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  „Besiege das Schicksal” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Da'an ist zurückgekehrt und bemüht sich nun einiges zu ändern
Zeitpunkt:  Ende der ersten Staffel
Charaktere:  Da'an, Ha'gel, William Boone, Lili Marquette, Commander Brigham, einige Freiwillige
 

 

BESIEGE DAS SCHICKSAL

 
Kapitel 1:
Ha'gel

 

Da'an fand sich in der Botschaft wieder. Vor seinem Fenster, über die Stadt blickend. Wie oft hatte er hier gestanden und die Aussicht genossen? Doch dieses Mal konnte er sich das nicht erlauben. Er musste sich beeilen, wenn er nicht zu spät kommen wollte. Er konnte das nicht noch einmal geschehen lassen. Es wäre unerträglich für ihn.
Der Taelon begab sich zur Shuttlerampe.

 
* * *
 

Seit mehreren Minuten versuchten sie bereits erfolglos in die Kirche einzudringen. Commander Brigham, Führer des Freiwilligentrupps, war leicht verärgert. Ein toter Gegenstand leistete ihnen solchen Widerstand. Es war unabdingbar für sie hineinzugelangen, der Gesuchte war dort. Ein Feind der Taelons, den er ihnen zu gern als Gefangenen präsentieren würde. Erneut trieb er seine Leute zu größerer Anstrengung an.
In diesem Moment hörte er das Geräusch eines Shuttles, welches in diesem Moment zur Landung ansetze. Der Pilot musste über großes Können verfügen, geschickt landete er das Gefährt unmittelbar vor dem Kirchtor.
Zu Brighams großer Verblüffung entstieg ihm ein Taelon. Der Nordamerikanische Companion selbst.
Mit ungewöhnlicher Eile schritt er auf den komplett verblüfften Mann zu. Der Freiwillige wollte ihn ansprechen, ihm sagen, dass dies kein geeigneter Aufenthaltsort für den Taelon wäre, doch dieser kam ihm zuvor. Mit Eleganz hob er den Arm und schnitt dem Menschen damit das Wort ab, ehe er selbst begann zu sprechen.
„Brechen Sie sofort Ihren Einsatz hier ab und verbleiben Sie hier in Bereitschaft. Ich werde hineingehen und die Situation klären. Bitte geben Sie mir ein Global, ich werde Sie dann über den Verlauf meiner Intervention informieren.”
Der völlig überrumpelte Mann gehorchte automatisch und sah anschließend zu, wie Da'an in noch größerer Eile auf einen der Seiteneingänge zu schritt.

