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  „Aveenas Lied” von AlienVibe   (Emailadresse siehe Autorenseite),   April 2003
Alle hier vorkommenden Personen gehören den jeweiligen Eigentümern. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Thema:  Eine Frage der Ehre/Lieder von Zweifeln und Hoffnung/Geister und Herzen gewinnen
Zeitpunkt:  weit vor Beginn der ersten Staffel
Charaktere:  Die Gesangshüterin des Erdvolkes, Aveena, der Hüter der Wasser-Gesänge, der auf dem Weg, zwei Wachhabende, der Anführer, die Zweite (ein Kämpfer, seine Gefährtin, ihre Erstgeborene, sämtliche Führenden der Kolonien des Imperiums und der verschiedenen Frontabschnitte, andere Wachhabende)
 

 

AVEENAS LIED

Kapitel 51

 

Die verbleibenden Hell- und Dunkelphasen bis zur Generalversammlung vergingen wie im Flug.
Sowohl der aus den Feuern als auch die Heilerin mit der tiefen Stimme hatten Recht behalten - die wenigsten der Unzahl an Jaridians, die uns in der Zeit, in der wir zur Verfügung standen dafür, wollten, daß wir für sie oder ihre Jungen sangen - wir hatten höchstens vier pro Hellphase zu behandeln, davon waren die Mehrzahl schwer- bis schwerstbetroffene Nichtflügge. Alle übrigen wollten entweder alles über unseren Heilgesang wissen, um sich überhaupt dafür oder dagegen entscheiden zu können, oder überschütteten uns mit ihren Bedenken dagegen ... Ab Beginn der vierten von den insgesamt sechs Hell- und Dunkelphasen kamen mit jeder und jedem Jaridian, die/der zu uns vorgelassen wurde, zwei Wachen mit in die Höhle, die uns bei Kontakt und Gesang mit den Ihren nicht aus den Augen ließen, und das irritierte so sehr, daß ich schließlich mit ausgestreckten Flügelhänden auf sie zuging und sie ansprach, warum sie das täten.
Beide wichen dem Kontakt zunächst aus, und die eine, eine sehr junge, schaute sogar weg, nachdem sie einen kurzen Blick auf meinen rechten Flügel geworfen hatte.
„Es hat hier im Gebäude einen neuen Vorfall gegeben, der mit Euch - mit dem, was Ihr hier tut - zusammenhängt ... der Schuldige ist bereits auf eigenen Wunsch hin an die Front versetzt worden, aber er ist mit seiner Überzeugung nicht allein, und es muß unbedingt gewährleistet sein, daß Ihr nicht gefährdet werdet ...” erklärte die ältere Wachhabende. Auch sie strahlte Unbehagen aus, was mich sehr verunsicherte - hatten wir einmal mehr etwas getan, das für Verärgerung gesorgt hatte oder den Führenden Schwierigkeiten bereitete, anstatt es leichter zu machen für sie?
Ich bot erneut die Flügelhände an, und die Ältere, die wohl an meinem Gesichtsausdruck sah, wie verwirrt ich war, griff schließlich zögernd zu.
Eine Verschonte, ebenso wie ihre jüngere Untergebene ...
Verschont wie der, der mich verletzt hatte - und dessen Zorn über das, was wir den Seinen an Widerwärtigkeit antaten, ihn schließlich zum Ersten trieb, mit der Bitte, das zu unterbinden, und zwar notfalls mit Gewalt. Als dieser ihm das abschlägig beschied, verbunden mit einer ausführlichen Erklärung, weshalb das, was wir taten, Hoffnung bedeutete für das Imperium statt Niedergang, hatte der verschonte Kämpfer jegliche Disziplin und allen Respekt vergessen und den Ersten einen Verräter genannt, einen Verräter an Ehre und Leben der Seinen ... Der Anführer hatte ihn daraufhin lediglich aufgefordert, ihn zu verlassen und seinen Dienst anzutreten - erst, als sein zornflammender Stammesangehöriger die Hand gegen ihn erhob, hatte er ihn überwältigen und in Gewahrsam nehmen lassen ...
Eine Einheit später hatte der ehemalige Wachhabende aus dieser Situation heraus seine Versetzung an die Front beantragt, und mit Beginn der Dunkelphase stieg er in das Shuttle, das ihn auf die Raumstation brachte, wo sich der nächste Kampfverband zum Einsatz formierte. Sie und ihre Untergebene hatten ihn eskortiert und auf dem Weg zum Hangar von all dem erfahren ...
Der Erste hatte daraufhin angeordnet, daß keiner der Seinen uns ohne Bewachung aufsuchen durfte, er fürchtete um unsere Sicherheit.
