beiden die kleinen Zelt wieder abbauen und in die Hüllen zurück befördern mussten. Es würde sicher spaßig sein dabei zuzusehen.

Die beiden Taelons hatten dem ganzen überhaupt keine Aufmerksamkeit geschenkt und diskutierten statt dessen mit Enthusiasmus den weiteren Verlauf des Tages. Es klang nach sehr viel mehr Arbeit für ihre Arbeitssklaven und ebensoviel Spaß für Renee. Als sie durch Liam von den Plänen des Tages erfahren hatte, hatte sie darauf bestanden mitgenommen zu werden. Bis jetzt war es die Sache wert gewesen. Schon im Shuttle hatte sie die größte Mühe gehabt angesichts der verdrossenen Mienen der Beschützer nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Inzwischen hielt sie sich allerdings nicht mehr zurück und lachte Tränen angesichts eines Sandovals der im Anzug am Strand herumstand und mit einem tödlichen Blick einen geblümten Fetzen Stoff, auch genannt Badehose, beäugte. Eigentlich ein Wunder, dass das Ding nicht in Flammen aufging. Liam murmelte eine Entschuldigung, es wären auf die Schnelle keine anderen zu finden gewesen.

Etwas überrascht waren allerdings alle Menschen als Da'an und Zo'or erst die menschliche Fassade und anschließend ihre Overalls ablegten. Für den Rest des Tages wurden die beiden von niemandem mehr direkt angesehen und Liams Gesicht nahm eine konstant rote Färbung an, die sich jedes Mal vertiefte wenn er mit einem von ihnen sprechen musste.

 

Tag 9

irgendwo auf dem Mutterschiff

„Hast du das Treffen der Synode einberufen?”
„Ja. Wir sollten beginnen uns vorzubereiten. Sie werden in einer halben Stunde eintreffen.”
„Und wir wollen sie doch nicht warten lassen.”
Boshaftes Kichern folgte diesen Worten.


im Versammlungsraum der Synode eine halbe Stunde später

Alle hatten sich versammelt, es fehlten nur noch der Synodenführer und sein Stellvertreter, der Nordamerikanische Companion. Beide hatten sich inzwischen verspätet und langsam kam Unruhe im Raum auf. Dann ging das Licht aus.
Ehe irgend jemand mehr tun konnte als milde Verwunderung zu äußern leuchtete ein Scheinwerfer auf. In seinem Lichtkreis erschienen zwei Gestalten. Gekleidet in schwarzes Leder, sahen die beiden Taelons aus, als kämen sie gerade von einem Hardrock-Konzert. Beide trugen Elektrogitarren.
Sämtlichen Synodenmitgliedern fielen die Kinnladen herunter. Doch der größte Schock des Tages wartete noch auf sie. Da'an und Zo'or setzten gleichzeitig zum Spielen an.

„I'm blue daba di daba dei, daba di daba dei ...” erscholl es zweistimmig, begleitet von ziemlich schiefen Gitarrenklängen. Die anderen Taelons sahen einander nur offenen Mundes an und begannen dann nacheinander in Ohnmacht zu fallen.

 

Tag 10

„Okay Da'an, ich bin soweit. Wie steht es mit dir?”
„Ich bin ebenfalls bereit.”
Die Taelons hatten sich ein Paar Shuttles gegriffen und beschlossen ein Wettrennen abzuhalten. Zum Mars und wieder zurück. Mit einem Umweg über die Venus.
Erneut ertönte Zo'ors Stimme. „Wie wäre es mit einer Wette?”
„Wette? Welche Art von Wette?”
„Eine ziemlich gemeine. Wenn du verlierst, musst du tun was ich sage.”
„Den ganzen Tag oder nur einmal?”
„Einmal reicht völlig.”
„Gilt das für beide Parteien?”
„... nun gut.”
„Dann bin ich einverstanden. Wer gibt das Startsignal?”
„Wir zählen bis drei. Eins.”
„Zwei.”
Zweistimmig „Drei.”
Die Shuttles schossen mit Höchstgeschwindigkeit aus dem Hangar hinaus, ließen einen Haufen verblüffter Freiwilliger zurück. Sekundenbruchteile später verschwanden sie in der Interdimension.

Einige Minuten später kam Da'ans Shuttle in der Atmosphäre des Mars wieder zum Vorschein. Es flog in hohem Tempo über die Oberfläche, wirbelte große Mengen Staub auf. Schließlich fand er sein Ziel: die drei Flaggen welche die Astronauten damals zurückgelassen hatten. Er landete und stieg aus. Zu seinem Glück war es ja nicht so als ob er Sauerstoff gebraucht hätte. Langsam schritt er hinüber und blickte die drei Fahnen lange nachdenklich an. Hmm. „Ene meine mu ... ach was soll's.” Er griff sich die erste Flagge, die ihm unter die Finger kam - es war die amerikanische, ein wirklich furchtbares Design - und begab sich zum Shuttle zurück. Er hatte seinen Beweis. Nun musste er noch zur Venus, ein paar Aufnahmen von der Rückseite machen. Gerade als er den Antrieb aktivierte sah er sein Kind auftauchen. Es wurde höchste Zeit wenn er noch gewinnen wollte, sonst konnte Zo'or von ihm verlangen was immer ihm gefiel, gewiss kein Spaß wenn er den Humor des Synodenführers bedachte.

Die Venus war nicht sonderlich interessant gewesen, doch zu seinem Leidwesen war Zo'or zeitgleich mit ihm dort aufgetaucht, das bedeutete ein Kopf an Kopf Rennen. Und so kam es auch.

