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  „Stille Nacht” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Ein Traum an Heilig Abend
Zeitpunkt:  Mitte der vierten Staffel
Charaktere:  Da'an, Boone, Kate Boone, Ma'el, Doors, Beckett, Ha'gel, James Pike, Salvius Julianus, T'than
 
Anmerkung:  Diese Geschichte wurde als Teil des Adventskalenders 2001 geschrieben, jedoch ohne eine Aufgabe
 

 

STILLE NACHT

 

Da'an beschloss sich zur Ruhe zu begeben. Die Botschaft lag verlassen da. Es war Weihnachten und die Freiwilligen hatten Urlaub, selbst sein Beschützer war zu einer Feier mit Freunden gegangen. Da'an war im Grunde dankbar für die Gelegenheit ein wenig Frieden vor ihm zu finden, Liams Zorn war eine ständige Last für ihn und sie wurde täglich schwerer. Mit einem leisen Seufzer lehnte Da'an sich in seinem Thron zurück. Er spürte noch die Aktivierung des Energiestromes, ehe sein Bewusstsein in Dunkelheit versank.

Ruhigen Schrittes bewegte er sich durch die Botschaft. Er wusste nicht genau auf welches Ziel er zusteuerte, alles erschien anders und er hatte bereits das Gefühl sich verlaufen zu haben. Sonderbarerweise bereitete ihm dieser Gedanke keine Angst. Verlaufen hieß hier nicht verloren, man würde ihn finden.
„Da'an.” Eine vertraute und, oh so lange, vermisste Stimme rief ihn. Ein Freund stand dort im Eingang einer Tür, seine Stimme war gütig und seine Augen warm. Da waren keine Anklagen oder unsausgesprochenen Verdächtigungen, kein Misstrauen oder Hass, nur Akzeptanz. Mit einem Lächeln trat der Taelon auf ihn zu, strich sanft mit den Fingern über die Fläche der ihm entgegengestreckten Hand. Ein wortloses Willkommen, das doch so viel mehr zum Ausdruck brachte als die so oft geäußerte Phrasen. Mit einer Geste bedeutete der Mann ihm einzutreten und Da'an folgte der Aufforderung, neugierig was seiner harren mochte.
Der Anblick, der ihn erwartete, brachte Da'an jedoch dazu zu stoppen und ehrfürchtig um sich zu blicken.
Es war sein Büro, doch es hatte sich sehr verändert. Der gesamte Raum war erfüllt von einem warmen goldenen Leuchten, das von überall und nirgends zu kommen schien. Alles war festlich dekoriert. Mistel- und Stechpalmenzweigen, mit leuchtenden roten Bändern durchwunden, waren in Girlandenform überall an den Wänden aufgehängt worden. Eine gewaltige Tanne, prachtvoll geschmückt und übersäht mit brennenden Kerzen, die wie Sterne schimmerten, stand direkt neben dem Fenster, wundervoll vor dem Hintergrund der erleuchten Stadt.
Eine Festtafel stand inmitten des Raumes, auch hier strahlten Kerzen und der ganze Raum war erfüllt vom Duft des Essens. Erst jetzt fiel Da'an auf, dass er den Geruch tatsächlich wahrnahm und er wusste, was was war. Behutsam schloss er die Augen und gab sich ganz dieser Erfahrung hin, tief inhalierte er den Duft von frischgebackenen Plätzchen, Räucherkerzen, brennendem Wachs, Tannennadeln, Zimt und gebrannten Mandeln. Es war berauschend.
Eine Hand, die sich auf seine Schulter legte, holte ihn aus seiner Versunkenheit, nur um ihn mit einer neuen Erfahrung zu konfrontieren: mit der Wärme, die sie ausstrahle. Einen Augenblick starrte er sie und ihren Besitzer nur an, ehe er die an ihn gerichteten Worte registrierte.
„ ... die Sie begrüßen wollen.”
„Wer, Boone?”
„Sie werden sehen”, erklärte Boone mit einem geheimnisvollen Lächeln. Behutsam griff der ehemalige Beschützer den Arm seines Companion und führte ihn vollends in den Raum hinein. Jetzt bemerkte Da'an auch die anderen Anwesenden. Bei seinem Thron standen drei Frauen und unterhielten sich lebhaft. Da'an erkannte sie mühelos. Die junge blonde Frau ganz rechts war Kate Boone, daneben stand Shiobhan Beckett, Liams Mutter, bei der Dritten handelte es sich um Katja Petrenkow, das Medium, welches auf Befehl von Zo'or umgebracht worden war. Alle drei waren festlich gekleidet und strahlten vor Glück.
Beim Weihnachtsbaum fand sich eine weitaus seltsamere Gruppe. James Pike, Salvius Julianus, welcher dem Ersteren wie ein Zwilling glich, Ha'gel und T'than. Beide Aliens lauschten hingerissen, während die Männer ihnen - sich gegenseitig in den Sätzen unterbrechend und sehr laut - erklärten, was es mit dem Weihnachtsfest auf sich hatte. Offenbar waren die beiden sich über dessen Ursprung uneins.
Und zum guten Schluss fand sich auf der anderen Seite des Baumes Jonathan Doors, der eine erstaunlich zivilisierte Unterhaltung mit Ma'el führte. Sie schienen sich sogar ausnehmend gut zu verstehen.
Frieden lag über der ein wenig surreal anmutenden Szene.