Die junge Wachhabende hatte staunend beobachtet, wie ihre Vorgesetzte über den Kontakt mit mir kommunizierte, ohne einen Laut - sie mußte an meiner Mimik oder Körperhaltung bemerkt haben, daß ich offenbar Unerfreuliches erlebte und wußte jetzt sichtlich überhaupt nicht, wie sie sich verhalten sollte - sie schaute die Ältere voller Skepsis an, als vermute sie, deren Berührung sei mir unangenehm ... Ich streckte ihr die freie Flügelhand einmal mehr hin, und als sie weiterhin zögerte, berührte ich ihre linke Hand sehr behutsam mit den Krallenspitzen.
Sie wäre sehr gern mit im Kontakt - aber sie befürchtete, mich versehentlich verletzen zu können mit ihrer inneren Energie, so, wie es der Eingangswache passiert war ... und es stimmte, sie hatte meinen Gesichtsausdruck beobachtet, hatte aber nicht wissen können, daß nicht die Berührung das Unangenehme war, sondern das, was ich auf diesem Wege erfuhr ... Unsicherheit und Aufregung waren in ihr und darunter die unstillbare Neugier der Ihren, und ich nahm ihre Hand in einen sanften Griff und öffnete der jungen Jaridian meine Gedanken.
Sie nahm wahr, wie sehr mich traf, was ihr Stammesangehöriger aus seinem Unglück heraus getan hatte ... Jetzt gab es keine Gelegenheit mehr, mit ihm zu singen, und es gelang mir nicht, die Befürchtung zu verbergen, er werde, wie sein Vorgesetzter, Sorge dafür tragen, daß er im Kampf bliebe.
Letzteres verwirrte sie vollkommen. „Daran gibt es doch nichts zu befürchten ... er hat den ehrenvollsten Weg gewählt, der einem Jaridian in seiner Situation offensteht ... Stell Dir vor, er hätte vor die Richtenden treten müssen - er hat sich gegen den Anführer vergangen ... Wer durch die Richtenden stirbt, verliert jede Ehre; wer im Kampf fällt, dessen Auszeichnungen gehen an die, denen er/sie nahe war ...”
Es kostete mich Kraft, den Kontakt zu halten, und beide Jaridians waren sehr erschrocken über den Schmerz, der in mir war. „Jetzt haben wir Dich sehr wohl verletzt ...” Die Jüngere war noch unglücklicher als ich.
„Nein, das ist es nicht ... Es seid nicht Ihr beiden, die Schmerz verursachen, es ist das, worin Ihr gefangen seid - dieser Krieg, der alles, alles bestimmt ... Was ist gewonnen, wenn wir singen für Euch, Ihr aber dabei bleibt, zu glauben, Zukunft ist etwas, wofür man sterben muß?”
Ich zwang mich weg von den Gedankenbildern, die die Jüngere in den Kontakt gegeben hatte über den jetzt vielleicht schon in irgendein Raumgefecht verwickelten Eingangs-Wachhabenden, und fand in mir die Erinnerung an die Zweite und den auf dem Weg im leuchtenden Moment des Einswerdens - Shaqarava und gleißendes Blau, strahlendes, goldfunkelndes Weiß und ekstatisches Weitwerden, pure, lebendige Freude ...
„Das kann Eure Zukunft sein, vielleicht schon sehr bald, für jeden von Euch, der das wünscht ...” Ich ließ sie von dem Tachyonkonverter wissen, von den Kontaktnetzen und von der Komplexschwingung, die - verstanden hatte ... Ich ließ sie die Dindaei sehen, die ohne die Hilfe der Jaridians nicht überleben würden - nur wenn es genügend Jaridians gab, die sie evakuieren würden, hätte diese Rasse, die sich selbst nicht helfen konnte, eine Chance ... „Leben ... Ihr müßt leben für Eure Zukunft, nicht sterben ...”
In den Gesichtszügen der Älteren stand etwas wie Ehrfurcht, in denen der Jüngeren grenzenloses Staunen. „Es - es ist also alles wahr, was innerhalb des Hauptkommandos erzählt wird? Daß wir plötzlich etwas haben, das eigentlich den Krieg schon zu unseren Gunsten entschieden hat - wir müssen es nur noch anwenden, und in zwei mal zwanzig und sieben Zeiteinheiten werden die Pläne dazu bekannt gegeben?” Die junge Wachhabende hatte vor Aufregung ihre innere Energie aktiviert und unterdrückte sie sofort wieder. „Es tut mir leid ...”
„Es ist in Ordnung ... Und ja, so kann man es ausdrücken, auch, wenn es noch viel mehr ist als das ...”
Die tiefen Frequenzen des sich öffnenden Höhleneingangs unterbrachen mich, und einmal mehr trat ein Jaridian ein, der ein Junges trug, ein sehr kleines.

