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  „Stimmen der Vergangenheit - Freundschaftsbände” von Admara   (Emailadresse siehe Autorenseite)
Alle hier vorkommenden Charaktere gehören den jeweiligen Eigentümern. Mission Erde/Earth: Final Conflict. Bitte veröffentlichen Sie diese Geschichte nicht ohne vorheriges Einverständnis der Autorin.
 
Handlung:  Simmence schließt Freundschaft mit Fa'ley
Zeitpunkt:  dritte Staffel, nach „Das Kloster” [Teil 7 der „Stimmen der Vergangenheit”-Reihe]
Charaktere:  Fa'ley, Simmence, [Sandoval, Augur, Lili]
 

 

STIMMEN DER VERGANGENHEIT

FREUNDSCHAFTSBÄNDE

 

Simmence fühlte sich zutiefst unwohl, als er die weißen Wände des scheinbar unendlichen Ganges betrachtete. Es erinnerte ihn an seine Zeit im Krankenhaus. Er hatte sich damals bei einem Sportunfall das Bein gebrochen. Das hatte ihn um sein Football-Stipendium gebracht. Außerdem humpelte er seit dieser Zeit ein bißchen. Simmence sah sich selbst noch einmal im Krankenbett liegen. Sah, wie eine junge Krankenschwester ihn einen langen weißen Gang entlang schob. Unbewußt sah er zu seinem Bein, als ob er sichergehen wolle, daß sich kein Gips darum befand. Ihm fuhr ein Schauer über den Rücken. Es war doch sehr kalt in der Anlage.
Dann endlich kamen sie an. Simmence sah das blau schimmernde Kraftfeld, durch das die Umrisse der Kreatur im Inneren nur schwach erkennbar waren. Der Forscher sah noch einmal kurz zu dem Agenten hinüber, der schon einige Meter vor dem Kraftfeld stehen geblieben war.
„Darf ich zu ihr?” fragte Simmence vorsichtig. Sandoval war ihm fast noch unangenehmer als Zo'or. Und das sollte schon etwas heißen.
Der Companion-Beschützer lächelte angewidert. Dieser Forscher konnte sich mit Zo'or zusammen tun. Beide schienen sie fasziniert von dieser Kreatur. Er machte eine kleine Handgeste. „Bitte. Tun Sie sich keinen Zwang an.”
Wahrend Simmence das Kraftfeld durchschritt, verschränkte Sandoval wieder seine Hände hinterm Rücken.
Simmence trat durch das Kraftfeld. Als er das Wesen erblickte, erschrak er. Sie sah aus wie ein Mensch. Er konnte gar nicht glauben, daß dies das Wesen sein sollte, das sie einige Tage zuvor gefunden hatten. In der Tat erinnerte sie ihn an seine alte Schulfreundin. Behutsam trat er naher an sie heran.
Fa'ley betrachtete den Menschen nur aus dem Augenwinkel. So einen Menschen hatte sie noch nie zuvor gesehen. Seine Hautfarbe war so dunkel. Das mußte der Forscher sein, von dem Zo'or gesprochen hatte.
Sie bemerkte die Angst des Mannes. Es wunderte sie, daß so ein stämmiger Mann Angst vor ihr hatte. Nicht einmal Sandoval fürchtete sie. Aber dieser Forscher war wohl von Grund auf anders als der Agent.
„Keine Angst. Komm näher. Ich werde dir nichts tun.” Sie drehte ihm den Kopf zu und lächelte ihn an. Erst jetzt sah er ihre Augen. Wieder bekam er einen Schreck. Ihre Augen waren die eines Taelons. Allerdings waren sie nicht blau, sondern gelb-gold. Zögerlich setzte er sich neben sie auf die Liege.
Wie ein Junge bei seiner ersten Verabredung fing er an zu stottern. Er streckte ihr seine Hand entgegen. „Ich bin John Simmence.” Wieder lächelte sie und ergriff seine Hand.
„Ich bin sehr erfreut, dich kennen zu lernen, John Simmence.” Er kam aus dem Staunen gar nicht wieder raus. Die Stimme der Kleinen war weder menschlich noch taelonisch. Alles, was sie sagte, hörte sich an, als wäre es Teil eines einzigen Liedes.
„Dein Freund Zo'or hat gesagt, daß ich mit dir sprechen soll. Also, kannst du mir sagen, wie es dazu kam, daß du dort unten eingesperrt wurdest?” Fa'leys Blick wurde ernst beinahe wütend, als sie den Namen ihres vermeintlichen Freundes hörte.
„Er ist nicht mein Freund!” Simmence dachte kurz nach. Dachte dann, das er wahrscheinlich ebenso reagiert hätte. Wer ließ sich schon gerne als Zo'ors Freund bezeichnen.