 
* * *
 

Boone hielt die Waffe auf den Alien in der Gestalt Sandovals gerichtet. Er versuchte ihm zu zureden und die Situation zu entschärfen. Dass sowohl er als auch Lili ihre Waffen auf Ha'gel gerichtet hatten, war sicher keine große Hilfe, aber der einzige Schutz, den sie hatten. Schließlich schien sein Gegenüber ihm Glauben zu schenken und ließ langsam die Hände mit den glühenden Sha'ka'ra'va sinken. Boone senkte seinen Skrill und bedeutete Lili, ihre Angriffshaltung ebenfalls aufzugeben. Glücklicherweise schien es, als hätten die Freiwilligen ihre Einbruchsversuche vorerst abgebrochen.
In diesem Moment öffnete sich eine der Seitentüren, und eine schlanke Gestalt schob sich herein. Ha'gel fuhr herum, angriffsbereit. Boone riss seinen Arm erneut hoch, der Skrill glühte aggressiv. Alle drei erstarrten, als sie erkannten, was und vor allem wer da hereingekommen war.
Da'an.
Der zierliche Taelon schritt ruhig und zielsicher auf die drei zu, ignorierte die Tatsache, dass der Kimera seine Drohhaltung nicht aufgab. Er blickte Ha'gel fest in die Augen.
„Frieden Ha'gel, du weißt, dass ich dir nicht schaden kann.” Er ließ seine Fassade fallen, offenbar um seine Behauptung zu unterstreichen. Boone schluckte schwer. Der Companion wirkte auf ihn so zerbrechlich wie nie zuvor. Er empfand den verzweifelten Drang sich zwischen Da'an und Ha'gel zu stellen, ihn mit seinem eigenen Körper zu decken, doch eine falsche Bewegung mochte in diesem Moment zur Katastrophe führen. Da'an war völlig unbewaffnet, er hob leicht die Arme, als wolle er es dem Alien vor ihm ermöglichen, ihn genau zu inspizieren, nur in der einen Hand hielt er ein Global.
„Was willst du hier?” fragte Ha'gel schließlich, offensichtlich beruhigt, er hatte sich leicht entspannt, das Sha'ka'ra'va war erloschen, fürs erste.
„Verhindern, dass ein Unglück geschieht und dafür sorgen, dass alle Anwesenden diesen Ort lebend verlassen.”
„Dafür verlässt du die Sicherheit deiner Botschaft?” Skepsis und nicht geringer Hohn lag in der Stimme des Mannes.
„Du siehst, dass ich hier bin.” Da'an wirkte noch immer völlig entspannt, es schien, als befände er sich völlig in seinem Element. „Ich kann dich so nicht belügen, das weißt du. Du kennst unsere Körpersprache zu genau, du wüsstest es, wenn ich es versuchte.”
„Ja, das wüsste ich.” Langsam bewegte der Kimera in Sandovals Gestalt sich auf den Taelon zu. Er wirkte jetzt völlig beschwichtigt.
„Sind das deine Untergebenen?” Ein kurzes Nicken Da'ans. „Weißt du auch, dass sie für den Widerstand tätig sind?”
Da'an lächelte leicht. „Es gibt wenig, was mir nicht über die beiden bekannt ist. Zu deiner Information: Ja, ich weiß, dass die beiden Mitglieder des Widerstandes sind, sie waren es schon, ehe sie in meine Dienste traten. Es hat mich bisher nicht gestört.” Bei diesen Worten blickte er aus den Augenwinkeln zu seinen Beschützern, die ihn mit bleichen Gesichtern und schlecht verhülltem Entsetzen anstarrten. Er konnte nicht verhindern, dass seine Belustigung deutlich wurde. Ha'gel schien ebenfalls amüsiert.
„Weißt du auch, warum ich hier bin?” fragte er schließlich.
„Ich weiß es, und ich kenne auch das Ergebnis.”
„Was gedenkst du zu tun?”
„Dir zur Flucht zu verhelfen.”
Diese Antwort schien für Ha'gel eine Überraschung darzustellen.
„Wie gedenkst du das anzufangen?” Da'an hatte offenbar sein Interesse geweckt.
„Da du nach wie vor die Gestalt meines Beschützers inne hast, sollte das kein Problem darstellen. Ich werde den Freiwilligen mitteilen, nur meine drei Beschützer vorgefunden zu haben und dass du geflohen seiest. Anschließend bist du frei zu tun was dir beliebt.”
Ha'gel nickte leicht. „Was macht mich sicher, dass du mich nicht verrätst?”
„Ich möchte genau so gern lebend hier wegkommen wie du. Auch habe ich ein Angebot an dich, welches dich vielleicht interessiert und das für mich von Wichtigkeit ist.”
„Was für ein Angebot?” Der falsche Sandoval legte leicht den Kopf schräg.
„Später. Jetzt habe ich eine Frage an dich. Wo ist der richtige Sandoval?”
Ha'gel dachte einen Moment lang nach und sagte es ihm dann.
„Gut. Commander Boone?” Der Angesprochene zuckte heftig zusammen. Er hatte nicht erwartet, in das faszinierende Gespräch mit einbezogen zu werden.
„Sie haben es gehört. Schaffen Sie Sandovals Körper in die Botschaft und achten Sie darauf, dass man Sie nicht sieht. Das ist von größter Wichtigkeit. Captain Marquette? Kümmern Sie sich um Agent Beckett, Sie wird Ihre Hilfe jetzt sicher zu schätzen wissen.” Nachdem er die Aufgaben solchermaßen dirigiert hatte, wandte Da'an sich dem Global zu. Er aktivierte es und setze sich mit Brigham in Verbindung.
„Commander Brigham. Ich muss Ihnen mitteilen, dass der Verdächtige geflohen ist. Ich habe nur meine Beschützer hier angetroffen. Offenbar ist er durch einen der anderen Ausgänge verschwunden. Suchen Sie die nähere Umgebung ab.” Der strenge Kommandoton, sowie die Tatsache, dass der Befehl von Da'an kam, sorgten für sofortigen Gehorsam.
Mit einem zufriedenen Seufzer schloss Da'an das Global und wandte sich wieder Ha'gel zu. „Falls du Interesse an einer Zusammenarbeit mit mir haben solltest, findest du mich in der Botschaft. Im Übrigen haben alle hier offiziell den Befehl, die Suche nach Ha'gel fortzusetzen.”
Damit nickte er den Dreien zu und begab sich zu Ausgang.
Die beiden Beschützer und der Kimera warfen einander verblüffte Blicke zu, dann machten die Menschen sich daran, die Anweisungen auszuführen, und Ha'gel folgte Da'an. Er war neugierig, was der Taelon ihm vorzuschlagen hatte. Wenn er dafür sein Leben riskierte, musste es für ihn von großer Bedeutung sein.