Ich wandte mich ihm zu, und weil die aus dem Dunklen noch dabei war, sich um die beiden Nichtflüggen auf dem Mitte-Lager, für die wir bereits gesungen hatten, zu kümmern, löste ich behutsam die Berührung mit den beiden Wachen. „Bitte entschuldigt ...”
„Selbstverständlich ...” Beide traten respektvoll beiseite, während ich auf den Neuangekommenen zu ging.
Das winzige Wesen, das mir ohne ein Wort hingehalten wurde, glühte so sehr, daß ich mich seinen extrem beschleunigten Rhythmen und der Eigenfrequenz im ultrahohen Bereich erst anpassen mußte, um es überhaupt entgegennehmen zu können. Der es gebracht hatte, war vor Verzweiflung kaum in der Lage zu sprechen, also hielt ich mit der rechten Flügelhand das Junge an die Brust gedrückt, mit der linken stellte ich den Kontakt zu ihm her.
Die übrigen Wartenden hatten ihm den Vortritt gelassen, als sie erfuhren, worum es ging ... „Es ist unser Erstes”, ließ er mich wissen, atemlos. „Sie hat es vor zwei Einheiten in die Welt gegeben, und es hat sie so viel gekostet, daß ich nicht weiß, ob sie sich erholen wird davon ... sie hat von Euch gehört und hat mir verboten, bei ihr zu bleiben, ich sollte es auf der Stelle zu Euch bringen ... bitte ...”
„Wir singen für Dein Junges, jetzt sofort”, ließ ich ihm zufließen, genaugenommen hatte ich schon begonnen damit. Die Erdvolk-Gesangshüterin hatte die Nichtflüggen in den Flocken dem aus den Feuern in Obhut gegeben und ging mit in die Berührung, sich ebenfalls, so gut es ging, anpassend. Der männliche Jaridian war von Ramaz' Krankheit ebenso betroffen wie seine Gefährtin es war, sie hatten sie beide weitergegeben ... und die, die sie ins Leben gewoben hatten, war bereits bar jeder Ordnung ...
Auch die aus dem Dunklen hatte schon zu singen begonnen mit den vertikalen Stimmbandpaaren, und über den Kontakt ließen wir beide den Jaridian wissen, er solle seine Gefährtin herbringen - wir würden dafür sorgen, daß sie verkraftete, was sie geleistet hatte, indem sie Leben gab, und wenn sie es wünschte und er auch, würden wir für sie beide singen wie für ihr Junges ...
Hoffnung war in ihm, ein Funken, und er stimmte zu - und hatte die Höhle verlassen, bevor wir das Nichtflügge richtig in den Halt genommen hatten ...

Viel später lagen er, seine Gefährtin und ihr Winziges in Berührung mit uns vieren - der aus den Tiefen war irgendwann aus der Quelle aufgetaucht und hatte sofort einen Part in unserem Lied für sie übernommen.
Das Winzige war außer akuter Gefahr, die beiden Ausgewachsenen geheilt. Wir hatten Ramaz' Krankheit aus dem Nichtflüggen vertrieben, aber die Ordnung konnten wir seinen Zellen nicht wiedergeben ... Ein so junges System war von enormer Flexibilität, aber diese Junge würde dennoch auf die Hilfe der Heilkundigen Jaridias angewiesen sein, vor allem wohl auf die stoffwechseldämpfenden Medikamente, über die diese verfügten ... Es blieb unklar, ob aus dieser Winzigen eine Ausgewachsene werden würde, zumindest hatten wir ihr aber Zeit verschafft ... ihr ebenso wie denen, die sie ins Leben gebracht hatten - beide hatten noch einmal zwanzig Zyklen gewinnen können ...

