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  „Besiege das Schicksal” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Kleine Änderungen in der Zusammenstellung der Beschützer. *g*
Zeitpunkt:  Anfang der zweiten Staffel
Charaktere:  Da'an, Zo'or, Ha'gel, William Boone, Lili Marquette, Liam Kincaid, Quo'on
 

 

BESIEGE DAS SCHICKSAL

 
Kapitel 5:
Der neue Protector

 

Der nächste Morgen brachte vier ziemlich müde Personen vor den Thron Da'ans. Er war dankbar, sie zu sehen. Auch wenn er auf die Loyalität der Menschen gehofft hatte, so waren da doch Zweifel gewesen. Welche Gründe Ha'gel und sein Sohn hatten, konnte er nur erraten, doch zumindest schienen sie einstweilen zur Zusammenarbeit bereit. Doch noch wagte Da'an nicht wirklich zu hoffen. Der Anfang war noch nicht einmal gemacht. Aber für den Augenblick ...
Ein feines Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Companions, er fühlte sich erleichtert.
„Ich grüße Sie.” Da'an führte den Taelon-Gruß aus, der von den Vieren vor ihm erwidert wurde.
„Es freut mich, dass Sie alle heute hier erschienen sind. Ich danke Ihnen dafür.”
„Was haben Sie jetzt vor?” Boone hatte behutsam gefragt, doch wurde deutlich, dass er sich mit einer ausweichenden Antwort nicht zufrieden geben würde.
„Ich gedachte als erstes Liam als neuen Beschützer zu benennen, da Agent Sandoval”, an dieser Stelle hob Da'an leicht die Stimme, „nun in Zo'ors Diensten steht. Das gleiche gilt leider auch für Sie, Captain Marquette. Zo'or hat gefordert, dass Sie Sandovals Attaché werden. Ich bedauere dies, kann aber im Moment leider nicht viel daran ändern.”
Lili war bei diesen Worten leichenblass geworden. Sie wollte Da'ans Dienst nicht verlassen, doch sie erkannte auch deutlich die Vorteile, die ein solcher Wechsel hatte. Sie konnte Zo'or im Auge behalten, dieser Taelon war ihr sowieso nicht ganz geheuer. Und sie hatte gleichzeitig noch Ha'gel unter Beobachtung, der ebenfalls eine unberechenbare Konstante blieb.
„Ich sehe die Vorteile, aber ich verlasse Sie nur ungern.”
Da'an nahm dies mit einem leichten Nicken zur Kenntnis. „Ich habe um 11:00 Uhr ein Treffen mit der Synode arrangiert, um ihnen Liam vorzustellen. Er wird kein Implantat erhalten. In seinem Fall wäre dies auch nicht zweckmäßig, da er sich eines CVI's leicht entledigen könnte. Der Synode stelle ich dies als ein neues Projekt vor, eine vergleichende Studie, wenn Sie so wollen.”
„Und wenn die Synode nicht zustimmt?” Ha'gel hatte gesprochen. Er machte sich offenbar Sorgen um das Wohlergehen seines Sohnes.
„Dann werde ich mit einem Beschützer verbleiben und Liam wird, seine Zustimmung vorausgesetzt, ohne Wissen der Synode in anderen Bereichen für mich tätig werden.”
„Damit bin ich einstweilen zufrieden. Doch was hast du nun eigentlich vor?”
„Verhindern, dass die Taelons allzu großen Schaden anrichten und mich bemühen, Ma'els Vorhaben umzusetzen. Er sagte, die Menschheit würde unsere einzige Zukunft darstellen, ich bin mir ziemlich sicher, dass er recht hatte. Ich möchte ein Projekt starten, um herauszufinden, inwiefern die Menschen den Taelons überhaupt helfen können. Ein Hybrid-Projekt, um genau zu sein. Allerdings sollte dies ohne Wissen der Synode geschehen, daher werde ich einen alten ... Freund um seine Mithilfe bitten müssen.” Da'ans deutliches Zögern bei dem Wort ‚Freund’ hatte klar gemacht, dass dies nicht die korrekte Bezeichnung für diesen Bekannten von ihm war. „Zuerst muss allerdings ein Ort ausfindig gemacht werden, an dem dies alles geschehen soll und einige Menschen, eine davon befindet sich auf dem Mutterschiff, zur Mitarbeit überredet werden. Unglücklicherweise hat keine jener Personen Grund, mir zu vertrauen.” Da'an senkte den Kopf.
„Lili? Dürfte ich kurz mit Ihnen unter vier Augen sprechen?” Der Taelon hatte sich erhoben und trat nun vor die junge Pilotin, die ihn unsicher anblickte. Cpt. Marquette sah die Unsicherheit, das wortlose Flehen um Vertrauen in Da'ans Augen. Sie wusste, sie konnte sich dem nicht widersetzen, nicht ohne triftigen Grund. Vorerst würde sie zuhören.
Da'an erläuterte ihr kurz, was er von ihr wollte. Lili riss erstaunt die Augen auf. Das war allerdings ein erstaunlicher Auftrag und auch ziemlich riskant, wenn sie das richtig verstanden hatte. Der Companion hatte ihr für später eine ausführliche Erklärung zugesichert, so dass sie sich nun ohne weitere Fragen auf den Weg machte. Sie hatte einiges zu erledigen.