Als sie sich auf der Zielgeraden befanden, entbrannte ein heftiges Ringen um das kleinste bisschen Vorsprung, die Maschinen liefen heiß, Flammen schlugen aus den Antrieben beider Shuttles. Doch noch gab sich niemand geschlagen. Noch in der Interdimension rasten sie auf die Öffnung des Shuttlehangars zu, keiner drosselte das Tempo. Kurz vor dem Hangar traten beide schließlich in den Normalraum ein. Da'an hatte einen Vorsprung von ein paar Zentimetern. Ein Vorsprung, der gerade ausreichte ihm den Sieg zu bescheren. Mit einiger Mühe brachte er das Shuttle kurz vor der Wand zum halten. Zo'or hatte nicht ganz soviel Glück. Sein Gefährt raste mit voller Wucht hinein. Die Wand würde nach diesem Vorfall vermutlich niemals wieder dieselbe sein. Jetzt jedenfalls steckte das Shuttle darin. Da'an konnte nur noch die hintere Partie erkennen, der Rest befand sich vermutlich im Nebenraum. Eine Vermutung, die sich bestätigte als er sein Kind Augenblicke später die Situation kommentieren hörte. „SHA'BRA!!!!!”

Einige Freiwillige kamen angerannt, um die Schäden zu beseitigen und vor allem die noch immer brennenden Antriebe zu löschen.

 

Tag 11

Zo'or betrat in Begleitung seines Beschützers und eines sehr unguten Gefühls die Nordamerikanische Botschaft. Nach dem Rennen hatte Da'an ihm erklärt, er wolle seine Forderung erst am nächsten Tag stellen, mit dem Ergebnis, dass Zo'or sich nun die schrecklichsten und demütigensten Szenerien ausmalte. Die Alarmglocken hatten in ihm geschrillt, als Da'an nicht nur seine Anwesenheit sondern auch die seines Beschützers verlangte. Sollte Sandoval etwa Zeuge des Ganzen werden? Wie gemein war sein Elter eigentlich? Offensichtlich gemeiner als er gedacht hatte, denn als er bei Da'an ankam, bestätigte sich seine schlimmste Befürchtung: Er war in der Hölle angekommen und würde nun für alle seine Sünden büßen. Der Gesichtsausdruck des älteren Taelons machte dies mehr als deutlich. Ein wirklich boshaftes Lächeln lag auf seinem Gesicht, begleitet von einem vergnügten Funkeln in den blauen Augen. Seine ganze Haltung und Gestik brachte Vergnügen und Vorfreude zum Ausdruck.
Liam war nirgendwo zu sehen, doch vermutlich steckte er wieder hinter dem riesigen Papierberg auf seinem Schreibtisch; darüber würde er sich auch noch mit Da'an unterhalten müssen. Aber nicht jetzt, soviel war sicher.
„Ich grüße dich Zo'or. Es freut mich, dass du meiner Bitte zu erscheinen nachgekommen bist.”
„Eine Wette ist eine Wette, Da'an. Du hast gewonnen, also stell schon endlich deine Forderung. Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen.”
„Warum hast du es so eilig?” Da'an schien noch amüsierter als zuvor. Er genoss das ganze sichtlich. Sandoval hingegen blickte nur verwirrt vom einen zum anderen.
„Das sagte ich doch schon. Ich möchte es hinter mir haben.”
„Nun wie du es wünschst. Küss Sandoval.”
„WAS?!?!?!?!?!?!?!?” erscholl es dreistimmig. Offensichtlich hatte auch Liam zugehört, er tauchte nun mit einem außerordentlich geschockten Gesichtsausdruck hinter seiner Arbeit auf. Sein Ausdruck konnte sich allerdings nicht mit dem des Synodenführers und Sandovals messen. Sandoval war leichenblass geworden, eine bemerkenswerte Leistung für den sonst so beherrschten Mann, seine Augen waren weit aufgerissen, die ganze Haltung brachte immenses Entsetzen zum Ausdruck. Damit war er nicht allein, Zo'or sah genau so aus, nur dass er zusätzlich noch am ganzen Leib erblaute.
„Ich denke ich habe mich klar ausgedrückt. Fang an.” Da'an gab sich überhaupt keine Mühe sein Grinsen zu verbergen. „Und falls ich dich daran erinnern muss, die Wette war deine Idee.” Wieder dieses überaus schalkhafte Grinsen.
Zo'or verzog das Gesicht. „Muss ich wirklich?”
„Mhm.” Da'an nickte fröhlich.
Zo'ors Gesichtsausdruck sagte deutlich, dass er den bloßen Gedanken scheußlich fand, doch ihm blieb nichts anderes übrig, also drehte er sich zu seinem Beschützer. Sandoval versuchte tatsächlich zurückzuweichen, doch der Taelon hielt ihn einfach fest, beugte sich zu ihm hinunter und legte seine Lippen auf die des Mannes. Es könnte schlimmer sein. Dieser Gedanke wurde von einiger Überraschung begleitet, es war tatsächlich nicht so furchtbar wie Zo'or sich das vorgestellt hatte. Sandoval war bei der Berührung erstarrt; als der Synodenführer sich wieder aufrichtete blickte er in absolut verblüfft aussehende Augen.
Hinter dem Papierstapel erklangen erstickte Geräusche, offenbar war Da'an nicht der einzige, der die Aussicht genossen hatte. Besagter Companion saß völlig ruhig auf seinem Stuhl ein leichtes Lächeln auf seinen Zügen. Zo'or sammelte die ihm verblieben Würde zusammen und stolzierte aus dem Raum, sein immer noch verwirrter Protektor direkt hinter ihm.

