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  „Besiege das Schicksal” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite),   August 2002
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Jemand taucht unerwartet wieder auf.
Zeitpunkt:  dritte Staffel
Charaktere:  Liam, Da'an, William Boone
 

 

BESIEGE DAS SCHICKSAL

 
Kapitel 12:
Wiedersehen

 

Verwirrt schlug Liam die Augen auf.
Er war nicht tot.
Das stellte eine Überraschung dar in Anbetracht der Tatsache, dass er sich vor ein paar Sekunden noch in einem explodierenden Vulkan befunden hatte.
Stattdessen jedoch lag er in einem Bett und starrte an die Decke.
Der Anblick war sicher besser als der einer auf ihn zurasenden Feuerwalze, aber warum?
Sich aufrichtend nahm er seine Umgebung näher in Augenschein.
Nichts davon schien ihm vertraut.
Er war kein Gefangener, so viel war offensichtlich. Der Raum war frei von Überwachungsgeräten und er konnte deutlich die Feuerleiter unter dem Fenster erkennen.
Langsam erhob er sich aus dem Bett. Mit der um die Hüfte geschlungenen Decke, bewegte er sich durch die Wohnung. Sie war einfach eingerichtet, enthielt nur wenige persönliche Gegenstände.
Wer wohnte hier?
Ein kleiner Schrank im Wohnzimmer erregte die Aufmerksamkeit des jungen Mannes.
Drei Bilderrahmen befand sich darauf. Neugierig trat er näher, ergriff einen und holte scharf Luft. Das Bild zeigte ihn selbst; und Sandoval. Sein Ebenbild auf dem Bild grinste breit, ein Arm war um die Schulter des rätselhaft lächelnden Asiaten geschlungen.
Heftig ausatmend stellte Liam das Bild wieder ab. Er wusste nicht, ob er auch die anderen sehen wollte, doch er zwang sich dazu.
Das nächste Bild zeigte Augur, Lili, Dr. Parks, Joyce Belman und seine Mutter. Die Gruppe wirkte, als würden sie sich gut unterhalten. Behutsam drehte der Hybrid das Bild um, öffnete die Rückfront und blickte auf das Datum der Aufnahme. Vor einem Jahr. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Mit sehr viel Überwindung griff er nach dem dritten Bild. Dieses stellte einen wirklichen Schock dar. Das Bild zeigte Da'an und William Boone. Doch das war nicht der wirklich schockierende Aspekt der Photographie. Boone hatte beide Arme um die Hüften des Taelons geschlungen und blickte den Betrachter über dessen Schulter hinweg verschmitzt an. Da'ans Gesichtsausdruck zeugte von leichter Verlegenheit, er schien jedoch nicht allzu unglücklich mit seiner Lage. Er lehnte gegen die Brust seines Beschützers, die Hände über die größeren des Mannes gelegt.
Liam spürte das Gefühl aus seinen Fingern schwinden. Wie war das möglich? Selbst wenn das Bild zwei Jahre alt war, Boone war zu diesem Zeitpunkt bereits tot gewesen, seit einem Jahr.
Wie war nur dieses Bild zustande gekommen? Wie?
Das auf dem Bild war gewiss kein Geist. Und Da'an?
Da'an hatte körperlichen Kontakt nie gewünscht, noch ihn geschätzt, wenn er entgegen seinem Willen zustande kam.
Der junge Mann stellte das Bild so hart ab, dass der Rahmen klirrte.
Er musste eine Antwort auf diese Fragen finden und es gab nur einen Ort, an dem das möglich war.