Solchermaßen war ein fester Teil unserer Zeit ausgefüllt, und auch von der übrigen blieb nicht viel - sangen wir nicht oder hielten uns bereit dafür, brauchten uns Trevak oder der Heiler, letzterer vor allem den aus den Tiefen, wegen der Entwicklung der Reisebehältnisse für die Dindaei, oder wir waren mit neuen Packen voller Anhänger draußen auf dem Platz ... Es würde uns nicht gelingen, vor unserer Abreise auch nur die Sechsgliedrigen, die diese riesige jaridianische Siedlung bevölkerten, innerhalb derer sich das Hauptkommando befand, alle damit zu versorgen - aber Trevak hatte Recht behalten, innerhalb des Sektors um das Hauptgebäude hatten diese Wesen damit aufgehört, Seinesgleichen zu belästigen, und keines versuchte mehr, in die Behausungen der Jaridians einzudringen, ebenso verschwanden kaum mehr lose Gegenstände ... Trevak dachte über ein planetenweites Verteilungssystem nach, woraus aber zunächst nichts Konkretes wurde, Tachyonkonverter und Netztechnologie waren absolut vordringlich.
Zehn Einheiten vor Beginn der anberaumten Generalversammlung war der Prototyp eines Tachyonkonverters fertiggestellt und bewies in einer massivst abgesicherten Explosivtest-Kammer seine Funktionsfähigkeit - die aus dem Dunklen hatte Trevak auf dessen Bitte bei den letzten Vorbereitungen dazu unterstützt und sang uns auf dem Mitte-Lager davon - der aus den Feuern und ich waren auf dem Platz gewesen, der aus den Tiefen in den Arbeitsräumen des Heilers, in denen das erste Reisebehältnis Gestalt annahm, das in der Lage war, den Druck lichtloser Tiefen in seinem Inneren zu wahren.
Trevak hatte festgestellt, daß das seltsame Bekleidungsmaterial, das sein Vorfahr benutzt hatte, um sein Vermächtnis darin zu bergen, eine absolute energetische Isolierung darstellte - war die Kollektorfläche damit bedeckt, zog sie keine Tachyonen an, befreite man sie davon, bildete sich in kürzester Zeit ein Strom tanzender Lichtspuren davor, die darin zu verschwinden schienen ... Die planvolle Anordnung der winzigen Öffnungen in Gestalt verschlungener Formen sorgte für einen machtvollen, aber geordneten Tachyoneneinstrom, und es wurde keine harte Strahlung frei ... somit war klar, daß der führende Technologiekundige diese entscheidende Entwicklung während der Generalversammlung demonstrieren würde, was der Akzeptanz der neuen Wege durch die Seinen nur förderlich sein konnte ...
Die Generalversammlung ... Es würde keine ganze Einheit mehr dauern, bis die Jaridians hier in der Höhle einträfen, die mit der Aufgabe betraut waren, diese dafür vorzubereiten, und ich spürte mit einem Mal, wie intensiv und widersprüchlich meine dahingehenden Gefühle waren - beinahe so wie damals, vor dem entscheidenden Rathalten mit den Jaridians auf der, die uns trug ...
Nicht wir hatten eine Wahl zu treffen dieses Mal ... Wir - hatten eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun, außer - da zu sein, anwesend zu sein und kontaktbereit für alle, die uns berühren wollten ...
Zu entscheiden hatten die Jaridians, über ihre Zukunft und den Anteil, den sie an der Zukunft der Taelons haben wollten ... ob die Getrennten einander vernichteten, als Getrennte blieben oder - als Vereinte ... als das, was sie einst gewesen waren und viel, viel mehr ...
Wir hatten genug an Unwillen, Befürchtungen, Bedenken, Skepsis und direkter Ablehnung für die neuen Wege zu hören und zu spüren bekommen in den letzten Hell- und Dunkelphasen - mehr als an Hoffnung oder Zuversicht ...
Es würde vor allem in den Händen der Führenden liegen, bei dem so fremdartigen System des Entscheidens, das die Jaridians für sich gefunden hatten, die Ihren zu überzeugen ...

Einmal mehr öffnete sich schließlich der runde Stein und ließ zehn Jaridians ein, die sofort damit begannen, alles, was sich inzwischen hier unten angesammelt hatte an Vorräten, Verpackungsmaterialien, Vergessenem und Gerätschaften, auf die mitgeführten Antigrav-Transporter zu schaffen, um es zu entfernen. Der auf dem Weg, die Erdvolk-Gesangshüterin und ich wurden etwas ungeduldig aufgefordert, das Mitte-Lager zu verlassen, und die Flocken, die es bildeten, verschwanden in großen Säcken. Nichts Loses blieb mehr übrig - sogar unsere Bündel wurden fort genommen, mit der Versicherung, wir bekämen sie nach der Versammlung auf jeden Fall wieder ... Wir wurden einer ausführlichen Sicherheitsüberprüfung unterzogen, sogar der aus den Tiefen, der gerade aus dem Wasser stieg, und ich konnte einen der Jaridian nur mit Mühe davon abhalten, auch dessen Sauerstoff-Konzentrator wegzunehmen ... Die für die Vorbereitungen Verantwortlichen waren genau so unruhig wie wir, allerdings aus anderen Gründen - sie fürchteten vor allem um die Sicherheit der hochrangigen Versammelten in derart ungewöhnlicher Umgebung ...
Die Beleuchtung an den Wänden wurde immens verstärkt, was der Erdvolk-Gesangshüterin schon beinahe unangenehm wurde, und überall wurden Aufzeichnungsgeräte installiert.
Wir hockten schließlich etwas ratlos an der rechten Seite des Höhlenrunds an die Wand gelehnt da und schauten den Arbeiten zu, mehr konnten wir, ausdrücklich angewiesen, nichts und niemanden zu berühren, jetzt nicht tun ...

