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  „Aveenas Lied” von AlienVibe   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juli 2003
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Schwärmlinge / Routineheilung / Neuanfänge / Für das Ganze
Zeitpunkt:  weit vor Beginn der ersten Staffel
Charaktere:  ein neuer Teil des Großen Schwarms, Aveena, der Sprecher, die Heilerin, ihre Untergeordnete, die Verletzte vom Windvolk, der verletzte Erdvolk-Angehörige, der Hüter der Gesänge des Volkes in den Tiefen, der auf dem Weg, die Erdvolk-Gesangshüterin (andere Jaridian, andere Angehörige der vier Völker, die, die Aveenas Lied vortrug)
 

 

AVEENAS LIED

Kapitel 60

 

Kein Schmerz.
Keine Angst.
Freude ...
Auf der Haut kribbelnde, in den Knochen tanzende Freude ...
Lebensfreude, pure Lebensfreude ...
Und als endlich meine Krallenspitzen Rosafarbenes berührte, wurde dieses Gefühl so stark, daß mir die Knie einknickten und ich mich an der Arbeitsfläche festhalten mußte, während das Leuchtende - plötzlich komplett um mich war, überall dort, wo mir Fell wuchs, und um meinen Kopf ... Und jetzt verstand ich auch das Lied, das es sang ...
„Danke ... Ich danke Dir ... Wir danken Dir ... Spenderin, Vielemachende ... Du hast gegeben, daß wir den Schwarm wachsen lassen konnten. Du hast verschenkt von Dir, daß Viele mehr werden konnten ... daß ich, die ich Myriaden Schwärmlinge bin, zum Großen Schwarm zurückkehren kann mit stolzem Beitrag ...”

Ich war doch auf dem Boden gelandet, den Schnabel offen aus grenzenloser Überraschung, und Rosa drang in mein Inneres, während ich da hockte und das zu fassen versuchte.

Eine - eine Lebensform.
Der entsetzlich juckende Staub aus der Zwischenzeit, der mich mein Fell gekostet hatte, war - eine empfindende, bewußte Lebensform ...
Ich begriff nicht einmal annähernd, was für eine, dafür um so deutlicher, was sie vermochte - sie war, ähnlich wie die Elarian, auf Entfernung imstande, die Gedanken anderer Lebensformen aufzufangen und auf sie einzuwirken - und das hatte sie sowohl mit mir als auch mit der Heilerin getan ...
„So ist es”, sang es funkelnd im mir. „Dieses Wesen wollte uns vernichten, mit seinem schrecklichen Werkzeug ...” Für den Bruchteil eines Augenblicks wurde der Gesang so laut, daß ich mir die Flügelhände auf die fest verschlossenen Ohren drückte.
Der Desintegrator ... Das Gerät hätte mir mein Fell nicht genommen, sondern es samt dem Staub - nein, den winzigen Wesenheiten daran, die sich zu diesem Zeitpunkt in - in etwas wie einer Art Stasis befanden, was mich außerstande gesetzt hatte, sie als etwas Lebendiges zu fühlen - zerstört ... Kein Wunder, daß sie alles daran gesetzt hatten, daß es nicht zum Einsatz käme ...
„Sie wollte uns vernichten und Dich verletzen mit diesem Werkzeug ... Dich, die Vielemachende, die Spenderin, der der Große Schwarm zu Dank und Treue verpflichtet ist ...”
Das Lied des Rosa intensivierte und veränderte sich, wurde plötzlich rhythmisch und zielgerichtet. „Wir vernichten sie, die Feindin der Spenderin und Verächterin des Großen Schwarms! Wir entfernen aus Zeit und Raum, was der Spenderin Unrecht tat ...”
„Nein!” schrie ich, entsetzt. „Nein, nein - das dürft Ihr nicht ...”
„Warum nicht?” Das Leuchtende, Wogende hatte jetzt eine vollkommen andere Struktur angenommen. „Es wäre uns Lust, der Spenderin Gerechtigkeit zu tun ...”

