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  „Aveenas Lied” von AlienVibe   (Emailadresse siehe Autorenseite),   Juni 2003
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Loslassen ins Leben / Verloren zwischen den Zeiten
Zeitpunkt:  weit vor Beginn der ersten Staffel
Charaktere:  Der verletzte Wachhabende, Aveena, die Hüterin der Gesänge derer im Dunklen, der Wasser-Gesangshüter, der auf dem Weg, die Heilerin mit der hellen Stimme, ihr Übergeordneter, ihre Älteste
 

 

AVEENAS LIED

Kapitel 54

 

Ich gab grell zerplatzendes Gelb in den Kontakt, aus dem Weiß-Violett hervorbarst, blendend. Er zuckte zusammen und schien mich zumindest wieder zu sehen, aber ich konnte spüren, wie nahe er selbst der Bewußtlosigkeit war.
„Bitte”, flehte ich ihn an, „bitte ... Du bist ihre einzige Hoffnung ...”
Er musterte mich. Jetzt war kein Zorn mehr in ihm, dazu war er viel zu erschöpft.
Dafür etwas wie schwache Belustigung.
„Was für ein Ende ... Ich hocke hier und rede - mit einer Einbildung ... mit einer dummen, häßlichen Halluzination ... aber warum sollte ein Versager wie ich auch in Würde oder gar Ehre sterben ... Geh weg, Du Einbildung, Du störst hier nur ...”
Ich wiederholte das mit den Farben, in doppelter Intensität, verbunden mit einem mißtönenden Schrei, der als leises, trockenes Krächzen herauskam.
Er schreckte auf, sein Blick war klar und ich hatte seine Aufmerksamkeit.
„Das Mittel, das den Stoffwechsel dämpft ...” In Gedanken hatte ich ihn an beiden Schultern gepackt und blickte ihm direkt in die Augen. „Wenn Du es hier hast, gib ihr davon, alles, was Du hast - jetzt!”
„Was?” Er versuchte, meinen Blick zu halten. „Du läßt die Hände von ihr?”
„Ja! Ich rühre sie nicht an - also tu Du etwas, gib ihr, was sie braucht! Gib ihr das Mittel! Gib ihr Zeit!!!”
In seinem Geist war ein Bild des uns umgebenden Weltraums, mit dem Sonnensystem, an dem wir gerade vorbei irrten, und der Eindruck eines durchsichtigen Behältnisses mit einer klaren grünen Flüssigkeit darin.
Er schauderte heftig, dann kämpfte er sich hoch, den rechten Arm mit der linken Hand loslassend, und griff über sich in eine Öffnung, aus der er auch die bisher benötigten medizinischen Untensilien genommen hatte. Er tastete eine Weile darin herum - und zog schließlich das Gefäß heraus, das ich in seinem Geist gesehen hatte.
Es war verschlossen.
Er starrte darauf, dann auf mich.
Ich streckte ihm die Flügelhände hin, um es entgegen zu nehmen und für ihn zu öffnen - und - griff hindurch, als er es mir hinhielt.
Ich starrte ihn entsetzt an, aber er vollführte nur eine merkwürdige Geste damit. „Du bist nicht wirklich hier”, meinte er. „Wieso habe ich das überhaupt versucht? Zumindest hast Du mich hiermit”, - er hob das Behältnis an, als wolle er es mir erneut reichen - „auf eine vielleicht brauchbare Idee gebracht ...” Er betrachtete es einen Moment lang, dann nahm er es irgendwie zwischen die Knie, schloß die linke Hand um dessen oberes Ende und aktivierte die eigene innere Energie.
Der Verschluß des Gefäßes zerbarst, und Tropfen grüner Flüssigkeit benetzten ihn und die Bewußtlose.
Er stellte es beiseite, schob die linke Hand unter den Nacken der Schwerstverletzten, bog ihren Kopf, so weit es ging, nach hinten und zog die Hand wieder zurück.
Ich griff instinktiv mit zu - und durch sie hindurch ...
Nichts konnte ich tun, um hier zu helfen, nichts ...
Die Mundöffnung der Bewußtlosen stand weit genug offen, daß ihr Übergeordneter ihr von der grünen Flüssigkeit tropfenweise hineingeben konnte, was er sehr behutsam tat, bis sie irgendwann krampfhaft schluckte.
Er hatte ihr die Hälfte des Vorhandenen gegeben, als die intensive Hitze, die von ihr ausging, nachzulassen begann.
Ich spürte, daß es ihn die letzte Kraft kostete ... Meine Energie war nach wie vor blockiert, das Gewicht auf meinen unteren Zentren, die die Reserven steuern, schien sich noch verdoppelt zu haben.
Und dann hatte er ihr den letzten Rest der Medizin verabreicht.
Ich spürte zu ihr hin.
Wo zuvor loderndes Feuer die eigene Substanz aufgezehrt hatte, war nur noch tiefrote Glut ...
Der Jaridian setzte das Gefäß ab und griff unbewußt wieder nach seinem Arm.
„Du hast es geschafft”, ließ ich ihn über die Berührung wissen. „Sie wird leben ... Dank Dir ...”
Einmal mehr ruhte sein Blick auf mir.
„Nein”, sagte er. „Nicht dank mir - dank uns ... Ich habe keine Ahnung, was das alles hier soll, dies hier ist ... nicht meine erste schwerere Verletzung ... aber Du - Du bist meine erste Halluzination ... und Du hast ... eine Lösung gefunden für ... für meine ... und daß, obwohl ich Dich ...”
Seine Augen trübten sich, und er sackte in sich zusammen. „Es tut mir leid ... jedenfalls ... jedenfalls danke ...”
Es wurde dunkel um mich, eine weiche, warme Dunkelheit, die plötzlich der gestirnten Schwärze des Alls wich.
Über mir hing ein riesiger jaridianischer Frachter, der mit einem gebündelten Strahl grellweißen Lichtes nach einer winzigen Fluchtkapsel griff ...
Und ich stürzte, stürzte ins Nichts, fiel und fiel und fiel ...