Langsam schritt der Hybrid durch die Botschaft. Sie wirkte so anders. Nicht so düster, wie er sie in Erinnerung hatte, alles wirkte ein wenig wärmer.
Schon von weitem hörte er die Stimmen zweier sich unterhaltender Personen. Eine war Da'an, doch die andere, er kannte sie nur von Aufzeichnungen. Vielleicht war dies nur ein Irrtum, vielleicht jemand, dessen Stimme einen ähnlichen Klang hatte. Liam versuchte verzweifelt sich das einzureden und glaubte sich dabei selbst nicht.
So war er denn auch nicht zu schockiert, als er den Taelon in der Gesellschaft von William Boone vorfand. Nichtsdestotrotz blieb ihm zum zweiten Male innerhalb weniger Stunden die Luft weg.
Was er vor sich sah, war etwas, das er nur von Videoaufzeichnungen kannte: Boone und Da'an, die sich über irgendein Thema unterhielten. Beide gingen völlig auf in diesem Gespräch und bemerkten den Neuankömmling nicht einmal, so blieb Liam Zeit genug wieder zu Atem zu kommen.

Innerlich sehr viel gefasster wagte er es schließlich sich den beiden zu nähern. Da'an bemerkte ihn als erster. „Major. Sollten Sie nicht in New York sein?” Der junge Mann blinzelte verblüfft. Nun ja, er hatte sich zwar gewundert, dass sich sein Wohnsitz plötzlich in New York befand und nicht mehr über dem Flat Planet Cafe, aber ... Da'an entschied sich in diesem Moment noch eins draufzusetzen. „Zo'or wird über Ihr Verschwinden nicht sehr erbaut sein.”
„Zo'or? Wieso Zo'or? Was habe ich mit dem zu schaffen?”
Taelon und Beschützer starrten ihn perplex an. Schließlich räusperte sich Boone und ergriff das Wort. „Sie arbeiten für ihn Major, seit einem Jahr.”
„Ich was???”
„Geht es Ihnen nicht gut, Major? Sie scheinen verwirrt zu sein”, schaltete Da'an sich ein.
Verwirrt war gar kein Ausdruck für das, was er im Moment war.
„Ich glaube ich muss mich hinsetzten, mir ist plötzlich ganz komisch.” Den Worten Taten folgen lassend, ließ Liam sich einfach auf den Boden plumpsen und schloss die Augen, während er sich die Schläfen rieb. Das musste alles ein schlechter Traum sein, ein wirklich schlechter Traum und wenn er aufwachte, war er Zuhause. Anschließend würde er dann zu Augur gehen und ihm von diesem wirklich sonderbaren Alptraum berichten, in dem er ...
Eine kühle Hand legte sich auf Liams Stirn und machte alle Hoffnungen auf eine bloße Halluzination zunichte.
„Ich glaube er hat Fieber”, erklang die besorgte Stimme des Taelons. Aufblickend fand Liam sich Auge in Auge mit Da'an. Sorge stand in den Alienaugen zu lesen. Doch nur wenig von der Verbundenheit, die sie einst geteilt hatten, es war, als würde dieser Da'an ihn nicht wirklich kennen.
Trotzdem, eine Frage musste er ihm stellen. „Da'an, darf ich Ihnen eine Frage stellen?” Auf ein kurzes Nicken des Companions hin fuhr er fort. „Auch auf die Gefahr hin jetzt völlig verrückt zu klingen, ich habe ein Foto mit Ihnen beiden gefunden ... Wie ist das zustande gekommen?”
„Das sollten Sie eigentlich wissen Major, Sie selbst haben uns schließlich dazu überredet.” Kam es von Boone, der Mann hatte sich gleichfalls neben ihm niedergelassen und wirkte leicht verärgert. „Was hat es mir Ihrem Verhalten auf sich? Sie bringen uns alle in große Gefahr, wenn Sie sich weiter so auffällig benehmen.” Der ältere Mann klang mit jedem Wort zunehmend furioser. Das Dumme war nur, Liam hatte keine Ahnung weshalb. Er versuchte noch immer sich durch das Durcheinander in seinem Kopf zu kämpfen, verstrickte sich dabei jedoch zunehmend in Erinnerungsfetzen, die zum Teil nicht seine eigenen waren.

 

Ende von Kapitel 12

 

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