Da'an wartete bis die Schritte der beiden verklungen waren, dann begann er zu lachen. Seine Selbstbeherrschung versagte völlig als er sich erneut das gerade gesehene ins Gedächtnis rief. Die beiden hatten ausgesehen wie zwei Kindergartenkinder, die sich zum ersten Mal an eine Erfahrung wagten, die sie beide für absolut unangenehm hielten. Es war ein Bild für die Götter gewesen. Beide Gesichter vor absolutem Ekel verzogen, die Nasen gerümpft. Dann, im Moment des Kusses, ein Ausdruck von Erstaunen der über die Züge beider gefallen war.
Eindeutig, es war den Ärger, den das nach sich ziehen würde wert gewesen.

 

Tag 12

Zo'ors Laune war schon seit er sich erneut hier wiedergefunden hatte extrem schlecht. Die Tatsache, dass ihm Sandoval ständig in die Quere kam, half ihm da auch nicht. Es machte zwar irgendwie Spaß auf ihm herumzuhacken aber eigentlich ...
Eigentlich wünschte er sich nur, die Demütigung des vorhergehenden Tages aus seinem Gedächtnis streichen zu können. Zwar erinnerte sich außer ihm nur noch Da'an daran, aber das reichte völlig. Sein Elter würde ihn für den Rest seines Lebens daran erinnern.

Mit derlei schwerwiegenden Gedanken geplagt achtete Zo'or nicht weiter auf seine Umgebung oder darauf, wer sich ihm dieses Mal näherte. Erst nach mehreren Minuten blickte er auf und musste sich heftig zusammenreißen. Vor ihm stand Liam, aber in was für einer Aufmachung!!! Er war als übergroßer Blumenstrauß verkleidet. Die riesigen blaugrünen Blätter künstlicher Rosen ragten ihm ins Gesicht. Er versuchte ständig sie wegzuschieben, ohne jedoch wesentliche Erfolge zu verzeichnen. Jedes Mal wenn er die Blätter beiseite schob schnellten sie zurück und trafen dabei nicht selten sein Gesicht. Schließlich gab der junge Mann auf. Vermutlich hatte er entschieden, die Sache sei erniedrigend genug. Zumal angesichts eines heftig lachenden Zo'or. Der Taelon hatte schließlich aufgegeben und hielt sich nun den Bauch vor Lachen. Und damit war er nicht allein. Sämtliche Freiwillige auf der Brücke lachten heftig und selbst Sandovals Selbstbeherrschung war wie fortgeblasen. Der ältere Beschützer lachte Tränen.
Nachdem der Synodenführer sich etwas beruhigt hatte wandte er sich an den unglücklich aussehenden Major. „Was kann ich für Sie tun und warum tragen Sie diese Verkleidung?”
„Da'an schickt mich. Ich soll Ihnen eine Nachricht überbringen.”
Mit diesen Worten klaubte er einen leicht zerknüllten Zettel aus irgendeiner Ecke seines Kostüms und begann zu singen.
„Please forgive me ...” Leider war seine Singstimme auch nicht besser als die der beiden Taelons und so klang die ganze Sache einfach nur grauenhaft. Als er fertig war lag die gesamte Brückencrew hilflos lachend am Boden. Der einzige Grund aus dem ihnen Zo'or nicht Gesellschaft leistete war, dass er sich krampfhaft an den Lehnen seines Thrones festklammerte. Liam sah inzwischen aus, als wünsche er sich vom Blitz erschlagen zu werden. Nichts desto trotz zog er einen Umschlag hervor und übergab ihn dem Synodenführer, der sich zeitweilig genug zusammenriss um den Brief darin zu lesen.

Hallo Zo'or,

hast du morgen schon etwas vor?

Da'an

 

Tag 13

„Achtung, ich schieße jetzt!” Da'ans Stimme war laut genug um sie noch drei Gänge weiter zu hören. Zo'or begab sich in Deckung. Mehrere Fehlschläge beider Taelons hatten dazu geführt, dass die umliegenden Wände einige Dellen aufwiesen und der Freiwillige, der die Golftasche halten sollte, k.o. gegangen war. Ja, sie hatten beschlossen sich mit diesem beliebtesten Freizeitsport der Oberklasse zu befassen, Golf. Inzwischen hatten sie auch eine Menge Spaß daran, speziell seit sie sich entschlossen hatten das ID-Portal mit einzubeziehen. Es erforderte nur eine einfache Umstellung der Transportparameter und die Bälle wurden im Flug erfasst und durch die Interdimension geschickt.
So wie es auch jetzt geschah. Der kleine weiße Ball flog in hohem Bogen durch den Raum und wurde weggeschickt.


derweil auf Jaridia

Balvak hatte sich an diesem Tag entschlossen einen Spaziergang zu machen um seine Nerven ein wenig zu beruhigen. Er hatte einen harten und stressigen Tag gehabt. Einen Widerstand zu organisieren war eben nicht so einfach wenn einem keiner zuhören wollte und ständig irgendwelche Leute versuchten, einem Hindernisse in den Weg zu legen.
Auf halbem Wege zu seinem bevorzugten Ruheplatz fand er ein sonderbares weißes Objekt auf dem Weg. Allem Anschein nach handelte es sich um einen Ball, aber wie sollte er hierher gekommen sein? Der Jaridian bückte sich und nahm das kleine Ding genauer in Augenschein. Es schien wirklich keine Gefahr davon auszugehen. Gerade als er sich wieder aufrichten wollte, kam mitten aus dem Nichts ein weiteres dieser Objekte geschossen und traf ihn am Kopf. Er sackte mit einem leisen Stöhnen zu Boden und presste eine Hand an die wunde Stelle. Die Welt wurde immer verrückter. Kleine weiße Bälle hatten einfach nicht das Recht so plötzlich von nirgendwo her aufzutauchen und ihn niederzuschlagen.