Ich überlegte verzweifelt.
Ich hatte sehr wohl verstanden, daß es ein Leichtes für dieses Geschöpf wäre, die Heilerin anzugreifen und in den Abschied zu zwingen - nicht nur ein Leichtes, sondern Freude ... weil es glaubte, mir damit eine Freude zu machen - als - als Dank für mein Fell ...
Absurd ... schrecklich absurd und - stimmig, wenn man es aus seiner Sicht betrachtete ...
Welche Begründung wäre gewichtig genug, es von ihr abzubringen?
Ich mußte ihm klar machen, wie wichtig ...
Was war dem/den Rosafarbenen wichtig? ‚Vielemachende’ hatte es mich genannt, also war Vielzahl ... Die Meinen waren in mir präsent, die Vielen in der Höhle unter unserem Gehölz zum Beispiel, die sich um die beiden Verletzten, Verstrahlten kümmerten ...
Die Verstrahlten, die ohne die Hilfe der Heilerin in den Abschied gehen würden ...
Die Beiden, um die wir damit - weniger wären ...
Ich spürte, wie das rosa Leuchtende meinen Gedanken folgte.
Meine Stammesangehörige, abgezehrt, glanzäugig, den linken Flügel in Fetzen ... Der Erdvolk-Männliche, atemlos, mager und zittrig statt kraftvoll und zupackend ...
Es täte so weh, ihnen Abschied und Übergang singen zu müssen, weil es die, die das hätte verhindern können, nicht mehr gab ...
Spüren zu müssen, daß sie fehlten ...
„Die Heilerin hat ebenso wenig wie ich gewußt, wer und was Ihr seid”, ließ ich Rosafarbenem zufließen. „Und sie hat Euch kein Leid zugefügt - sie hat auf mein großes Unbehagen reagiert und Euch verschont ... Wisse, auch sie ist Spenderin - sie gibt, was dafür sorgt, daß wir nicht weniger werden - und sie hat Euch zu dem verholfen, was ich zu geben hatte, damit Ihr mehr werden konntet ...”
„Du hattest mit dem Geben längst begonnen ... und Du hast uns sogar zuammengehalten ...” In mir war das Bild meiner selbst, ausgerissene Fellbüschel aufhebend. „Es hätte sie nicht gebraucht dazu ...”
„Aber dank ihr ging es schneller und vollständiger ... und außerdem brauchen wir sie, die Vielemachende braucht sie, damit die Ihren nicht weniger werden ...”
Rosa drang hinter das, was ich sang - ich spürte - Zweifel, Beinahe-Verstehen, Mißtrauen.
Und ich öffnete diesem zutiefst Fremdartigen meinen Geist. Es mußte begreifen, daß ich mir die Heilerin nicht nehmen lassen wollte, um keinen Preis ...
Und es flutete ihn.
Und prüfte.
Jeden einzelnen Gedanken, jedes Gefühl ...
Es war so unangenehm wie damals mit dem Verwalter - aber wie damals blieb mir nichts, als still zu halten ...
Die Elarian waren um so vieles behutsamer gewesen ...
Und irgendwann war die Prüfung beendet.
Und Rosafarbenes zog sich zurück aus mir.
Vollständig, bis auf einen feinen Strang, der von jetzt mir gegenüber Befindlichem ausging und meine rechte Flügelhand berührte, beinahe mit etwas wie - Respekt.
Und erneut klang das Lied der unzähligen Stimmen, die wie eine waren, um mich vollkommen verändert.
„Ihr Vielen seid so anders - und doch so sehr wie wir ... Viele formen den Großen Schwarm, und fehlt eines, ist er nicht vollständig, und seine Freude ist es ebenso wenig ... Die uns vernichten und Dich verletzen wollte, verdient den Schmerz, den sie Dir zugefügt und uns angedroht hat, aber an uns ist es nicht - wir haben Dich gehört und verstanden, Spenderin ...”
Das Wogende bewegte sich einmal mehr auf mich zu und umhüllte mich mit seinem ph'taalblattleichten Leib, dessen Berührung auf der Haut kaum spürbar war. Eines/Viele ...
„Wenn Ihr die Sphären der Unseren erneut aufsucht, verlassen wir Euch, um uns dem Großen Schwarm anzuschließen und endlich eins mit ihm zu sein ... Wir werden Kunde bringen von der Großtat der Spenderin und ihrem großen ...” - das Wesen sang einen Begriff, den ich selbst über den Kontakt nicht wirklich verstand - „in dem sogar Feinde bleiben dürfen ... Wir haben Dich gehört, Vielemachende, und werden die Feindin nicht antasten - um der Vollständigkeit Deines Schwarmes Willen - sie nicht, nicht die Ihren und nichts, was diesen zu eigen ist. Was wir benötigen, entnehmen wir dem ...” - erneut etwas, das ich nicht wirklich verstand, das im Kontext aber etwas wie ‚Umgebung’, ‚Luft’, ‚Atmosphäre’ bedeuten konnte - „und das wird niemandes Schaden sein ...”