„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht beleidigen.” Kurz lachte sie. Sah zu ihm auf. Er war nicht so groß wie der Taelon. Sie konnte ihm bequem in die Augen sehen, ohne hoch zu schauen. Fa'ley betrachtete das fremde Gesicht lange Zeit. Sie konnte gar nicht glauben, was sie sah. Schon bei Sandoval hatte sie sich über seine Augen gewundert. Damals hatte sie Irland nie verlassen und dort sahen die Menschen ganz anders aus. Ihr Vater dagegen war umher gereist. Hatte fremde Kulturen gesehen. Er hatte gesagt, es wäre viel zu gefährlich für sie mit zu kommen. Dann biß sie sich auf die Lippe und traute sich zu fragen.
„Darf ich dich berühren? Deine Haut ist so dunkel, das kenne ich gar nicht von den Menschen, die ich gesehen hatte.”
John staunte. Eine sehr ungewöhnliche Frage. Aber es bewies wieder einmal, daß die Kleine wirklich sehr lange dort unten gesessen haben mußte. Wenn sie noch nie einen Schwarzen gesehen hatte, was für einen Schock würde sie erst erleiden, wenn sie sah, was inzwischen aus der Erde geworden war?
Trotzdem lachte er. In einer gewissen Weise fühlte er sich sogar geschmeichelt. Vorsichtig nahm er ihre Hand und führte diese langsam zu seinem Gesicht. „Natürlich.” Er fragte noch einmal, um sich zu vergewissern. „Hast du noch niemals einen Schwarzen gesehen?”
Sie strich ihm übers Gesicht, kicherte leise, als ihre Finger über den dünnen Schnurrbart des Mannes glitten. „Nein. Ich denke nicht.” Sie nahm ihre Hände wieder herunter.
„Kannst du mir meine Fragen beantworten? Weißt du, ich bin sehr neugierig. Deshalb bin ich Forscher geworden.” Fa'ley sah in die Ferne. Alle wollten, daß sie Fragen beantwortet. Keiner war an ihr interessiert, nur an ihrer Geschichte.
„Mein Vater war auch ein Forscher. Ich vermisse ihn sehr.” Traurig wandte sie sich wieder dem Forscher zu. Er konnte ja auch nichts ändern, aber sie hoffte irgendwie auf Mitgefühl.
„Dein Vater ist tot, nicht wahr?” fragte Simmence vorsichtig. Er wußte, wie schmerzhaft diese Erfahrung war. Ein kleines Nicken beantwortete auch schon seine Frage. „Ich weiß, wie das ist. Mein Vater starb vor ungefähr 2 Jahren. Ich trauere immer noch.”
Fa'ley faste einen Entschluß. Diesem Mann konnte und mußte sie vertrauen. Zo'or würde sie niemals zu Da'an bringen. Dafür war sie viel zu wertvoll für ihn. „Kann ich dir vertrauen?” John lächelte. Was sollte er nun antworten? „Ja. Natürlich.”
Das kleine Wesen merkte, daß Simmence noch nicht richtig verstand. „Nein. Kann ich dir vertrauen, daß du Zo'or nichts sagst? Er ist nicht wie die anderen Taelons. Er ist... sagen wir anders.” Fa'ley wußte nicht, wie sie sich ausdrücken sollte, aber zu ihrem Erstaunen schien der Forscher zu verstehen.
„Ja, allerdings. Anders ist ein gutes Wort. Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.” Er führte sich noch einmal seine Begegnung mit dem riesigen Taelon vor Augen. Er schauderte vor dem Gedanken ihn wiederzusehen. „Du kannst mir vertrauen.” Ihn überraschten seine eigenen Worte. Er versprach der Kleinen gerade Zo'or zu belügen. Aber er würde sein Wort halten. Egal was geschah.
Ein kleines Lächeln zog sich über das zierliche Gesicht des Mischwesens. Sie ergriff seine Hände. Das letzte, was Simmence sah, war, daß die Hände der Kleinen zu glühen begannen.
Als nächstes sah er Tausende kleiner Bilder vor seinem innerem Auge aufflackern und die Stimme der Kleinen erklang dazu. „Kannst du mir helfen, hier raus zu kommen?” Simmence blinzelte. Sein erster Gedanke galt seinem altem Freund. Er schuldete ihm noch einen Gefallen und er hatte bis jetzt alles auf die Beine stellen können. Er überlegte bereits, wie genau er das Ganze anfangen würde. „Ich denke schon, aber ich brauche Zeit.”
Der Forscher war verblüfft, als er merkte, daß er nur denken mußte, um der Kleinen zu antworten.