Während des Fallens war plötzlich der Gedanke da, warum ich mir eigentlich die Mühe mit der Flüssigkeit in dem Behältnis gemacht hatte, wo doch extra für Notfälle wie diesen ein Hochdruckinjektor mit einer Dosis des stoffwechseldämpfenden Mittels in jedem medizinischen Set vorhanden war - das flüssige Medikament war für Situationen gedacht, in denen man sich ...
Ich hatte instinktiv die Flügel auszubreiten versucht, als ich zu fallen begann, gelungen war mir das aber nur mit dem linken ... Überrascht stellte ich allerdings fest, daß ich den rechten wieder fühlte, bewegen konnte ich ihn aber immer noch nicht ... ich konnte überhaupt kaum etwas bewegen in der konturlosen gedämpften Helligkeit, in der ich jetzt - lag ...
Ich fiel nicht mehr, ich lag auf irgend etwas und hörte einmal mehr vertraute Stimmen, diesmal nicht von weit weg, sondern aus unmittelbarer Nähe. Eine davon sang ... sang ein Lied, das ich kannte ... eines der schönsten Lieder überhaupt ... es handelte davon, wie mein Volk, das, das der Wind trug, entstanden war ...
Mein Volk?
Ich war doch ...
Lärm aus weiter Ferne, als würde mit Wucht auf eine harte Oberfläche geschlagen. „Das Schott klemmt ...”
„Nein, hör auf, so geht das nicht - ich versuche es mit Shaqarava ...”
„Sie hat sich bewegt! Ich habe es genau gesehen!” Die helle, seltsam flache Stimme, die ich auch zuvor schon gehört hatte, dicht bei mir.
Ein berstendes Geräusch von weit weg. „Einer ist noch bei Bewußtsein! Warte, ich habe ihn gleich ...”
Ein unterdrückter Laut voller Schmerz, dann die rauhe Stimme des Jaridian, der so Großes geleistet hatte in den letzten - wie vielen? - Einheiten: „Laßt mich ... kümmert Euch um die Anderen, vor allem um sie ...”
Etwas dehnte sich schmerzhaft - außerhalb meiner selbst, und dennoch schmerzhaft - dehnte sich - und zerriß.
Und etwas - schloß sich ...
Der Gesang schob sich wieder in den Vordergrund, fließendes, wärmendes Sonnenhell über tiefem Braun und Rot, so vertraut ...
Die Stimme der Hüterin der Gesänge des Volkes im Dunklen.
Ich wurde in die Farben des Liedes gehüllt, in Wärme und Helle und Weite ... Alles in mir sehnte sich danach, die Flügel auszubreiten und, einstimmend in seinen kraftvollen Rhythmus und seine fast transparente Melodie, aufzusteigen und mit dem Wind zu tanzen ...
Ich versuchte einmal mehr, die Flügelarme auszustrecken und den Bauch zu wölben, die Resonanzsehnen bereits angespannt, mit denen ich die Tiefe und Größe dieses Gesanges unterstreichen konnte - und stieß gegen unnachgiebigen Widerstand, als hielte mich jemand nieder, der mindestens drei Mal so stark war wie ich ... und nicht losließ, auch nicht, als ich anfing, mich zu krümmen und zu winden, so weit es der - oder das? - mich Einengende es zuließ ...
Jetzt wurde mir erst richtig bewußt, daß ich keine Ahnung hatte, wo ich mich befand, und daß die konturlose Dämmerung um mich daher rührte, daß ich die Augen geschlossen hatte ... Ich hörte auf, gegen das Enge zu kämpfen, und fühlte bewußt in das hinein, was mich umgab.
Gurte.
Das, was mich hinderte, mich zu bewegen, waren breite, feste Gurte, die mich auf einer Unterlage - nein, einmal mehr - ? - auf einer Antigrav-Trage hielten ... Außer den Gurten und der Fläche, auf der ich lag, spürte ich keinerlei Berührung, aber deutliche Präsenz um mich herum - die Präsenz derer im Dunklen, die immer noch für mich sang, die dessen auf dem Weg zu meinen Füßen, die des Wasser-Gesangshüters am entgegengesetzten Ende und zwei Jaridians, von denen einer ...
„Ich glaube, sie kommt wirklich zu sich - hoffentlich im wörtlichsten Sinne ...” Die helle Stimme - die der Heilerin gehörte, die mich bereits einmal versorgt hatte ... Vage erinnerte ich mich daran, daß es damals für sie und ihre Stammesangehörige wichtig gewesen war, daß ich die Augen öffnete.
Vielleicht war das dieses Mal genau so ...
Ich versuchte das, und nach einer Weile gelang es auch.
Ich blickte in fünf zutiefst besorgte Gesichter, die erwartungsvoll und prüfend zugleich zurückschauten - die Meinen, der Heiler und seine Untergebene mit der hellen Stimme.
Und plötzlich hatte ich das verzweifelte Bedürfnis nach Kontakt - ich sah sie nur, konnte sie aber nicht spüren ... Warum standen sie einfach nur da und sahen mich an, warum war niemand in Berührung mit mir?
„Bitte ...”, versuchte ich zu singen, brachte aber einmal mehr nur ein Krächzgeräusch zustande. „Bitte ...”
Die Heilerin streckte behutsam die rechte Hand nach mir aus, die der aus den Tiefen sanft ergriff, anstatt zuzulassen, daß sie in Kontakt ging.
„Nein ... sie ist noch nicht wirklich wieder verankert in sich ...”
Was meinte er damit?
Warum blickten alle auf mich, als erwarteten sie, daß ich mich jeden Augenblick vor ihren Augen in Luft auflöste?
Sie nicht zu fühlen, ließ mein Fell sich schmerzhaft aufstellen ... Berührung, ich brauchte Berührung mit jemandem, unbedingt ...
Vielleicht ließ sich ja Raum schaffen unter den Gurten, daß ich eine Flügelhand darunter hervor schieben und meinerseits nach ihnen ausstrecken konnte ...
Jemand hatte meine Flügelhände auf meiner Brust übereinander gelegt, die linke über die rechte ... würde ich ganz ausatmen und gleichzeitig die linke nach oben gegen den Gurt drücken, müßte ich die rechte wegziehen und damit nach der aus dem Dunklen greifen können ... sollte es einen Grund geben, daß ich keine Berührung haben durfte, bräuchte sie dann nur ‚nein’ zu signalisieren ...
Ich ließ alle Luft aus meinen Lungen entweichen, und es gelang mir, die rechte Flügelhand nach unten unter dem Gurt durch zu schieben, und damit hatte ich genügend Freiraum, den Flügel - ich konnte ihn wieder bewegen! - etwas abzuspreizen und nach der Erdvolk-Gesangshüterin zu greifen ...
... die keineswegs vor mir zurückwich oder mich abwies, sondern statt dessen mit einem hellen Laut der Freude bei mir war und mich mit beiden Armen umschloß und an sich drückte, so gut es ging. „Wir haben Dich wieder ... aller Dunkelheit sei Dank, wir haben Dich wieder ...”
Und dann waren auch alle anderen mit in der Berührung, ich spürte, wie die Heilerin die Gurte löste, und ein plötzliches leichtes Kribbeln in den Knochen verriet, daß ihr Übergeordneter mich offenbar scannte - und dann wurde ich von der Trage gehoben, in Flossen und Arme genommen und gehalten, warm und fest gehalten und in Erleichterung, Begeisterung und eine Flut von Eindrücken gehüllt, und ich war nur noch - unendlich dankbar.