Leuchtendes Rosa zog sich zurück von mir und verharrte einen Augenblick, zusammengezogen dicht vor meinem Gesicht. Ich hob vorsichtig eine Flügelhand und strich sanft über das ungewöhnliche Geschöpf, das mit einem Streifen Funkelns über seine im Moment kugelförmige Gestalt und dem Gefühl von Freude antwortete.
Einen Augenblick später befand sich alles Rosafarbene in dem Behältnis, in das es die Heilerin ursprünglich gegeben hatte, und ich vernahm seinen Gesang nur noch ganz leise.
Etwas benommen blickte ich mich nach der Jaridian um, die an der gegenüber liegenden Seite des Raumes stand, langsam die rechte Hand senkte, die sie offenbar die ganze Zeit über auf das Wesen gerichtet gehalten hatte, und ihr Shaqarava deaktivierte. Ehe ich mich aufraffen konnte, um mit ihr in Kontakt zu gehen, war sie bei mir und scannte mich, während ich die rechte Flügelhand auf ihren Armlegte, um zu fühlen, wie es ihr ging.
Kein Kopfschmerz oder sonstiges Mißbefinden, nur Besorgnis, die erst wich, als der Scanner ihr mitteilte, ich sei unversehrt.
Ich ließ ihr über die Berührung zufließen, was geschehen war und was die ungewöhnliche Lebensform und ich über einander gelernt hatten.
Ihre Augen wurden sehr weit - und überraschenderweise war kein Zorn auf das Wesen in ihr, sondern profundes Unbehagen. „Es tut mir sehr leid - ich hätte niemals zum Desintegrator gegriffen, hätte ich auch nur die Spur einer Vermutung gehabt, das Kristallene in Deinem Fell könne lebendig sein ..Ich habe - ich habe Dir helfen wollen, nicht ihm schaden ...”
„Ich weiß das, und es - sie - wissen es jetzt auch. Sie nehmen Dir allerdings übel, daß Du mich einem so unangenehmen Geräusch ...”
Ich merkte, daß ich etwas in Verwirrung kam.
Ich hatte dieses Gerät nie zuvor so laut gehört, daß es mir unangenehm gewesen wäre ... und die schmerzhafte Halbton-Schwebung war mir doch auch noch nie ...
Rosafarben hatte dafür gesorgt, machte ich mir einmal mehr klar. Dafür gesorgt, daß ich den Desintegrator nicht ertrug, so daß die Heilerin ihn nicht benutzen konnte - daß ich darunter litt, war aber nach dessen Auffassung die Schuld derer, die es zu solch einer Maßnahme gezwungen hatte ...
Die Heilerin schauderte. „Ihren Unmut habe ich wirklich verdient, und ich kann nur einmal mehr sagen, daß ich sehr bedauere, was ich getan habe ...” Sie sprach unwillkürlich in Richtung des Behältnisses, dann wandte sie sich mir zu. „Und sie werden bleiben, bis wir das nächste Mal springen? Aber das wird doch jetzt einen ganzen Umlaufzyklus lang dauern ...”
Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Wir schauten einander einen Augenblick lang ratlos an.
Dann atmete die Jaridian tief auf. „Das hier übersteigt meine Kompetenzen ganz erheblich. Ich denke, es wird Zeit, daß der Kommandierende dieses Einsatzes davon erfährt. Außerdem ist das Medikament für die Euren fertig, und hier oben ist alles für den jeweils erforderlichen Eingriff vorbereitet ...”
Sie erhob sich auf die Füße und half mir auf, dann betätigte sie ihr aufklappbares Gerät und rief den Sprecher, der uns beide daraufhin sofort zu sich beorderte.
Wenig später erstatteten wir Bericht, wobei er von sich aus um Kontakt bat. Ihm war der Gedanke daran, eine derart befähigte, bewußte - und den Jaridian von sich aus offenbar nicht unbedingt freundlich gesonnene - Lebensform auf seinem Kreuzer zu haben, alles andere als geheuer, obwohl diese - er bestand darauf, mit uns die medizinische Station aufzusuchen, um sie selbst anzuschauen, zu scannen wagte er sie ebenso wenig, wie die Heilerin das tat - nur sanft wogend in ihrem Behältnis ruhte und auf unsere Gegenwart lediglich mit einem schwachen Aufleuchten reagierte ...
„Es ist ja nicht nur so, daß es einen ganzen Eurer Umlaufzyklen dauert, bis dieser Kreuzer wieder abfliegt”, meinte er, voller Unbehagen. „Er fliegt dann nicht einmal die selbe Route zurück ...”
„Das ist in Ordnung”, sang ich ihm, für einen Moment selbst überrascht, woher ich diese Gewißheit hatte. „Sie müssen nicht in die selbe Sprungpassage zurück, aus der sie kamen - sie müssen nur in die Zwischen-Zeit, egal, wann und wo ...”
Er betrachtete das Rosafarbene mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier.
„Sie werden niemanden behelligen”, ließ ich ihn wissen. „Sie haben mich gehört ...”
Jetzt war ich das Objekt von Skepsis und Neugier. „Große Spenderin ... was für eine Rangbezeichnung - für was? Für ein Behältnis voller Haare?” Belustigung war um ihn, konnte das Unbehagen jedoch nicht vertreiben. „Wir müssen eine Lösung finden für das hier, aber im Moment gibt es wesentlich dringendere Dinge zu tun. Mit Euren seltsamen Ansichten zum Thema Transportmodalitäten bin ich alles andere als zufrieden, darüber sollte noch einmal ein Rathalten einberufen werden - es muß doch möglich sein, Euch zur Vernunft ...”
„Nein”, unterbrach ihn die Heilerin energisch. „Das muß warten - ich brauche die Vier auf jeden Fall erst einmal hier oben für die beiden Verletzten, und ich weiß, Ihr beginnt mit dem Abbau klingenden Felses nicht innerhalb der nächsten sechs mal zwanzig Einheiten. Medizinische Belange haben Vorrang, das weißt Du - also wirst Du Dich gedulden müssen.”
Der Sprecher wurde für einen Moment beinahe zornig, fing sich dann aber, resigniert. „Wie konnten die Taelon so etwas Widerliches tun - die Bewaffnung ihres Gebäudes an Ort und Stelle zu belassen, obwohl sie wußten, daß die Bewohner dieser Welt ihr hilflos ausgeliefert ... aber was für eine Rolle spielt das auf einer Welt, der man eine Weile später sowieso die Zerstörungstrupps schickt?”
Sehr alte Bitterkeit war spürbar in ihm, bis er dieses Gefühl beiseite schob. „Das ist vorbei - und Du hast Recht”, ließ er die Heilerin wissen. „Medizinische Belange sind vorrangig vor allem anderen - wie sieht Deine diesbezügliche Planung aus? Ich muß die meine danach ausrichten ...”
„Für die beiden Verletzten brauche ich die Gesangshütenden von Wasser, Wind und Erde und den aus den Feuern”, antwortete die Erste der medizinischen Station und dann, an mich gewandt: „Ihr müßt ihnen die Schmerzen nehmen, während wir mit ihnen arbeiten - die Mittel, die ich den Meinen verabreichen würde zu diesem Zweck, sind mit Ausnahme dessen, was man direkt ins Gewebe gibt, für Euresgleichen viel zu stark und würden Eure Entgiftungsorgane genau so überlasten wie das, was gegen Überreaktion auf Körperfremdes hilft - und das, was man am Ort der Verletzung injiziert, reicht hier nicht aus ...” Sie konsultierte ihr aufklappbares Gerät.
„In vier Zeiteinheiten würde ich gern hier oben mit der Behandlung der beiden beginnen - wäre das zu schaffen?”