Portalraum

„Jetzt bin ich dran.” Begeistert schwang der junge Synodenführer seinen Golfschläger. Gerade in diesem Moment tauchten Major Kincaid und Agent Sandoval auf. Beide sahen noch, wie der Ball getroffen wurde und auf das Portal zuhielt; und wie er verschwand.
„Ab... aber was machen Sie denn da?” Sandoval klang außerordentlich entsetzt.
„Golf spielen,” kam die ungerührte Antwort von Da'an.
„Und auf welche Koordinaten ist das Tor eigentlich eingestellt?” Das kam von Liam. Als Erwiderung grinsten ihn die beiden Taelons nur an.


Jaridia

Balvak hielt sich noch immer seinen brummenden Schädel, als er sich mühsam aufraffte. Da traf ihn der zweite Schlag. Erneut fiel er zu Boden, dieses Mal mit einem ziemlich hässlichen Fluch. Als er schließlich wieder halbwegs geradeaus sehen konnte, rappelte er sich erneut auf, dabei ständig nach weiteren Geschossen Ausschau haltend und schwankte den Weg zurück, den er gekommen war. Ihm reichte es. Der Tag war endgültig gelaufen. Wer auch immer dafür verantwortlich war, würde etwas erleben, wenn er ihn oder sie jemals in die Finger bekam. Einfach so harmlose Passanten zu beschießen. Aber zuerst würde er sich ein Aspirin besorgen, der Urvater allen Kopfschmerzes hatte sich in seinem Schädel häuslich niedergelassen.

 

Tag 14

Da'an hatte es sich auf seinem Thron bequem gemacht. Das Kinn auf die Hand gestützt, blickte er zur Tür und zählte im Geiste die Sekunden.

fünf

vier

drei

zwei

eins

„Guten Morgen Da'an. Wie geht es Ihnen heute?” Er murmelte die Worte unhörbar mit.
Liam bemerkte davon natürlich nichts. Dann begann das übliche Tagesprogramm. Irgendwie ging es ihm inzwischen schwer auf die Nerven.
Nun, was konnte er heute anstellen? Vielleicht ...
Ein wirklich bösartiges Grinsen kroch über Da'ans Gesicht. Ja das würde sicher spaßig werden.

Zwei Stunden später hatte er alles zusammen, was er für seine ‚Mission’ benötigte. Dazu gehörten unter anderem Agent Sandoval und Liam in Clownskostümen. Verkleidete Menschen waren einfach zu niedlich, dachte Da'an kopfschüttelnd bei sich. Außerdem Zo'or, ein rosa Plüschkaninchen mit einer roten Schleife und eine wirklich große Torte. Nun mussten sie nur noch ihr ‚Opfer’ in seinem Quartier stellen. Das dürfte wohl nicht allzu schwierig werden, er würde sicher nur allzu bald angerauscht kommen. Gleich nachdem ihm Zo'ors Befehl umgehend auf der Brücke zu erscheinen übermittelt wurde. Gewöhnlich hatte T'than ein Problem damit, Zo'ors Befehlen Folge zu leisten. Dieses Mal würde er bedauern, es nicht getan zu haben.
Endlich öffnete sich die Tür und der Kriegsminister betrat den abgedunkelten Raum. Noch erschien ihm nichts ungewöhnlich. In diesem Moment ...

„ÜBERRASCHUNG!!!!!!!” brüllten zwei Taelons und zwei Menschen aus vollem Halse, als das Licht anging. Die beiden Beschützer hatten trotz ihrer lächerlichen Aufmachung ihren Spaß.
Da'an trug die riesige Torte heran, die inzwischen mit Dutzenden von brennenden Kerzen bestückt war. Darauf stand in Zuckerguss:

Unserem lieben T'thanie zu seinem Jahrestag.

‚T'thanie’ fielen fast die Augen aus dem Kopf als er das las. Der entsetzte Ausdruck wurde von einem verwirrten abgelöst als die Torte vor ihm abgestellt wurde und ihn alle Anwesenden erwartungsvoll anblickten.
„Was soll ich damit??!!” Offensichtlich war es mit der Selbstbeherrschung des Kriegsministers nicht weit her.
„Du sollst die Kerzen ausblasen und dir dabei etwas wünschen,” erklärte ihm Zo'or in jenem freundlich-geduldigen Tonfall, den man normalerweise bei sehr dummen Personen anwandte.

„Wozu sollte das gut sein?!!!!” T'than wusste nicht was er von der Situation halten sollte. Es hatte ganz den Anschein, als hätten Da'an und Zo'or auch das letzte bisschen Verstand verloren und ihre Beschützer ebenfalls, jedenfalls wenn man nach ihrer Aufmachung ging. Diese überaus farbenfrohen Kostüme, die Schminke im Gesicht. Das Ganze grenzte ja schon fast an Körperverletzung.