„Die haben wir nicht. Sobald Zo'or weiß, was er wissen will, wird er uns beide umbringen lassen. Es muß jetzt sein. Jetzt, wo er beschäftigt ist.”
So kurzfristig. Ob das wohl gut gehen würde? Aber sie hatte Recht. Wenn er Zo'or nicht mehr von Nutzen war, würde er versuchen, ihn los zu werden. Bevor er auch nur das Geringste ausplaudern konnte.
„Du hast Recht. Aber wie willst du an dem Kraftfeld und vor allem Sandoval vorbei?” Nun schienen sie einander gegenüber zu stehen. Der Mann sah die Form der Kleinen vor sich, sie lächelte.
„Die sind kein Problem. Und das Kraftfeld hält mich ebenso wenig wie dieses Halsband.” Er hielt ihre Hände fest.
„Gut. Aber wohin sollen wir fliehen?” Ihr Blick wurde ernst. In ihren Augen konnte er ihr wahres Alter erkennen. Sie war alles andere als ein Kind. Sie hatte schon zu viel gesehen.
„Ich muß zu Da'an. Warum, darf ich dir nicht offenbaren. In dieser Hinsicht mußt du mir vertrauen. Deine anderen Fragen will ich dir gerne beantworten.”
„Ich möchte wissen, was du bist. Eine andere Rasse, die vor den Taelons hier war, oder...” Sie mußte lachen. Er war richtig aufgeregt.
„Hör zu, John Simmence, du mußt das alles für dich behalten.” Simmence sah wieder Bilder vor sich auftauchen. „Das ist mein Vater, sein Name ist...” Der Forscher erkannte das Wesen und beendete ihren Satz. „Ma'el!”
„Aber wie ist das möglich?” Fa'ley sah ihn überrascht an. „Du kennst meinen Vater?!”
Der dunkelhäutige Mann schüttelte den Kopf. „Nein, nicht direkt. Aber wir hörten bereits viel von ihm. Sein Grab wurde vor einiger Zeit entdeckt.” Fa'ley graute vor der Vorstellung, daß sie das Grab ihres Vaters entehrt hatten, aber es herrschten eben andere Zeiten.
„Meiner Mutter wurde nachgesagt, eine Hexe zu sein. Sie lebte länger als die meisten Menschen, und das, ohne zu altern. Sie zogen mich zusammen auf. Mein Vater lehrte mich, mit meinen Fähigkeiten umzugehen. Es gelang mir sogar, einige der Talente wiederzuentdecken, die als verloren galten. Mein Vater wußte nicht mit allen meinen Talenten umzugehen. Aber wo er versagte, half mir meine Mutter weiter. Leider verließ sie uns eines Nachts und kehrte nicht wieder. Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen ist. Und als mein Vater merkte, daß er nicht mehr lange bei mir bleiben konnte, gab er mir eine Aufgabe. Ich glaube sogar, daß ich nur existiere, weil ich diese Aufgabe erfüllen soll. Was diese ist, darfst du aber nicht erfahren. Zumindest noch nicht.”
Der Forscher schluckte. Eigentlich waren vorerst seine Fragen beantwortet und die Zeit wurde knapp.
„Wir sollten anfangen, uns vorzubereiten. Wir müssen hier weg. Du mußt deinen Freund benachrichtigen. Das Badezimmer wird nicht überwacht. ” Simmence nickte. Sie könnten vorerst zu seinem Freund gehen. Er würde Rat wissen.
Mit einem Nicken versicherte der Forscher ihr, daß er wußte, was er zu tun hatte. Sie beendeten die Verbindung.
Anders als bei der Verbindung mit Zo'or hatte nur ihre Handfläche geglüht. Sonst war kein Anzeichen einer Verbindung zu erkennen gewesen. Etwas verwirrt schüttelte sie den Kopf und sah Simmence nach, als dieser das Kraftfeld verließ.
Sandoval sah den Forscher nicht einmal an, fragte nur trocken. „Hatten Sie Erfolg?” Er hatte kurz zuvor mit Zo'or gesprochen. Irgendein Problem bei Doors International. Seine Rückkehr würde sich also hinausschieben. Was für ihn bedeutete, er durfte sich noch eine ganze Weile mit diesem nervigem Forscher beschäftigen.
Verlegen sah dieser nun auf ihm herab. „Entschuldigen Sie, Agent Sandoval, es ist mir zutiefst peinlich, aber könnten Sie mir vielleicht zeigen, wo hier die Toiletten sind?” Sandoval verdrehte die Augen, so etwas Unprofessionelles hatte er schon lange nicht mehr erlebt.
„Natürlich. Folgen Sie mir.” Wieder völlig angewidert, führte er den nervtötenden Forscher zu dem nahegelegenen Bad, in dem Simmence dann auch schleunigst verschwand.