Vier Einheiten später befanden wir - der Erdvolk-Männliche mit dem eingedrückten Brustkasten, meine Stammesangehörige mit dem in Fetzen hängenden Flügel, die Erdvolk-Gesangshütende, der Hüter der Wasser-Gesänge, der auf dem Weg und ich - uns zusammen mit der angehenden Heilerin, ihrer Übergeordneten und vier männlichen Jaridian, die auf ihrer Kleidung eine Art modifiziertes Heiler-Symbol trugen, in einem anderen Teil der medizinischen Station des Kreuzers, in einem sehr großen, hell erleuchteten Raum.
Die Windvolk-Weibliche war die Erste, die der anstehenden Heilarbeit unterzogen werden sollte, sie lag bereits auf der entsprechenden Arbeitsfläche und wir standen so in Kontakt mit ihr und miteinander, daß wir die beiden Heilerinnen und die, die sie unterstützten, nicht behinderten.
Meiner abgezehrten Stammesangehörigen waren bereits die Augen zugefallen unter unserem Gesang, und sie hatte sich vollkommen entspannt ... Ich, die ich am oberen Ende der Arbeitsfläche stand und die Flügelhände auf ihrem Kopf ruhen ließ, stimmte das Lied an, das ihr Selbst fortschickte ...hinaus über die Wolken, wo selbst zu dieser Zeit die Sonne einem die weit ausgebreiteten Flügel noch wärmt ... wo der Wind sich an nichts bricht, wo die reinen Farben des Lichts die des Gesanges ersetzen, für den die Luft längst zu dünn ist ... Ich ankerte sie mit einem kraftvollen sonnenhellen Strang, den ich um den schlang, der jetzt von ihrem Körper wegführte, und stimmte in das Lied der anderen ein, die weiter gegen Schmerz und für tiefe Entspannung sangen.
Die Heilerin, die am linken Flügel der Windvolk-Weiblichen stand, ließ sich von der angehenden solchen ein Gerät reichen und aktivierte es - es klang ähnlich wie ein Desintegrator, stellte ich fest, eine feine, helle Vibration ohne jeden Mißklang ...
Wäre ich nicht sorgsam auf das, was geschehen würde, vorbereitet gewesen, hätte ich ihr jetzt voller Entsetzen das Werkzeug entrissen.
Sie setzte es ganz unten am Rumpf derer an, mit der ich eines Volkes war, und - trennte ihr die Flughaut ab ... in einem einzigen, langen, präzisen Schnitt, führte dann das Gerät, nachdem sie eine Justierung daran vorgenommen hatte, über das Herausgetrennte - und alles war verschwunden, bis auf den erbärmlich abgemagerten Flügelarm.
Die angehende Heilerin hatte seit mehreren Untereinheiten ein Gefäß bereit gehalten und etwas Merkwürdiges, Transparentes, das sich als eine Art Bekleidungsmaterial erwies, hauchdünn.
Ihre Übergeordnete hob die Verletzte leicht an und legte das Durchsichtige so, daß - daß es etwas wie einen zu groß geratenen, seltsam wirkenden linken Flügel formte an Rumpf und Flügelarm der zu Behandelnden ... Sie nahm eine erneute Veränderung an dem Gerät vor und führte es über den Rand des Bekleidungsmaterials - und dieses bildete ein perfektes Gegenstück zum intakten rechten Flügel.
Wir folgten, ohne unseren Gesang zu unterbrechen, vollkommen fasziniert dem Geschehen. Die Heilerin ließ sich von einem der anderen Jaridian ein anderes Gerät, eine Art kleinen Greifwerkzeugs mit sehr scharfen Kanten, reichen, beugte sich damit über den rechten Flügel der Verletzten - und löste damit in rascher Folge zehn winzige Stückchen aus ihm heraus, die sie gleichmäßig auf dem Durchsichtigen verteilte, zwei davon in Berührung mit dem Leib, eines mit dem Flügelarm der Meinen.
„Matrix ist vorbereitet”, sagte sie laut, während sie die kleinen Wunden, die das Greifwerkzeug hinterlassen hatte, mit ihrem Shaqarava verschloß.
Ihre Untergeordnete leerte, konzentriert und behutsam, den Inhalt des Gefäßes über dem Transparenten und den Gewebsstückchen aus.
Etwas - etwas floß ... dunkelgrün, glänzend, zielstrebig ... und veränderte sich überall dort, wo es - mit Lebendigem in Berührung kam ... und das Veränderte - gab Veränderung weiter ... fließen, verändern, zusammenströmen, zugreifen ... eindringen in Lebendiges, festhalten ...
Das Weitersingen wurde mühsam, weil uns beinahe Atem und Stimme wegblieben - keiner von uns hatte jemals etwas Derartiges gesehen ...
Aus der amorphen Kristallmasse auf dem Transparenten bildete sich - ein perfekter linker Flügel.
Der eins wurde mit seiner Trägerin.
Die Heilerin strahlte ebenso wie ihre Untergeordneten, als der Ausformungsprozeß beendet war.
„Dvaraks Postulat der molekularen Intelligenz hat unsere Heilkunde ebenso beeinflußt wie unsere Technologie”, meinte sie, während sie der Windvolk-Angehörigen die vorbereitete Dosis der Medizin gegen Verstrahlung verabreichte.
„Ihr könnt sie wieder aufwachen lassen, die Arbeit ist getan ... sie wird wieder fliegen, auch wenn sie es neu lernen muß, wie eine Nichtflügge ...”
Sie nahm über den Kontakt unsere plötzliche Unsicherheit wahr.
„Dieser neue Flügel ist nicht lebendig, wie es ihr eigener war, auch wenn er beinahe so aussieht ... Er - er ist eher wie ein Werkzeug. Ein voll funktionales, absolut präzises Werkzeug, dessen Gebrauch sie sich ebenso aneignen muß, wie sie sich damals den Gebrauch ihrer natürlichen ‚Flugwerkzeuge’ hat aneignen müssen ... Es wird aber, denke ich, wesentlich schneller gehen als damals, bis sie in der Luft wieder sicher ist - ihr Körper weiß ja längst, wie es geht und muß sich nur an ein verändertes Gefühl gewöhnen ...”
Wir waren beruhigt.
So oder so würde meine Stammesangehörige sehr viel für sich tun müssen, bis sie wiederhergestellt war - allein die Substanz, die sie verloren hatte ... Wir halfen, sie im Raum nebenan, in dem einmal mehr ein improvisiertes Mitte-Lager aufgeschüttet war, darauf zu betten und wandten uns dann dem Erdvolk-Männlichen zu.