Plötzlich bemerkte Kate die Neuankömmlinge und kam mit einem Lächeln auf sie zu. Boone streckte seiner Frau eine Hand entgegen und zog sie dann in seine Arme. „Hallo Liebling,” murmelte er sanft in ihr Ohr, dann schien er sich an die Anwesenheit Da'ans zu erinnern, welcher das Ganze mit einem wohlwollenden Lächeln und einem gewissen Vergnügen beobachtet hatte.
„Oh verzeih, ich habe euch ja noch gar nicht vorgestellt. Da'an, das ist meine Frau Kate.” Da'an nickte grüßend. „Kate, das ist Da'an.” Kate reichte dem Taelon die Hand. „Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennen zulernen.” Während der kurzen Begrüßung hatte Boone sich davongestohlen und kam kurze Zeit später mit zwei Punschgläsern wieder. Eines reichte er seiner Frau, das andere ging an Da'an, welcher es mit einem erstaunten Gesichtsausdruck entgegen nahm. Er betrachtete das Gefäß samt seinem Inhalt skeptisch.
„Probieren Sie ruhig, Da'an. Es wird Sie nicht beißen.” Gutmütiges Lachen klang in der Stimme seines ehemaligen Beschützers mit und der Taelon entschied sich ihm zu vertrauen. Boone hatte ihn nie getäuscht. Noch immer ein wenig zögernd setzte er das Glas an die Lippen und nahm einen Schluck. Geschmack explodierte förmlich auf seiner Zunge und Da'an trank noch einmal. Bevor er jedoch ein drittes Mal ansetzen konnte, nahm Boone ihm den Punsch weg. „Nicht so hastig Da'an, sonst bekommen Sie noch einen Schwips.” Ein gespielt ärgerlicher Blick war die Antwort des Taelons.
Für die nächsten Sekunden schwelgte er gänzlich im verbliebenen Nachgeschmack und ließ sich auch durch die Ankunft von Doors und Ma'el nicht unterbrechen. Der ältere Taelon schien schlicht amüsiert über das Verhalten seines Artgenossen und gab Da'an einfach eine Umarmung, welche dieser begeistert erwiderte. Es war so viel Zeit vergangen seit ihnen zum letzten Mal diese Möglichkeit gegeben war, so nutzte sie sie hinreichend aus, ignorierten komplett das aufmerksamkeitsheischende Räuspern des Milliardärs.
Doch schließlich entschieden sie Mitleid zu zeigen und lösten sich voneinander. Verblüffte Blicke umgaben sie und beide lächelten schalkhaft, machten aber keinerlei Anstalten ihr Verhalten zu erklären.