Dann waren die Vorbereitungen, die die Jaridians zu treffen hatten, offenbar abgeschlossen - sie verließen die Höhle mit den beladenen Antigravtragen. Dafür erschienen zwanzig der Ihren, die die gleiche Kleidung und Bewaffnung trugen wie die, die uns anfangs überall hin begleitet hatten; fünfzehn verteilten sich entlang der Wände, zwei stellten sich rechts und links neben den Eingang, zwei weitere in der gleichen Anordnung neben die Quelle, und der letzte begab sich zu uns. Wir erhoben uns und streckten ihm Flossen, Klauen und Flügelhände hin, was er einfach übersah und uns statt dessen aufforderte, ihm zu folgen.
Er führte uns durch die Höhle, vor die dritte und vierte Figur, wo wir uns nebeneinander auf den Boden zu setzen hatten, in einer Entfernung zu den Sitzen, die sich aus den unteren Anteilen der Statuen heraus geformt hatten, die selbst mit ausgestreckten Flügelarmen keine Berührung erlaubte. Wir hätten still zu sitzen, nur das zu tun, was man uns zu tun befahl und keinesfalls zu singen, wies uns der Jaridian an, und wir bedeuteten ihm, daß wir uns daran halten würden, wissend, wie viel von einem reibungslosen und erfolgreichen Ablauf speziell dieses Rathaltens abhing ...Allerdings wandten wir uns, ohne unsere Position zu verlassen, so, daß wir den Eingang sehen konnten, und gingen in Kontakt, was uns einen kritischen Blick von dem Wachhabenden einbrachte, der sehr aufrecht neben der vierten Statue stand, er sagte jedoch nichts.
Durch die runde Öffnung strömten Jaridians in die Höhle, ausnahmslos in der Kleidung der Kämpfenden, aber diese wies unterschiedliche Details auf, die, wie wir inzwischen verstanden hatten, über Funktion und Rang dessen, der oder die sie trug, innerhalb des Ordnungsgefüges Auskunft gab. Die meisten dieser Kennzeichnungen hatten wir noch nie gesehen.
Die Wachhabenden am Eingang wiesen den Ankommenden offenbar ihre Plätze zu, denn jeder verfügte sich ohne Umweg an eine bestimmte Stelle der Höhle, ließ sich dort nieder und zog diverse Geräte hervor, die er/sie vor sich anordnete ... Je mehr Jaridians die Höhle füllten, desto klarer wurde die Ordnung, die innerhalb ihrer offenbar angestrebt wurde - die Sitzenden bildeten lange Reihen, alle zu den vier Figuren hin orientiert und rechts und links an der Wand je einen Durchgang frei lassend - wie in dem Bild, das wir während des Rathaltens gesehen hatten ...
Mit einem Mal wurde mir so eng, daß ich hätte aufspringen und aus der Höhle flüchten mögen ... Was wäre, würden sich bei diesem Rathalten hier die Gegner der neuen Wege durchsetzen? Abgesehen davon, daß das den Untergang der Getrennten und der Urbevölkerung Jaridias bedeutete - was hieß das für die augenblicklich Führenden? Was, wenn die Gegner so zornig wären wie die Eingangswache, die jetzt vielleicht bereits ...
Ich hatte zu zittern angefangen, und mein Fell stellte sich auf, und die unglaublich angespannte Erwartung, die die Luft hochfrequent vibrieren ließ, als stünde auf dem Höhepunkt einer Warmphase ein Gewittersturm bevor, verstärkte meine zunehmende Angst noch.
Darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht - wie trug dieses kämpferische Volk schwerwiegende Differenzen aus, die innerhalb des eigenen Gefüges auftraten? Wir vier waren hier, bereit zum Kontakt, um wirklich tiefes Verstehen ermöglichen zu helfen, aber was wäre, wenn hier jemandes Zorn seine Bereitschaft, zu verstehen, einfach wegbrannte?
In mir war das Bild eines Jaridian, der einige Reihen hinter uns aufsprang, die Hand gegen den Ersten erhoben ...
Der auf dem Weg umfing mich mit beiden Armen und seiner klaren, warmen Präsenz und drückte mich an sich. „Du darfst nicht vergessen”, ließ er mich wissen, „daß die, die sich jetzt hier versammeln, die Ranghöchsten des Imperiums sind ... wie auch immer dieses Rathaltens verlaufen wird, es wird mit absoluter Disziplin geführt werden. Niemand steigt im Gefüge der Jaridians so hoch auf, der so sehr mit sich selbst zu kämpfen hat wie der, der Dich verletzt hat ... Alle, die hierher gekommen sind, wollen nichts als das Beste für die Ihren - niemand wird hier die Hände gegen Seinesgleichen erheben ...”
Seine Energie half mir mehr als seine Worte, obwohl mir klar war, wie viel mehr er von den Jaridians und ihrer Art, zu denken, verstanden hatte als ich. Es gelang mir, meinen Atem in den langsamen Vierer-Rhythmus zu bringen, der hilft, sich zu konzentrieren und die eigene Kraft zu spüren, und das Zittern ließ nach ...

