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  „Rent for Kill? Or: Better never do it......” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Als was Liam arbeiten würde, wenn er kein Companionbeschützer mehr wäre
Charaktere:  Liam, ein Kunde
 
Anmerkung der Autorin:  Diese Geschichte wurde von einem Gespräch mit jemandem inspiriert, der an dieser Stelle nicht genannt werden will. DU weißt schon, dass DU gemeint bist. ;) Sie befasst sich damit, welchen Beruf Liam wohl ergreifen würde, wenn er nicht mehr Da'ans Beschützer wäre.
 

 

RENT FOR KILL?
OR:
BETTER NEVER DO IT...

 

Es war eine düstere Nacht. Nebelschwaden zogen durch die menschenleeren Straßen. Die Ruhe war fast schon unheimlich, nichts lebendiges schien unterwegs zu sein. Fast nichts. Jemand war unterwegs, eilige Schritte klapperten auf dem Asphalt. Die Gestalt eines Mannes erschien im Licht einer Straßenlaterne. Seine Schultern waren hochgezogen und er bewegte sich mit einer vorsichtigen Verstohlenheit die von unguten Absichten kündete. Der Mann war etwa vierzig Jahre alt, nicht sehr groß gewachsen und schon etwas füllig. Sein Haar war dunkel und begann sich am Hinterkopf bereits auszudünnen. Seine Gesichtszüge waren eher weich gezeichnet, das Kinn schwach ausgeprägt. Die ausdrucksstarken grauen Augen waren das einzig wirklich Auffällige an ihm.
Er blickte sich immer wieder um, seine Nervosität war offensichtlich.
Einige Strassen weiter stand er endlich vor seinem Ziel. Es war ein kleines und recht gemütliches Cafe, wenn man den Stil mochte.
Er mochte ihn definitiv nicht, zu laut, zu lebhaft, zu fröhlich.
Mit missmutigem Gesichtsausdruck schob er sich durch die Menschenmassen?, jeder einzelne schien es darauf angelegt zu haben ihm im Wege zu stehen.
Endlich war er in einer kleinen ruhigen Ecke angekommen und ließ sich am dort befindlichen Tisch nieder. Eine Kellnerin kam heran um eine Bestellung aufzunehmen, mit einem ärgerlichen Knurren winkte er ihn zu verschwinden. Er wollte hier wirklich nichts zu sich nehmen.
Nach mehreren Minuten des Wartens in denen er sich immer wieder unruhig und aufmerksam umgesehen hatte, seine Finger schlugen einen nervösen Rhythmus auf die Tischplatte, erschien endlich seine Verabredung. Ein junger Mann, etwa Anfang dreißig, hochgewachsen, schlank, mit markanten Gesichtszügen und gut gekleidet. Er trug einen langen schwarzen Ledermantel, der hinter ihm herflatterte wie ein Umhang.
Mit einem jungenhaften Grinsen ließ der andere sich nieder und blickte ihm gerade in die Augen.
„So. Sie wollen mich also anheuern?”
„Sie sind Liam Kincaid?”
„Sonst wäre ich wohl kaum hier.” Wieder dieses Grinsen.
„Gut, ich möchte, dass sie meinen Onkel umbringen.”
„Warum?” Erstauntes Unverständnis.
„Stellen Sie mir keine neugierigen Fragen, sonst such ich mir einen anderen.”
„Sie sollten aber wissen, dass es falsch ist jemanden umbringen zu lassen. Es verstößt gegen das Gesetz, außerdem hat das Opfer vielleicht auch etwas dagegen und ... bla, bla, laber, laber, schwatz, schwatz ...
Der Mann starrte den Hätte-sein-sollen Killer offenen Mundes an. Was war denn hier los? Der Mann sollte einfach den Auftrag entgegen nehmen und dann seine Arbeit tun und ihm keinen Vortrag über das Unrecht seines Vorhabens halten. Und das scheinbar auch noch ohne Luft zu holen.
Behutsam versuchte er sich aus seiner Ecke herauszuschieben um sich im Gedränge unsichtbar zu machen. Der Mann war offensichtlich komplett verrückt und ganz sicher nicht was er suchte.