Vorsichtig sah Simmence sich noch einmal um. Keine Kameras. Schnell kramte er seinen Kommunikator aus dem Rucksack heraus. Kurze Zeit später sah er das Gesicht seines alten Freundes. „Simmence!? Es muß eine Ewigkeit her sein. Was willst du denn nach all dieser Zeit noch von mir?”
Simmence lachte gequält. Es war ihm peinlich, seinen Freund nach all der Zeit auf den Gefallen, den er ihm schuldete, anzusprechen. „Naja, Augur, du erinnerst dich doch sicherlich noch daran, daß du mir 'nen Gefallen schuldest.”
Augur lachte. Dieser Simmence hatte noch nie etwas vergessen. Er hatte ja keine Ahnung, was sein Freund von ihm verlangen würde. „Na, klar. Wie könnte ich's vergessen?!”
„Also, hör zu, ich übermittle dir jetzt ein paar Koordinaten, bitte sorge dafür, daß ein Schuttle und Pilot dort bereit stehen. Ich stecke bis zum Hals in Schwierigkeiten. Ich und meine Freundin, wir müssen fliehen. Es ist sehr wichtig. Bitte beeile dich, ich kann auch nicht lange reden.” Augur konnte nicht glauben, was er da hörte. Hatte Simmence überhaupt die geringste Vorstellung, was er da verlangte?
„Sag mal, woher hast du eigentlich meine Nummer, ich meine...” Simmence ließ seinen Freund gar nicht erst ausreden, und hetzte ihn daher nur mit einem wütend klingenden „Augur!” Das Computer-Genie fing an zu verstehen. Sein Gegenüber war wirklich in Schwierigkeiten, so aufgeregt hatte er ihn noch nie zuvor erlebt.
„Schon gut, ich mache ja, bleib dran.” Er drehte sich auf seinem Stuhl einem anderem Monitor zu und wählte Lilis Global-Nummer an. Erfreut lachte er, als er sah, daß Lili bereits in einem leeren Shuttle saß. „Perfekt!” Die Pilotin sah hinter sich, was meinte Augur jetzt schon wieder.
„Habe ich was nicht mitbekommen?” Augur fing ohne Umschweife an zu erzählen, was er wollte, ohne darauf zu achten, wie empört Lili reagierte.
„Lili, du bist doch sicher so lieb und tust mir einen Gefallen, nicht? Also hör zu, ich übermittle dir jetzt ein paar Koordinaten, kannst du bitte dorthin fliegen und meinen Freund und seine Freundin abholen? Es ist sehr wichtig, ich glaube, er flüchtet vor den Taelons. Falls Sandoval Fragen stellt, beschuldige einfach Liam, ich sage ihm dann auch noch Bescheid.”
Die braunhaarige Frau stützte die Hände in die Hüften. „Sag mal, spinnst du? Ich bin doch kein Taxi-Service!”
„Bitte, Lili. Komm schon, ich habe dich noch nie zuvor um einen Gefallen gebeten.” Augur machte einen flehenden Blick, dem Lili einfach nicht widerstehen konnte. Mit einem Seufzer antwortete sie: „Na gut. Aber Augur, dafür schuldest du mir was!” Wie ein kleines Kind klatschte Augur in die Hände und wandte sich wieder Simmence zu.
Lili überprüfte kurz die Koordinaten, die Augur ihr auf das Global geschickt hatte, und sie staunte nicht schlecht, als sie bemerkte, daß sie sich genau an diesen Koordinaten befand. In diesem Augenblick überkam sie eine schreckliche Vorahnung.