Dankbar dafür, mit den Meinen und den Jaridians sein zu dürfen, und dafür, daß der Frachter die Fluchtkapsel aufgenommen und damit alle darin gerettet hatte ... und für die Entscheidung, die der Wachhabende getroffen hatte - die Entscheidung für das Leben ... die den Kreis für uns beide geschlossen hatte, damit sich Neues öffnen konnte ...
Der auf dem Weg erklärte mir, was passiert war - wie sich das, was ich erlebt hatte, für alle anderen angefühlt hatte und wie es überhaupt geschehen konnte.
Jaridias zunehmende Instabilität hatte eine irreguläre Öffnung im Gefüge des Ganzen entstehen lassen ... Und diese Öffnung hatte einen Kontakt ermöglicht - einen Kontakt zwischen Wesen, die noch intensiv miteinander beschäftigt waren, ohne daß es ihnen wirklich bewußt war ... Schwelender Zorn auf der einen, Trauer um Nichtgetanes, Nichtgesungenes auf der anderen Seite ...
Das Bewußtsein des Wachhabenden, der mich verletzt hatte, hatte das Meine angezogen, so, wie die besonderen Steine, die die im Dunklen ab und zu finden im Leib derer, die uns trägt, Metall anziehen, und meines hatte sich anziehen lassen ... Kontakt mit ihm hatte ich mir so sehr gewünscht ...
Da seine Energie zu diesem Zeitpunkt erheblich stärker war als die meine, hatte sein Bewußtsein meines zeitweise regelrecht absorbiert - ich war er, und alles, was mich eigentlich ausmachte, fast komplett überlagert ... mein Selbst hatte meine Physis verlassen, um wie eins mit ihm zu agieren ... Und dann war es dem aus den Feuern gelungen, unsere Bewußtseine voneinander zu trennen, und das hatte mich beinahe zurückgeholt - aber nur beinahe.
Mein Wunsch nach Kontakt mit dem Wachhabenden hatte dann dafür gesorgt, daß er mich in der Rettungskapsel hatte wahrnehmen können wie eine Halluzination, wie etwas, das entsteht, wenn man statt der großen, blassen Bodenfrüchte die winzigen, vielfarbigen zu sich nimmt, die nicht sättigen, sondern die Wahrnehmung auf eine besondere Weise verschieben ...
Das, was uns wechselseitig verband seit unserem ersten Zusammentreffen, hatte dafür gesorgt, daß wir kommunizieren konnten miteinander - und daß das verschobene Gefüge zwischen uns wieder in die Ordnung kam ...
Und dann konnten wir beide loslassen, die Verbindung trennte sich, und wenig später schloß sich die Öffnung im Gefüge, da Jaridia einmal mehr zur Ruhe gekommen war - und ich mußte meinen Weg zurück, in meinen Körper, in meine ureigenständige Bewußtheit finden - und zwar allein. Hätte mich jemand berührt, solange ich instabil war wie die Welt, deren Kampf um die Sicherheit der Ihren das hier mit ausgelöst hatte, hätte die Gefahr bestanden, daß ich mich erneut in einem anderen Bewußtsein - oder zwischen allen Bewußtseinen - verloren und endgültig nicht zurückgefunden hätte ...
Auf der Versammlung war ich einfach in meinem Sitz zusammengesackt, ohne einen Laut. Der Anführer hatte das Rathalten kurzzeitig unterbrochen und die medizinische Station verständigt. Die Heilerin mit der hellen Stimme hatte mich zusammen mit einem Untergeordneten abgeholt und hierher gebracht, die aus dem Dunklen, der aus den Tiefen und der auf dem Weg hatten darauf bestanden, mitzukommen, und der Erste hatte dem sofort zugestimmt. Alle hier hatten alles versucht, mich zurück zu holen, und konnten es schlußendlich nur so geschehen lassen, wie es geschehen war ...
„Das Ganze hat ein Werkzeug gebraucht, und Du hast Dich angeboten ...” meinte der auf dem Weg zu mir, sehr nachdenklich, mich in seine Energie hüllend. ‚Ich wünschte so sehr, sie wäre weniger unbedacht und bereit, sich in jede sich anbietende Gefahr zu bringen ...’ schwang darunter, immer noch voller Besorgnis.
Ich ließ ihn sich selbst sehen, schon fast durchsichtig, seine Energie in zwei auseinander driftende Pfade durch das Ganze strömen lassend, die er mit schierer Willenskraft zusammenzubringen versuchte. „Das mußt ausgerechnet Du sagen ...”
Dann war der Heiler mit im Kontakt, der uns, keinen Widerspruch duldend, wissen ließ, daß wir den Rest dieser Dunkelphase alle hier auf der medizinischen Station zu verbringen hätten. Ein Mitte-Lager sei bereits vorhanden, Nahrung, Wasser und Medizin für uns alle stünden bereit und das Bündel derer aus dem Dunklen sei auch da ... Er habe ernsthaft erwogen, unseren zu Beginn der nächsten Dunkelphase anstehenden Abflug aufschieben zu lassen, aber seine Untergeordnete habe ihn schließlich überzeugt, es sei nicht notwendig, die gesamte diesbezügliche Planung durcheinander zu bringen - schließlich sei ja sie diejenige, die auf diesem Flug Erste der medizinischen Station des Kreuzers wäre, und er habe ihr alles, was sie wissen müsse, selbst beigebracht ... Es bliebe uns während der Hellphase alle Zeit, die wir bräuchten, um zu packen und uns von allem und jedem zu verabschieden, wie wir es wünschten - die Worte des Ersten, die dieser uns auf der Versammlung zum Abschied gesungen habe, stünden uns selbstverständlich als Aufzeichnung zur Verfügung ...
Er trieb uns freundlich, aber bestimmt an, selbiges Mitte-Lager jetzt auch aufzusuchen. Mich wollten seine Untergeordnete und er wieder auf die Trage verfrachten, aber der aus den Tiefen und der auf dem Weg bestanden darauf, daß ich auf meinen eigenen Füßen ging - was mir ebenfalls wesentlich lieber war - um mich endgültig in meinem Körper zu verankern.
Von beiden gestützt, schaffte ich zittrig den Weg einen Gang entlang und um eine Biegung in einen kleinen Raum, in dem an den Wänden in Regalen irgendwelche Vorräte aufbewahrt wurden und in dessen Mitte ein großer, weich aussehender Flockenhaufen aufgeschüttet war ... Und kurze Zeit später lagen wir vier, mit Permanent-Scannern versehen, als wären wir schon auf dem Kreuzer, in tiefem Kontakt miteinander darin. Der Gesangshüter derer in den Tiefen wäre meinem Empfinden nach in der Quelle besser aufgehoben gewesen oder zumindest in seinem Wasser-Behältnis, aber als Antwort auf einen entsprechenden Eindruck, den ich ihm übermittelte, drehte er sich so, daß er mich zwischen beide Flossen nehmen und an sich drücken konnte, und der auf dem Weg und die Erdvolk-Gesangshüterin schlangen ihre Arme um uns beide. „Als ob ich Dich jetzt schon wieder loslassen wollte, nach all dem ...”
Und so in Berührung - und einmal mehr gehalten, als befänden wir uns bereits wieder auf der, die uns trug, teilten wir schließlich unsere Träume ...