Einige Zeit später war auch er von verstrahltem Gewebe befreit und sein Brustkasten verschlossen. Das große Stück seiner Lunge, das die Heilerin hatte entfernen müssen, war nicht durch die merkwürdige kristallene Masse ersetzt worden. „Er wird es mit der Zeit von selbst regenerieren”, hatte sie uns wissen lassen. „Und bei Lungengewebe gilt, ähnlich wie bei dem von Entgiftungsorganen, daß das eigene immer leistungsfähiger ist als der Ersatz - mein Vorgänger hat mit den Proben, die er damals Deinem Körper entnommen hat, Tests durchgeführt - Euer Regenerationsvermögen ist wirklich unglaublich, und sobald dieser Verletzte die Folgen der Verstrahlung überwunden hat, kann sein Körper auch das Verlorene ergänzen. Bei der vorherigen Verwundeten war leider nichts mehr übrig, von dem Regenerationsimpulse hätten ausgehen können ...”
Auch der aus dem Dunklen bekam die Medizin gegen Verstrahlung verabreicht, und die Heilerin ließ uns auf unser Nachfragen wissen, was genau das Mittel in den beiden eigentlich tat.
„Es wirkt auf ihr Abwehr- und Regenerationssystem. Es bringt den Körper dessen, in den es hineingegeben wird, dazu, Gewebe, das wuchert, anstatt zu wachsen, sofort zu vernichten, bereits auf zellulärer Ebene. Darüber hinaus regt es die Zellteilung in gesunden Strukturen an - und damit die Heilung. Außerdem ist jemand, der dieses Medikament bekommen hat, auch sehr viel besser in der Lage, sich gegen die zu wehren, die Ihr ‚die mit dem eingeschränktesten Bewußtsein’ nennt - gegen Mikroorganismen, die Wunden verunreinigen oder sonstige Krankheiten entstehen lassen - die, die Ihr nur fühlen und nicht sehen könnt ...”
Wir hatten sofort verstanden. In uns allen war Dankbarkeit gegenüber der Ersten der medizinischen Station und ihren Untergeordneten, die so viel für die unseres Volkes getan hatten ...
„Das ist das Allermindeste”, meinte die Heilerin, und unterschwellig war wieder Bitterkeit fühlbar. „Ihr seid in diesen Krieg einfach hineingezogen worden - Wesen, die nicht einmal mit Absicht ein anderes schlagen, geschweige denn Waffen führen und Schlachten austragen ... Das alles hat Euch schon mehr als genug verletzt, und es ist an uns, all das zu heilen - zumal Ihr so viel für uns tut ...”
In ihrem Geist war der Eindruck ihrer Ältesten, die sich inzwischen auf der befand, die uns trug.
„Es ist so wichtig, daß wir voneinander lernen - auch und gerade, was das Heilen betrifft ...”