„Damit du dein Geschenk bekommst.” Wieder der freundlich-geduldige Tonfall, dieses Mal von Da'an. „Tu's schon und hör auf zu diskutieren.” Dieses Mal klang er so sehr nach Elternteil, dass T'than automatisch gehorchte.

Da'an grinste innerlich als der Kriegsminister wie ein artiges kleines Kind versuchte die Kerzen auszublasen, wohlgemerkt versuchte. Es gelang ihm nämlich nicht. Immer wenn er Erfolg zu haben schien, entzündeten sich die kleinen Kerzen von neuem. Scherzkerzen, es war nicht einfach gewesen die auf die Schnelle aufzutreiben aber es war die Sache wert gewesen. Allein T'thans Gesichtsausdruck. Er wurde wütender und wütender und das zeigte er auch deutlich. Schließlich gab er mit einem wütenden Knurren auf und sah Zo'or anklagend an.
„Schau nicht mich an, es war Da'ans Idee”, reichte der den Schwarzen Peter weiter.
Damit fiel das Starren auf Da'an, der sich innerlich vor Lachen krümmte. Wenn Blicke töten könnten ...
„Nun wird es Zeit für dein Geschenk.” Er winkte Liam zu, der dem Kriegsminister das Kaninchen überreichte und anschließend hinter Sandoval in Deckung ging. Was allerdings nicht viel brachte, da Sandoval zeitgleich beschloss, hinter Zo'or zu verschwinden, so dass Liam nun schutzlos da stand. Er brauchte jedoch nur ein paar Sekundenbruchteile um sich von seiner Überraschung zu erholen, dann folgte er Sandoval und versuchte ebenfalls, sich hinter dem Synodenführer zu verstecken, wurde jedoch von seinem Vater einfach aus der Sicherheit verheißenden Zuflucht hinausgeschoben. „Sie haben Ihren eigenen Taelon, verstecken Sie sich hinter dem”, wurde ihm noch mit auf den Weg gegeben. Dazu blieb ihm allerdings nicht mehr die Zeit. T'thans Selbstbeherrschung versagte angesichts seines Geschenkes komplett. Er spie förmlich Flammen vor Wut und das Quartett hielt es für angeraten zu verschwinden. Eine halbe Sekunde später sausten vier Schemen die verdächtig nach dem Synodenführer und dem Nordamerikanischen Companion sowie deren Beschützern in Clownskostümen aussahen an einem verblüfften Freiwilligen vorbei.
Hinter ihnen ertönten Flüche, die er eigentlich nur anhand des Tonfalles als solche erkannte und auch nicht verstehen wollte, dann kamen mehrere Fetzen an ihm vorbei geflogen und trafen die Wand am Ende des Ganges. Neugierig trat der junge Mann näher und betrachtete sie. Es handelte sich um die Überreste eines rosa Plüschkaninchens.
„Taelons,” murmelte er leise und ging wieder an seine Arbeit. Zum Glück hatte er mit der Bande kaum zu tun, aber gleich morgen würde er um seine Versetzung bitte. Alaska sollte doch ein netter Aufenthaltsort sein.

 

Tag 15

Zwei schwer bepackte, vermummte Gestalten schlichen durch das Mutterschiff, sorgfältig darauf bedacht von niemandem entdeckt zu werden.
Schließlich erreichten sie ihr Ziel und verschwanden in einem der vielen Räume. Kurze Zeit später war leises Kichern zu hören.


einige Zeit, (keine Ahnung wie lange so was dauert), später

Mit'gai betrat vor sich hin tropfend sein Labor. Er hatte einen wirklich miesen Tag gehabt. Da'an hatte ihn am Morgen in die Botschaft bestellt und gezwungen, eine völlig überflüssige und äußerst langwierige Analyse zu machen. Gerade als er fertig geworden war, hatte Agent Sandoval ihn kontaktiert und ihm einen Befehl Zo'ors übermittelt. Er solle herausfinden in wie weit Backpulver den Taelons von Nutzen sein könnte. Umgehend. Inzwischen zweifelte er nicht mehr daran, dass der gegenwärtige Synodenführer komplett wahnsinnig war. Backpulver, also wirklich.
Und zu allem Überfluss war er auch noch auf dem Rückweg in ein Gewitter geraten und klatschnass geworden.

Derart mit sich selbst befasst, registrierte er kaum die Umgebung des Labors und so hatte er es schon zu Hälfte durchquert ehe ihm auffiel ...

„AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!”

Sämtliche Wände und die Decke waren in schreiend bunten Farben angemalt worden. Mit'gai hatte Mühe, keinen Farbschock zu erleiden. Und um den Schreck komplett zu machen waren auch noch ziemlich ungezogenen Sprüche auf den Boden geschrieben worden. Minutenlang nach dem ersten Schrei stand er einfach nur da und gab die ziemlich gute Interpretation eines Goldfisches, ehe er schließlich fähig war sich wieder zu bewegen. Er drehte sich auf dem Absatz um und floh in die Sicherheit seines Quartiers.

Da'an und Zo'or waren noch dabei, sich von den Farbresten zu befreien als sie Mit'gais Schrei hörten. Beide teilten sich ein ausgiebiges Grinsen, ehe sie sich wieder mit den terpentingetränkten Lappen bewaffneten. Sie hatten noch einiges zu tun. Ihre Overalls brauchten ebenfalls eine Reinigung.