Wach wurde ich mit einem Gefühl völliger Desorientierung - Desorientierung und Leere ... Warum lag ich hier mit nur drei Anderen auf dem Mitte-Lager - gerade waren es doch noch - ja, wie viele eigentlich? - gewesen, ganz zu schweigen von den zahlreichen noch winzigen Nichtflüggen, die einen immer wieder dadurch weckten, daß sie, übereinander kletternd, nach dem Platz des engsten und dichtesten Kontaktes mit einem suchten ... Das würde sich bald legen - sobald sie wirklich verstanden hatten, daß sie auf dem Baum, den sie sich ausgesucht hatten nach dem Schlüpfen und dessen Zwischenholz sie gerade erst entwachsen waren, wirklich willkommen und längst als Stammesangehörige akzeptiert waren, auch wenn dies erst ihre zweite Dunkelphase in der Krone war ...
Ich öffnete die Augen und schaute in diffuses Dämmerlicht. Die Erdvolk-Gesangshüterin und der auf dem Weg, um die ich die Flügel gelegt hatte, lagen in tiefem Schlaf, ebenso wie der aus den Tiefen, dessen linke Flosse uns alle drei bedeckte - und Nichtflügge waren weder zu spüren noch zu sehen, so daß ich allmählich verstand, daß ich geträumt hatte - geträumt, wir seien bereits auf der, die uns trug ... Trotzdem erkannte ich meine Umgebung nicht wieder - das Licht stimmte nicht - das hier war nicht die Höhle, die uns so lange Zeit beherbergt hatte ...
Das Gefühl von Leere im Inneren wurde stärker und verdichtete sich schließlich zu Hunger, reinem physischem Hunger, der so intensiv wurde, daß ich befürchtete, die anderen damit zu wecken. Wo immer ich hier war, ich war nicht zu Hause und - den fehlenden entsprechenden Geräuschen und Vibrationen nach zu schließen - auch nicht auf dem Weg dorthin ... und es mußte einfach irgendwo hier Vorräte geben oder gegebenenfalls Jaridians, die man nach solchen fragen konnte ... Ich löste mich sehr behutsam aus der Berührung und richtete mich auf.
Der Anblick der Regale an den Wänden half mir, mich zu erinnern - das hier war die medizinische Station, der Heiler hatte uns nach den Ereignissen während der Versammlung gleich hier behalten ...
Wenn ich derart hungrig war, durfte es den anderen kaum besser gehen, also täte ich gut daran, mich aufzuraffen und für alle Wasser und Nahrung zu besorgen.
Ein Haufen nasses Laub war kraftvoll und beweglich im Vergleich zu mir, aber ich schaffte es immerhin bis zu der Tür, die unsere provisorische Unterkunft hier gegen den angrenzenden Gang verschloß - und die von außen geöffnet wurde in dem Moment, in dem ich, mich an der Wand abstützend, versuchte, die entsprechende Taste zu betätigen. Die Heilerin mit der hellen Stimme trat ein, sah mich - und hatte mich mit einer einzigen fließenden Bewegung umfaßt, hoch gehoben und in die Flocken zurück verfrachtet, bevor ich auch nur ein einziges Wort herausgebracht hatte. Sie scannte mich, dann die anderen, schaute äußerst unzufrieden und verließ, mit einem an mich gerichteten „Liegen bleiben!”, den Raum wieder.