Wir hielten den Kontakt noch eine Weile, dann lösten sich die Jaridian daraus. Wir blieben bei den Behandelten, bis diese wieder wach wurden, und nachdem die Heilerin sie noch einmal gescannt hatte, wurden sie, wir vier und die angehende Heilkundige mit einem Frachtshuttle wieder auf unsere Welt geflogen.
Beide Verletzten hatten die Erlaubnis, sich nach Belieben zu bewegen, sie würden sich nur die nächste Zeit nicht anstrengen dürfen. Meine Stammesangehörige versuchte bereits im Shuttle, ihren linken Flügel zu beugen und zu strecken, was ihr gut gelang, allerdings verwirrte sie, wie sich das anfühlte ... „Das ist beinahe, als hätte ich den Flügel eines Halbflüggen im Griff und würde diesem zeigen, wie es ihn für ein bestimmtes Manöver zu halten hat - ich spanne zwar die entsprechenden Muskeln unwillkürlich mit an, spüre aber keinerlei Ergebnis ...” Sie schaute mich an, sehnsüchtig. „Würdest Du mit mir üben? Und die anderen? Bis ich wieder ..”
Ich nahm sie zwischen die Flügel und hielt sie. „Nichts lieber als das”, ließ ich sie wissen. „Nichts lieber als das ... Du wirst wieder fliegen, so, wie Du immer geflogen bist ...”

Am Strand angekommen, warteten bereits etliche unserer beider Stämme mit zwei fest geflochtenen Tragen, um die beiden in die Höhle zurück zu bringen. Meine Stammesangehörige bekam allerdings beim Anblick des ausnahmsweise unbewölkten Himmels so sehnsüchtige Augen, daß wir beschlossen, sie statt dessen mit auf unseren Wohnbaum zu nehmen.
Zwei der Meinen flogen davon und kamen kurz darauf mit einem Geschirr zurück, in das wir sie sicher verschnürten. Den Riemen für die Fliegenden, den ich mir gerade um den Leib schlingen wollte, bekam ich allerdings sofort wieder abgenommen von einer anderen Weiblichen meines Stammes, die mich wissen ließ, so etwas dürfe ich erst wieder tun, wenn ich mich äußerlich klar und deutlich von der Geschirrinsassin unterschiede ...
Die angehende Heilerin stimmte der Weiblichen sofort zu, allerdings durfte ich die Meinen auf unseren Ph'taal begleiten. Sie ging mit denen aus dem Dunklen mit, würde aber die Verletzte unseres Stammes auf jeden Fall zu Beginn der Dunkelphase auch noch einmal aufsuchen, um sie zu scannen und mit allem zu versorgen, was sie gegebenenfalls noch brauchen würde.

Die beiden so Geheilten erholten sich rasch, und ebenso schnell wuchs das Shuttlehafen-Gebäude neben dem Verwurzelten ... Dieser würde noch fünfzig, vielleicht sogar siebzig Zyklen mit den Energiereserven, übder die er verfügte, auskommen, und bis dahin hatte sich bestimmt eine Möglichkeit gefunden, einen der Tachyonkonverter, die die Jaridian mitführten, so zu konfigurieren, daß er lieferte, was dieses Wesen brauchte ...
Der Umlaufzyklus ging zu Ende, mit ihm auch die Kaltphase, und irgendwann war es wieder so weit, daß die Zwischenholzsträucher - Blüten trugen ...
Genau wie damals waren uns die Jaridian bei den Feiern des Neubeginns so willkommen wie jeder und jede der Unseren, und als dieses Mal die Blüten fielen und die winzigen Beerenansätze zu sehen waren, suchte ich die Gesangshüterin derer im Dunklen mit leuchtenden Augen auf, und die ihren strahlten ebenso ...
Sie legte die Grabklauen auf meinen Leib, ich die Flügelhände auf den ihren, und wir lauschten voll Staunen und Freude auf die winzigen Stimmen, die neuen Schwingungen, die das, was wir waren, durchzogen ...
Und als die Sonne konstant hoch stand in den Hellphasen, wob ich sieben Ungeschlüpfte ein, und die, die die Gesänge des Erdvolkes hütet, zwölf ...
Wir waren wahrhaftig wieder zu Hause - und gingen unseren Weg, für die Unseren, die Jaridian, die Taelon und den Frieden, den sie finden mochten miteinander - unseren Weg für das Ganze.