Mittlerweile war die Höhle bis auf den letzten Platz gefüllt. Es war kein einziger Laut hörbar, bis auf das Plätschern des Wassers im Quellschacht, und trotzdem sang die Luft, ein feiner, durchdringender, weiß-violetter Klang im ultrahohen Bereich, und das verstärkte sich noch, als durch den linken frei gelassenen Gang die Führenden den Ort des Rathaltens betraten, gefolgt von Trevak, dem Heiler und dem Sprecher, die gemeinsam zwei verhüllte Gegenstände trugen, von denen der größere sehr schwer wirkte.
Der Anführer, seine Nachfolgerin und der Verwalter stellten sich vor ihren jeweiligen steinernen Sitz, die anderen drei Jaridians setzten sich neben uns und füllten damit den Raum, der zwischen uns und den Nächstplazierten frei geblieben war.
Der riesige runde Eingangsstein schloß sich mit der vertrauten tiefen Vibration, und dieses Mal hatte das etwas merkwürdig Endgültiges an sich.
Sämtliche Anwesenden hielten den Atem an.

Und mit einem Mal wurde die Höhle weit ...
Warmes Braun und Grün und Gold-Gelb durchströmte uns, der Gesang Jaridias, die machtvolle, tragende Präsenz dieser uralten Welt - die sich nichts mehr wünschte, außer einer Zukunft für die, die sie hervorgebracht hatte, und die, denen sie Heimat geworden war ...
Durch den Boden war spürbar, daß auch die Jaridians die Veränderung wahrgenommen hatten, ohne sie allerdings zuordnen zu können - mit Ausnahme derer, die diese Erfahrung bereits einmal gemacht hatten ...
Und der Anführer Jaridias hob den rechten Arm, um die Aufmerksamkeit der Seinen auf sich zu ziehen, und vollführte eine Geste, die alle veranlaßte, aufzustehen, auch uns.
„Ich mag den Meinen Erster sein, Jaridia, aber nichts bin ich ohne Dich ...” Seine Stimme, bei den letzten Worten etwas brüchig geworden , hallte in der Höhle, und er beugte den Rücken, ging in die Knie und machte sich klein auf dem Boden, die Arme vor sich ausgestreckt, die Handflächen auf den Stein, den Leib seiner Welt, gelegt.
Staunen war in den Seinen, Staunen und - tiefes Angerührtsein. Und als die Zweite und der Verwalter die Geste des Anführers nachvollzogen, taten es ihm nacheinander sämtliche Anwesenden gleich ... Ihre Welt auf diese Weise zu ehren, war ihnen sehr fremd, aber es gab nicht einen unter ihnen, der das nicht als stimmig empfand ... Das Imperium war etwas sehr, sehr Großes, etwas, wofür man bedingungslos das eigene Leben gab, und sich selbst im Angesicht dessen als klein und unbedeutend zu sehen, war nur angemessen ...
Der Erste erhob sich wieder und ließ sich auf seinem Sitz nieder, sehr aufrecht. Er wartete, bis auch die Seinen wieder saßen, und brachte, wie damals, bei dem Rathalten bei unserer Ankunft, jedes Geräusch zum Verstummen.
Und als er dann sprach, blieb mir beinahe das Herz stehen.
„Diese Generalversammlung wurde einberufen, um das gesamte Imperium, repräsentiert durch die Befehligenden aller Frontabschnitte und die Ersten sämtlicher Kolonien, wissen zu lassen, daß im Krieg gegen unsere Todfeinde der Sieg unser sein wird.”

Die Erdvolk-Gesangshüterin, der aus den Tiefen und ich waren zusammengefahren, als wären wir geschlagen worden. Nur der auf dem Weg war unverändert warm und klar präsent, sein Blick ruhte auf dem Ersten, als schaue er in die Feuer ... Wir drei Übrigen rückten zusammen, die aus dem Dunklen schlang die Arme um mich und der Hüter der Wasser-Gesänge legte die Flossen um uns beide.
Was geschah hier?
Hatten wir uns so entsetzlich täuschen können?

Der Wachhabende neben der vierten Statue war auf unsere Bewegung aufmerksam geworden und hatte seine Waffe halb gezogen - der Anführer, ohne sich umzudrehen, machte eine Handbewegung, und sie wurde zurückgeschoben.
Der auf dem Weg ergriff meine linke Flügelhand und hielt sie, uns allen dreien leuchtend weiße Energie zufließen lassend. „Seid beruhigt ... seid beruhigt und hört mit den Ohren derer, deren Geister und Herzen er gewinnen muß ...”
Er vollführte mit der linken Hand eine Geste, die vage an die erinnerte, die Reisende durch die Dimensionen von einer Zeit in die nächste wechseln ließ, und ...