Er fand ihn im Shuttle, welches der Taelon gerade starten wollte.
„Sollten Sie nicht bei Ihrer Auserwählten sein?” fragte Da'an den Kimera statt einer Begrüßung.
„Ich glaube nicht, dass ich im Moment dort willkommen wäre. Dort unten herrscht sicher große Aufregung. Speziell wenn sie herausfinden, was das ‚Ergebnis’ meines Intermezzos mit Beckett ist.” Ha'gel klang nicht übermäßig besorgt. Dazu hatte er auch keinen Grund. Die Menschen würden beunruhigt sein, aber dem Kind nichts tun. Das sahen die beiden Aliens deutlich.
„Woher wusstest du eigentlich vom Hobby deiner Beschützer? Besonders der Implantant sollte eigentlich jenseits jedes Verdachtes sein.”
„Hast du nichts Wichtigeres zu tun, als mich auszufragen? Zum Beispiel fliehen?”
„Nein, ich glaube nicht. Man hält mich für einen Taelon-Beschützer, es wird kaum auffallen, wenn ich dich begleite.”
„Warum?” Da'ans Augen hatten sich misstrauisch verengt, seine Stimme einen harten Unterton bekommen.
„Du erwähntest ein Vorhaben, welches du mit meiner Hilfe umzusetzen gedenkst.”
Der Taelon atmete tief durch.
„Das erkläre ich dir später. Zusammen mit den anderen.” Offensichtlich wollte er, dass Ha'gel jetzt ging. „Du könntest dich ja derweil mit Agent Sandovals Umfeld vertraut machen, da du entschlossen scheinst, seine Gestalt auch weiterhin zu behalten.”

Da'an ging die Geduld aus. Er wollte nicht länger als nötig in Ha'gels Nähe bleiben, er traute dem Kimera durchaus nicht. Zwar war der andere ein wertvoller Verbündeter, doch mochte sich sein genetischer Imperativ, seine Spezies zu erhalten als hinderlich oder sogar fatal erweisen. Das letzte, was Da'an wollte, war ein Hybrid-Kind von ihm.

„Es ist nicht meine Absicht etwas derartiges zu versuchen. Noch nicht.” Die Erleichterung, die sich kurz auf dem Gesicht des Taelons gezeigt hatte, wurde schlagartig durch Ärger ersetzt.
„Beruhige dich, Da'an, ich verspreche dir, ich werde keinen Versuch unternehmen, dir zu nahe zu treten. Es sei denn, du wünschst es.”
Der Companion nickte kurz.
„Ich akzeptiere dein Versprechen.” Damit aktivierte er das virtuelle Steuerungs-Display des Shuttles und startete.

Der Kimera sah dem entschwindenden Gefährt ruhig nach, ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

 

Ende von Kapitel 1

 

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