Kurze Zeit später war sie wieder da, bepackt mit diversen Behältnissen, davon war eines durchsichtig und enthielt Konzentratriegel und getrocknete Ph'taalfrüchte. Meinen Versuch, mich wieder aufzuraffen und ihr mit dem Herbeigebrachten zu helfen, bedachte sie mit einem empörten Blick und erinnerte mich in diesem Moment so sehr an ihren Übergeordneten, daß ich meiner Belustigung beinahe laut Ausdruck gegeben hätte ...
Schließlich hockte sie neben mir in den Flocken, half mir, mich aufzurichten und blieb in Kontakt mit mir, während ich eines der Behältnisse leerte, das sie mir in die rechte Flügelhand gegeben hatte. Die rosafarbene Flüssigkeit darin schmeckte wie nichts, das ich kannte, und war heiß - und tat einfach unendlich gut ... Der Eindruck, aus nichts als aus nassem Laub zu bestehen, machte allmählich meinem normalen Körpergefühl Platz, und ich ließ der Heilerin meinen Dank zufließen.
Sie wehrte das ab. „Das ist nicht mein Verdienst ...”
Ihr Übergeordneter und ihre Stammesangehörige mit der tiefen Stimme hatten diese Medizin in den vergangenen Zeiteinheiten entwickelt - sie hatten die Erlaubnis des Ersten eingeholt dafür, weil sie die Arbeit an Reisebehältnis und Kontaktnetzen dafür hatten unterbrechen müssen ...
Im Geist derer, mit der ich in Berührung war, schien ein Eindruck der beiden auf, die hier irgendwo auf der medizinischen Station vor einem Bildschirm standen und einander anstrahlten - dabei mit Augen, Gestik und Körperhaltung mehr ausdrückend als nur die Freude über ein gutes Ergebnis gemeinsamer Arbeit. Sie bemerkte mein Interesse an diesem Bild. „Sie werden sich bald einander zu Gefährten erklären”, ließ sie mich wissen. „Sie hat es mir kurz vor der letzten Versammlung gesagt ...”
Ich freute mich so sehr, daß ich sie am liebsten in meine Flügel gehüllt hätte, aber sie nahm mir statt dessen das leere Behältnis ab und reichte mir ein zweites und einen Nahrungsriegel, den sie bereits aus der Verpackung genommen hatte. „Das kannst Du später mit den beiden selbst tun ... jetzt mußt Du erst einmal Deine Energie wieder in den Positiv-Bereich bringen ...”
Während ich schluckweise das zweite Gefäß leerte und den Riegel aufaß, erwachten auch die anderen und wurden gescannt, und die Heilerin war mit ihnen genau so unzufrieden wie mit mir.
Ihr war nicht bewußt, wie sehr sie das Verhalten ihres Übergeordneten uns gegenüber übernommen hatte - diese (wenn auch wohlwollende) Bestimmtheit, die, wie ich überrascht feststellte, auch bei ihr Besorgnis verbergen sollte, tiefe Besorgnis, unter der noch etwas anderes schwang ...
Schließlich bildeten wir, versorgt mit Nahrung, Wasser und der rosafarbenen Medizin, einen Kreis mit ihr, und während sie uns erklärte, wie lange wir in einem Schlaf gelegen hatten, der die Bezeichnung ‚Bewußtlosigkeit’ viel eher verdient hätte, und daß uns noch drei Einheiten bis zum Abflug unseres Shuttles zum Kreuzer blieben, fühlte ich behutsam zu ihr hin, zu dieser - Besorgnis.
Sie hatte große Angst gehabt um uns, vor allem um mich ... Angst, mein Selbst würde nie mehr zurückfinden in meinen Körper, so - so, wie es der Ältesten derer, die sie ins Leben gewoben hatte, ergangen war ... die in diesem Zustand schwerverletzt aus einem Kampfeinsatz zurückgekommen war, deren Verletzungen geheilt waren im Laufe des letzten halben Zyklusses, den dieses Ereignis jetzt zurücklag, und deren Körper atmend, aber ansonsten unbelebt in einer Spezialabteilung der Station hier im Gebäude ruhte ...
Die Heilerin starrte mich an, sehr erschrocken. Sie hatte uns das gar nicht wissen lassen wollen - aber es war so präsent in ihrem Geist, daß wir in der Berührung nicht hatten daran vorbei schauen können ...
Der aus den Feuer, und der Hüter der Wasser-Gesänge, die Zwischenlider offen, schauten einander an, dann die Erdvolk-Gesansghüterin und mich.
„Wir gehen sie suchen”, sagten beide mit einer Stimme.
„Wir sind dabei”, schlossen wir uns an.
Die Heilerin wollte das abweisen - Unbehagen war in ihr, uns, die wir selbst gerade erst wieder zu Kräften kamen, damit überhaupt behelligt zu haben, sich nicht besser beherrscht zu haben ...
Der aus den Tiefen wandte sich ihr direkt zu.
„Wo ist Deine Älteste untergebracht? Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit ...”