Die Welt, für deren Wohlergehen ich verantwortlich war als ihre Erste, war drei Mal von den Taelons beinahe zerstört worden - drei Mal war ich diejenige gewesen, die das verhindert hatte, indem ich, im Kommandokreuzer an vorderster Front, statt dessen ihre Kampfverbände vernichtet hatte ... Das, was meine verlorenen Gliedmaßen ersetzte, gewährleistete meine volle Beweglichkeit, aber der Haß brannte in mir wie das Feuer meines Stoffwechsels, dessentwegen ich die mir Nachfolgende bereits komplett in die Arbeit eingewiesen hatte, die sie im nächsten Umlaufzyklus von mir übernehmen würde ...
Wieder diese Geste dessen auf dem Weg, die ich aus den Augenwinkeln wahrnahm ...
Der Sektor, den ich befehligte, war der momentan am härtesten umkämpfte ... Er enthielt ein kleines Sternensystem, von dem die Taelons glaubten, dessen vierter Planet enthielte etwas, das von großem Wert sei für sie, und ich hatte in den letzten Hellphasen vor dieser vollkommen überflüssigen Sitzung zwei Kreuzer samt ihrer hochqualifizierten Besatzung verloren ... Die Taelons setzten seit Neuestem ihre planetenzerstörenden Waffen in Raumgefechten ein, ohne jede Rücksicht auf die eigenen Schiffe, vorausgesetzt, auf diesen befanden sich keine der Ihren ... T'Than in die Hände bekommen und ... Ich hatte Mühe, mein aufflammendes Shaqarava zu unterdrücken ...
Erneut etwas, das ich in der Peripherie meiner Sicht wahrnahm ...
Ich spürte, daß mein Herzschlag sich beruhigt hatte - und ich hatte verstanden, ebenso wie die aus dem Dunklen und der Hüter der Wasser-Gesänge.
Die neuen Wege hatten nur dann eine Chance, akzeptiert und begangen zu werden, wenn die, die sie zu gehen hatten, die immensen Vorteile darin sahen, die darin lagen, derart große Vorteile, daß sie es wert waren, dafür vieles in Frage zu stellen, was bislang als unverrückbare Wahrheit galt ...
Was wäre für Kriegführende ein größerer Vorteil als der Sieg über den Gegner?
Und wenn man das, was die Jaridians und wir gemeinsam gefunden hatten, mit den Augen Kriegführender betrachtete, hatte der Anführer eine Wahrheit gesungen ...

Was immer der auf dem Weg getan hatte, um uns dieses Verstehen möglich zu machen - es hatte offenbar nur den Bruchteil eines Augenblicks gedauert ...
„Ihr alle hier werdet Euch jetzt fragen, wie ich eine derartige Behauptung mit solcher Sicherheit aufstellen kann”, setzte der Anführer seinen Gesang an die Seinen fort. „Meine Stellvertreterin wird Euch die Gründe dafür ausführlich darlegen . die neuen Technologien und Strategien, die wir Führenden in der jüngst vergangenen Zeit entwickelt haben, haben wir zum einen der Tatsache zu verdanken, daß wir uns einmal mehr auf unsere bewährten Traditionen besonnen haben, die uns daran erinnern, wer und was wir sind - Kämpfende für Jaridia, und zwar Kämpfende mit Stolz - und zum anderen unseren zweitjüngsten Verbündeten”, - er wies mit der Geste, die zum Aufstehen aufforderte, auf uns, und wir vier kamen auf die Füße und wandten uns den unzähligen Jaridians zu, die uns alle anschauten - „denen ich an dieser Stelle für ihre hervorragende Kooperation danken möchte.”
Stimmengewirr kam auf, eine Woge aus Neugier und Skepsis umflutete uns - und dieses Mal war es die Zweite, die dem mit einer einzigen Geste ein Ende bereitete. Sie war aufgestanden, während der Anführer seinen Platz wieder eingenommen hatte, und aktivierte das Datengerät, das vor ihr auf dem Boden stand. In der Mitte der Höhle, über der Quelle, erschien ein holographisches Abbild des Sonnensystems, in dem, die uns trug, mit ihren Monden tanzte und mit ihrer Schwesterwelt.