Dies ist mein Lied für Euch, die Ihr mit mir und nach mir seid - all dies wollte ich teilen mit Euch.
Die, die verabschiedet sind, sind mit uns in dem, was sie waren, sind Teil unserer Lieder, Teil des Liedes derer, die uns trägt und, gegangen und neu geworden, Teil des Gesangs des Ganzen, so, wie wir alle es sind, immer und immer wieder neu ...
Wir singen mit dem Ganzen und gehen unseren Weg dafür, als seine winzigen Teile geborgen in ihm - wir, die Jaridian, die Taelon, die Zhawi, die Elarian, die des Dritten Weges, die Verzichtenden, die Verletzlichen, all die Völker da draußen in dem unvorstellbaren Raum, in dem Galaxien tanzen miteinander ...
Behaltet das gut: Das Ganze ist nur heil, wenn ein jedes seiner Teile heil ist - das ist es, wovon mein Lied singt - das ist es.

Es ist ein langer Gesang, den die, die Ihr als meine ‚Urgroßmutter’ bezeichnen würdet, verfaßt hat - und er ist einer der wichtigsten Gesänge aller fünf Völker, die auf der, die uns trägt, leben.
Wir sind tatsächlich eine jaridianische Kolonie geworden - ein Teil dieses riesigen Volkes lebt jetzt mit uns, und darüber hat sich die, die uns trägt, genau so gefreut wie damals über die Atavi - von denen uns viele verlassen haben, um auf der Welt, auf der die Wege zusammenführen - so heißt die Welt der Verzichtenden in ihrer Sprache, weil dort inzwischen auch sehr viele Taelon Heimat gefunden haben - mit Ihresgleichen zusammen zu leben.
Ihr müßt noch eines über die Taelon wissen, die dabei sind, sich Eures Planeten zu bemächtigen: Sie sind unter Ihresgleichen eine Minderheit.
Zugegebenermaßen keine kleine, aber eine Minderheit ... und eine gefährliche dazu, weil es sich hierbei um diejenigen handelt, die nicht bereit sind, den Weg des Schreckens zu verlassen - im Gegenteil, sie sehen diesen Weg als den einzig wahren, ihre Rasse in Reinheit zu erhalten ... Es sind diejenigen, die die Synode formen, und alle, die deren Linie anhängen - und die die übrigen, die sie aus ihrem Kreis ausgeschlossen haben, nicht mehr zu ihren Stammesangehörigen zählen ...
Das, was Aveena vorausgesehen hat, ist tatsächlich geschehen. Die Führung der Taelon, die Synode, hat sich samt ihren Anhängern von der Komplexschwingung getrennt. Sie haben das nur deshalb überstanden, weil alle der Unseren, die jemals Kontakt mit dieser unglaublichen Lebensform hatten, rechtzeitig mitbekamen, was da geschah, und ihr halfen - dafür sorgten, daß Unbehagen und Schmerz erträglich blieben und die Wesenheit die, die mit dem beträchtlichen Rest der Ihren nichts mehr zu tun haben wollte, ziehen lassen konnte, ohne daß diese Schaden nahmen ...
Indirekt sind unsere Welt und die, die sie trägt, mit schuldig daran, daß Ihr und Euer Planet in Gefahr seid, aber wir haben keinen anderen Weg gesehen ... Das ist mit ein Grund, warum ich hier bin - nicht nur, um Euch zu informieren, sondern auch, um Euch die Hilfe der Galaktischen Allianz und Technologie anzubieten, die Euch im Widerstand gegen eine Übernahme durch die Taelon unterstützt.
Es steht eine von der Allianz geplante Aktion an, die, wenn sie gelingt, dafür sorgt, daß für Euch, die Ihr gerade dabei seid, in den noch immer bestehenden Krieg zwischen Taelon und Jaridian hineingezogen zu werden, dieser beendet ist, bevor er wirklich begonnen hat.
Scheitert unser Vorhaben, das Euch im Übrigen in keiner Weise berühren wird, so habt Ihr, bis wir einen erneuten Versuch unternehmen können, es umzusetzen, jetzt alle Informationen, über die auch wir verfügen, sowie das, was ich denen, die Euren Widerstand anführen, bereits an Technologie übergeben habe. Egal, ob Ihr Euch unserer Allianz anschließt oder nicht - wir unterstützen Euch, wenn es das ist, was Ihr wollt, nach Eurem Wunsch und unseren Kräften.
Die Allianz umfaßt das jaridianische Imperium, die meisten der Welten, die es befreien geholfen hat bisher und alle, die sich ihr aus eigenem Wunsch angeschlossen haben - bisher gehören ihr die Planeten und Kolonien der Fünfgliedrigen, die der Gepanzerten, die Heimatwelt der Skrills, die Zhawi auf dem neuen Planeten, der für sie gefunden wurde, die Elarian, die Dindaei, wir und die Verzichtenden an - auf der Welt der Verzichtenden haben alle die Taelon Heimat gefunden, die mit den Jaridian einig geworden sind, den Tachyonkonverter als Lösung ihres Energieproblems anzunehmen - diesen haben die wenigen Vereinten, die es bis jetzt gibt, mit Hilfe der Komplexschwingung so zu konfigurieren gelernt, daß er die Grundenergie der Taelon produziert - und dafür ihre Gefangenen, Implantierten, Skrills, Mutterschiffe, Shuttles und Gebäude frei zu geben und von jeglichen weiteren Kampfhandlungen abzusehen.
Mit den Treibenden, Gesandten und Verwurzelten wurde nach ihrer Heilung durch die Mittler ausgehandelt, daß sie so viele ihres Volkes - in Form der Wasserpflanzenähnlichen-Keimlinge, die die Taelon noch besitzen - diesen ließen, daß auf ihrer neuen Heimatwelt alle noch lebenden Taelon bequem Platz darin fänden, diejenigen eingeschlossen, die Euch jetzt noch belagern.
Die Allianz hat sich bereit erklärt, unbegrenzt Tachyonkonverter zur Verfügung zu stellen und die Taelon mit allem zu beliefern, was diese wünschen - mit allem außer Waffen oder waffentauglichem Material, versteht sich - und die Jaridian heißen alle Taelon willkommen, die den Weg der Vereinigung gehen wollen, was aber bisher nur sehr wenige getan haben.
Auf ihrem neuen Planeten, der Welt, auf der die Wege zusammenführen, sind die Taelon frei, zu tun und zu lassen, was immer sie wünschen - und sie leben dort, wie sie immer gelebt haben, mit Ausnahme von Kampf, Krieg, Eroberung und Unterdrückung ...
Verlassen können sie diese Welt allerdings nur in Absprache mit den Jaridian, denn beendet ist dieser Krieg noch nicht.
Die, die der Linie der Synode folgen, kämpfen um die noch von ihnen besetzten Gebiete mit allem, was sie zur Verfügung haben und sind nicht bereit, zu verhandeln. Den Weg, den ihre Stammesangehörigen gegangen sind, sehen sie als den Weg in den Untergang - zurück in Beschränkung, in Primitivität, als Abbruch ihrer Evolution zur Vollkommenheit - sie haben noch immer nicht verstanden ...
Wir hoffen sehr, daß Eure Welt die letzte ist, an der sie sich vergriffen haben. Wie gesagt, wir sind bereit, Euch nach Euren Wünschen und unseren Kräften zu unterstützen.