 

Tag 16

Ein Freiwilliger, übrigens derselbe der nach Alaska auswandern wollte, schritt arglos den Gang entlang. Seine Schicht würde in wenigen Minuten beginnen und er wollte pünktlich an seinem Platz sein. Als er um die nächste Ecke bog, fand er sich einer riesigen Spinne gegenüber.
Zwischen das riesige Wesen sehen, sich umdrehen und rennen als seien alle Teufel der Hölle hinter ihm her, verging gerade der Bruchteil einer Sekunde.
Damit waren die unangenehmen Überraschungen aber noch lange nicht vorbei. Als er in sein Quartier stürzen wollte, um sich unter dem Bett zu verkriechen, fand er sich statt dessen in einem Wald wieder. Und zum grandiosen Abschluss hörte er in der Nähe etwas wirklich großes Brüllen. Seine nächste Wahrnehmung war, dass seine Hose nass war. Einen Moment glaubte er vor Schreck eingemacht zu haben, stellte dann aber zu seiner - vorübergehenden - Erleichterung fest, im hüfthohen Wasser eines trüben kleinen Teiches zu stehen. Einen Moment lang gab er sich unvorsichtig dieser Erleichterung hin, dann spürte er, wie ihn etwas am Bein berührte. Schreiend sprang der junge Mann aus dem Wasser und war im nächsten Moment wieder auf dem Mutterschiff.
Er hatte keine Ahnung was da eigentlich passiert war. Ein vorsichtiger Blick in seine Kabine ergab, dass sie aussah wie immer, kein Dschungel, kein Teich, keine Monster. Der einzige Beweis für sein Abenteuer waren die nassen Hosen und das deutliche Gefühl, dass etwas an einer Stelle hing an die er lieber nicht denken wollte.
Behutsam stand er auf und ging mit steifen Schritten in seine Kabine, er hatte ein anderes Problem als eine Verspätung zum Dienstbeginn. Einen Blutegel.

Agent Sandoval war auf dem Weg zur Brücke, als eine höchst sonderbare Erscheinung mitten auf seinem Weg auftauchte. Auf den ersten Blick schien es ein kleiner Tyrannosaurus zu sein, aber das Ding war orange. Außerdem hatte es riesige blaue Augen und viel zu lange Arme, die gut mit Klauen bestückt waren. (Wer kennt Digimon? *g*) Einen Augenblick starrten der Mann und das Dino-Ding einander an. Der Agent machte einen Schritt zur Seite und ließ die kleine orange Kreatur passieren, sah sie hinter der nächsten Ecke verschwinden. Dann wandte er sich noch immer mit ausdruckslosem Gesicht der Brücke zu. Es machte einfach keinen Sinn sich über solche Sachen Gedanken zu machen. So etwas passierte eben.
Als er die Brücke betrat fand er sich jedoch in einem Spielkasino wieder. Immer noch völlig unbeeindruckt marschierte er zum Roulettetisch. Auf dem Weg dorthin traf er einige ihm bekannte Widerständler, die sich begeistert an den anderen Spieltischen betätigten. Immer noch keine große Sache. Er hatte in seinen Alpträumen bereits Schlimmeres erlebt. Der Spielleiter am Roulettetisch war ein Jaridian, der ihn breit angrinste und aufforderte seinen Einsatz zu machen. Sandoval kam dem ohne mit der Wimper zu zucken nach.
Eine Stunde später hatte er eine ziemliche Summe Geld verloren, die Hälfte seines Monatsgehaltes um genau zu sein. Er beschloss, das Casino zu verlassen.
Vor der Tür holte ihn jedoch die Realität schlagartig ein, ein wenig verwirrt blickte er sich um. Sah an sich hinunter. Wieso trug er einen rosa Pyjama mit Teddybärmuster?
Er fiel in Ohnmacht.

Auf dem Hangardeck fand inzwischen eine Party statt. Freiwillige und Taelons tanzten gemächlich im Takt der Luau-Musik. Und inmitten einer Gruppe Tänzerinnen, nur gekleidet in Baströcke und Blumengirlanden, befand sich auch Liam. Er bewegte sich ziemlich steif, während er versuchte die Frauen nachzuahmen, die alle überaus fröhlich wirkten. Zugleich stellte er fest, dass es recht zugig war, nur mit Bastrock. Und von den Blumen bekam er Ausschlag. Er versuchte unauffällig sich zu kratzen während er sich gleichzeitig fragte, wie um alles in dieser Welt er in diese Lage geraten war.