„Die Entdeckung dieses Planeten war eher ein glücklicher Zufall - einer unserer Erkundungskreuzer, der die Aktivitäten eines bestimmten Taelon-Mutterschiffes verfolgte, ist darauf gestoßen, aber über diese Vorgänge seid Ihr ja bereits unterrichtet”, ließ sie die Ihren wissen, unter denen deutlich Ungeduld zu spüren war. Sie ließ das nächste Bild erscheinen, einen Ausschnitt aus dem großen Rathalten auf unserer Welt, der einen Teil der Kreuzerbesatzung und uns im innersten Kreis zeigte.
„Damals haben uns die vier Völker, deren Abgesandte jetzt hier bei uns sind, nicht nur zugesagt, uns zukünftig mit Rohstoffen zu beliefern, sondern auch entscheidend daran mitgewirkt, daß uns der erste der heute vorzustellenden bahnbrechenden Vorsprünge gegenüber den Taelons gelungen ist - die Entwicklung des planetaren Resonanzschildes, mit dem wir in Zukunft jede einzelne Kolonie und jede Asteroidensiedlung im Imperium schützen werden und den keine Waffe zu durchschlagen imstande ist, nicht einmal die Planetenzerstörer der Taelons. Alle zur Zeit entbehrlichen Kapazitäten werden bereits darauf verwandt, den speziellen Kristallstaub herzustellen, der für die Schilde benötigt wird, und zu den Frontkolonien sind bereits die ersten Schildausrüstungen unterwegs ...”
Sie wurde von einem begeisterten Ausruf aus einer der hinteren Reihen unterbrochen - von einem für seinen hohen Rang sehr jungen Jaridian, offenbar einem Planeten-Ersten. „Wir verfügen bereits über den Schild, und er hat sich vor kurzem erstmals bewähren müssen - die Zhawi-Angriffsflotte ist nach drei mal zwanzig Einheiten ununterbrochenen Feuers unverrichteter Dinge wieder in die Interdimension gegangen ...”
„Bei uns wird er gerade installiert - man hat uns gesagt, wir könnten das gesamte PDS abbauen und in Aktiv-Bewaffnung umwandeln ...” meinte jemand anderes, und erneut wurden plötzlich viele Stimmen laut.
Die Zweite zog mit der gleichen Selbstverständlichkeit die Aufmerksamkeit wieder auf sich wie ihr Übergeordneter. Mir wurde plötzlich bewußt, daß ich sie noch nie so kraftvoll und strahlend erlebt hatte wie jetzt - die leuchtende, goldfunkendurchsetzte Energie der Vereinten ging von ihr aus und hatte die Ihren längst erfaßt, die nicht wußten, was sie da berührte, die nur Kraft fühlten und steigende Zuversicht ...
„Es gibt etwas, das die Bedeutung des Schildes, der enorme Verluste vermeiden helfen wird in der Zukunft und gewaltige Ressourcen freisetzt, bei weitem übertrifft”, sagte sie, sehr ruhig, und das Hologramm des Rathaltens wurde ersetzt - durch eine Darstellung des ersten funktionierenden Tachyonkonverters.
„Dieses Werkzeug hier ist die entscheidende Wende im Krieg gegen unsere Feinde - die entscheidende Wende zu unseren Gunsten. Damit können wir sie vernichten oder wieder zum Verhandeln zwingen - so oder so, ab jetzt diktieren wir die Bedingungen, egal, was geschieht, egal, welche Waffen die Taelons noch entwickeln werden und egal, welche Winkelzüge sich deren Kriegsminister noch wird einfallen lassen - gegen das hier sind sie machtlos, und je nachdem, wie wir unsere Vorteile nutzen, werden sie über kurz oder lang sogar aufhören zu existieren, zumal es uns darüber hinaus gelungen ist, einen weiteren, sehr mächtigen Verbündeten, der zuvor auf deren Seite gekämpft hat, für uns zu gewinnen ...”
Ich hatte unwillkürlich den Atem angehalten - wie jeder andere in der Höhle auch.
Hätte der auf dem Weg uns nicht verstehen geholfen, wäre ich jetzt schlicht in Panik geraten ...
Die Zweite führte aus, was wir über das Grundenergie-Problem der Taelons gefunden hatten und daß diese keine Wahl hätten, als den Tachyonkonverter zu jaridianischen Bedingungen anzunehmen oder an Energiemangel zugrunde zu gehen, noch bevor sie mangels Masse einfach ausstarben - während die Jaridians gedeihen würden, da es dank uns die Möglichkeit der Heilung ihrer Stoffwechselerkrankung gebe ...
Sie wurde sehr ernst, als sie darauf hinwies, daß sich die Jaridians keinerlei Risiken hoher Verluste im Kampf mehr erlauben durften und daher ihre Strategien radikal zu ändern hätten, da Jaridia selbst bald nicht mehr existieren würde und es die hilflosen intelligenten Ureinwohner dieser Welt zu retten gelte - Schutz und Einsatz für die, die sich selbst nicht helfen könnten, seien doch wohl eine Selbstverständlichkeit für die Ihren, und dafür brauche es jeden Kämpfer und jedes Schiff, das an der Front entbehrlich sei. Entbehrlich würden dort immer mehr Kräfte und Materialien, zum einen durch die sich inzwischen permanent bewährenden Einsätze holographisch generierter Flottenverbände, zum anderen in Zukunft aber auch dadurch, daß über eine Infiltration der Taelon-Außenposten, mit Hilfe ausgebildeter Unsriger, der Kontaktnetze, des neu entwickelten Kampfstoffes, der Cyber-Virus-Implantate zerstöre und nicht zuletzt durch die Kooperation der neuesten Verbündeten, der Komplexschwingung, die Taelons und ihr Gemeinwesen nicht nur geschwächt, sondern schlußendlich regelrecht zersetzt würden, und gegen einen so schwach gewordenen Feind
bräuchte man irgendwann höchstens noch einzelne Kampfkreuzer einzusetzen, er wäre viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ...

 

Ende von Kapitel 51

 

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