Eine Weile später standen wir in einem kargen kleinen Raum um eine Antigrav-Trage, auf der die ausgezehrteste Jaridian lag, die ich jemals gesehen oder gespürt hatte, reglos, mit geschlossenen Augen, einen Permanent-Scanner auf der Brust wie wir, langsam atmend und sich ungewöhnlich kühl anfühlend.
Dreizehn Zyklen sei sie alt, ließ uns die Heilerin wissen, verschont wie sie selbst und ihr Gefährte ... Ich nahm vorsichtig das formlose Stück Bekleidungsmaterial fort, das das meiste des mageren Leibes der jungen Kämpferin verhüllte.
Der auf dem Weg hatte, wie so häufig, wenn er für jemanden da sein mußte, den Platz zu ihren Füßen eingenommen und schloß die Hände darum.
Des Wasser-Gesangshüters Flossenspitzen ruhten auf ihrem Kopf, die Hüterin der Erdvolk-Gesänge hatte die rechte Hand auf die Stelle gelegt, die das Äquivalent eines ersten Zentrums bei den Unseren bedeutete, die linke auf das des zweiten. Meine Flügelhände hatte ich auf ihrer Magengegend und die Mitte des Brutkastens, entsprechend dem dritten und vierten Energiezentrum, plaziert.
Die Heilerin stand neben der aus dem Dunklen, in Kontakt mit ihr und ihrer Ältesten, indem sie beide an der Schulter berührte.
Wir öffneten gleichzeitig die Tiefensinne, und die Erdvolk-Gesangshüterin bat Jaridia selbst um Hilfe - die uns gewährt wurde - der Raum weitete sich auf, und wir waren umflutet und getragen von Klang und Farben dieser Welt ...
Das Körperselbst dieser Jaridian arbeitete zuverlässig, wenn auch mit einem Minimum dessen, was es normalerweise an Kraft hätte aufbringen können dafür - aber von ihr, all dem, was sie sonst noch war, ihrem eigentlichen Selbst, war nichts, gar nichts zu fühlen ... Auch ihr Shaqarava war inaktiv - ein winziger Funken irgendwo in ihr ...
Es gab einen Faden.
Einen hauchdünnen, tiefgrünen Faden ...
Der von ihrem mageren Leib wegführte ins Dunkle.
„Wann und wo wurde sie genau verletzt?” fragte der auf dem Weg die Heilerin, behutsam.
Sie nannte ihm den Ort und den genauen Zeitpunkt.
Er ließ die Füße der Bewußtlosen los und führte mit beiden Händen eine Geste aus, als öffne er etwas und gebe zugleich eine Richtung an.
Wir befanden uns nicht mehr auf der medizinischen Station, sondern ...