Er war auf dem Weg zur Brücke gewesen, um Bericht zu erstatten. Sonderbarerweise hatte Zo'or darauf bestanden, dass er dies persönlich tat. Auf dem Weg dorthin war er erst fast von einem Hirsch um- und gleich darauf von einer Jagdgesellschaft überrannt worden. Wenn ihn nicht alles täuschte waren es Elfen gewesen. Das einzige, was ihn vor einem blutigen Ende unter den Hufen der Pferde bewahrt hatte, war ein rascher Sprung zur Seite. Als nächstes hatte er Sand geschluckt und irgend etwas großes haariges, sabberndes, stinkendes hatte mit so etwas wie Verwunderung auf ihn herabgeblickt. Liam hatte den Blick einen Augenblick lang verständnislos erwidert, im festen Glauben, dass dies alles nur ein schlechter Scherz war. Vielleicht war er auch beim Sprung mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen? Dann hatte er sich aufgerappelt und sich immer noch verwirrt umgeblickt. Wüste? Wieso war er in einer Wüste. Und wo war sie? Bestimmt nicht auf der Erde, die hatte keine drei Monde. Ein wenig unentschlossen war er in eine Richtung losgestolpert und als nächstes fast in die Schiffswand gelaufen.
Noch ehe er sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, war er schon dem nächsten begegnet. Die Teletubbis tanzten den Conga direkt vor seinen Augen. Er war sicher, noch nie in seinem Leben so schnell gerannt zu sein. Mehrere Gänge weiter hielt er schließlich an und bemühte sich, zu Atem zu kommen während er zeitgleich versuchte nachzudenken.
Irgend etwas war hier wirklich nicht in Ordnung. Kopfschüttelnd ging er weiter, nicht jedoch ohne sich vorher gründlich umzusehen ob noch mehr Verrücktheiten unterwegs waren.
Er musste nicht lange warten, bis die nächste daherkam. Es war T'than, der sich ständig umsah als befürchte er verfolgt zu werden. Doch es war nichts zu sehen. Abgesehen von einem breiten Grinsen, dass über der linken Schulter des Kriegsministers schwebte und ihm zuzuzwinkern schien. Dann gesellten sich ein paar schelmisch blitzende goldene Augen und eine Reihe Streifen zu dem Grinsen hinzu. Die Chesirekatze. Wie um alles ... Und T'than bekam immer noch nichts mit. Immer wenn er in die Richtung der Katze blickte, entwischte sie auf die andere Seite. Offensichtlich war der Taelon bereits am Ende seiner Geduld. Liam entschied sich vorsichtig zu verschwinden, ehe er bemerkt wurde. Es gelang ihm auch - fast. Gerade als er die Sicherheit der nächsten Ecke fast erreicht hatte hörte er hinter sich ein lautes „MAJOR!!!” Das reichte für ihn um auf Tempo hundert zu schalten. Er flog geradezu um die Ecke und fand sich im Hangar auf einer Hawaiiparty wieder. Sonderbarerweise war seine Kleidung gegen einen Bastrock und die Blumenkette vertauscht worden und ein Rudel Hulatänzerinnen hatte ihn umzingelt und gezwungen mitzutanzen.
Da war er nun und er hatte keine Ahnung wie er sich hier wieder herauswinden sollte. Sein einziger Trost war, dass jeder hier so angezogen war. Es half, ... aber nicht sehr ... und nicht gegen den juckenden Ausschlag. Erneut versuchte er sich zu kratzen ohne dass es auffiel.


Da'ans Botschaft (inzwischen wissen wohl alle wo die liegt)

Beide Taelons kringelten sich vor Lachen am Boden beim Anblick der Bilder, die ihnen vom Mutterschiff übermittelt wurden. Dieser Streich hatte sie viel Zeit gekostet, war aber jede Anstrengung wert gewesen. Sie hatten sämtliche Datenströme umprogrammiert und überall tragbare Interdimensionstore aufgestellt. Außerdem befand sich auch noch ein bei Taelons und Menschen wirksames Halluzinogen im Belüftungssystem des Schiffes. Es würde dafür sorgen, dass jeder den ganz privaten Trip seines Lebens hatte. Zumal man an jeder Ecke auf einem anderen Planeten landen konnte. Zwar musste man nur ein paar Schritte gehen um zurückzukehren, aber bis das geschah bekamen die meisten einen ordentlichen Schreck oder fanden sich mit scheußlichen Dingen bedeckt wieder. Da'an und Zo'or waren in der Auswahl der Zielorte nicht zimperlich gewesen. Die Hologramme, die sie programmiert hatten, schlugen jedoch alles. Immer wieder flohen die Menschen schreiend. Obwohl die Teletubbiconga inzwischen recht lang geworden war. Offenbar hatten einige keine Probleme damit, sich im Wahnsinn wiederzufinden, sie schienen es statt dessen zu genießen. Die Krönung des ganzen war jedoch Zo'ors Idee. Einige der Portale brachten die Leute nicht zu anderen Orten sondern vertauschten einfach ihre Kleidung. Inzwischen waren einige Leute gezwungen sich an recht sonderbare Kleidung anzupassen, was das Chaos, und das Vergnügen der beiden Schelme, nur noch erhöhte. Beiden war inzwischen die zum Lachen benötigte Luft ausgegangen. Was sie nicht daran hinderte, einen erneuten Anfall zu erleiden als sie beobachteten wie T'than, noch immer in Begleitung der Chesirekatze, Liam aufstöberte. Der Major sah den Kriegsminister und schien einen Moment hin und hergerissen zwischen fliehen und bleiben um auf ein gnädiges Ende zu hoffen. Er entschied sich für die Flucht, passierte erneut ein Portal, und fand sich in der Verkleidung eines Gartenzwerges wieder, komplett mit Angel. T'than folgte ihm dicht auf und erlitt ein ähnliches Schicksal, nur dass er jetzt ein Rokoko-Kleid trug, nicht einmal die gepuderte Perücke fehlte.
Die Chesirekatze, inzwischen vollständig materialisiert, kippte hintenüber und landete auf dem Boden, sich den Bauch vor Lachen haltend. Man konnte beinahe den Rauch sehen, der aus den Ohren des Kriegsministers kam, als er diese neueste Erniedrigung bemerkte.

Zo'or, der es der Katze inzwischen gleichtat, brachte mit Mühe „Ich wünschte ... wirklich das hier wäre morgen ... immer noch da. Ich würde ... T'than gern für den Rest seines ... Lebens damit ärgern.” hervor.
Da'an brachte etwas hervor, dass entfernt an eine Bejahung erinnerte, ehe er sich einem weiteren Lachanfall ergab.