Nach Lilis hastigem Aufbruch wandte sich der Taelon den drei, in seiner Gegenwart verbliebenen, Männern zu.
„Meine Herren, es wird Zeit zum Mutterschiff aufzubrechen. Ich möchte Quo'on und Zo'or nicht warten lassen.” Die Erwähnung Zo'ors brachte ein fast vergnügtes Lächeln auf Ha'gels Lippen. Da'an warf ihm einen misstrauischen Blick zu, dieses Verhalten gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber was konnte er tun? Er wusste nicht einmal, was vorgefallen war. Wenn er Ha'gel fragte, würde dieser ihm vermutlich gar nicht oder in Rätseln antworten. Unwillig schob Da'an diese Gedanken beiseite, er konnte sich damit jetzt nicht aufhalten. Mit entschlossenen Schritten begab er sich zum Shuttlehangar, seine Begleiter folgten ihm.

Boone war erneut verzaubert vom Anblick des Alls und der Schönheit der Erde unter ihnen. Sie schien so zerbrechlich, als könne eine unbedachte Bewegung sie zerstören. Ein fragiles Gebilde, das in der Leere des Alls schwebte. Jederzeit mochte jemand sie ergreifen und in tausende von Teilen zerschmettern. Schaudernd riss er sich von diesen beunruhigenden Gedanken los, wandte sich statt dessen einer sicheren Ablenkung zu. Liam. Der junge Mann vor ihm wirkte wie Anfang dreißig, die Gesichtszüge hatten noch etwas Knabenhaftes an sich, er schien noch nicht wirklich erwachsen zu sein. Wie konnte er auch. Er war vor gerade einmal zwei Tagen geboren worden. Im Augenblick starrte er wie Sekunden zuvor auch Boone, wie hypnotisiert hinaus in das All. Ehrfurcht kam in seinem ganzen Gebaren zum Ausdruck.


Später auf der Brücke

„ ... erwiese sich gewiss als nützlich, einen Vergleich zwischen einem Implantanten und einem nicht implantierten Beschützer zu starten. Ich habe beschlossen, dies mit der Erlaubnis der Synode durchzuführen.” Da'an sprach schon recht lange, in einem überzeugenden Tonfall. Die Synode schien bereit darauf einzugehen.

Plötzlich ergriff Zo'or das Wort. „Ich stimme Da'an zu. Ein solches Projekt könnte sich als nützlich erweisen. Jedoch möchte ich darum bitten, das die Aufsicht darüber mir zugewiesen wird. Da'an ist mit seinen anderen Pflichten bereits ausgelastet und wäre vielleicht nicht in der Lage, dem die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.” Mit Zufriedenheit hörte Zo'or das zustimmende Murmeln der Synodenmitglieder. Sie würden seiner Bitte zustimmen, daran zweifelte er nicht. Außerdem konnte er auf diese Art und Weise Sandovals Gegenwart öfter vermeiden, ihn vielleicht sogar ganz loswerden. Der junge Mann schien durchaus zuverlässig und nachdem was er bisher gesagt hatte, auch fest entschlossen, sein Bestes zu tun. Er würde sicher kaum Schwierigkeiten machen und wenn doch, nun es gab Möglichkeiten. Ein ziemlich bösartiges Grinsen lag auf Zo'ors Gesicht.

Da'an erwog die neue Lage der Dinge einen Moment. „Nun gut. Ich bin bereit, Zo'or das Projekt abzutreten. Allerdings wünsche ich, dass dafür Agent Sandoval in meine Dienste zurückkehrt.”

„Das würde bedeuten, dass Zo'or von zwei Nicht-Implantanten beschützt wird. Ein unhaltbarer Zustand.” Der Synodenführer, Quo'on hatte das Wort erhoben. Er war sichtbar ungehalten.

„Captain Marquette und Major Kincaid sind außerordentlich zuverlässig und loyal. Ich sehe keinen Grund, ihnen zu misstrauen.” Hier klang deutlicher Ärger an. Da'an mochte es nicht, wenn man sein Einschätzungsvermögen herabwertete und zeigte das nun auch.

Die Synoden beriet wortlos einige Sekunden lang, dann kam man zu einer Entscheidung. Quo'on sprach. „Es sei wie Ihr beide es wünscht. Major Liam Kincaid und Captain Marquette stehen von nun an im Dienste Zo'ors, während Agent Sandoval zu Da'an zurückkehrt. Zo'or und Da'an werden sich über ihre jeweiligen Erfahrungen austauschen. Zo'or wird uns regelmäßig über den Fortschritt des Projektes unterrichten.” Die entgültige Entscheidung war getroffen. Beide Kontrahenten nickten, einer nicht ganz zufrieden mit den Geschehnissen.

 

Ende von Kapitel 5

 

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