„Danke, Augur. Ich erkläre dir alles später.” Schnell klappte er seinen Kommunikator wieder zusammen. Ein Glück, daß er ihn mitgenommen hatte. Noch einmal schweiften seine Gedanken zu seinem Kollegen. „Tut mir leid, Johnsten, aber das hier ist wichtiger...”
Inzwischen lief der Agent vor dem Badezimmer schon auf und ab, wie lange konnte man denn nur da drin bleiben? Er schauderte bei dem Gedanken, wie sehr es da drin nun wohl riechen würde..
Gerade als er sich dazu entschloß, doch mal nachzusehen, schwang die Tür auf und traf den strammstehenden Agent beinahe. „Es tut mir leid, daß ich so lange gebraucht habe.” Sandoval strich noch einmal über seinen Anzug und sah dann wieder zu dem Forscher.
„Schon gut.” Wieder zwang sich der Companion-Beschützer zu lächeln. Schnell gingen sie wieder zum Kraftfeld, wo Fa'ley bereits gespannt wartete.
Er setzte sich neben sie und ergriff ihre Hand, woraufhin sie eine erneute Verbindung herstellte. „Ich habe für den Transport gesorgt. Uns holt ein Shuttle ab, aber was ist nun mit Sandoval und seinen Wachen?” Fa'ley spürte die Aufregung ihres Freundes und versuchte ihn zu beruhigen.
„Kein Problem. Ich weiß, was wir machen. Ich werde sie täuschen, aber du mußt mir helfen.” Der Forscher nickte eifrig.
„Was soll ich tun?”
„Du stürmst jetzt gleich hier raus und tust so, als ob ich dich verletzt hätte, dann, wenn ich dir ein Zeichen gebe, wirfst du dich auf den Boden, alles andere überlasse mir.”
Wieder nickte der dunkelhäutige Mann. „Aber was ist mit dem Halsband?” Einmal fuhren ihre Hände noch zu dem Halsband, lächelte dabei.
„Es ist wirkungslos. Ich wollte damit nur testen, wie Zo'or mit Macht umgeht. Er ist ein bedauernswertes Wesen.” Verwirrt blickte Simmence sie an, bedauernswert? Bevor er nachfragen konnte, wie sie das meinte, unterbrach sie ihre Verbindung.
Wieder in der Realität, schüttelte Simmence den Kopf, das war doch alles sehr verwirrend für ihn. Aber er hatte keine Zeit, sich noch einmal zu sammeln. Fa'ley begann aufzuleuchten, in bedrohlichen Farben von Rot und Gelb.
Der Forscher verstand und rannte schreiend aus dem Kraftfeld heraus. Als ob in fürchterlichen Scherzen, hielt er sein Bein fest und stürzte auf den Boden. Schnell eilte Sandoval zu ihm. Ihn ekelte es an, all dies Blut fließen zu sehen, aber er beugte sich herunter. „Was ist passiert?”
Als er sich wieder aufrichten wollte, stand er plötzlich Fa'ley gegenüber und sie packte ihn am Kopf. Ihre warmen Hände verbrannten beinahe seine Wangen. Er versuchte, sich mit aller Macht aus ihrem hartem Griff zu befreien, aber er hatte keine Chance.
„Es tut mir außerordentlich leid, Agent Sandoval, aber Sie sind mir im Weg.” Sie küßte ihn auf die Stirn. Kurz kämpfte er noch mit sich selbst, brach dann aber zusammen. Schnell sah sie zu John, dieser verstand sofort und legte sich flach auf den Boden, wie es ihm aufgetragen wurde.
Als Simmence seine Augen wieder öffnete, lagen alle Freiwilligen bewußtlos auf dem Boden. Mit einer Hand half sie ihrem Freund auf. „Komm schnell!” Einmal sah sie sich noch um, sie haßte es solchen Schaden anzurichten, aber ihr blieb nichts anderes übrig.
Voller Entsetzen sah der Forscher die auf dem Boden liegenden Leute an. „Sind sie..?” Er traute sich nicht einmal, die Frage ganz auszusprechen, und schluckte. Die Kleine aber nahm ihren Freund an der Hand und zerrte ihn raus, sie antwortete nicht. So schnell es ihnen möglich war, rannten sie durch die sterilen Gänge des Lagerhauses, bis sie endlich das Shuttle erreicht hatten. Dort angekommen, starrten beide, Simmence und Fa'ley, voller Erstaunen die vor ihnen stehende Pilotin an.
Lilis Verdacht hatte sich bestätigt. „Sind Sie Augurs Freund?” Als der Mann nickte, winkte die Pilotin alle ins Shuttle. Wieder zögerte die Kleine vor dem Shuttle, aber ihr Freund wußte sie zu beruhigen. „Komm, es wird alles gut.” Er führte sie in das Shuttle und half ihr, die Sicherheitsvorkehrungen des Stuhls zu befestigen, bevor er sich selbst setzte.
Lili sah ihm zu und dachte, wie leicht könnte man die beiden für Liebende halten. Immerhin gab Simmence gerade sein altes Leben auf. Ob ihm das wohl bewußt war? Sie schüttelte den Kopf und startete das Shuttle.

 

Ende von Kapitel 7

 

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