Weit kam er nicht.
„Hey, wo wollen Sie denn so plötzlich hin? Ich war noch nicht fertig.” Eine kräftige Hand packte ihn im Nacken und er wurde unzeremoniell auf seinen Platz zurückbefördert.
Ein wenig atemlos hielt er sich an der Lehne fest, versuchte nicht herunterzurutschen. Angst begann sein Rückgrat empor zu kriechen. Ihm gefiel das Ganze nicht. Am Ende würde nicht sein Onkel sondern er selber draufgehen. Jedenfalls dem Blick nach zu schließen den sein Gegenüber ihm zuwarf als er sagte „Sie bleiben jetzt schön hier sitzen, bis ich zu Ende geredet habe.”
War das Wahnsinn der ihm da entgegenfunkelte?
Er hoffte wirklich, dass das nicht der Fall war. Von ganzem Herzen.
Eine Kellnerin kam und brachte zwei Drinks. Genau das was er jetzt brauchte. Der Mann ergriff ein Glas und stürzte dessen Inhalt in einem Zug herunter. Danach fühlte er sich schon erheblich besser. Wenn jetzt der Verrückte noch seinen Mantel losließ wäre er beinahe zufrieden.
Erst jetzt wurde er sich der Tatsache bewusst, dass Kincaid ihn mit einem stechenden Blick musterte. Augenblicklich fühlte er wie sein Magen sich in Richtung Kniekehlen verabschiedete, während der eben vertilgte Drink sein bestes tat die Speiseröhre wieder hinaufzukriechen.
Das Leben war einfach nicht fair. Alles was er wollte war seinen Onkel loszuwerden und dessen Vermögen zu erben und stattdessen kam er an einen offensichtlichen Irren der ihm erklärte wie schrecklich falsch sein Verhalten war. Ihn überkam der brennende Wunsch seinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen.
„Gut nachdem Sie dann fertig sind ...” Anschließend setzte Kincaid seinen Vortrag unerbittlich fort. Dies würde ein langer Abend werden.
Eine Stunde später redete er immer noch. Dem Mann lief der Schweiß inzwischen in kalten Strömen am Körper entlang. Sein Atem ging in kurzen stockenden Schüben, seine Augen waren unnatürlich geweitet. Die Worte prasselten unerbittlich auf ihn nieder, ein stetiger, nicht enden wollender, Strom von Belehrungen. Inzwischen war er soweit sich dem nächsten Kloster anzuschließen wenn er nur endlich hier wegkam. Doch es gab keinerlei Aussicht auf Flucht, der einzige Ausweg war versperrt.
Doch dann die Chance. Kincaid rückte für ein paar Vorbeikommende zur Seite. Ohne groß nachzudenken schoss der Mann aus dem Stand hoch und raste so schnell es die im Wege stehenden gestatteten aus dem Cafe, fest entschlossen niemals wieder an diesen Abend zu denken, oder ihn auch nur mit einem Wort zu erwähnen.
Liam Kincaid sah ihm mit einem breiten Grinsen hinterher. Dann zog er eine Liste aus der Tasche und strich sorgfältig einen Namen durch. Er war zufrieden mit sich. Wieder ein Verbrechen verhindert. Dann verstaute er den Block wieder in der Tasche und verließ das Flat Planet ebenfalls, wenn auch sehr viel langsamer als sein ‚Kunde’. Draußen angekommen blickte er sich sorgfältig um, ob auch niemand in der Nähe war, das riss er sich die Kleidung vom Leibe. Darunter kam sein Superliam-Kostüm zum Vorschein und mit einem die Nacht erhellenden Lächeln, flog er auf und davon, neuen Heldentaten entgegen und einer bestimmten blonden Dame die ihn eines Tages sicher erhören würde. Hoffentlich würde das bei ihm nicht auch Jahre dauern.

 

ENDE

(Gott sei dank, ich weiß wirklich nicht, was ich mir dabei gedacht habe.)

 

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