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  „Zu Aveenas Lied” von AlienVibe   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Bitte veröffentlichen Sie dieses Werk nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Review der Autorin zu „Aveenas Lied”
 

 

ZU AVEENAS LIED

 

Zum Inhalt:

Aveenas Lied erzählt die Geschichte einer Welt, die im Krieg zwischen Taelons und Jaridians zwischen die Fronten gerät.
Die drei verschiedenartigen Völker, die in einer Art Symbiose miteinander und mit ihrem Planeten leben, verfügen über ein sehr ausgeprägtes absolutes Hörvermögen (bis weit in den Ultra- bzw. Infraschall-Bereich hinein), einen hoch entwickelten Tastsinn und die Fähigkeiten der Empathie und Telepathie. Da sie vermittels all dessen auch kommunizieren, sind sie einander und ihrer Welt so intensiv verbunden, daß sie Kampf und Krieg nie kennen gelernt haben. Sie verfügen über eine sehr spezielle Form der Technologie, die vordergründig als solche nicht zu erkennen ist, und weder Waffen noch irgend welche Verteidigungssysteme kommen darin vor.
Die Taelon erheben Anspruch auf die Welt der drei Völker, die Jaridian wollen das verhindern, die Bewohner dieser Welt wollen zunächst nur an keiner der beiden Alternativen zugrunde gehen - und weil sie außerstande sind zu kämpfen, bleibt ihnen nur, einzusetzen, was sie haben: die Beziehung zum eigenen Planeten und ihre besondere Form der Kommunikation ... In den vielfältigen intensiven Kontakten, die sich daraus zunächst mit den Taelon und später mit den Jaridian ergeben, müssen alle daran Beteiligten - zum Teil sehr schmerzhaft - lernen, auf wie vielen Ebenen Lösungen zu erarbeiten sind, damit überhaupt jemand eine Chance hat, davonzukommen ...
Um Lösungen zu finden, geht es vor allem zunächst um Verstehen - um das Verstehen der Geschichte des Krieges zwischen Taelon und Jaridian, der bereits so lange dauert, daß beide Völker sich an die eigentlichen Ursachen kaum mehr erinnern oder sie einfach verdrängt haben, um das Verstehen ihres gemeinsamen Ursprungs als Atavus-Volk und das, was zur Spaltung dieses Volkes geführt hat und nicht zuletzt immer wieder um das Verstehen der eigentlichen, tiefsten Wünsche und Bedürfnisse der Beteiligten, die die Motivation für jegliches Handeln darstellen - und die es so zu erfüllen gilt, daß niemand mehr dadurch zu Schaden kommt und alle Konfliktparteien, sowohl die unbewaffneten Völker als auch die Taelon und die Jaridian, eine Zukunft haben - und dabei spielen dabei auch Wesen eine Rolle, die auf einem sehr fernen Planeten existieren und sich selbst „Menschen” nennen ...
Der Kontakt zu den beiden verfeindeten Rassen bringt für die Welt, auf der Aveena lebt, grundsätzliche tiefgreifende Veränderungen mit sich, und nicht alle davon sind ein Gewinn.

 

Ansonsten:

Ursprünglich war „Aveenas Lied” eine etwas formlose Idee zu einer Geschichte zur Serie „Mission Erde” im Sinne von „in der Serie ist alles so aussichtslos und deprimierend - gibt es denn nichts anderes? Etwas, das irgendwo hin führt?” Und das Bild in meinem Kopf dazu war eine riesige Höhle, mit Feuern erleuchtet, in der in einem großen Kreis die verschiedensten Wesen ( bepelzte, nackte, geflügelte, humanoide, gehörnte ...) mit einer Gruppe Taelon und Jaridian zusammenhocken, und zwar so, daß ein Taelon oder Jaridian immer zwischen zweien der anderen Wesen sitzt, in enger Berührung - sie beratschlagen miteinander, wie es möglich sei, den Krieg zu beenden und Taelon und Jaridian wieder in Frieden zusammenkommen zu lassen, und irgendwie finden sie eine Lösung dafür und umarmen einander am Ende ihres Rathaltens ... Daraus hätten vielleicht vier oder fünf Seiten werden können, und die fänden vielleicht Platz auf dem FanFiction-Ast des Forums der deutschen Taelon-Botschaft, in deren Bibliothek ich schon einige Geschichten zur Serie gelesen hatte, unter anderem Immie Salandras Lösungsgeschichte „Wenn der Vater mit dem Sohne ...”
Manchmal fangen dann Ideen im Kopf an zu bohren, und diese hat genau das getan, bis ich mich aufgerafft habe und tatsächlich auf dem Forum zu schreiben anfing - und ab diesem Moment entwickelte die Geschichte eine Eigendynamik, die mich völlig überrascht hat - ich habe mit einer kleinen Story gerechnet, und es ist eine Serie daraus geworden, die sich von selbst schreibt ... ich habe von Anfang an weniger das Gefühl gehabt, ich denke mir die Handlung aus, sondern eher, ich bekomme sie von irgendwoher „heruntergeladen” - und inzwischen ist es, als würde ich nur noch am Rande der Handlung hocken mit Papier und Stift und mitschreiben, was gerade passiert. Wenn ein neuer Teil ansteht, kann ich mir vorher ruhig ein Konzept zurecht legen, was der Logik folgend jetzt dran wäre - es passiert garantiert alles mögliche, nur nichts, was mit meinem Konzept zu tun hat ... Aveenas Lied ist ein absolut spannendes Geschenk für mich, es ist noch nicht fertig - ich habe zwar eine Storyline aufgeschrieben, aber ob sich diese Geschichte daran hält?
Was mich gereizt hat, überhaupt ausgerechnet zu „Mission Erde” zu schreiben, ist die Geschichte hinter dem, was vordergründig in dieser Serie passiert - all das, was in Nebensätzen angedeutet wird, hinter den Bildern hervor schaut und nichts als Fragen offen läßt: Warum gibt es überhaupt zwei so verschiedene Rassen wie die Taelon und Jaridian - entstanden aus einer einzigen Rasse? Was ist passiert, daß sie einander zu Todfeinden wurden? Wie konnten aus so stofflichen Geschöpfen wie den Atavi Energiewesen wie die Taelon werden? Wie passen die Kimera in all das hinein? Warum kann man sich in der Timeline dieser Serie verheddern wie in einer Rolle Nato-Draht? Wieviele Sorten Atavi gibt es eigentlich - und warum? Was hat die Erde mit all dem zu tun? War die Erde die Heimatwelt der Atavi? Gibt es einen genetischen Zusammenhang zwischen Taelon, Jaridian und Menschen? Warum handeln die Taelon so absolut rücksichtslos und lebensverachtend? Wie konnten sie etwas so Überlebenswichtiges wie die Herstellungsmethode für ihre core energy vergessen? Was hat es mit Eunoia auf sich - und warum assoziiere ich damit Laurie Anderson's Song „Language Is A Virus From Outer Space”? und ... und ... und ...
Daß diese Geschichte Antworten hat, gefällt mir.
Was sich als eine Art Grundidee hindurch zieht, ist zum einen der Gedanke, daß alles, was existiert, ein miteinander verwobenes Ganzes darstellt - und jedes einzelne Wesen ist zum einen als Teil dieses Ganzen darin gehalten und geborgen, zum anderen dadurch aber auch dem Ganzen gegenüber in der Verantwortung - nur wenn es dem Ganzen gut geht, kann es auch den Einzelnen gut gehen, und nur wenn es den Einzelnen gut geht, ist das Ganze heil (mmmhhh .... das klingt jetzt wie Ökologie, Quantenphysik, Politik und ein Anflug von Esoterik in einem, ich weiß aber nicht, wie es anders auszudrücken wäre). Zum anderen ist es so etwas wie die Erkenntnis, daß nichts und niemand von Grund auf und von selbst böse oder gewalttätig ist - Ursache von Zorn, Haß und Gewalt ist immer, selbst wenn man sehr tief graben muß, um das zu finden, die Erfahrung von Mangel oder Verletzung ... und wenn man hinter Haß und Zorn auf die Verletzung schaut, sowohl bei sich selbst als auch bei anderen, verändern sich die Gefühle und es ist etwas anderes möglich als weiteres Verletzen ... (das ist noch sehr ungenau in der Formulierung, was daran liegt, daß diese Themen bei mir selbst auch gerade in Arbeit sind) - und da entlang geht der Weg Richtung Lösung, auch für die aktuelle Situation in der Politik dieser Welt, und das ist eine absolute Herausforderung. Es geht um Hinfühlen und genaues Wahrnehmen - und darum, sich immer wieder zu fragen: „Was will ich eigentlich?” - und sich selbst darauf ehrlich zu antworten ...

 

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