 

Tag 1 (kuckt nicht so, ich weiß was ich schreibe)

Da'an hatte eine lange Nacht hinter sich und bisher die Veränderung nicht registriert. Das änderte sich als Liam mit einem todunglücklichen Gesichtsausdruck und einer neuen deutlich kürzeren Frisur hereingeschlichen kam, einen Blick auf den Aktenstapel warf und grabestief aufseufzte.

Einen Augenblick lang starrte er den Mann nur ungläubig an, dann erschien ein undeutbares Lächeln auf seinem Gesicht. Das versprach Spaß.

„Major, ist alles in Ordnung? Sie wirken heute Morgen sehr niedergeschlagen.” Mit außerordentlicher Mühe hielt Da'an sein Gesicht ernst.

Der Kimera-Mischling warf ihm einen tödlichen Blick zu. Er war am Vortag mit Mühe T'thans Zorn entkommen. Nachdem der Kriegsminister sich das unselige Kleid und die Perücke vom Leibe gerissen hatte, hatte er sich umgehend nach einem Schuldigen umgesehen.
Liam war zu seinem Unglück der einzig erreichbare gewesen. So war er durch das halbe Mutterschiff und mehrere Decks die überhaupt nicht auf seinem Weg lagen, sowie einige andere Planeten geflohen, den vor Wut völlig außer sich seienden Taelon dicht auf den Fersen. Irgendwo unterwegs hatte der dann auch noch ein Schwert aufgelesen und war somit bewaffnet. Liam hatte einen Teil seines Haares verloren als er T'than einmal zu dicht aufschließen ließ. Das brachte ihm wenigstens einen kleinen Vorsprung, da der Schwung das Schwert in die Wand trieb und T'than einige Sekunden brauchte, um es wieder herauszuziehen. Kostbare Sekunden in denen er endlich nach einem kurzen Abstecher durch einen violetten Dschungel, vorbei an einer riesigen Echse, den Portalraum erreichte. Das letzte, das er sah, war der Kriegsminister, der furiengleich herangestürmt kam, das Schwert wild schwingend. Als nächstes fand er sich in Mozambique wieder ... und er trug immer noch das Zwergenkostüm.
Es hatte ihn die halbe Nacht gekostet, Augur zu kontaktieren. Und noch einmal so lange hatte es gedauert, bis Augur sich nach einer Beschreibung der Geschehnisse ausreichend beruhigt hatte um seinen unglücklichen Freund zu retten.
Und was noch schlimmer war, die verdammte Cheshirekatze war zurück und lugte über Da'ans Schulter, sie besaß sogar die Frechheit ihm zuzuzwinkern. Und Da'an sah ihn aus großen, unschuldigen Augen an, nicht bemerkend dass die Katze hinter ihm ein paar ziemlich unkätzische Dinge tat. Momentan jonglierte sie mit ihrem Kopf und einigen Streifen.
Liam begann rhythmisch seinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen, es hatte einen sonderbar beruhigenden Effekt auf ihn und vielleicht gelang es ihm ja, sich selbst auszuknocken.

Da'an war leicht verblüfft über das Verhalten seines Beschützers. Doch wenn er bedachte, was auf dem Schiff am Vortag vorgefallen war, wunderte es ihn eher, dass der Mann sich nicht krank gemeldet hatte. Außerdem fragte er sich, wie eine holographische Katze, die eigentlich auf das Mutterschiff beschränkt sein sollte, hinter seinen Rücken kam. Er würde Zo'or fragen müssen, ob er für dieses Tier verantwortlich war. Doch vorher musste er ernsthafte Schäden an Liam verhindern. Er war schon im gesunden Zustand schlimm genug, mit ernsteren Hirnschäden wäre er sicher unerträglich.


später

Thump, thump, thump ...

Da'an und Zo'or beobachteten von Da'ans Thron aus, wie der Major seinen Kopf weiterhin auf den Tisch schlug, der Aufprall jedes Mal gedämpft von einem Aktenstapel, den Da'an ihm untergeschoben hatte. Das ganze Szenario begleitet von Grimassen der Cheshirekatze, die es sich, den Kopf in die Pfoten gestützt, auf einem anderen Aktenstapel bequem gemacht hatte.

„Du bist ganz sicher, dieses Tier nicht programmiert zu haben?”

„Absolut sicher.” Zo'or versuchte beleidigt zu klingen, war jedoch durch das Geschehen vor ihm zu abgelenkt. „Offenbar hat sich das Programm selbständig gemacht. Diese Kreatur führt eindeutig ein Eigenleben.” Die ‚Kreatur’ war derweil auf Liams Kopf gewechselt und genoss anscheinend den Ritt.

„Bleibt noch zu klären wieso sich die Zeitschleife aufgelöst hat.” Da'an beobachtete gleich seinem Kind fasziniert, wie der Kopf des Mannes in absoluter Regelmäßigkeit auf dem Papier aufprallte. Irgendwann musste er davon doch genug haben.

„Ich habe gestern Befehl gegeben, das Zeittor zu zerstören. Anscheinend hat es funktioniert.”

„Ach so.” Da'an war etwas zu hypnotisiert als dass der komplette Sinn der Worte sofort hätte einsinken können. Nach einigen Sekunden jedoch... „Du hast was???” begleitet von einem dumpfen Laut als Liam schließlich ohnmächtig wurde und auf den Boden fiel.

 

ENDE

 

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