Ich selbst stehe in dieser und in der nächsten Eurer Dunkelphasen sowie der Hellphase dazwischen - also, wie Ihr sagt, heute, morgen und in der morgigen Nacht, zur Verfügung für Euch, im Gespräch oder im Kontakt, wie Ihr wollt - es ist wichtig, daß Ihr alles erfahrt, was wir wissen über die, die Euch und Eure Welt für die eigenen Zwecke zu nutzen gedenken beziehungsweise schon nutzen, ohne Rücksicht darauf, was aus Euch wird - damit Ihr wirksam eintreten könnt für Eure ureigensten Rechte - das Recht darauf, zu sein, was Ihr seid, und Euren Weg zu gehen für das Ganze, nicht den einer anderen Rasse ...
Wir bitten Euch nur um eines - um etwas, was in unserem, aber auch in Eurem Interesse ist.
Wenn - so oder so - Euer Kampf gegen die Taelon, wie immer er verlaufen mag, ausgestanden ist, dann seid bitte sehr achtsam - achtsam bezüglich Spuren derer des Dritten Weges. Wir wissen nur, daß ihr Weg hierher führte - nicht jedoch, was aus ihnen geworden ist ...vielleicht haben auch sie längst gelernt, zu verzichten, haben sich mit Eurem Volk vermischt und sind spurlos in Euch aufgegangen ... vielleicht habt Ihr sie längst vernichtet, ohne verstanden zu haben, wer sie waren ... vielleicht existieren sie unerkannt irgendwo auf Eurem Planeten ... Der Dritte Weg birgt ebenso viel Schrecken wie der der Taelon, die Eure Welt für sich haben wollen, also seid wachsam - und wendet Euch an uns, solltet Ihr mit denen zu tun bekommen, die ihn gehen ...
Die Ersten, die waren, das Feuervolk, die Verzichtenden und die Vereinten wünschen sich im Tiefsten, daß alle, die einst eines Volkes waren - und dazu gehören auch die des Dritten Weges - wieder ein Volk werden. Dann wären die Wunden, die der Krieg zwischen den Getrennten, zwischen Taelon und Jaridian, dem Ganzen zugefügt hat, wirklich geheilt ...
Aber hier und jetzt geht es erst einmal um Euch - das Wichtigste ist, daß Ihr Eure Freiheit wieder erlangt, die Freiheit, zu werden, was immer Ihr werden könnt und wollt, die Freiheit, ganz zu werden als Ihr selbst, um Euren ureigenen Weg für das Ganze zu gehen ...

 

ENDE

 

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