Schwindel erfaßte mich, und ich hatte Mühe, aufrecht zu bleiben. Plötzlich schienen wir zu schweben, und sanfte, glitzernde Farbschleier umtanzten uns und lang nicht gehörter Gesang ... und weit, sehr weit weg gab es etwas wie - wie einen Ausgang, jenseits dessen wir finden würden, was verloren gegangen war ...
Instinktiv straffte ich die Flügel, spannte die entsprechende Muskulatur und ging halb in die Hocke, um mit einem Sprung ...
Leuchtend weiße und blau-grüne Energie waren um mich, verbunden mit tiefem Bedauern.
„Nein, Aveena, nein ... so geht es nicht ...”
Mit einem Ruck war ich wieder in meinem Körper, spürte die, für die wir da sein wollten, ebenso wie die, die sie ins Leben gegeben hatte und die Meinen. Der auf dem Weg schaute auf die leblose Jaridian, sehr traurig.
„So geht es nicht ... sie ist viel zu weit weg für diese Methode, jemanden zu finden und zurück zu bringen ...”
Er schaute uns der Reihe nach an.
„Wir müssen etwas anderes versuchen, aber dafür benötigen wir sehr viel mehr Zeit - es wird eine ähnliche Arbeit wie die mit dem Waffen-Wesen, nur, daß dieses Mal der aus den Tiefen und ich diejenigen sein werden, die in die Vergangenheit tauchen ... Die Sprungpassage, die zwischen dem Verletzungsereignis und der Ankunft hier auf Jaridia liegt, ist das, was es so schwierig macht ... Wenn Ihr einverstanden seid, dann sollten wir vom Ersten die Erlaubnis erwirken, daß unser Abflug doch aufgeschoben wird. Er wird es kaum ablehnen können, das hier ist zu wichtig - schließlich geht es um das Leben einer der Seinen ...”
Wir drei signalisierten sofort Zustimmung - aber von der Heilerin mit der hellen Stimme kam eine solche Traurigkeit, daß es mir den Brustkasten zuschnürte und meine Reflexe reagierten.
„Ein Aufschub des Fluges kommt nicht in Frage”, ließ sie uns wissen. „Das hat zwingende navigationstechnische Gründe, die mit den Sprüngen, die wir auf der geplanten Route zu absolvieren haben, zusammenhängen. Starten wir nicht zur vorausberechneten Optimalzeit, treten unkalkulierbare Risiken auf, die nicht zu verantworten sind ...”
Der Schmerz um ihre Älteste darunter war grell und brennend, sie hatte Mühe, ihre innere Energie unter Kontrolle zu halten.
„Hätten wir den Interdimensionsantrieb wie die, die ihr das angetan haben, wäre es ein Leichtes, zu sagen, wir bleiben, bis ihr geholfen ist ...”
Sie schloß für einen Moment die Augen, die Hände zu Fäusten geballt, dann atmete sie tief auf.
„Danke ... danke, daß Ihr es versucht habt, daß Ihr das Wenige an Zeit, das Euch hier noch bleibt, für sie geben wolltet ...”