Mehrere Stunden später hatten sich alle, nach dem Weihnachtsessen, um den Weihnachtsbaum versammelt. Da'an befand sich einmal mehr in der Umarmung Ma'els, Boone hielt seine Frau und Shiobhan hielt sich in den sicheren Armen Ha'gels auf. Da'an war ein wenig überrascht gewesen als er feststellte, dass die beiden ein Paar waren, doch die toughe Companionbeschützerin hatte ihre Beziehung knapp zusammengefasst. ‚Wir haben ein gemeinsames Kind, da ergibt sich eine Beziehung von selbst.’ Ha'gel hatte dem etwas hinzufügen wollen, jedoch hatte ihm die rothaarige Frau den Ellbogen in die Rippen gestoßen. Offenbar kannte sie ihn ein wenig zu gut.
Die verbliebenen Gäste hatten sich erneut in kleinen Gruppen zusammengefunden. Im ganzen Raum herrschte feierliches Schweigen. Leise Flötenmusik erklang und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte Da'an sich Zuhause, mit all diesen Leuten die er im Leben meist nur flüchtig gekannt hatte.
Sie waren seine Familie geworden, er lehnte den Kopf an Ma'els Schulter und ein träumerisches Lächeln umspielte seine Lippen, seine halbgeschlossenen Augen spiegelten das Licht der unzähligen Kerzen wieder.
Ma'els leise Stimme riss ihn aus seinen Träumereien. „Es wird Zeit, Da'an. Du musst zurück.”
Widerwillig löste der jüngere Taelon sich aus den Armen des Wissenschaftlers. Ma'els Hand schob sich kurz in seine und er spürte wie etwas Solides in seine Handfläche fiel, reflexartig schlossen sich Da'ans Finger darum.
Die anderen verabschiedeten ihn wortlos, nickten ihm nur zu oder hoben die Hand zum Gruß, doch wichtiger war das Gefühl der Zuneigung, welches von ihnen ausstrahlte. Dieses Gefühl und das goldene Licht, welches des ganzen Abend erhellt hatte, hüllten ihn ein, begleiteten ihn selbst dann noch als er schon fort war von ihrer Quelle.


Da'an erwachte plötzlich, fand sich von einem Moment zum anderen in der wachen Welt wieder. Langsam die Augen öffnend setzte er sich auf, blickte unwillig in dem wieder so kalt wirkenden Audienzraum umher. Seine so erweiterten Sinne waren wieder die eines Taelons, wenn sie je etwas anderes gewesen waren. Er spürte noch immer die Wärme des Traumes und er fühlte noch etwas anderes. In seiner Hand befand sich noch etwas kleines Festes. Neugierig warf er einen Blick darauf. Es handelte sich um einen kleinen in Papier gewickelten Quader. Behutsam wickelte er Ma'els Geschenk aus. Das Papier entpuppe sich als ein Brief, der Quader als ein Stück Schokolade.
Mit leuchtenden Augen las Da'an die an ihn gerichteten Worte.

Frohe Weihnachten mein Kind.
In Liebe Ma'el

Ein wenig unentschlossen blickte der Taelon auf die Schokolade. Oh, warum nicht. Da'an schob die Süßigkeit langsam in seinen Mund und seufzte im nächsten Moment glücklich auf.

Wäre in diesem Moment jemand herein gekommen, hätte er den Nordamerikanischen Companion mit einem Ausdruck absoluter Seligkeit im Gesicht auf seinem Thron sitzend vorgefunden.


Irgendwo lächelte Ma'el. Sein Geschenk war angekommen.

 

Ende und Feliz navidad

 


I wish I knew how it would feel to be free
I wish I could break all the chains holding me
I wish I could say all the things that I should say,
Say them loud say them clear
For the whole wide world to hear.

I wish I could share all the love that's in my heart.
We'll move all abode's
that keeps us apart.
And I wish you could know
How it feels to be me.
Can you see and agree
that every men should be free?

I wish I knew how it would feel to be free
I wish I could break all the chains holding me
I wish I could say all the things that I should say,
Say them loud say them clear
For the whole wide world to hear.
Say them loud say them clear
For the whole wide world to hear.
Say them loud say them clear
For the whole wide world to hear.

I wish I knew how it would feel to be free
I wish I knew how it would feel to be free

 

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