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  „Just what it seems to be” von Alraune   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Mission Erde/Earth: Final Conflict gehören Tribune Entertainment Co., Lost Script Prod. Inc., Atlantis Films und VOX. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Was wirklich hinter der Ankunft der Taelons steckt
Zeitpunkt: vierte Staffel
Charaktere:  Da'an, Renee, Liam und Augur, Boone in Erwähnung
 

 

JUST WHAT IT SEEMS TO BE

 

‚Nichts und Niemand auf dieser Station ist so, wie er zu sein scheint.’ G'Kar, Babylon 5


Augur hatte sich einmal mehr in die Datenbanken des Mutterschiffes eingehackt auf der Suche nach Informationen, die im Kampf gegen die Taelons von Nutzen sein mochten, und sei es nur um ihren Ruf zu verunglimpfen. Was er dieses Mal jedoch fand, stellte sein gesamtes Weltbild auf den Kopf, es änderte alles.

Ungläubig starrten beide, Liam und Renée, auf die Daten. Keiner von beiden war auch nur annähernd fähig auszudrücken, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging. Sie waren manipuliert worden, von Anfang an. Nichts war so, wie es schien. Die Wahrheit, an die sie fest geglaubt hatten, war eine genial gesponnene Lüge. Unwillkürlich fragen sie beide sich, was von den Ereignissen der letzten Jahre tatsächlich real gewesen war und was diesem einen Vorhaben entsprungen.
Es wurde Zeit, ein paar Fragen zu stellen und Antworten einzufordern.

Ein rätselhaftes Lächeln lag auf dem Gesicht Da'ans, während er das Datenpad studierte. Schließlich blickte er auf. So etwas wie Vergnügen zeigte sich in seinen Augen. „Ich vermute, Sie wünschen eine Erklärung hierfür?”, erkundigte er sich freundlich.
„Das wäre zu liebenswürdig”, brachte Liam zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Es ist, wie ich es bereits Commander Boone erläutert habe. Unsere beiden Rassen stehen vor einem Scheideweg in ihrer Evolution. Die Menschen haben die letzten Jahrzehnte fast ausschließlich mit Kriegen verbracht. Ihre technische Entwicklung machte zwar Fortschritte, doch viele ihrer wertvolleren Forschungsprogramme mussten Kürzungen hinnehmen. Sie haben ihre Fähigkeiten größtenteils dafür eingesetzt sich gegenseitig zu vernichten. Die Menschen brauchten dringend Hilfe, bevor sie auf diesem Gebiet dauerhafte Erfolge erzielen konnten.”
„Und warum genau hielten Sie es nun für nötig, hierher zu kommen und uns dieses Theater vorzuspielen?”, warf Renée ärgerlich ein.
„Wir brauchen ebenfalls Hilfe.” Da'ans Antwort klang völlig aufrichtig, ebenso war es das Lächeln auf seinem Gesicht. „Aber nicht so, wie Sie denken. Wir befinden uns nicht im Krieg mit den Jaridians, genaugenommen halten unsere Völker bereits seit Jahrmillionen Frieden. Wir haben auch keine Probleme mit Energiemangel oder unserer Nachwuchsrate. Daran liegt es nicht. Unser Problem ist vielmehr eine Art geistiger Bequemlichkeit, wir sind, Sie würden wohl sagen, recht eingleisig geworden. Uns ist der Enthusiasmus ausgegangen. Was die Taelons benötigen, sind neue Ideen, eine gänzlich neue Sichtweise des Universums, Diskussionen. Einfach ausgedrückt: jemanden zum streiten.”
Den beiden Menschen hatte es buchstäblich die Sprache verschlagen.
„Wir waren der Ansicht, dass sich unsere Bedürfnisse gut ergänzen.”
„Und der Widerstand? Was war der für Sie?”, brachte Renée schließlich bitter hervor.
„Eine Möglichkeit, misstrauische Geister beschäftigt zu halten und unser Vorhaben voranzubringen.”
„Die Menschen sollen die Taelons hassen”, stellte Liam mit ausdrucksloser Stimme fest. „Sie bringen Ihre gesamten Ressourcen auf, lassen sich auf jahrelanges Vorgeben völlig falscher Tatsachen ein, interagieren mit hunderten, oder tausenden menschlicher Statisten, nur um uns vorzumachen, die Taelons und die Jaridians wären unsere Feinde. Ich vermute, Sandoval ist ebenfalls eingeweiht?”
Das Lächeln Da'ans gewann eine entschieden boshafte Qualität. „Nein, er weiß nichts davon. Ihm steht eine große Überraschung bevor.” Schauder liefen unwillkürlich den Rücken der beiden Widerständler entlang.
„Ich hoffe, Sie beide werden für sich behalten, was wir hier besprochen haben.” Auch dieses Mal war nichts Unaufrichtiges in Da'ans Blick. Er hatte zum ersten Mal, seit Liam ihn kannte, die reine Wahrheit gesprochen.
„Das werden wir. Ohnehin, wer würde schon glauben, dass die Taelons genau das sind, was sie vorgeben zu sein?” Eine sonderbare Resignation lag in der Stimme der Doors International-Mitarbeiterin, sie würde zwar weiterhin für den Widerstand arbeiten, doch ihr Herz hing nicht mehr daran. Nicht, nachdem sie wusste, dass alles nur eine Farce war. Eine große Lüge, um die Menschheit zu retten. Ein Blick in Liams Augen verriet ihr, dass der junge Hybride das Selbe fühlte.
Plötzlich fühlte sie sich erleichtert.
Die schwere Last dieser Verantwortung war von ihr genommen.

 

ENDE

 

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