Ich fühlte zu ihr hin und zu der reglos da Liegenden, die nichts von dem wahrnahm, was mit ihr und um sie geschah.
Die nur atmete, die nichts hörte, nichts fühlte, nichts sah ...
Mit der nichts weiter geschah, als daß die Heilenden sie überwachten, regelmäßig ihre Position auf der Trage änderten, von Zeit zu Zeit ihren Körper durchbewegten und ihm ein Minimum an Nährendem zuführten, offenbar über die Vorrichtung, die aus ihrer rechten Halsseite hervor ragte ...
Und in mir formte sich eine Idee, die der aus den Feuern sofort bemerkte und aufgriff.
„Darf eine Jaridian in diesem Zustand von dem Ort, an dem sie sich befindet, fort gebracht werden?” fragte er die Heilerin.
Diese schaute ihn an und antwortete dann, ohne wirklich verstanden zu haben: „Selbstverständlich ... sie ist schon einige Male transportiert worden, und außerdem ist sie schon so, seit sie verletzt wurde, das heißt, sie wurde sogar durch den Weltraum ...”
Es wurde weit in ihr - und mir - als sie begriff. „Wir nehmen sie mit ... wir nehmen sie einfach mit ... alles, was wir hier für sie getan haben, können wir auch auf dem Kreuzer unterwegs für sie tun, und Platz ist auf der medizinischen Station dort reichlich ... Ihr hättet alle Zeit, die Ihr braucht, um mit ihr zu arbeiten ...”
Ich hatte, aus welchem Grund auch immer, plötzlich das Bild mit den Stasis-Behältnissen aus dem Taelon-Mutterschiff vor Augen, die irgendwann in der Zukunft auf unserer Welt abgeladen werden würden.
Wenn wir für schwerstverletzte, vielleicht dauerhaft geschädigte Wesen verschiedenster Völker da sein konnten, warum nicht auch für Jaridian, die ... „Gibt es weitere, die sind wie sie?” fragte ich die Heilerin vorsichtig über den Kontakt.
„Nur vier ... diese Art Verletzungsfolge ist sehr selten, und sie trifft nur Verschonte. Erinnerungsverlust kommt häufig genug vor, daß wir zusammen mit Trevak diesen Spezialscanner entwickelt haben, den Ihr ‚Kontaktnetz’ nennt, aber die, die sich nicht erinnern können, sind bei wachem Bewußtsein und rasch wieder einsatzfähig - falls sie vergessen haben, wie man kämpft, bekommen sie das halt wieder
beigebracht und lernen es auch erstaunlich schnell, als ob die zugehörigen unbewußten Verhaltensroutinen präsent bleiben, auch wenn ...”
Sie unterbrach sich, als sie das Bild auffing, das ich ihr zufließen ließ - sie und wir vier, jeder geschickt eine Antigrav-Trage mit einem oder einer darauf gebetteten reglosen Jaridian auf ein wartendes Shuttle zu manövrierend.
„Das würdet Ihr tun? Ihr wäret bereit, Euch um diese zu kümmern, bei allem, was Ihr an Aufgaben schon habt während des Fluges?”
„Ja”, ließen wir sie wissen, alle vier.
Jetzt war Hoffnung in ihr spürbar, große Erleichterung und Hoffnung. „Ich werde um die Erlaubnis meiner Übergeordneten und des Kreuzer-Ersten ersuchen, fünf zusätzliche Passagiere an Bord bringen zu dürfen ... Gefahr für sie besteht zu keinem Zeitpunkt, die Beschleunigungsphasen verbringen sie einfach in Stasis, so lange sie nicht wieder bei Bewußtsein sind; der Platz, den sie beanspruchen, wird anderweitig nicht benötigt, und sie verursachen niemandem zusätzlich Arbeit außer mir, meinen Untergeordneten und Euch ...”
Sie löste sich aus dem Kontakt. „Ich kläre das jetzt sofort ... Ihr begebt Euch bitte zurück zu Eurem Mitte-Lager und bleibt dort, bis ich wiederkomme und Euch versorgt weiß ...” Im Sich-Abwenden zog sie ihr aufklappbares Gerät hervor und aktivierte es, dann hatte sie den Raum verlassen.
Wir lösten sanft die Berührung mit der tief Bewußtlosen und hüllten sie wieder in das große Stück Bekleidungsmaterial, das wir zuvor fort genommen hatten, um direkten Kontakt haben zu können. Dann formten wir vier einen Kreis.

 

Ende von Kapitel 54

 

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